Posts Tagged ‘6 vor 9’

Bildblog, Buchholz, Public Press

1. Interview mit Christoph Schultheis

(zeit.de, Sven Stockrahm)

Das Bildblog beschäftigt sich ab heute nicht mehr ausschliesslich mit der Bild-Zeitung, sondern nimmt sich neu auch anderer Medien an. Der abtretende Hauptblogger, Christoph Schultheis, spricht über seine viereinhalb Jahre bei Bildblog: “Ein Bild-Opfer hat mir beispielsweise mal glaubwürdig berichtet, es sei nach einem gewissenlosen Artikel in dem Blatt von Passanten auf der Straße angespuckt worden. Das wünsche ich niemandem.”

2. Interview mit Patrik Müller

(persoenlich.com, Matthias Ackeret)

Patrik Müller wurde mit 31 Jahren Chefredakteur des Sonntag, einer neuen Schweizer Sonntagszeitung aus der Vorstadt, die sich wider Erwarten anderer Journalisten einen Platz erkämpfen konnte. Mutige Personalentscheide bleiben aber die Ausnahme: “Bei Ringier habe ich erlebt, dass gewisse Chefs Angst haben, bessere Leute zu engagieren, weil ihnen diese gefährlich werden könnten.”

3. “Hoffentlich geht die Krise weiter”

(kress.de, Christian Meier)

Karl-Heinz Ruch, Geschäftsführer der taz, kommt die aktuelle Wirtschaftslage offenbar entgegen: “Man muss fast zynisch sagen: Hoffentlich geht die Krise weiter”. Dennoch sieht man sich als bürgerliche Zeitung: “Wir sind Teil einer bürgerlichen Gesellschaft, sind eine bürgerliche Zeitung. Aber das wissen nicht alle.“

4. Interview mit Bernd Buchholz

(sueddeutsche.de, Christopher Keil)

Der Vorstandsvorsitzende von Gruner + Jahr, Bernd Buchholz, glaubt, dass sich einige Verlage “mit dem Schlucken unreifer Früchte den Magen verdorben” haben und meint damit die Internetstrategie. Auf die Frage, ob er Chef eines sterbenden Mediums geworden sei, sagt er: “So ein Quatsch.”

5. “Amerikanische Initiative will dem Tod der Tageszeitung trotzen”

(nzz.ch, Andrea Köhler)

Die NZZ stellt das Projekt The Public Press vor, das sich aus “Redaktoren, Reporter und Fotografen, die in der Zeitungskrise ihren Job verloren haben”, rekrutiert: “Die Nachrichtenredaktorin ist die einzige Festangestellte mit einem Gehalt, alle anderen arbeiten ohne Bezahlung. Neun feste Schreiber und drei Fotografen stellen den Kern; der Rest wird von Freien zugeliefert.”

6. “Ratloser Verlegerverbandspräsident”

(medienspiegel.ch, Video, 5 Minuten)

“Schon fast etwas gemein, wie Stephen Colbert hier den Vorsitzenden der Newspaper Association of America vorführt”.

Basteln, verlautbaren, rausschneiden

1. “Der Preis der Freiheit”

(freitag.de, Lotta Suter)

“Viele traditionsreiche US-Zeitungen verlagern ihre Berichterstattung aufs Netz. Doch die E-Medien brauchen den ‘alten Journalismus’ – droht das Ende der Pressefreiheit?”

2. “Wie man sich eine Journalismus-Studie bastelt”

(journalistiklehrbuch.wordpress.com, Klaus Meier)

Klaus Meier, Professor für Journalistik an der Hochschule Darmstadt, hält nicht viel von der Studie “Journalismus 2009” des Marktforschungsinstituts YouGovPsychonomics (Pressemitteilung auf psychonomics.de). Eine Bastelanleitung mit 7 Tipps.

3. “FAZ enteignet den Papst”

(perlentaucher.de, Anja Seeliger)

“Zeitungen spielen sich gerne als Hüter des Urheberrechts auf, das vom Internet ausgehöhlt werde. Die eigentliche Enteignung der Urheber findet aber in Zeitungen statt.”

