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KW 20/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Was steckt hinter der ARD-Reform?
(mdr.de, Lars Sänger & Carsten Kayser, Video: 29:19 Minuten)
“Medien360G”, “das Portal für Medienkompetenz” des MDR, hat ein umfangreiches Dossier zur ARD-Reform veröffentlicht, zu dem auch ein etwa 30-minütiges Video gehört. Darin geht es um die Verschlankung des öffentlich-rechtlichen Systems, um Sparmaßnahmen und Strukturänderungen sowie um die Frage, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht grundlegend reformiert werden müsste.

2. Julian Hessenthaler zum “Ibiza”-Video
(tvthek.orf.at, Armin Wolf, Video: 21:48 Minuten)
Julian Hessenthaler war einer der Köpfe hinter dem sogenannten “Ibiza”-Video, das einen der größten politischen Skandale Europas auslöste und in Österreich zum Bruch der Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ führte. Armin Wolf hat Hessenthaler interviewt und mit ihm über die Entstehungsgeschichte des Videos gesprochen. Natürlich geht es auch wieder um die Frage, welche Rolle Jan Böhmermann bei all dem spielte beziehungsweise nicht spielte.

3. Die Ausbildung bei RTL Nord – Ein Blick hinter die Kulissen
(journalistik.blogs.uni-hamburg.de, Leonie Urbanczyk, Audio: 58:09 Minuten)
Der “JKW-Podcast” der Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg bietet einen Blick hinter die Kulissen der Ausbildung bei RTL Nord. Zu Gast ist Steffi Scholz, die nach ihrem Jurastudium in den Journalismus wechselte und seit 23 Jahren bei RTL Nord arbeitet. Seit 16 Jahren ist Scholz Chefin vom Dienst und mittlerweile auch für die Volontärinnen und Volontäre zuständig.

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4. Journalist und Moderator Christian Sievers bei “Völlig überzogen”
(egofm.de, Hoffmann & Kollmann, Audio: 37:35 Minuten)
Zu Gast bei “Völlig überzogen” ist der Journalist Christian Sievers, der für das ZDF als Reporter und Korrespondent weltweit unterwegs war und heute im “heute journal” als Moderator über das aktuelle Weltgeschehen berichtet. Welche Erfahrung hat ihn am meisten geprägt? Was entgegnet er der Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem? Und wie könnte seiner Meinung nach eine Nachrichtensendung in 15 bis 20 Jahren aussehen?

5. Framing im Journalismus
(podcastfe7a98.podigee.io, Sabrina Harper, Audio: 34:39 Minuten)
Der “Media-for-Peace”-Podcast basiert auf einer Kooperation des Media Lab Bayern mit der Universität der Bundeswehr München und dem Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr. In der aktuelle Folge geht es um “Framing im Journalismus”. Zu Gast sind der Journalist Timour Chafik und die Wissenschaftlerin Ines Engelmann. Sie sprechen unter anderem über Frame-Setting, Frame-Building und Framing-Effekte sowie über positives Framing am Beispiel des lösungsorientierten Journalismus.

6. Geheime Absprachen: Die Wahrheit über Stadionvlogs von ViscaBarca, Trymacs und Co.
(youtube.com, Fritz Lüders & Inga Mathwig, Video: 19:37 Minuten)
Obwohl es streng verboten ist, Spiele der Fußball-Bundesliga zu filmen und zu übertragen, und derartiges Verhalten von den Rechteinhabern sanktioniert wird, erreichen die Youtube-Videos von “ViscaBarca”, “Trymacs” und Co. mit Aufnahmen aus Fußballstadien anscheinend unbehelligt ein Millionenpublikum. Bei genauerem Hinsehen offenbaren sich enge Verbindungen zwischen Vloggern, Agenturen und Lizenzgebern wie Amazon oder der Deutschen Fußball Liga, wie “Zapp” zeigt.

KW 19/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Das Internet der Zukunft
(zukunft-verstehen.podigee.io, Sascha Lobo, Audio: 1:01:41 Stunden)
Zu Gast bei “Zukunft verstehen” ist diesmal Torsten Beeck, der neue Chefredakteur des IT-Magazins “c’t”. Beeck war zuvor in der Chefredaktion des “Spiegel” und hat bei Facebook beziehungsweise Meta gearbeitet, bringt also viel Wissen aus dem Journalismus und der IT-Branche mit. Da liegt es nahe, dass es in dem Gespräch nicht nur um die Zukunft des Internets, sondern auch um die Zukunft des Journalismus geht. Noch der Vollständigkeit halber: Bei “Zukunft verstehen” handelt es sich um einen Podcast des Unternehmens Cisco.

2. Neues aus der Nachbarschaft: Zukunftsperspektiven für Lokal- und Regionalmedien
(youtube.com, Andreas Weise, Video: 59:43 Minuten)
Der Lokaljournalismus steht vor großen Herausforderungen: Reichen die digitalen Einnahmen aus, um unabhängige Redaktionen zu finanzieren? Was passiert, wenn die Werbeeinnahmen der klassischen TV- und Radioanbieter in den nächsten Jahren weiter zurückgehen? Und wie sieht die regionale Medienlandschaft 2030 ohne Förderung aus? Darüber diskutierten auf den Medientagen Mitteldeutschland Sigrun Albert (Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger), Janis Brinkmann (Professor für Publizistik und digitale Informationswissenschaft), Markus Heinker (Präsident des Medienrats der sächsischen Landesmedienanstalt) sowie Helge Lindh (SPD-Bundestagsabgeordneter und Sprecher für Kultur und Medien).

