Teures Daten-Leck, Blick in die Glaskugel, Facebooks “Welt”-Sicht

1. “Der Hacker wird zumindest wirtschaftlich seines Lebens nicht mehr froh”
(spiegel.de, Sonja Peteranderl)
Im Fall des Datenleaks ist ein 20-jähriger Mann aus Mittelhessen geständig. Sollte er tatsächlich hinter dem Leak stecken, drohen ihm eine Gefängnisstrafe und hohe Forderungen nach Schmerzensgeld, wie Rechtsanwalt Peter Hense erklärt: “Der Hacker wird zumindest wirtschaftlich seines Lebens nicht mehr froh. Wir reden von hohen sechsstelligen Beträgen — wenn das ausreicht.” Doch auch die Leaks zu teilen, sei illegal.

2. Public Domain Day: Diese Werke sind seit Neujahr gemeinfrei
(netzpolitik.org, Simon Rebiger)
Seit dem 1. Januar sind Werke von allen Künstlern, die 1948 oder früher gestorben sind, ohne urheberrechtlichen Schutz nutzbar. Darunter sind so prominente Personen wie der Reporter Egon Erwin Kisch und der Dadaist Kurt Schwitters und der Komiker Karl Valentin*. Hintergrund: Die sogenannte Regelschutzfrist schützt Werke für 70 Jahre nach dem Todestag des Urhebers. Danach dürfen sie ohne Genehmigung verwendet oder veröffentlicht werden — ob im Original, als bearbeiteter Remix oder zum Beispiel auf Wikipedia.
*Update, 17. Januar: Der Verwalter des urheberrechtlichen Nachlasses von Karl Valentin hat sich bei uns im Auftrage der Erben Valentins gemeldet, um uns mitzuteilen, “dass bei Karl Valentin eben alles irgendwie ein wenig anders ist”, und weist auf den folgenden Umstand hin: “Tatsächlich besteht der Urheberrechtsschutz an den Werken von Karl Valentin über den 01.01.2019 hinaus fort, soweit Liesl Karlstadt als Miturheberin beteiligt war. In diesem Fall läuft die urheberrechtliche Schutzfrist bis 70 Jahre nach dem Tod des zuletzt versterbenden Miturhebers. Da Liesl Karlstadt erst 12 Jahre später als Karl Valentin gestorben ist, dauert insoweit der Urheberrechtsschutz also noch bis Ende des Jahres 2030.”

3. Facebook sperrt Nutzer, die WELT-Artikel geteilt haben
(welt.de)
Einige Facebook-Nutzer, die in den vergangenen Tagen einen älteren “Welt”-Artikel teilten (“So viel Nazi-Ideologie steckt im Islamismus”, Clemens Wergin, 2014), bekamen vom Netzwerk böse Nachrichten: Der Artikel sei entfernt worden, da er “nicht den Gemeinschaftsstandards” entspreche. Teilweise wurde eine Facebook-Sperre von bis zu 30 Tagen verhängt. Die “Welt” hat bei Facebook nachgefragt, was der genaue Grund für die Sperre sei. Die Antwort: Für die Nutzersperrungen sei ein “Fehler in der künstlichen Intelligenz” verantwortlich. Ein eingebettetes Foto sei fälschlicherweise als IS-Propaganda eingestuft worden.

4. “Schnell zu agieren geht nur allein”
(taz.de, Tobias Schulze)
Politikberater Martin Fuchs hält Twitter für das wichtigste Instrument der politischen Kommunikation in Deutschland: “Es gibt keinen anderen Kanal, auf dem Politikerinnen und Politiker so schnell agieren und Themen setzen können. Natürlich wird man dort nur von einer kleinen Diskurs-Elite wahrgenommen, von Journalisten zum Beispiel, aber das sind die Leute, die den Diskurs treiben.” Im Interview mit der “taz” spricht Fuchs über gelungene Twitter-Verwendung, das Vieraugenprinzip und die Causa “Habeck”.

5. Warum der ORF nicht die Hälfte seiner Zuschauer verloren hat
(dwdl.de, Timo Niemeier)
“DWDL” berichtet zukünftig wöchentlich über die wichtigsten Ereignisse aus Österreich. In der ersten Ausgabe des Österreich-Updates geht es um die Frage, wieso der ORF nicht, wie von der “Krone” behauptet, die Hälfte seiner Zuschauer verloren hat. Außerdem dabei: Gute Quoten für Neustarts, und ATV bestätigt den Termin für sein neues Box-Format.

6. Was Social-Media-Experten von 2019 erwarten
(joca.me, Jörgen Camrath)
Was erwartet uns 2019 im Bereich der sozialen Medien? Wie in den vergangenen Jahren hat Jörgen Camrath sich in der Branche umgehört und einige Experten und Expertinnen in die Glaskugel schauen lassen.