Unter Druck, Grenzüberschreitungen, Christian Drostens Hadern

1. Journalismus unter Druck
(reporter-ohne-grenzen.de)
Wegen der zunehmenden Gewalt gegen Medienschaffende in Deutschland wurde von verschiedenen Organisationen ein Schutzkodex entwickelt, der “Standards für Medienhäuser und konkrete Schutzmaßnahmen zur Unterstützung von Journalist*innen” umfasse. Auf einer Veranstaltung der Initiatorinnen und Initiatoren des Schutzkodex ist nun auch “Correctiv” dem Netzwerk beigetreten: Die Redaktion erlebe die Bedrohungen selbst “sehr konkret” und wolle daher “Kolleginnen und Kollegen bestmöglich schützen. Vor allem aber müssen wir alles dafür tun, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der es selbstverständlich ist, ohne Angst vor Gewalt oder Drohungen berichten zu können”, so “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels.

2. Der SPIEGEL siegt gegen Sesselmann
(spiegel.de, Markus Verbeet & Steffen Winter)
Wie der “Spiegel” in eigener Sache berichtet, habe der erste AfD-Landrat Robert Sesselmann dem Nachrichtenmagazin wesentliche Auskünfte über seine Amtsführung verweigert. Dagegen habe sich die Redaktion erfolgreich gewehrt: Das Verwaltungsgericht Meiningen habe Sesselmanns Landkreis zur Beantwortung von Fragen des “Spiegel” verpflichtet. Der Gerichtsbeschluss sei noch nicht rechtskräftig.

3. Herder-Verlag: Grenzüberschreitungen als Markenzeichen
(fr.de, Matthias Meisner)
“17 Autorinnen und Autoren aus der Sparte Pädagogik des traditionell konservativen Herder-Verlags haben sich an die Öffentlichkeit gewandt und eine zunehmend rechtspopulistische Ausrichtung des Programmbereichs Politik und Geschichte kritisiert.” Nun habe es Gespräche mit dem Verlag gegeben. Matthias Meisner gibt einen Überblick über den Stand der Diskussion, die Hauptakteure und deren Positionen.

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4. Christian Drosten hadert mit Vorgehensweise von Medien
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Der Virologe Christian Drosten hat zusammen mit dem Journalisten und ehemaligen “Spiegel”-Chefredakteur Georg Mascolo ein Buch über die Corona-Zeit geschrieben. Im “Spiegel” standen die beiden dazu Rede und Antwort (nur mit Abo lesbar). Timo Niemeier fasst bei “DWDL” die aus seiner Sicht wichtigsten Erkenntnisse zusammen, die sich vor allem auf die Reflexion der medialen Aspekte beziehen.

5. Wie konnte Medienmogul Murdoch so mächtig werden?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 28:00 Minuten)
Wie hat Medienmogul Rupert Murdoch sein Imperium aufgebaut? Wie sehr hat er Politik beeinflusst? Warum hatte er mit seinen Investitionen so oft Erfolg – nur in Deutschland nicht? Darüber spricht Linus Lüring mit den ARD-Korrespondentinnen Gabi Biesinger (London), Lena Bodewein (Australien), Charlotte Voß (New York) und dem Mainzer Medienökonom Bjørn von Rimscha.

6. Welt verbessern im Prada-Kleid
(taz.de, Laura Ewert)
Das aktuelle Cover der “Vogue” mit der 102-jährigen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer sorgte für großes Aufsehen in der Medienwelt. Anlass für Laura Ewert, darüber nachzudenken, inwieweit die deutsche “Vogue” sich politisiert hat, und wo die Licht- und Schattenseiten sind. Lesenswerte Gedanken, die die große Bandbreite des Themas abdecken.