4. “Es steht schlecht um den ORF”

(diepresse.com, Reinhard Christl)

“Der ORF ist das einzige öffentlich-rechtliche Medienunternehmen der Welt, das offiziell davon ausgeht, weiterhin 40 Prozent Marktanteil halten zu können. Internationalen Vergleichen zufolge wären in zehn Jahren dreißig Prozent durchaus ein Erfolg.”

5. Gelehrter Verlautbarungsjournalismus in Russland

(dradio.de, Stefan Koldehoff und Robert Baag)

“Und diese Geisteshaltung, Journalisten zu behandeln wie – im sowjetischen Jargon würde man sagen – Transmissionsriemen, das heißt, es wird etwas verlautbart und Journalisten haben es gefälligst weiterzugeben, vor allen Dingen aber nicht negativ zu sein, das ist mittlerweile auch eine Haltung, die auch an Journalistenschulen durchaus so weitergegeben wird und zum Berufsverständnis gehört.”

6. “‘Schmidt & Pocher’: Seitenhieb auf Herres rausgeschnitten”

(dwdl.de, Thomas Lückerath)

“Das hervorragende Finale von ‘Schmidt & Pocher’ dürfte auch dem Programmdirektor des Ersten gefallen haben. Da die Aufzeichnung etwas zu lang geraten war, musste gekürzt werden, wobei zufällig kritische Worte Oliver Pochers über Volker Herres herausgeschnitten wurden.”

Einpeitscher, Mehdorn, Nutzungsrechte

1. “Medien = Einpeitscher!”

(martina-kausch.de)

Martina Kausch macht ein paar Screenshots aus Newsportalen, die über den aktuellen G20-Gipfel in London berichten. “Ich habe mir erlaubt, einmal die Fotografen optisch hervorzuheben. Und wenn Ihr Euch die weiteren Bilder anseht, werdet Ihr schnell feststellen, dass mehr Fotografen am Schauplatz des Geschehens waren als Demonstranten oder Polizisten.”

2. “Überwachungssystem Bahn: Kampf gegen kritische Journalisten”

(ndr.de, Video, 8:20 Minuten)

Der zurückgetretene Bahn-Chef Hartmut Mehdorn zeigte den Medien lieber Zugreisende massierende Betreuer der Bahn als masslos überfüllte Züge. Mit angebrachter Kritik konnte er kaum umgehen und reagierte darauf mit Schimpftiraden per Fax und Telefon sowie mit Anzeigenboykotten.

3. “ZEIT MAGAZIN: über Luxusuhren schreiben und gleichzeitig für sie werben”

(spiegelblog.net, T. Engelbrecht)

Das Zeit Magazin Leben, eben bei den Lead Awards 2009 zum Leadmagazin des Jahres gewählt, schreibt erst im redaktionellen Teil über achteinhalb Seiten werbewirksam über Luxusuhren – und druckt dann auf der Rückseite ihres Magazins eine ganzseitige Anzeige der Luxusuhrenmarke Breitling ab.

4. “Zitieren Sie nicht die FAZ!”

(perlentaucher.de/blog, Anja Seeliger)

Die Frankfurter Allgemeine schreibt einen Brief an den Perlentaucher und fordert Nutzungsrechte in der Höhe von 590 Euro. Darauf meldet sich der Autor des Artikels, Thomas Hürlimann: “Ich meine, dass das Copyright immer noch bei mir ist. Deshalb können Sie das Zitat gern wieder aufnehmen.”

5. “Zwei sind weniger als eins”

(blog.persoenlich.com, Roger Schawinski)

Roger Schawinski äussert sich zur neuen Tages-Anzeiger-Chefredaktion: “Man greift auf zwei hauseigene Leute zurück, die man viel zu lange in der Warteschlaufe schmoren liess. Alles wirkt so, als ob man eine bessere Lösung gesucht hat und dabei gescheitert ist.”