3. Wirklich? Eine neue Printzeitung!
(der-digitale-fruehschoppen.de, Andreas Rackow & Thomas Krause, Audio: 37:18 Minuten)
Simone Lange, ehemalige Oberbürgermeisterin von Flensburg, plant die Herausgabe einer Wochenzeitung mit dem Titel “wirklich”, die zunächst nur in gedruckter Form erscheinen soll. Andreas Rackow und Thomas Krause haben nachgefragt, wie es zu dieser ungewöhnlichen Entscheidung kam und was Lange genau plant.

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4. Pressefreiheit und Selbstkontrolle
(365.vsum.tv, Luis Paulitsch, Audio: 33:23 Minuten)
Im internationalen Ranking der Pressefreiheit ist Österreich weiter zurückgefallen und liegt derzeit auf Platz 29 von insgesamt 180 Ländern. Als Reaktion auf das Abrutschen wird oft eine Stärkung des Qualitätsjournalismus in Österreich gefordert. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der österreichische Presserat? Und warum dient die journalistische Selbstkontrolle auch dem Schutz der Pressefreiheit? Darüber spricht Luis Paulitsch mit der Medienexpertin Astrid Zimmermann und dem ÖVP-Mediensprecher Kurt Egger.

5. Technik-Utopien
(popkulturfunk.podigee.io, Valentina Hirsch, Audio: 1:25:06 Stunden)
Im “Popkulturfunk” unterhält sich Valentina Hirsch mit dem Journalisten Richard Gutjahr über Technikutopien. Dabei geht um Technik, die begeistert, und Technik, die nicht begeistert, um Hypes und Trends, aber auch um Dystopien.

6. Kulturkampf deutsche Sprache
(youtube.com, Christian Ehring & Jakob Leube & Freddy Radeke, Video: 6:05 Minuten)
Das NDR-Satiremagazin “extra 3” rechnet mit dem “Kulturkampf um die deutsche Sprache” ab: “Die CDU und die AfD in Thüringen haben im vergangenen Jahr sogar ein Gender-Verbot für Behörden durchgesetzt. Das ist ein richtiger Kulturkampf. Verständlich. Gerade die Behördensprache muss in ihrer ganzen Schönheit erhalten bleiben. Dafür lohnt es sich zu kämpfen.”

Kohl vs. Diekmann, Böhmermann und der Quellenschutz, Welzers Empirie

1. Walter Kohl lässt rechtliche Schritte gegen Diekmann-Buch prüfen
(tagesspiegel.de)
Der “Tagesspiegel” berichtet unter Berufung auf dpa-Informationen, dass Walter Kohl, Sohn von Altkanzler Helmut Kohl, möglicherweise gegen das neue Buch von Ex-“Bild”-Chef Kai Diekmann vorgehen wolle: “Viele Darstellungen Kai Diekmanns sind falsch. Von diesen Vorwürfen habe ich erst gestern Nachmittag erfahren, jetzt werde ich rechtliche Schritte prüfen lassen”, so Walter Kohl. Die im Buch behandelten Details seien “ein durchschaubarer Versuch von Herrn Diekmann, mit unseriösen und reißerischen Äußerungen Buchverkäufe auf dem Rücken unserer Familie abzusetzen.”

2. Böhmermann und der Quellenschutz
(correctiv.org, Justus von Daniels)
Nachdem das sogenannte Ibiza-Video für einen der größten politischen Skandale Europas sorgte, landete Julian Hessenthaler, der Urheber des Videos, im Gefängnis. Nach seiner Freilassung gab er “Correctiv” das erste Interview. Im Gespräch mit Tilo Jung erzählte Hessenthaler später noch einmal in aller Ausführlichkeit, wie das Ibiza-Projekt ablief, und welche unrühmliche Rolle dabei aus seiner Sicht Jan Böhmermann spielte, der mit einer öffentlichen Anspielung im Vorfeld der Veröffentlichung viel kaputt gemacht habe (wen nur dieser Aspekt interessiert: Auf Twitter gibt es einen knapp siebenminütigen Ausschnitt). Wie die “Correctiv”-Redaktion berichtet, hätten sie und andere Medien inzwischen ein Schreiben von Böhmermanns Anwalt erhalten, in dem dieser mitteile, dass Jan Böhmermann keine Vertraulichkeit zugesichert habe. Für “Correctiv” kommentiert Chefredakteur Justus von Daniels, selbst Jurist: “Mit der Aussage seines Anwalts zieht sich Böhmermann auf eine juristische Ebene zurück, was sein gutes Recht ist: Wer keine Vertraulichkeit zusagt, muss sich grundsätzlich auch nicht daran halten. Er dreht den Schutz damit zu seinen Gunsten um. Der Quellenschutz im Journalismus ist allerdings kein juristischer Vorgang, sondern ein ethischer Maßstab, um Vertrauen gegenüber Informanten zu gewährleisten – egal wie undurchsichtig ein Mensch sein mag, der Informationen mitteilt.”

3. Die Empirie geschlossen – und alle Fragen offen
(uebermedien.de, Andrej Reisin)
Offenbar wollte der Autor Harald Welzer den in seinem Buch über “Die Vierte Gewalt” (Co-Autor: Richard David Precht) erhobenen Vorwurf, die deutschen Medien zeichnen ein einseitiges und gefährliches Bild vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, empirisch untermauern. Andrej Reisin kann Welzers Untersuchung wenig abgewinnen: “Mit viel Aufwand und sprachlichem Glitter versucht Welzer seinem Essay den Mantel der Wissenschaftlichkeit umzuhängen. Es soll der auf empirischer Forschung beruhende Beweis angetreten werden, dass seine und Prechts Thesen von der Einseitigkeit der Medien, ihrer Verliebtheit in die eigene Rolle und Macht, ihrer von der öffentlichen Meinung massiv abweichende veröffentlichte Meinung nicht einfach nur Bauchgefühl sind, sondern wissenschaftlich begründ- und belegbar. Doch die scheinbare Empirie, die hier betrieben wird, besteht vor allem darin, bereits vorher feststehende Ergebnisse mit einem Datenwust zu unterfüttern.”

