Assange-Auslieferung gestoppt, Klagen als Waffen, Stand-up-Shows

1. Assange wird erstmal nicht ausgeliefert
(netzpolitik.org, Constanze Kurz)
Julian Assange darf vorerst nicht an die USA ausgeliefert werden. Der britische High Court habe dem Wikileaks-Gründer das Recht auf ein Berufungsverfahren zugesprochen; die Zusicherungen der US-Regierung für ein faires Verfahren seien nicht ausreichend. Constanze Kurz fasst den Fall bei netzpolitik.org noch einmal kommentierend zusammen: “Der Australier hat in Zusammenarbeit mit internationalen Medienhäusern im Kern journalistisch gearbeitet. Seine Auslieferung wäre daher ein gefährlicher Präzedenzfall für die Verfolgung von investigativen ausländischen Journalisten.”

2. Klagen als Waffen
(journalist.de, Sonja Peteranderl)
SLAPP ist die Abkürzung für Strategic Lawsuits Against Public Participation, also strategische Klage gegen öffentliche Beteiligung. Solche Klagen sollen Medienschaffende sowie Aktivistinnen und Aktivisten einschüchtern und von ihrer Arbeit abhalten. Sonja Peteranderl beschreibt anhand aktueller Fälle, wie neue Initiativen den Betroffenen helfen wollen, sich gegen derartige Klagen zu wehren.

3. EU-Länder sperren prorussische Plattform “Voice of Europe”
(sueddeutsche.de)
Die EU-Staaten hätten die prorussische Plattform “Voice of Europe”, die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti sowie die Medien “Iswestija” und “Rossijskaja Gaseta” wegen der Verbreitung von Propaganda und der Unterstützung des Angriffskrieges gegen die Ukraine gesperrt. Trotz der Sperrung dürfen die betroffenen Medien und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin in der EU recherchieren und Interviews führen.

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4. Ist der Lokaljournalismus zu retten oder drohen Nachrichtenwüsten?
(ardaudiothek.de, Nina Landhofer, Audio: 26:58 Minuten)
Welche Folgen hat die Ausdünnung des Lokaljournalismus angesichts der bevorstehenden Europawahl und dreier Landtagswahlen in diesem Jahr? Was bedeutet es, wenn, wie der Verlegerverband BDZV befürchtet, bis 2025 vierzig Prozent der Kommunen zu sogenannten Nachrichtenwüsten werden könnten? Darüber spricht Nina Landhofer mit Katja Bauroth, Redaktionsleiterin der “Schwetzinger Zeitung”, dem freien Journalisten Michael Kraske und dem Medienwissenschaftler Christopher Buschow.

5. Biounterricht wie auf Speed
(taz.de, Valérie Catil)
Valérie Catil stellt bei taz.de den Naturreporter “Robinga Schnögelrögel” vor, der in seinen Instagram-Videos auf humorvolle Weise Wissen über Pflanzen und Tiere vermittele. In seiner Reihe “Pflanzen, die ich hasse” kritisiere der “Plantfluencer” ökologisch nutzlose Gewächse und veröffentliche Rageposts über ineffektive Insektenhotels. Mit Begeisterung lobe er hingegen wichtige Arten wie Regenwürmer und erkläre, wie man die Natur im eigenen Garten unterstützen kann.

6. Stand-up-Shows im Fernsehen: Der Letzte lacht das Licht aus
(dwdl.de, Peer Schader)
Peer Schader beobachtet bei “DWDL” das Revival der Stand-up-Shows im deutschen Fernsehen. Er endet mit einem Stoßseufzer: “Vielleicht sind die Zeiten, in denen das Fernsehen für die Stand-up-Szene das gelobte Land war, in das es immer wieder neue Auftrittsmöglichkeiten hineinregnete, einfach ein für alle mal vorbei. Entweder das. Oder das Publikum hat inzwischen einfach alle Gag-Variationen, die man über Helikoptereltern, Kinderpipi und Fahrradfahren in Köln machen kann, schon mal gehört und wartet darauf, dass sich irgendjemand mal was Neues einfallen lässt.”