Suchergebnisse für ‘youtube’

ProSieben, Schwarzer, Stewart, Davies

1. “Winnenden: 100 Euro für eine Tränen-Aufnahme”
(wuv.de, Jochen Kalka)
“Schülern wurde gegen Cash diktiert, was sie vor laufender Kamera sagen sollten. Auch der Satz ‘Tim wurde von seinen Mitschülern gemobbt’, soll gekaufte Filmware gewesen sein. Andere Schüler wurden, ebenfalls gegen ein Entgeld von 20 bis 100 Euro, gebeten, Blumen oder Kerzen abzulegen und sich dann weinend zu umarmen.”

2. “Gibt es noch recherchierende Journalisten?”
(carta.info, Marvin Oppong)
Alice Schwarzer belegt ihre Thesen in der Welt und im Standard zu den Auswirkungen von Pornografie mit Untersuchungen von Henner Ertel vom G.R.P. Institut für Rationelle Psychologie. Dieses wurde aber 2008 von Jochen Paulus in der Zeit als unseriös enttarnt. Gegen Henner Ertel läuft ein Strafverfahren, ihm “wird vorgeworfen, die Grade ‘Doktor’ und ‘Professor’ zu Unrecht zu führen.”

3. Pro7 Newstime täuscht Nachrichten vor
(dwdl.de, Jochen Voß)
“Am Wochenende verstörte ProSieben seine Zuschauer mit Programmtrailern im Stil einer echten Nachrichtensendung.” Auf YouTube zu sehen einmal das in Rekordzeit gealterte Baby, einmal der von Insekten angegriffene Mann.

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Neven DuMont, Darwin, Winnenden

Fordert Charaktere in den Medien: Alfred Neven DuMont (Keystone, Archiv)
1. Interview mit Cigdem Atakuman
(spiegel.de, Daniel Steinvorth)
Cigdem Atakuman, Chefredakteurin von Bilim ve Teknik, wird nach einer Titelgeschichte über Charles Darwin entlassen: “Die Titelgeschichte über Darwin sei ein großer Fehler gewesen, ein unentschuldbarer Fehler. Im jetzigen politischen Klima in der Türkei könne so was als Provokation verstanden werden.”

2. Interview mit Alfred Neven DuMont
(sueddeutsche.de, Hans Werner Kilz)
Verleger Alfred Neven DuMont glaubt, den Zeitungen heute brauchen vor allem Charakter, um sich unentbehrlich zu machen: “Wenn Sie unsere Öffentlichkeit anschauen – von den Bischöfen bis zur Politik, Unternehmer, Gewerkschaften -, es ist eigentlich mehr ein ineinander übergehender Einheitsbrei. Ich will nicht gerade sagen charakterlos, das klingt vielleicht ein bisschen wild, aber charakterarm, profilarm.”

3. “Die hohle Hand beim Staat ist kein Rezept gegen die Medienkrise”
(onlinereports.ch, Peter Knechtli)
“Wenn sich die Medieninhalte immer stärker am Showbizz-, Beauty- und Promi-Barometer und seinem beliebigen Wahrheitsgehalt orientieren, während gleichzeitig die Mittel für tiefgründige Analysen und Recherchen fehlen, dann verlieren die Medien ihre fundamentale Funktion als Informations-Vermittlerin.”

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Fraport, Rüdiger, Torjubel

1. “Unser Gott, die Quote”
(zeit.de, Stephan Lebert und Stefan Willeke)
Die Zeit-Titelgeschichte über ARD und ZDF ist nun online. Mit dabei, trotz Kritik unkorrigiert: Rüdiger Schawinski.

2. “Reporter heimlich gefilmt”
(hr-online.de)
“Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat Journalisten bei ihrer Arbeit gefilmt”: “Die Kamera am Helm eines Fraport-Mitarbeiters war kaum zu erkennen, auf den ersten Blick sah sie aus wie eine kleine Lampe. Gerichtet war sie zumindest zeitweise auf Journalisten, die in der vergangenen Woche im Kelsterbacher Wald die Räumung des Protestcamps beobachteten.”

