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Ist ja nur online II

Tja. Die Leute von der gedruckten “Bild am Sonntag” haben’s irgendwie geschafft, dass das Alter von Herrn und Frau Effenberg im Bildtext mit dem im Fließtext übereinstimmt. Aber den Online-Kollegen von Bild.de hat wieder einmal keiner Bescheid gesagt. Und von allein merken sie’s ja nicht.

Danke an Andreas R.!

Nachtrag, 11. Dezember. Man muss es ihnen nur sagen.

Offensichtlich unwahr

Sie haben es immer noch nicht kapiert. Oder sie verkaufen ihre Leser gezielt für dumm. Jedenfalls demonstrierten die Redakteure der “Bild am Sonntag” in ihrem gestrigen Jahresrückblick ein erstaunliches Unverständnis über das Wesen der Gegendarstellung.

Es ging, natürlich, um den Streit mit Oskar Lafontaine. Der Politiker hatte (wie berichtet) vor Gericht durchgesetzt, dass “Bild am Sonntag” eine Gegendarstellung von ihm auf der Titelseite abdrucken musste. Die Zeitung versuchte das dadurch zu konterkarieren, dass sie im Inneren ein Interview mit dem Medienanwalt Matthias Prinz abdruckte. Überschrift: “Beweist eine Gegendarstellung, dass eine Zeitung falsch berichtet hat?” — “Nein.”

Das ist prinzipiell richtig. Der Eindruck aber, dass sich gegen jede beliebige Behauptung eine Gegendarstellung durchsetzen lässt, ist falsch. Genau in diese Irre versuchte “Bild am Sonntag” gestern ihre Leser zu führen. Rund drei Dutzend Mitarbeiter und der Chefredakteur Claus Strunz waren in roten T-Shirts zu sehen — angeblich ihrer “Arbeitskleidung am Lafontaine-Tag”. “Bild am Sonntag” zeigte ein Foto davon und schrieb:

Wie wahr ist eine Gegendarstellung? “Unwahr ist, daß ich Anja Tischendorf bin”, steht auf dem T-Shirt von BamS-Redakteurin Anja Tischendorf (…). “Unwahr ist, daß ich Jochen Gaugele bin”, stellte auch Politik-Chef Jochen Gaugele (…) per T-Shirt fest. Bei einer Kollegin (…) wölbte sich das Hemd über einem Babybauch. Aufschrift: “Unwahr ist, daß ich schwanger bin” …

Das ist vermutlich lustig gemeint, aber grob irreführend. Denn all das sind Beispiele für offensichtlich unwahre Tatsachenbehauptungen. Und mit genau solchen offensichtlich unwahren Behauptungen kann man vor Gericht keine Gegendarstellung durchsetzen.

Das Perfide an der T-Shirt-Aktion ist, dass “Bild am Sonntag” damit den Eindruck erweckt, Lafontaines Gegendarstellung sei genauso absurd wie die Aussage von Claus Strunz, er sei nicht Claus Strunz. Das ist aber nicht der Fall. Das Landgericht Berlin hat “Bild am Sonntag” zum Abdruck der Gegendarstellung verurteilt. Das bedeutet: Lafontaines Angaben mögen unwahr sein, aber sie sind nicht offensichtlich unwahr.

Journalistische Meisterleistung

Prometheus ist in der griechischen Mythologie derjenige, der den Menschen das Feuer brachte. Nach Ansicht des Medienmagazins “V.i.S.d.P.” ist das ein schönes Sinnbild für guten Journalismus:

Das Feuergeschenk als Lichtbringer verweist auch auf die Aufgabe des Journalismus Aufklärung zu leisten. Journalismus ist für den gesellschaftlichen Fortschritt der Gesellschaft so unverzichtbar wie das Feuer.

Das Magazin hat deshalb seinen neuen Medienpreis, der im Januar erstmals die “Journalisten des Jahres” für ihre “großartige journalistische Arbeit” auszeichnet, “Goldener Prometheus” genannt — und bis hierhin kommen wir noch mit.