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4. Die Spyware-Jagd
(journalist.de, Sonja Peteranderl)
Sonja Peteranderl ist Gründerin des Thinktanks “BuzzingCitiesLab” und Algorithmic Accountability Reporting Fellow bei “AlgorithmWatch”. Im “journalist” schreibt sie über die Gefahren für Journalistinnen und Journalisten, die von Spionagetools ausgehen: “Spyware für Smartphones wie Pegasus oder Reign ermöglicht es Angreifern, Geräte zu infiltrieren, vertrauliche Informationen, Dokumente, auch intime, kompromittierende Daten und Aufnahmen zu erlangen. Die Überwachung kann Reporter*innen unter Druck setzen, Investigativrecherchen verhindern, die Identität von Quellen aufdecken und Quellen wie Journalist*innen in Gefahr bringen.”

5. Intransparent und undemokratisch
(taz.de, Caspar Shaller)
Der Deutsche Journalisten-Verband tritt im November aus der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) aus (Pressemitteilung), zu deren Gründungsmitgliedern er gehört. Als Hauptgründe werden “mangelnde Transparenz” und “undemokratisches Verhalten” genannt. Zuvor hätten bereits die Journalistenverbände Finnlands, Norwegens, Dänemarks und Islands beschlossen, ihre Mitgliedschaft in der IFJ aufzugeben. Die Gründe: “korrupte Aktivitäten”, undemokratische Praktiken und unethisches Finanzgebaren.

6. tagesschau startet auf Mastodon
(tagesschau.de, Frida Kammerer)
Die “Tagesschau” ist nun auch auf der dezentralen Plattform Mastodon vertreten: “Wir wollen den Aufbau der tagesschau-Mastodon-Community von Anfang an intensiv begleiten”, so Isabella David-Zagratzki und Patrick Weinhold, die die Social-Media-Redaktion leiten. Nach dem Erfolg der “Tagesschau” auf TikTok und Instagram wolle man jetzt das Fediverse erobern, von dem Mastodon ein Teil ist.

KW 18/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Dunja Hayali – “Was ist denn konservativ für Sie?”
(ardaudiothek.de, Jagoda Marinić, Audio: 2:06:14 Stunden)
Bei “Freiheit Deluxe” spricht Jagoda Marinić mit der Journalistin und Fernsehmoderatorin Dunja Hayali, die sowohl beim “Morgenmagazin” als auch beim “Aktuellen Sportstudio” und seit Februar dieses Jahres auch beim ZDF-Nachrichtenmagazin “heute Journal” zum Moderationsteam gehört. In dem Gespräch geht es auch um das Thema Meinungsfreiheit: Warum ist es heute so schwer, ins Gespräch zu kommen, zuzuhören? Gibt es tatsächlich Redeverbote in unserer Gesellschaft? Oder haben wir die Fähigkeit verloren, andere Meinungen auszuhalten?

2. Gero von Boehm in der Hörbar Rust
(radioeins.de, Bettina Rust, Audio: 1:51:04 Stunden)
In der “Hörbar Rust” hat sich Bettina Rust mit dem Journalisten und Fernsehproduzenten Gero von Boehm an den virtuellen Tresen gesetzt. Von Boehm hat über 100 Dokumentarfilme produziert und Persönlichkeiten wie Loriot, Stephen Hawking, Susan Sontag und Karl Lagerfeld interviewt – beim SWR über ein Jahrzehnt in der Sendung “Wortwechsel”, bei 3sat viele Jahre in der Gesprächsreihe “Gero von Boehm begegnet …”.

3. Tod einer Ikone – Die Journalistin Shireen Abu Akleh
(swr.de, Nadja Odeh, Audio: 54:27 Minuten)
Der Tod von Shireen Abu Akleh, einer Journalistin mit palästinensischer und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft, hat weltweit große Aufmerksamkeit erregt. Sie wurde während ihrer Berichterstattung im Mai 2022 durch einen Schuss aus einer israelischen Militärwaffe getötet. Dieser Vorfall werfe bis heute viele Fragen auf. In dem SWR2-Feature teilen Freundinnen, Familienangehörige, Menschenrechtsaktivisten und Kolleginnen von Shireen Abu Akleh ihre Erinnerungen an sie.

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4. “Wann hat man denn den Kartoffelstatus erreicht?”
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura, Audio: 28:40 Minuten)
Auf der Leipziger Buchmesse traf Nadia Zaboura die Journalistin Vivian Perkovic (3sat-“Kulturzeit”) und sprach mit ihr über Medien in der Einwanderungsgesellschaft: Wie tragen Zeitungen, Radio, TV und Online-Formate zum Zusammenleben in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft bei? Bilden sie die Sichtweisen und Anliegen von Menschen mit Migrationsgeschichte ausreichend ab? Und welche Verantwortung tragen Journalistinnen und Journalisten, wenn sie über “Silvesterkrawalle”, Rassismus oder den Fastenmonat Ramadan berichten?

5. Haltung im Journalismus
(mdr.de, Lars Sänger & Carsten Kayser, Video: 29:30 Minuten)
Hat Haltung im Journalismus etwas zu suchen? Oder ist Berichterstattung mit Haltung automatisch tendenziös, unausgewogen oder parteiisch? In dem Film von Lars Sänger und Carsten Kayser kommen Journalistinnen und Journalisten zu Wort, denen vorgeworfen wird, durch tendenziöse, meinungslastige oder unsachliche Berichterstattung “Haltungsjournalismus” zu betreiben.