3. “So eine Arschkriecherei begeistert mich”
(spiegel.de)
“Kleiner Satz mit großer Wirkung: In China hat ein genervter Korrektor eine sarkastische Notiz hinterlassen – in einem Artikel über kommunistische Funktionäre. Keiner merkte es, der Text wurde gedruckt.”

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Krawalljournalisten, die Zeit, Gebühren

1. “Kartell der Krawalljournalisten”
(taz.de, Albrecht von Lucke)
“Kein führender Journalist hat die ökonomische Großkrise rechtzeitig erkannt. Trotzdem überbieten sich die breitbeinigen Meinungsmacher weiter in analytischer Haltlosigkeit.”

2. “Warum ist ‘Die Zeit’ nicht besser?”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier analysiert die Zeit-Titelgeschichte über Fernsehen und fragt sich, warum sie trotz umfangreichem Reiseetat nicht besser ist. Einen “Rüdiger Schawinski” gebe es nämlich keinen und dass erst seit den 80er-Jahren über die Quote geredet wird, stimme auch nicht.

3. “Brasilien übt mediale Selbstkritik”
(nzz.ch, K. H.)
Klaus Hart berichtet, dass im Fall Paula Oliveira gerade die sogenannt seriösen Medien viel zur Verbreitung der Falschmeldung beigetragen hätten: “In der Tat sind gerade Qualitätstitel, darunter Nachrichtenmagazine, die alle stark von Regierungs- und Staatsanzeigen profitieren, bei dem Fall erstaunlich weit gegangen. So wurde als geradezu unverschämt bewertet, dass die Behörden und auch die Medien der Schweiz nicht sofort bereit waren, den Darstellungen von Paula O. hundertprozentig Glauben zu schenken.”

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Hier ist der Kunde noch Geschäftsführer!

Dieser Herr in der modischen Freizeitjacke, der uns da den Rücken zudreht, ist Wolfgang Faber. Er hat soeben das Ladengeschäft einer “Computerfirma in Bochum” betreten und seinen alten PC auf den Tresen gestellt. Herr Faber will offenbar einen neuen Computer kaufen.

Wir begegnen Herrn Faber in einem Leserreporter-Video von Bild.de über “Deutschland im Abwrack-Wahn”. Er hat nämlich, wie er sagt, “in den Medien” gesehen, dass die Computerfirma für den alten PC eine “Abwrackprämie” zahlen soll, und der Bild.de-Sprecher fügt aus dem Off hinzu:

Wolfgang Faber hat das direkt mal ausprobiert.

Ein bisschen merkwürdig ist allerdings, dass auf dem Schild, das da auf dem Tresen der “Computerfirma in Bochum” zu sehen ist, der Name “Faber” steht. Und dass es in Bochum tatsächlich eine Firma namens “Faber Datentechnik” gibt. Und dass einer ihrer Geschäftsführer Wolfgang Faber heißt.

Das ist aber kein Zufall und kein Versehen. Denn wie man uns auf Nachfrage bei der Firma Faber Datentechnik in Bochum bestätigt, sind “Kunde” und Geschäftsführer ein und dieselbe Person. Bild.de sei von einem Leser auf das Angebot aufmerksam gemacht geworden und habe die Firma um Videomaterial gebeten. Faber Datentechnik habe das dann selbst gedreht (in der uncut-Version gibt es das Video auch bei youtube und auf der Internetseite der Firma) und Bild.de zur Verfügung gestellt.

Kommerziell, sagt man bei Faber Datentechnik, sei daran nichts. “Bild”-Chef Kai Diekmann aber sagt, Leserreporter-Videos seien “der nächste Schritt in dieser Medienevolution”.

Mit Dank an Matthias N. für den sachdienlichen Hinweis.