6. “Endlich verstehen: Wer wird Millionär?”

(christophkoch.wordpress.com)

Über die Sendung “Wer wird Millionär”: “Doch welchen Joker wann einsetzen? In Russland gilt: Nie das Publikum fragen! Denn hier hat sich die Tradition eingebürgert, dass das Publikum absichtlich falsche Antworten gibt, um dem Kandidaten zu schaden.”

Gewalt, Tages-Anzeiger, Web-Wörter

1. “Brüssel soll die Presse retten”

(faz.net, Hajo Friedrich)

“Der Europäische Verband der Journalistenverbände sieht angesichts der Medienkrise die Demokratie gefährdet. Grund genug für ihn, von der Europäische Union Hilfe zu fordern. Setzen die Medien dabei ihre Unabhängigkeit aufs Spiel?”

2. “Bündnis der Medien mit der Gewalt”

(heise.de/tp, Benjamin Laufer)

“Man kennt das von vielen Großereignissen sozialer Bewegungen: Die mediale Berichterstattung ist getrieben von Sensationslust, dramatisiert Gewalttaten und reduziert die gesamten Proteste gerne auf solche. Über die Inhalte der Protestierenden wird in verschwindend geringem Ausmaß berichtet.”

3. Interview mit Andreas Strehle und Markus Eisenhut

(tagesanzeiger.ch, Peter Wälty und Michael Marti)

Die neuen Chefs der Printausgabe des Tages-Anzeigers stellen sich den kritischen Fragen der Chefs online. Res Strehle: “Wir wollen mehr Eigenleistungen bringen. Mehr Glanzlichter setzen. Der Tages-Anzeiger kann nicht mehr eine Art Protokollführer des Zeitgeschehens sein, der über alles berichtet. Wir werden mehr gewichten, mehr Schwerpunkte setzen – und damit exklusive, aussergewöhnliche Leistungen erbringen.”

4. Berliner Kurier: Überfall auf die Redaktion

(berlinonline.de)

Die Redaktion der Boulevardzeitung Berliner Kurier wurde von mehreren Vermummten überfallen. “Ohne ein Wort zu verlieren, warfen die schwarz gekleideten Männer Tische um, zerstörten Computer und Arbeitsmaterial. Verletzte gab es nicht.” Eine Bildergalerie zeigt das Ausmass der Verwüstung.

5. “Wie bitte? Was sagen die da auf der Re:publica?”

(morgenpost.de, Sonja Haase)

Die Berliner Morgenpost erklärt zur heute beginnenden re:publica’09 “Spezialbegriffe”. Gemeint sind damit “Web-Wörter” von “Alpha Blogger” über “Posten” bis “Youtube”.

6. “Dodale Verandwordung”

(focus.de, Josef Seitz)

“Können die Zeiten hart werden, wenn der Wirtschaftsminister aus Franken kommt? Egal. ‘Beckmann’ spült eh alles weich.”

ORF, Eiltz, Spring, Gottlieb

1. “Manifest: Rettet den ORF!”

(diepresse.com)

“Österreichs unabhängige Zeitungen starten die Aktion ‘Rettet den ORF’: Denn Parteipolitik und Führungsprobleme bedrohen Existenz und Unabhängigkeit.”

2. “Macht die Glotze aus!”

(tagesspiegel.de, Mercedes Bunz und Nadine Lantzsch)

“Wenn heute keine Generation wütend an die Mattscheibe klopft und Einlass fordert, hat das einen Grund: Wir toben uns woanders aus. Über das Fernsehen ärgern wir uns nicht lang. Gut, kurz waren wir ein wenig wehmütig. Aber warum sollen wir uns übergangen und unterdrückt fühlen, wenn unser Computer die viel besseren Angebote macht?”