6. @PhilLaude – Wie übernimmst du Verantwortung für deine Gefühle?
(youtube.com, Matze Hielscher, 1:51:04 Stunden)
Phil Laude war vor 15 Jahren einer der ersten erfolgreichen Youtuber in Deutschland und veröffentlichte mit seinem damaligen Kollektiv “Y-Titty” das erste von vielen Videos. Nachdem sich das Trio schließlich auflöste, startete Laude seine Solokarriere und widmete sich der Schauspielerei und Stand-up-Comedy. Phil Laude sei jemand, mit dem man sofort ein offenes und tiefes Gespräch führen könne, schwärmt Podcaster Matze Hielscher in seinem “Hotel Matze”: “Wir sprechen über Humor, Mut, Trauer, Abschiede, Träume, Leistungsdruck und Gefühle. Es geht – mal wieder – ums Menschsein.”

KW 17/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Wie funktioniert der mediale Kulturkampf?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 34:36 Minuten)
Woran erkennt man “moralische Panik”? Welche Rolle spielt #MeToo dabei? Und wie geht es weiter im “Kulturkampf”? Im “Übermedien”-Podcast spricht Holger Klein mit dem Literaturwissenschaftler Adrian Daub über Cancel Culture, Political Correctness und die damit verbundenen medialen Aspekte.

2. Maria Lorenz-Bokelberg, warum ist in Podcasts noch nicht alles gesagt?
(zeit.de, Jochen Wegner & Christoph Amend, Audio: 4:58:18 Stunden)
Für “Alles gesagt” muss man viel Zeit mitbringen, so auch für dieses Gespräch mit Maria Lorenz-Bokelberg, die als eine der erfolgreichsten Podcast-Produzentinnen des Landes gilt (ihre Firma produziert auch den “Zeit-Online”-Podcast “Alles gesagt”). Gut fünf Stunden geht es um den Podcast-Boom in Deutschland, die Frage, wie Lorenz-Bokelberg heute als Gründerin und Co-Geschäftsführerin ihr Unternehmen führt, ihre Kindheit in der DDR und ihre ersten beruflichen Erfahrungen im Kapitalismus.

3. Unsere Hassliebe für Pressestellen
(netzpolitik.org, Chris Köver & Ingo Dachwitz & Sebastian Meineck, Audio: 36:42 Minuten)
“Journalist*innen zerren Missstände ans Tageslicht, Pressesprecher*innen wollen sie unter den Teppich kehren.” In “Off the Record” sprechen die netzpolitik.org-Podcaster über ihren manchmal zähen Kampf mit Pressestellen, die schmutzigen Tricks und kreativen Täuschungsmanöver, die dabei angewendet werden, und den Umstand, dass sie trotzdem manchmal Spaß an solchen Gesprächen haben.

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4. “Einmal Journalist, immer Journalist!”
(der-digitale-fruehschoppen.de, Andreas Rackow & Thomas Krause, Audio: 57:43 Minuten)
“Der Digitale Frühschoppen” war zu Gast bei Stephan Richter, früher Chefredakteur beziehungsweise Sprecher der Chefredaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags. Da sowohl Gastgeber als auch Gäste beruflich mit dem Verlag verbunden waren, gibt es viel auszutauschen. Es geht aber nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Digitalisierung der Medien und die lokale Berichterstattung im Jahr 2023.

5. Medienmosaik Schweiz
(podcast.leibniz-hbi.de, Johanna Sebauer, Audio: 35:11 Minuten)
Im “BredowCast” spricht der Medienforscher Manuel Puppis über die Besonderheiten des Schweizer Mediensystems. Dabei geht es auch um die Einteilung des Landes in vier Sprachregionen: “Wenn man vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den großen nationalen Medien absieht, ist die Berichterstattung stark auf die eigene Sprachregion begrenzt. Was nicht heißt, dass das Land nicht trotzdem gut funktioniert. Eine nationale Öffentlichkeit, in der alle Themen gleich gut vertreten sind, haben wir aber so nicht.”

6. Ibiza-Affäre: Der Macher des Videos
(youtube.com, Jung & Naiv, Video: 3:18:10 Stunden)
Der Sicherheitsberater Julian Hessenthaler ist der Produzent des sogenannten Ibiza-Videos, das die österreichische Regierung aus ÖVP und FPÖ in eine tiefe Krise gestürzt hat. Im Interview mit Tilo Jung erzählt Hessenthaler, wie es dazu kam und welche unrühmliche Rolle dabei aus seiner Sicht Jan Böhmermann spielte, der mit einer öffentlichen Anspielung im Vorfeld viel kaputt gemacht habe (wen nur dieser Aspekt interessiert: Auf Twitter gibt es einen knapp siebenminütigen Ausschnitt).

Reicht Döpfners Entschuldigung?, Pressefreiheit weltweit, Funkes Unrat

1. Reicht die Entschuldigung des Springer-Chefs?
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Antje Allroggen, Audio: 7:51 Minuten)
Der Chef des Axel-Springer-Verlags, Mathias Döpfner, hat um Entschuldigung gebeten, aber reicht das aus? Nein, findet Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen: “Das ist eine Entschuldigung voller Leerstellen und voller Auslassungen. Der Schaden wird nicht konkret benannt. Die Grenzüberschreitung wird nicht konkret benannt. Es kommt allein der Vorwurf gegenüber den Ostdeutschen vor.” Außerdem fehle das Element der “eigenen Zerknirschung oder Verstörung”. Offen bliebe auch die Frage, welche Konsequenzen und Lehren aus der vorgeworfenen Grenzüberschreitung man ziehen wolle, so Pörksen.