Obama, dpa, Elektroschocks

1. “Der YouTube-Präsident düpiert die Starreporter”
(spiegel.de, Marc Pitzke)
“US-Präsident Obama liebt es, sich im Internet direkt an die Bürger zu wenden – das Nachsehen haben die etablierten Korrespondenten im Weißen Haus. Sie fürchten um ihre Exklusivität und reagieren vergrätzt.”

2. “Fertig mit lustig”
(weltwoche.ch, Kurt W. Zimmermann)
Wenn sich eine Branche von Oligarchen oder vom Staat helfen lasse, dann sei es richtig übel um sie bestellt: “Verleger sind Hasenfüsse. Bei Gegenwind verlieren sie schnell den Glauben an sich selbst und scheuen jedes Risiko. In Krisenzeiten können darum externe Investoren immer extrem billig in die Medien einsteigen, weil sie mehr Courage haben.”

3. “Verlage beuten freie Mitarbeiter aus”
(ndr.de, Video, 9:19 Minuten)
Niemand bezahlt ihnen Reisespesen oder Telefonkosten und sie verdienen weniger als Bäcker. Und dann sind sie auch noch gezwungen, den Verlagen die Verwertungsrechte abzutreten. Die freien Journalisten.

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Lovink, Dahlmann, Kindersoldaten

1. “Studienergebnisse: Zeitungen Online 2008”
(media-ocean.de, Steffen Büffel und Sebastian Spang)
Die Ergebnisse der Studie “Zeitungen online 2008″ sind da. Es gibt weniger Foren, weniger Chats, dafür mehr Kommentarmöglichkeiten, wenn nun auch vielerorts mit Registrierungspflicht.

2. “Big Brother 2009”
(dradio.de/dlf, Burkhard Müller-Ullrich)
“Das Land Bayern versucht, den Nachdruck historischer Zeitungen aus der Zeit des Nationalsozialismus zu verhindert – gegen den Protest angesehener Historiker. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien verbietet zum ersten Mal einen Internet-Blog eines magersüchtigen Mädchens. Zweimal verbietet der Staat Medien – ist es da gerechtfertigt, von Zensur zu sprechen?”

3. “Finden Sie Worte!”
(presseverein.ch)
“Namhafte Zeitungen” drucken für das Luzerner Medienausbildungszentrum (MAZ) ein vermutlich kostenloses Inserat ab, das einen Kindersoldaten zeigt, zu dem Worte gefunden werden sollen. Wer könnte davon angesprochen werden? Vielleicht “Führungskräfte, die sich in Interviewtechnik briefen lassen, PR-Leute, die sich für ihre Lobby-Arbeit in Kommunikation weiterbilden, und wohlhabende Sprösslinge, die mit Papas Segen und zwecks Selbstverwirklichung die journalistische Laufbahn einschlagen wollen.”

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Bohlen, Beobachter, CCTV, NZZ

1. Euer Dieter knüppelhart
(bild.de, Dieter Bohlen)
Dieter Bohlen, Sänger seichter Liedchen und erfolgreicher Musikproduzent, bloggt bei bild.de und zeigt dort natürliches Boulevard-Talent und endlose Eitelkeit. Er schreibt über Mitarbeiter (“Klar, der ist ein netter Typ, aber für uns leider nicht zu gebrauchen”) und Kandidaten (“Wie bestehen sie, wenn sie in einem Interview brettharte Fragen um die Ohren bekommen?”).

2. “Wenn Satire in die Hose geht”
(welti.ch, Philippe Welti)
Der Beobachter (Axel Springer Schweiz AG) versucht sich an Satire und scheitert kläglich am Humorsinn der Leserschaft. Chefredakteur Andres Büchi sieht sich nach Interventionen von Lesern und Zeitungen zu einer Entschuldigung genötigt. Nein, man wolle sich nicht ernsthaft von den Kantonen Wallis und Tessin trennen (Artikel und Entschuldigung).