3. Interview mit Ernst Elitz

(fr-online.de, Daland Segler)

Der abtretende Intendant von Deutschlandradio Kultur erklärt, wie es “vollkommen wahnfrei” gelungen sei, “den Altersdurchschnitt der Hörerschaft auf 49-50 Jahre zu senken”: “Wir bringen über den Tag keine langen Sendungen, sondern fünf, sechs, sieben Minuten lange Beiträge, immer unterbrochen von Kultur- oder auch Weltnachrichten, ein relativ kurzer Rhythmus, wo man einschalten, aber auch schnell wieder rausschalten kann”.

4. Interview mit Roy Spring

(persoenlich.com)

Kommunikatons-Allrounder Roy Spring fällt ein Urteil über die aktuellen Journalisten: “Je härter die Umstände, desto mehr versuchen die Journalisten ihre schwindende Bedeutung mit dem Anschein von Wichtigkeit zu kompensieren. So werden sie zu Missionaren ihrer Ideologien — statt neugierige Beobachter zu bleiben. Kein Wunder, macht es oft keinen Spass, ihre Texte zu lesen. Viele, die ich früher bewundert habe, sind heute fantasielose Wiederkäuer ihrer alten Ansichten.”

5. Interview mit Martin Gottlieb

(spiegel.de, Stefan Simons)

Für Martin Gottlieb, leitender Redakteur der ‘International Herald Tribune’, ist die Zeitung noch nicht am Ende: “Zeitungen, heißt es, seien dem Tod geweiht wie einst Dinosaurier. Tatsächlich sind sie für Millionen Menschen noch immer die wichtigste Informationsquelle.”

6. “European Newspapers Find Creative Ways to Thrive in the Internet Age”

(nytimes.com, Eric Pfanner)

Die New York Times guckt neidisch nach Europa, das noch gar nicht richtig in der Medienkrise angekommen ist. Die Rezession habe noch nicht durchgeschlagen, weil sich europäische Zeitungen mehr auf Leser denn auf Werbung stützen würden. Positiv erwähnt: Axel Springer, Schibsted, VG Nett.

DuMont, Huffington, Bild, Pattaya

1. Interview mit Arianna Huffington

(sueddeutsche.de, Leif Kramp und Stephan Weichert)

Die Herausgeberin der Huffington Post, Arianna Huffington, glaubt, dass sich Online-Abonnements nur bei Porno und bei der Finanzberatung durchsetzen werden. Den Journalisten sagt sie: “Ein Großteil der Unzufriedenheit mit dem traditionellen Journalismus rührt daher, dass die meisten Journalisten anscheinend vergessen haben, dass ihre erste Pflicht darin besteht, der Wahrheit nachzuspüren – egal, welche Konsequenzen ihnen blühen.”

2. “Klick auf den tiefgefrorenen Fuchs”

(fr-online.de, Daniel Bouhs)

Bild und sein Onlineangebot bild.de setzen konsequent auf Inhalte aus den Regionen, sei es von lokalen Ablegern der Zeitung oder von Leserreportern. Refinanziert werden diese teilweise mit Gebührengeldern, dann nämlich wenn die Boulevardmagazine der Öffentlich-Rechtlichen solche einkaufen.

3. “DuMont – Alles auf Print”

(zeit.de, Christian Meier)

“Die Kölner Mediengruppe DuMont steigt nach Zukäufen in Frankfurt am Main und Berlin zum drittgrößten Zeitungsverlag in Deutschland auf.”

4. “Bei den Rohstoffrebellen”

(medien-monitor.com, Katharina Kruppa)

Klaus Werner-Lobo gibt sich für eine Recherche im Kongo aus als Rohstoffhändler Robert Mbaye Leman und “verspricht, er könne das Tantal zu einem besonders günstigen Preis besorgen. Er bekommt sofort Rückmeldungen – unter anderem auch von der Bayer AG.”

5. Interview mit Geert Lovink

(futurezone.orf.at, Patrick Dax)

Geert Lovink über Bezahlen im Internet: “Ich würde eine technische Lösung bevorzugen, bei der man über Mikrobezahlungen im Hintergrund einfach für das bezahlt, was man sich ansieht.”