2. Eine Woche in der irren Welt des Julian Reichelt
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Timo Niemeier hat sich angeschaut, wie Ex-“Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt auf Youtube Politik kommentiert. Nach “einer Woche in der irren Welt von Julian Reichelt” ist sich Niemeier sicher: “Reichelt betreibt Meinungsmache und das ist offensichtlicher denn je. Das alles ist auch deshalb so gefährlich, weil Reichelt unter dem Deckmantel des unerschrockenen Aufklärers mit seinen Videos Giftsamen in die Köpfe der Zuschauer pflanzt, die dort gedeihen und von Folge zu Folge wachsen. Reichelt trägt so ganz wesentlich mit bei zur Spaltung der Gesellschaft.”

3. Einer muss zahlen
(correctiv.org)
Nachdem das sogenannte Ibiza-Video für einen der größten politischen Skandale Europas sorgte, landete Julian Hessenthaler, der Urheber des Videos, im Gefängnis. Nun ist er wieder raus und gibt “Correctiv” das erste Interview seit seiner Freilassung. Hessenthaler wartet darauf, wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte über seine Beschwerde entscheiden wird.

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4. Pressefreiheit weltweit: Journalistïnnen im Fadenkreuz von Regimen, Kartellen und Terrormilizen
(riffreporter.de)
Bei “Riffreporter” berichten verschiedene Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten des “Weltreporter”-Netzwerks über den Zustand der Pressefreiheit in Mexiko, Somalia, den Maghreb-Staaten und Mosambik, Indien und Indonesien, Skandinavien und Spanien.

5. Zu dumm, um wahr zu sein
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Das Regenbogenblatt “Die Aktuelle” wirbt mit dem vor einigen Jahren beim Skifahren verunglückten Michael Schumacher auf dem Cover und tut so, als hätte der ehemalige Rennfahrer der Redaktion ein Interview gegeben. Das ist natürlich nicht der Fall, die Zeitschrift hat sich das vermeintliche Gespräch von einer Künstlichen Intelligenz zusammenfantasieren lassen. Bei “Übermedien” kommentiert Boris Rosenkranz: “Die Funke-Mediengruppe will den Unrat, den sie da in die Welt kippt, tatsächlich als journalistisches Produkt verstanden wissen. ‘Die Aktuelle’ liefere ‘spannende und vor allem seriöse Reportagen rund um Stars, VIPs und den Adel’, schreibt der Verlag. Wie man sowas auf eine Internetseite tippen kann, ohne dass diese sofort rot anläuft, ist unklar.”

6. Journalismus ist, wenn “maennersache” im April 2023 berichtet, dass …
(twitter.com/Der_Postillon)
Auf Twitter betätigt sich das Satireformat “Der Postillon” aktuell als Fact-Checker und Vermittler von Medienkompetenz. Der konkrete Anlass ist eine Meldung, die durch verschiedene Medien geistert und auf der unbelegten Behauptung eines anonymen Twitter-Kanals beruht, der immer mal wieder aus einem angeblich echten Brief zitiert: “Mein Kind darf an der Schnitzeljagd des Kindergartens nicht teilnehmen. Wir sind Veganer.”

KW 15/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Harald Welzer über Medien, Journalismus & Ukraine-Krieg
(youtube.com, Jung & Naiv, Tilo Jung, Video: 3:06:25 Stunden)
Bei “Jung & Naiv” ist der Soziologe und Sozialpsychologe Harald Welzer zu Gast, der zusammen mit Richard David Precht das Buch “Die vierte Gewalt” geschrieben hat. In dem Gespräch geht es um Massenmedien und Meinungsmache, gemachte Fehler und Ungenauigkeiten, die von den Autoren behauptete “Selbstangleichung der Medien”, die “Zeitenwende” in Politik und Journalismus und viele weitere medienrelevante Themen. Wie immer bei “Jung & Naiv” zeitintensiv, dafür aber umso tiefgehender.

2. Heikle Nebenjobs: Journalisten moderieren für die Politik
(ndr.de, Zapp Medienmagazin, Daniel Bröckerhoff, Video: 16:41 Minuten)
Können Journalistinnen und Journalisten, die zum Beispiel für Moderationen Geld von der Bundesregierung angenommen haben, noch unabhängig und kritisch berichten? Viele zweifeln daran. Für das Medienmagazin “Zapp” geht Daniel Bröckerhoff dieser Frage nach und spricht mit einem Nebenjob-Kritiker, dem Journalistik-Professor Volker Lilienthal. Die Medienschaffenden, die von den Nebenjobs profitierten, seien laut Bröckerhoff nicht bereit gewesen, vor der Kamera über das mögliche Problem zu sprechen.

3. Die Straftaten des Rappers Fler
(tagesspiegel.de, Katja Füchsel & Sebastian Leber, Audio: 37:31 Minuten)
Der Polizist Stephan Zillmer wurde bei einem Einsatz von dem Berliner Rapper Fler wüst beschimpft und bedroht, ließ sich aber nicht provozieren und blieb gelassen. Durch ein virales Video wurde der Vorfall deutschlandweit bekannt. Jetzt spricht der Beamte erstmals über den Vorfall, die Hintergründe und die Frage, wie sich die unfreiwillige Medienprominenz auf sein privates und berufliches Leben ausgewirkt hat.

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4. Wird Twitter denn nun sterben – und wenn ja, woran?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 29:05 Minuten)
“Twitter ist wie ein Jenga-Turm. Es steht die ganze Zeit auf der Kippe, wann es in sich zusammenfällt.” Im “Übermedien”-Podcast ist Gavin Karlmeier zu Gast, der zusammen mit Dennis Horn im Podcast “Haken dran” fast täglich über Neuigkeiten bei Twitter berichtet. Und davon gibt es seit der Übernahme durch Elon Musk jede Menge. In dem Interview geht es um den langsamen und schmerzhaften Niedergang des Netzwerks und die Frage nach Alternativen. Wer nach Hören des “Übermedien”-Podcasts auf den Geschmack gekommen ist, dem sei “Haken dran” wärmstens empfohlen.