3. “Die anarchische Produktionsweise der Medien”
(weltwoche.ch, Kurt W. Zimmermann)
Kolumnist Zimmermann beschäftigt sich mit den “Merkwürdigkeiten der Zeitungsbranche”, die in ihren Prozessen unflexibel sei: “Die Redaktionsgrösse bemisst sich nicht an der anfallenden Arbeit. Sie bemisst sich an externen Faktoren. In guten Anzeigenzeiten wachsen die Redaktionen. In schlechten Anzeigenzeiten schrumpfen die Redaktionen. Der journalistische Aufwand bleibt gleich.”

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Krieg, Maden, Taxifahrten

1. “Krieg – Live im israelischen Wohnzimmer”
(andremarty.com)
Der israelische Privatsender Channel 10 telefoniert während dem Krieg immer mal wieder mit Ezzeldeen Abu al-Aish, einem palästinensischen Gynäkologen. Ein Anruf des Senders erfolgt, nachdem sein Haus von einem israelischen Panzer beschossen wurde: “Drei seiner Töchter sind tot, die 22jährige Bisan, die 15jährige Mayer und die 14jährige Aya. Seine 14jährige Nichte Nour und eine weitere Tochter sind verletzt.” Die sehr emotionale Live-Schaltung ist auf YouTube zu sehen (youtube.com, Video, 4:18 Minuten).

2. “Die Maden und die Medien”
(faz.net, Stefan Niggemeier)
Die von Gatekeepern befreite RTL-Sendung “Ich bin ein Star – holt mich hier raus” zeigt eigene Qualitäten. Stefan Niggemeier fragt sich, “wann je zuvor so viele Fernsehzuschauer in einer Unterhaltungssendung so viel über Transsexualität erfahren haben. Wie absurd, dass ausgerechnet in dieser bizarren, künstlichen Extremsituation im australischen Dschungel Gespräche entstehen, die dem schwierigen Thema angemessener sind als die übliche Boulevardberichterstattung.”

3. Interview mit Leo Fischer
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Leo Fischer, der 27-jährige Chefredakteur der Satirezeitschrift Titanic, will sein Bestes geben, freut sich über Klagen und kämpft mit Bedeutungsverlust: “Die meisten Politiker der Postmoderne verstehen Satire inzwischen aber wohl als PR.”

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Privat-TV, Verkehrskreisel, Skizzen

1. Bild.de schreibt offenbar aus der NZZ am Sonntag ab
(klartext.ch, Nick Lüthi)
Karl Wendl, bei bild.de für die “Zusammenhänge der Weltpolitik” zuständig (bildblog.de), schreibt eine Kolumne, die in weiten Teilen an einen Artikel in der NZZ am Sonntag erinnert. Damit konfrontiert, spricht Wendl von einen “Irrtum” – bild.de habe fälschlicherweise eine “Skizze” veröffentlicht.

2. “25 Jahre Privat-TV”
(tagesspiegel.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein freut sich über ein Vierteljahrhundert Privatfernsehen und erklärt, was sich geändert hat: “Das Fernsehen ist nicht mehr pädagogisch. Das Fernsehen sendet, jedenfalls meistens, nicht mehr das, was eine gebildete Elite sich wünscht oder dem Volke, mit guten Gründen vielleicht, zuzuteilen geruht. Seit es Privatfernsehen gibt, wird gesendet, was die Leute sehen möchten.”

3. Migros stellt seine Werbung in Frage
(persoenlich.com, Matthias Ackeret und Christian Lüscher)
An der Verlegertagung stellt ausgerechnet der Chef der Migros, Marktleader im Detailhandel, seine bisherige Werbestrategie in Frage. Für die klassischen Verlage ein massive Bedrohung, denn schon die Kürzung des Budgets für 2009 um 50 Millionen Franken wird massive Restrukturierungsmassnahmen nach sich ziehen.

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