Unter den Nominierten ist auch Claus Strunz, Chefredakteur der “Bild am Sonntag”, mit der Begründung:

weil er im Streit um die Privatjet-Affäre mit Oskar Lafontaine der klare Sieger war.

BAMS musste eine Gegendarstellung Lafontaines drucken, in der dieser behauptete, nicht darauf bestanden zu haben, für ein Gespräch mit der Zeitung per Privatjet eingeflogen zu werden. Strunz platzierte ein Interview mit Medienanwalt Matthias Prinz direkt danaben. Frage: “Beweist eine Gegendarstellung, dass eine Zeitung falsch berichtet hat?” Antwort Prinz: “Nein.” Das saß.

Was “Bild am Sonntag” damals nicht schrieb und sich auch von Prinz nicht erklären ließ, ist, dass es nicht so einfach ist, sich eine Gegendarstellung vor Gericht zu erstreiten. Der Betroffene muss Belege für seine Version der Geschichte bringen. Wir wissen nicht, ob im konkreten Fall “Bild am Sonntag” oder Lafontaine die Wahrheit sagen. Mit offensichtlich unwahren Behauptungen kann man aber keine Gegendarstellung durchsetzen.

Was “Bild am Sonntag” ebenfalls nicht schrieb, ist, dass “Bild” und “Bild am Sonntag” sich fast immer weigern, Fehler richtigzustellen. Und dass beide Zeitungen sich auch in Fällen, in denen offenkundig ist, dass sie die Unwahrheit behauptet haben, juristisch gegen Gegendarstellungen der Betroffenen wehren.

Insofern kann man die Sache mit dem Prinz-Interview innerhalb einer eskalierten Privatfehde als einen Treffer bewerten, “der saß”. Man kann in ihm auch einen Kniff sehen, den juristischen Sieg Lafontaines zu entwerten. Dass man in ihm auch eine “journalistische Meisterleistung” sehen können soll, die der “Aufklärung” dient und preiswürdig ist, ist allerdings verblüffend.

In eigener Sache: Auch BILDblog ist für den “Goldenen Prometheus” nominiert. Die Jury nennt unsere Seite “medienhygienisch”. Da wir das nicht nur als Kompliment, sondern auch als Verpflichtung sehen, haben wir dem Veranstalter mitgeteilt, dass wir für einen Preis nicht nominiert sein wollen, der an dem Schlagabtausch zwischen Claus Strunz und Oskar Lafontaine irgendetwas für auszeichnungswürdig hält.

Nachtrag, 14 Uhr: Die Zeitschrift “V.i.S.d.P.” reagiert in ihrem Blog:

BILDBLOG möchte keinen “Goldenen Prometheus”, solange Claus Strunz auch nominiert ist. Und das hatten wir ganz vergessen: der ist ja böse. Na ja, Sartre wollte auch keinen Nobelpreis.

Nachtrag, 30. November, 17.45: V.i.S.d.P. bedauert unsere Entscheidung und nominiert uns nicht länger.

“…ob das stimmt”

Weil die “Bild am Sonntag” am 6. November eine Reportage über “die älteste Frau der Welt” im el salvadorianischen San Agustin im Blatt hatte, antwortete “BamS”-Chef Claus Strunz gestern in der “BamS”-Rubrik “Der Chefredakteur antwortet” auf eine Frage von Elfriede Pietrowski aus Dortmund (NRW).

Frau Pietrowski fragte:

"Wie haben Sie die älteste Frau der Welt gefunden, Herr Strunz?"

Strunz schrieb:

Liebe Elfriede Pietrowski,
(…) Auch für uns war die Reportage von Rena Beeg ein Höhepunkt der letzten Ausgabe. Wir sind Woche für Woche bemüht, solche Geschichten zu finden. (…) Wie die Reportage über die 127jährige Frau zeigt, suchen wir in der ganzen Welt nach bewegenden Storys. Wenn wir fündig geworden sind, entsenden wir unsere Reporter auch in die entlegendsten Winkel dieser Erde.