6. “Tod im Paradies”

(spiegel.de, Alexander Osang)

“Tausende deutsche Pensionäre leben im thailändischen Pattaya. In dem Hotel ‘Villa Germania‘ verwirklichen sie ihren Traum von Freiheit, mit Alkohol und Frauen. Es ist ein Leben unter der Zeitglocke: Ihr Kanzler heißt Helmut Schmidt, ihr Kapitän Franz Beckenbauer.”

Tatort, Aust, Sigg, Holtzbrinck

1. “Seichte Talkshow-Soziologie prägt den ARD-‘Tatort'”

(nzz.ch, H. Sf.)

H. Sf. macht im Krimi, den ganz Deutschland jeden Sonntagabend zu verfolgen scheint, Veränderungen aus. “Es dominieren, mit wenigen Ausnahmen, Gutmenschen, Allesversteher und Betroffenheits-Betschwestern”: “Die Bösen sind meist Immobilienhändler, Baulöwen, Chefärzte, renommierte Juristen, Diamantenhändler, Grossgrundbesitzer oder, ganz schlimm, Angehörige von Burschenschaften.”

2. Interview mit Stefan Aust

(haz.de, Stefan Stosch)

“Wenn die Anzeigenerlöse und die Abo-Zahlen zurückgehen, muss jeder Verleger sparen. Das hat nicht unbedingt einen Qualitätsverlust zur Folge, kann es aber haben. Alles ist besser als betriebsbedingte Kündigungen. Dann können Sie nicht mehr selbst aussuchen, wen Sie entlassen. Dann geht es nicht mehr nach Qualifikation. Dann können Sie zumachen.”

3. “Und fast jeder Maurer ist besser ausgebildet…”

(blog-cj.de, Christian Jakubetz)

Christian Jakubetz traf kürzlich auf Zeitungsvolontäre und ihm ist “fast die Luft weggeblieben”: “Eine Gruppe (aus ganz unterschiedlichen Häusern), für die es selbstverständlich war, dass es keinen Ausbildungsplan gibt, keinen Redakteur, der sich um sie kümmert, kein Feedback, keine Anleitung, einfach nichts, außer: mach mal.”

4. Interview mit Oswald Sigg

(tagesanzeiger.ch, Pascal Tischhauser)

Oswald Sigg, abtretender Vizekanzler in der Bundeskanzlei, im Gespräch: “Der Medienschaffende ist heute eher – so denke ich – seinem Unternehmen verpflichtet, als einer irgendwie gearteten öffentlichen Aufgabe.”

5. “Holtzbrinck-Brüder im Interview”

(handelsblatt.com, Bernd Ziesemer)

Ein Interview aus der Holtzbrinck-Familie: “Bernd Ziesemer: Wie wird das Verhältnis der beiden unabhängigen Verlagsgruppen zueinander künftig aussehen? Dieter von Holtzbrinck: Freundschaftlich, eng, partnerschaftlich, familiär. Stefan von Holtzbrinck: Genau.”

6. “Phänomen Schweizer Familie”

(schneiderinechtzeit.blogspot.com, Markus Schneider)

“Das Phänomen Schweizer Familie besteht womöglich darin, dass diese Zeitschrift einen andern Zugang zu den Themen findet. Sogar zu einem Thema wie der öden Wirtschaftskrise. Da publiziert sie Artikel wie diesen hier.”

Zeitungskrise, Newsmax, Unger

Wächst zu langsam, verdient zu wenig: Bertelsmann (Keystone)

1. “Die Zeit ist auf unserer Seite …”

(georgholzer.at)

Georg Holzer ist überzeugt, dass für hiesige Medienunternehmen noch Zeit ist, das Ruder herum zu reissen, “Web-Auftritte zeitgemäßer als bisher zu gestalten” und sich um die “digitale Distribution auf E-Readern zu kümmern”.

2. “Generation kostenlos”

(merkur.de, Volker S. Stahr)

Volker S. Stahr beklagt die Gratis-Mentalität, die die Verlage durch ihre Geschäftspolitik selbst herbeigeführt haben. Und Unternehmen wie Google, die davon profitieren. Allerdings: Glaubt jemand, dass eine andere Strategie dazu geführt hätte, dass heute alle brav für Angebote wie E-Papers bezahlen?