5. Computer statt Journalisten: Spielberichte im Amateur-Fußball
(youtube.com, Sportschau, Tom Theunissen, Video: 9:59 Minuten)
Die Berichterstattung über Fußballspiele sei schon immer von vielen Sprachschablonen und austauschbaren Stilmitteln geprägt gewesen, habe sich aber durch das Fachwissen und die subjektiven Beobachtungen des Reporters oder der Reporterin ausgezeichnet. In jüngster Zeit würden die Vor- und Nachberichte von Fußballspielen im deutschen Amateurbereich jedoch von Computern generiert, und dabei gehe manchmal das eine oder andere Detail verloren. Der Film von Tom Theunissen beleuchtet einen ersten Versuch aus dem Jahr 2020, ein Fußballspiel mit Künstlicher Intelligenz zu erfassen.

6. Das Ende von maiLab
(youtube.com, MaiLab, Mai Thi Nguyen-Kim, Video: 19:10 Minuten)
Mit bewegenden Worten verabschiedet sich die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim von den fast eineinhalb Millionen Abonnentinnen und Abonnenten ihres Youtube-Kanals “MaiLab”. Das Tröstliche: Ihr Abschied bezieht sich nur auf Youtube.

Tödliche Bilanz, Papers, Leaks und Files, Horror-Thema Komödie

1. 1.657 Medienschaffende seit 2003 getötet
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen blickt auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück, die sich für Medienschaffende als besonders tödlich erwiesen hätten: “Seit 2003 kamen bis 7. April insgesamt 1.657 Journalistinnen und Reporter bei oder wegen ihrer Arbeit ums Leben, durch Morde oder Auftragsmorde, bei Überfällen, Angriffen in Kriegsgebieten oder nach schwersten Verletzungen. Im Schnitt sind das mehr als 80 im Jahr.”

2. Die Macht des Boulevards über die Politik
(derstandard.at, Fabian Schmid)
Die Korruptionsermittlungen gegen die Macher der “Kronen Zeitung” und des Gratisblatts “Heute” würden zeigen, wie tief Politik und Boulevardmedien “im Inseratesumpf stecken”, schreibt Fabian Schmid in seinem lesenswerten Text über die Macht des österreichischen Boulevards über die dortige Politik und umgekehrt.

3. Können ausländische Medien in Russland bleiben?
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Sebastian Wellendorf)
In Russland hat sich die Situation für Journalistinnen und Journalisten verschlechtert, so dass einige das Land verlassen haben, insbesondere seit der Verhaftung des “Wall-Street-Journal”-Reporters Evan Gershkovich. Viele Korrespondentinnen und Korrespondenten würden nun nach Berlin wechseln, erzählt Bojan Pancevski, Leiter des Berliner Büros des “Wall Street Journal”.

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4. Die Masse ist die Message: Der Fluch der Papers, Leaks und Files
(uebermedien.de, Gabriel Yoran)
“Offshore Leaks”, “LuxLeaks”, “Swiss Leaks”, “Panama Papers”, “Paradise Papers”, “Football Leaks”, “Pandora Papers” und nun die “Vulkan Files”. Der Trend, aufwendige und komplexe investigative Recherchen als “Brands” zu vermarkten, löst bei Gabriel Yoran eine Form von Ermüdung aus: “Wie jetzt bei den ‘Vulkan Files’ wird seit einiger Zeit nicht das Ergebnis einer Recherche, sondern ihr Quellmaterial gebrandet. Aber jedesmal, wenn wieder Soundso-Leaks oder Dingenskirchen-Papers erscheinen, verliere ich schlagartig die Lust, das zu lesen. Selbst wenn es ‘die größte Recherche aller Zeiten’ ist, gewonnen aus ‘dem größten Datenleck aller Zeiten’ – ich merke einen Widerstand, mich damit zu befassen.”

5. Nun liegt auch die BBC im Clinch mit Elon Musk
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Twitter hat den BBC-Account auf der Plattform mit dem Zusatz “Government Funded Media” versehen, wohl um die BBC als vorgebliches Staatsmedium zu brandmarken. Dagegen hat die BBC nun protestiert: “Die BBC ist und war immer unabhängig. Wir werden von der britischen Öffentlichkeit über Gebühren finanziert.” (Man darf auf die Antwort gespannt sein. Der Journalist Jake Kanter hatte sich in der gleichen Angelegenheit an Twitter gewandt und als Antwort ein Scheißhaufen-Emoji erhalten).
Weiterer Lesetipp: Wie die Jünger des Tesla- und Twitter-Chefs Elon Musk ihrem Herrn dienen (profil.at, Christina Hiptmayr).

6. Deutsche Komödien sind ein Horror
(nzz.ch, Andreas Scheiner)
Til Schweiger hat vor Kurzem seinen Film “Manta, Manta – Zwoter Teil” vorgestellt (Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt bezeichnet ihn als “traurigsten Film der Welt”). Anlass für Andreas Scheiner, sich mit deutschen Komödienproduktionen im Allgemeinen und im Besonderen zu beschäftigen: “Von der ‘Fack ju Göhte’-Reihe bis hin zum Klamauk eines Michael ‘Bully’ Herbig hat die bundesdeutsche Humorfabrikation in der Vergangenheit schon viele Filmkritiker in tiefere Sinnkrisen gestürzt. Aber das ist der deutschen Komödie natürlich egal, sie macht einfach weiter. Nirgendwo auf der Welt hat sich eine Filmindustrie vergleichbar auf ein Genre kapriziert.”