Aber auch auf die eigentliche Frage antwortete Strunz:

(…) Die Idee für diese Geschichte entstand durch eine kleine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, Kollegen in El Salvador hatten berichtet, daß im Osten des Landes eine 127 Jahre alte Frau leben würde und damit die älteste Frau der Welt sei. BamS-Reporterin Rena Beeg war fasziniert und wollte wissen, ob das stimmt. Zunächst recherchierte sie telefonisch in El Salvador. Sie fragte dort Journalistenkollegen, wo diese Frau genau wohne — und ob jemand einen Kontakt herstellen könne. Dabei stieß Rena Beeg auf einen Fotografen, der in El Salvador als einer der besten Pressefotografen gilt und die Frau kannte. Sie verabredete sich mit ihm und flog in das zentralamerikanische Land. Mit dem Fotografen ging es dann im Auto rund 100 Kilometer weiter in den Ort San Agustin. (…)

Herzlichst, Ihr Claus Strunz

Und deshalb, lieber Claus Strunz, zunächst einmal vielen Dank, dass Sie uns daran teilhaben lassen, wie Sie die angeblich älteste Frau der Welt gefunden haben wollen. Falls es sich wirklich so zugetragen haben sollte, wie Sie es Frau Pietrowski schreiben, müssen wir uns allerdings sehr wundern.

Zumal Sie es doch viel einfacher hätten haben können. Schließlich ist die Geschichte von Cruz Hernandez in der Tat nicht neu, sondern (seit sie die el salvadorianische Zeitung “La Prensa Gráfica” am 5. August 2005 aufgeschrieben hatte) weltweit bekannt. Ja, hatte nicht zuletzt Ihr eigenes Blatt, die “Bild am Sonntag”, bereits am 28. August unter der Überschrift “Hier wird die älteste Frau der Welt geküßt” in großer Aufmachung (siehe Ausriss) über die alte Dame berichtet? Insofern wundert uns zunächst, dass Sie schreiben, Ihre Reporterin “wollte wissen, ob das stimmt”. Aber auch darüber hinaus sind wir irritiert, dass Sie, wie Sie schreiben, “durch eine kleine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters” auf die Idee gekommen seien. Wie Reuters uns auf Anfrage erklärt, hat es so eine “kleine Meldung” nie gegeben. Was es stattdessen gab, sind Reuters-Fotos von Cruz Hernandez. Es gibt sie seit dem 25. August. Aber auch das müssten wir Ihnen eigentlich nicht erzählen müssen: Es sind jene Fotos, die damals bereits drei Tage später auch in der “BamS” zu sehen waren.

Darüber hinaus gibt uns zu denken (und sollte womöglich auch Ihnen zu denken geben), dass, wie Sie schreiben, die “BamS”-Reporterin Rena Beeg für ihre Reportage zunächst in El Salvador “recherchierte” und dabei auf einen Fotografen “stieß (…), der die Frau kannte”. Die Arbeit hätte sich Ihre Mitarbeiterin sparen können! Der Fotograf, Luis Galdamez mit Namen (Sie kennen ihn: Er wird in der “BamS”-Reportage vom 6. November als Co-Autor genannt), arbeitet für Reuters und ist derjenige, der – laut Reuters – auch schon die Reuters-Fotos von Cruz Hernandez gemacht hat, die, wir erwähnten es schon, bereits im August auch in der “BamS” erschienen sind. Sein Name stand auch damals schon in der Bildbeschreibung, die mit jedem Reuters-Foto mitgeliefert wird, seine Kontaktdaten sind leicht über Reuters (oder per Google-Suche) herauszufinden.

Kurzum, lieber Herr Strunz: Wenn Sie als “BamS”-Chef Ihrer Leserin wahrheitsgemäß geantwortet haben, hoffen wir nicht, dass sich Ihre Reporterin Rena Beeg mit der Recherche ähnlich umständlich anstellt, wenn Sie über Themen wie “Endlich schwanger!”, “Was taugen Abnehmpillen?”, “Aqua-Fitness für alle” oder ein “Orgasmus-Gerät mit Fernbedienung” schreibt. Und ehrlich gesagt, haben wir auch nicht den Eindruck, dass.