3. “istdochklar”

(intrig.antville.org, Peter Praschl)

Peter Praschl bringt die Zeitungskrise auf den Punkt. Bzw. auf einige Punkte.

4. “Der Fluch des Stillstands”

(zeit.de, Götz Hamann)

“Der Mediengigant Bertelsmann wächst zu langsam und verdient zu wenig. Falls er zu einem Mischkonzern wird, leidet der Journalismus.”

5. Interview mit Christian Unger

(werbewoche.ch, Pierre C. Meier und Markus Knöpfli)

Der CEO des Ringier-Verlags im Gespräch: “Unsere Kompetenz ist es, Marken zu führen, sodass die Portale Leser anziehen, die wir hernach mit Angeboten wie Ticketing oder Reisegeschäften beliefern können.”

6. “Der 800-Pfund-Gorilla”

(weltwoche.ch, Urs Gehriger)

“Die Republikaner hocken im Jammertal. Newsmax bietet ihnen eine Plattform. Das Portal ist die prominenteste Online-Stimme des konservativen Amerika. Trotz der Krise macht Gründer Chris Ruddy steigende Millionenumsätze.”

Schächter, Wettbörse, Meinungsmache

1. “Mainzer Tage der Fernsehkritik 2009”

(zdf.de, Video, 65:18 Minuten, Vorsicht, Pop-Up)

Ein Panel mit dem Thema “Was ist heute guter Journalismus?” mit Katharina Borchert (derwesten.de), Nikolas Brender (Chefredakteur ZDF), Josef Joffe (Die Zeit), Jan-Eric Peters (Axel Springer Akademie) und Frank Syré (bild.de). Moderation: Steffen Grimberg (taz).

2. “Reden wie Markus Schächter”

(medienpiraten.tv, Peer Schader)

Was ist gemeint, wenn Markus Schächter, der Intendant des ZDF, spricht? Peer Schader übersetzt (hier Ausgabe 1).

3. Wettbörse beim Tages-Anzeiger

(persoenlich.com, Christian Lüscher)

Seit Wochen sucht die Tamedia nach einem neuen Chefredakteur für den Tages-Anzeiger. Die Mitarbeiter, ausgeliefert den zu erwartenden Entscheidungen, sollen redaktionsintern eine Liste mit Kandidaten-Quoten führen. Favorit zurzeit (Quote 1.5) ist Res Strehle, entweder solo oder als Duo mit Markus Eisenhut. Als Aussenseiter im Rennen: Frank A. Meyer (Quote 180).

Read On…

Kerner, Newsnetz, Amsterdam News

Peter Sloterdijk: Lenkt die Presse nur vom Wesentlichen ab? (Keystone)

1. Die Kernerisierung des Fernsehens

(cicero.de, Alexander Kissler)

“Kernerisierung meint: den Ersatz ressortspezifischer Kenntnisse durch die Bereitschaft zur guten Laune, den Ersatz von Information durch inszenierte Einfühlung, den Ersatz republikanischer Gesprächskultur durch autoritäre Kumpelei und den Ersatz des Gedankens durch den Affekt. Meister all dieser Surrogate ist Johannes B. Kerner.”

2. “Qualitätsjournalismus im Internet”

(drs.ch, Audio, 8:05 Minuten)

“Mit ‘newsnetz.ch’ will Tamedia den ‘schnellsten Qualitätsjournalismus’ im Internet bieten. Medienredaktor Klaus Bonanomi geht der Frage nach, ob es qualitativ hoch stehenden Journalismus, der schnell ist, überhaupt geben kann.”

3. “ORF lehnt seine Chefs ab”

(derstandard.at, Doris Priesching)

“Miese Werte für die Führung, schlechtes Image, mangelnde Mitbestimmung: Das macht ORF-Mitarbeiter krank, 30 Prozent sehen sich am Rande des Burn-outs.”

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