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1. Christoph Reuter: Berichtet aus den Krisengebieten der Welt
(ardmediathek.de, SWR1 Leute, Jens Wolters, Video: 41:04 Minuten)
Christoph Reuter ist einer der renommiertesten deutschen Kriegsberichterstatter mit jahrzehntelanger Erfahrung in unterschiedlichsten Krisenregionen. Zuletzt berichtete er unter anderem über die “Gefährliche Flucht aus dem Iran” (spiegel.de, nur mit Abo lesbar) oder “Die letzten Bestatter von Bachmut” (spiegel.de, nur mit Abo lesbar). In “SWR1 Leute” erzählt Reuter von seinen vielfältigen Einsatzorten, seiner Arbeit im Nahen Osten und dem Alltag eines Auslandskorrespondenten in zum Teil extrem schwierigen Situationen.

2. Digitalexperte Dennis Horn über die Redaktion der Zukunft
(youtube.com, turi2tv, Pauline Stahl, Audio: 35:07 Minuten)
Dennis Horn sieht die Chancen von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus vor allem in kreativen Bereichen und betont, dass KI eher als Assistenztool fungieren könnte, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Er glaubt nicht, dass KI die Arbeit von Medienschaffenden übernehmen wird, rät aber dazu, schon jetzt mit KI zu experimentieren und die Technologie als wichtige Fähigkeit für Journalistinnen und Journalisten der Zukunft zu begreifen. Im “turi2”-Wissen-Podcast spricht Horn über die Grenzen von KI, mögliche neue Berufsbilder und die Frage, wie Medienschaffende technologische Innovationen nutzen können.

3. IT-Experte zu künstlicher Intelligenz: “Wir sind nicht vorbereitet!”
(youtube.com, ZDFheute Nachrichten, Markus Lanz, Video: 33:33 Minuten)
In der ZDF-Talksendung von Markus Lanz geht es um die Frage, inwieweit Künstliche Intelligenz und Deepfake-Videos dafür sorgen, dass die Grenzen zwischen Wahrheit und Fälschung verschwimmen. IT-Experte Linus Neumann betont die unzureichende Bildung in diesem Bereich und die wachsenden Schwierigkeiten, Fakes schnell erkennen zu können. Die Gesellschaft sei in keinster Weise darauf vorbereitet. “Spiegel”-Journalist Martin Knobbe unterstreicht, dass die Prüfung von Materialien in Redaktionen zunehmend wichtiger werde.

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4. Bankenkrise oder Finanzkrise 2.0 – Welche Verantwortung haben die Medien?
(ardaudiothek.de, BR24 Medien, Jonathan Schulenburg, Audio: 26:21 Minuten)
Das Medienmagazin des Bayerischen Rundfunks diskutiert diese Woche die Berichterstattung über die Bankenkrise und die damit verbundene Verantwortung der Medien. Die Sendung untersucht Berichte über verschiedene Banken und geht der Frage nach, wie Vertrauen in die Finanzwelt aufgebaut wird. Zu Gast sind der Wirtschaftsjournalist Rigobert Kaiser und Holger Graf, Experte für das internationale Finanzsystem und Financial Influencer.

5. Wird es gefährlicher, aus Russland zu berichten?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 18:19 Minuten)
Im “Übermedien”-Podcast unterhält sich Holger Klein mit Ina Ruck, die für die ARD aus Moskau berichtet: Unter welchen Bedingungen arbeitet eine Korrespondentin heutzutage in Russland? Wie kann sie sich im Land bewegen? Worüber kann sie berichten – und worüber nicht? Und wann würde sie das Land wieder verlassen?

6. Alles vegan? – Wohin treibt der Food-Journalismus?
(sr.de, Sabine Wachs & Michael Meyer, Audio: 19:31 Minuten)
Beim Saarländischen Rundfunk sprechen Sabine Wachs und Michael Meyer mit Holger Gettmann über den Foodjournalismus in Deutschland. Gettmann ist Gastro-Kritiker und Vorsitzender des Vereins Slow Food Saarland. Wo steht der Foodjournalismus? Wie gut ist er eigentlich in Deutschland? Und was unterscheidet Foodjournalisten von Foodbloggern oder Influencern?

“Bild” und das “Schauspiel im Schauspiel”, Fake-Anzeigen, KI-Fail

1. “Bild” löscht Artikel über Reichsbürger
(tagesspiegel.de, Julius Geiler)
Bei der Premiere eines Theaterstücks in Halle über die Welt der Reichsbürger war auch der in der Reichsbürgerszene bekannte und selbsternannte “König von Deutschland” Peter Fitzek als Besucher vor Ort. Die Eintrittskarten soll ihm ein “Bild”-Reporter besorgt haben, um ein “Schauspiel im Schauspiel” zu inszenieren, wie das Theater vermutet. Nach Bekanntwerden des Vorgangs entfernte die “Bild”-Redaktion den dazugehörigen Text von Bild.de.
Aktueller Lesetipp zum Thema, in dem auch besagter Peter Fitzek eine Rolle spielt: “Reichsbürger” wollen Parallelwirtschaft: “Sie sind Maler, Masseure oder Bestatter, verkaufen Solaranlagen oder vegane Lebensmittel. Dutzende Firmen sehen sich als Teil eines fiktiven ‘Königreichs Deutschland’. Der Verfassungsschutz rechnet sie der ‘Reichsbürger’-Szene zu.” (tagesschau.de, Kai Laufen)