Unter Generalverdacht

In seiner Rubrik “Der Chefredakteur antwortet” geht Claus Strunz heute auf den Vorwurf eines Lesers ein, die “Bild am Sonntag” habe “alle Hartz-IV-Empfänger unter Generalverdacht gestellt” und betreibe eine “hetzerische Berichterstattung”.

Strunz antwortet:

Ihre Kritik nehme ich sehr ernst, da uns nichts ferner liegt, als ehrliche Mitbürger unter irgendeinen Generalverdacht zu stellen. Genau aus diesem Grund haben wir nicht die Schlagzeile “So plündern uns Hartz-IV-Abzocker aus” gemacht, sondern den Titel “So vergeudet der Staat unser Geld”.

Stimmt. So eine unzulässig pauschale Überschrift stand in der “Bild am Sonntag” nicht.

Die Effenberg-Symbiose

Dies ist die erstaunliche Geschichte von Jan Mendelin, einem glücklichen Mann, der es geschafft hat, gleichzeitig eine Art Manager des Fußballers Stefan Effenberg zu sein und regelmäßig in der “Bild”-Zeitung als scheinbar unabhängiger Journalist über Stefan Effenberg zu schreiben. Erzählt hat sie gestern das NDR-Medienmagazin “Zapp” in einem Schleichwerbe-Special.

Mendelin war früher Redakteur bei RTL. Der “Spiegel” berichtet, 1999 habe der damals 26-jährige als Reporter den Sportler kennengelernt und schnell Freundschaft geschlossen. Schon im ersten Interview habe Mendelin nach fünf Minuten bewundernd festgestellt: “Stefan, Sie sind ja total unkompliziert.”

Ab Herbst 2002 taucht Mendelin in den Medien in einer veränderten Rolle auf. In einem Interview mit “Bild am Sonntag” am 10. November 2002 spricht Effenberg unter anderem über die Trennung von seiner Frau:

“BamS”: Ihre Frau Martina war auch Ihre Managerin. Wer macht das heute?

Effenberg: Ich habe jetzt einen Koordinator — Jan Mendelin. Der kümmert sich auch um meine Memoiren, die im nächsten Jahr rauskommen.

Die “Berliner Zeitung” schreibt wenige Tage später, Mendelins Aufgabe bestehe “vor allem darin, Medienanfragen abzublocken”.

Mendelin schreibt mit und für Effenberg dessen Biographie, die im Frühling 2003 exklusiv von “Bild” vorabgedruckt wird: “Jetzt knallt’s täglich In BILD! Skandal- Fußballstar Stefan Effenberg (34) rechnet ab. (…) Effe so intim wie nie.” Seine Geschäftsbeziehung zu Effenberg wird von vielen Medien diskutiert; sie ist auch kein Geheimnis: Mendelins Name steht mit auf dem Buchcover.

Jan MendelinNun könnte man glauben, dass ihn das disqualifizert, gleichzeitig in der Rolle als scheinbar unabhängiger Journalist über Effenberg zu berichten. Nicht für “Bild”. Am 7. Februar 2004 führt Mendelin mit einem anderen Autor zusammen für “Bild” ein “Interview” mit seinem eigenen Schützling: “EFFE – Abrechnung mit dem FC Arrogant”. Am 8. September 2004 ist Mendelin der Autor eines großen “Bild”-Interviews: “Effenberg & Frau Strunz exklusiv in BILD: Warum wir uns trennen”. Am 20. April 2005 “interviewt” Mendelin Effenberg für “Bild” und setzt davor den einleitenden Satz: “Die Fans in Gladbach lieben ihn”. Am 29. Juni 2005 schreibt Mendelin in “Bild”: “Effes Frau will mehr Geld für die Kinder: Unterhalts-Klage gegen Strunz”. Am 22. Juli 2005 “interviewt” Mendelin für “Bild” Effenbergs Eltern, am 25. Juli 2005 “berichtet” er für “Bild” über Effenbergs Abschiedsspiel.