2. So funktioniert die Abzocke mit Fake-Anzeigen
(spiegel.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz schreibt beim “Spiegel” über “die Abzocke mit Fake-Anzeigen”. In der vergangenen Woche hatte der “6-vor-9”-Kurator auf Twitter die Anzeigenpraxis des “Spiegel” kritisiert: “Lieber @derspiegel, es ist schon ziemlich, nun ja, erbärmlich, dass Ihr seit Jahren zulasst, dass auf Eurer Webseite übelste Fake-Meldungen von digitalen Trickdieben ausgespielt werden. Stoppt endlich diesen Mist! (Und ja, das gilt auch für andere Qualitätsmedien)”. Der konkrete Anlass war eine in einen Artikel eingebettete Anzeigen-Falschmeldung mit einem gefälschten Foto der vermeintlichen Verhaftung des TV-Moderators Markus Lanz und dem Locktitel: “Tausende strömen nach Lanz Verhaftung zu den Geldautomaten”. Nun erklärt der “Spiegel” wortreich und sinngemäß, wie schwierig es für Medien wie den “Spiegel” sei, das (seit vielen Jahren bekannte, Anmerkung des Kurators) Problem in den Griff zu bekommen, und dass dieses Anzeigenformat nun mal viele Einnahmen generiere, auf die man ungern verzichte. Dies erinnert den Kurator an eine Twitter-Diskussion mit einem Mitarbeiter des “Spiegel”: “Ach, und die Jobs, die an ‘dieser Art der Vermarktung’ hängen, rechtfertigen es, dass ‘Spiegel’-Leser und -Leserinnen seit Jahren und immer wieder geschädigt, geprellt und abgezockt werden? Und nein: Es ist nicht komplex. Hört endlich auf damit!”

3. Krasser KI-Sündenfall, @ippenmedia!
(twitter.com/LarsWienand)
Offenbar lässt die Ippen-Gruppe, zumindest vereinzelt, Beiträge von einer Künstlichen Intelligenz (KI) schreiben. Die entsprechenden Texte sind jedenfalls gekennzeichnet und mit dem Hinweis versehen, dass ein Mensch sie vor der Veröffentlichung geprüft habe. Was dabei schiefgehen kann, zeigt der Journalist Lars Wienand auf Twitter mit einem Beispiel aus der Praxis: Anscheinend hat die KI einen zehn Jahre alten Beitrag über einen Fall in den USA mit dem aktuellen Fall “Jule Stinkesocke” verwoben und zu einer neuen Meldung zusammenhalluziniert.
Weiterer Lesehinweis: In zahlreichen Medien wurden bereits Algorithmen und Künstliche Intelligenz eingesetzt, um über Sportergebnisse, Wettervorhersagen, Lottozahlen oder Kochrezepte zu berichten. Doch mit dem Aufkommen von ChatGPT explodiert die Zahl der möglichen Anwendungsbereiche von KI. Beim “Fachjournalist” schreibt Dennis Fajt über die Herausforderungen, Probleme und Lösungen beim Einsatz von “denkenden Maschinen” im journalistischen Umfeld.

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4. Nur dahingesagt – oder “dahingerotzt”?
(verdi.de, Lars Hansen)
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe soll sich kürzlich vor jungen Leuten abfällig über Medien geäußert haben. Lars Hansen will das nicht so stehen lassen und kontert: “Journalistische Medien in Zeiten zahlreicher globaler Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche insgesamt zu diffamieren, anstatt sie wertzuschätzen und jungen Menschen näher zu bringen, ist eines Demokraten unwürdig. Journalistische Produkte, die durch mehrere Redaktionsprozesse gegangen sind, oft unter schwierigen Arbeitsbedingungen, bevor sie veröffentlicht wurden, als ‘dahingerotzt’ zu bezeichnen, ist der Stil eines ganz schlechten Lehrers. Setzen, Sechs!”

5. Hetzkampagne gegen Journalisten
(tagesspiegel.de, Sebastian Leber)
Als sich das Medienmagazin “Zapp” bei “Tagesspiegel”-Reporter Sebastian Leber meldete, wollte er es zunächst nicht glauben: Eine Reihe bekannter Verschwörungsideologen und Hetzer, so die “Zapp” vorliegenden Informationen, hätten im Geheimen eine koordinierte Kampagne geplant, um ihn und den “Tagesspiegel” zu diffamieren. Leber fragt sich: “Wenn die sich schon die Mühe machen, koordiniert gegen eine kleine Leuchte wie mich zu hetzen, gegen wie viele andere Journalist:innen in Deutschland liefen und laufen dann noch Diffamierungsaktionen?”
Transparenzhinweis: Für etwa eine halbe Stunde war hier ein anderer Beitrag verlinkt, den wir jedoch wegen inhaltlicher Mängel ausgetauscht haben.

6. Die Trump-Show LIVE
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 2:50 Minuten)
Tappen Redaktionen erneut in Donald Trumps Medienfalle? Boris Rosenkranz hat sich angeschaut, wie deutsche Medien über die aktuellen Ereignisse rund um die Trump-Anklage berichtet haben, und hat einen Zusammenschnitt erstellt, der für sich spricht: “Donald Trump muss in New York City vor Gericht. Und was machen Medien weltweit, als hätten sie nichts gelernt? Sie filmen den amerikanischen Ex-Präsidenten auf Schritt und Tritt, sogar aus Helikoptern – und bereiten ihm damit eine ganz große Bühne.”
Lesehinweis: Bei der “taz” kommt Carolina Schwarz zu einer ähnlichen Erkenntnis: Ein reines Spektakel: “Mit Live-Berichterstattung und Helikoptern begleiten US-Medien Donald Trumps Anklage. Dabei wiederholen sie journalistische Fehler aus dem Wahlkampf 2016.”

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