Zur Höchstform läuft Mendelin in seiner Doppelrolle auf, als Effenberg wegen Polizistenbeleidigung angeklagt wird. “Zapp” zeigt, wie Mendelin als Berater Effenbergs vor und im Gerichtssaal nicht von dessen Seite wich. Gleichzeitig schrieb er für “Bild” die Artikel über den Prozess, z.B.: “Effes Arschloch-Prozess”, “Effe — Das Urteil ist eine Unverschämtheit”, “Effe spuckt Gift und Galle”.

All das widerspricht der Ziffer 7 des Pressekodex, in der es heißt:

Die Verantwortung der Presse gegenüber der Öffentlichkeit gebietet, dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten beeinflusst werden.

Es widerspricht auch fundamental den angeblich bei der Axel Springer AG geltenden “journalistischen Leitlinien”.

Und was sagt der Verlag zu den Vorwürfen? Offiziell nichts. “Zapp” berichtet, der “Bild”-Sprecher habe ausrichten lassen, man wisse nichts von einer Geschäftsverbindung zwischen Mendelin und Effenberg.

Danke auch an Thomas C.

Nachtrag, 5. November. Wir haben am Donnerstagmittag den “Bild”-Pressesprecher gebeten, uns zu sagen, ob Mendelin auch in Zukunft für “Bild” über Effenberg berichten wird. Wir haben keine Antwort erhalten.

Nachtrag, 30. November. Inzwischen haben wir vom “Bild”-Pressesprecher die Zusage bekommen, noch in diesem Jahr eine Antwort auf unsere Fragen zu erhalten.

Nachtrag, 5. Januar. Tatsächlich hat uns der “Bild”-Pressesprecher noch 2005 geantwortet. Am 24. Dezember teilte er uns mit:

1. Wir haben Ihre Vorwürfe gegen Hr. Mendelin geprüft. Daraus hat sich für uns nach wie vor kein Nachweis für eine Geschäftsbeziehung zwischen ihm und Effenberg ergeben. Als was ihn verschiedene Medien, egal aus welchem Verlag, bezeichnen, sagt ja noch nichts über einen wirklichen Tatbestand aus. Da werden Sie mir sicherlich zustimmen.

Zudem liegt uns eine Eidesstattliche Erklärung von Hr. Mendelin vor. Für uns gibt es keinen Anlaß daran zu zweifeln.

2. Wie bereits erwähnt ist Hr. Mendelin freier Autor, insofern kann ich Ihnen nicht sagen ob, wann oder über was er das nächste Mal für BILD schreibt.

Wir bleiben an der Sache dran.

We are the Champions XXIX – XL

Die Rubrik “Gewinner” des Tages in der “Bild”-Zeitung ist und bleibt ein beliebtes Instrument mehr oder weniger offensichtlicher Unternehmens-PR. Deshalb (und aus aktuellem Anlass) hier mal wieder eine aktuelle Top-Ten:

21.2.2005
Michael Ballack
Gewinner des “Bild”-Preises Osgar

24.2.2005
Heinrich von Pierer
Gewinner des “Bild”-Preises Osgar und Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, die mit dem Axel Springer-Verlag kooperiert.

5.3.2005
Hubertus Erlen
Vorstandsvorsitzender des Schering-Konzerns, dessen Aufsichtsratsvorsitzender der Aufsichtsratsvorsitzende des Axel Springer-Verlags Giuseppe Vita ist und zu dessen Aufsichtsräten auch Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel Springer-Verlags, zählt.

15.3.2005
Heinz Horrmann
Geschäftsführender Redakteur der “Welt” und “Welt am Sonntag”, die im Axel Springer-Verlag erscheinen.

17.3.2005
“AutoBILD motorsport”
Zeitschrift aus der “Bild”-Gruppe des Axel Springer-Verlags.

22.3.2005
Claus Strunz
Chefredakteur der “Bild am Sonntag”.

24.3.2005
Franz Beckenbauer
“Bild”-Kolumnist.

30.3.2005
MDR
TV-Sender, der am 14.3.2005 die Verleihung des “Bild”-Preises Osgar ausstrahlte.

6.4.2005
Heinrich Deichmann
Geschäftsführungsvorsitzender der Heinrich Deichmann GmbH, in deren Filialen der “Volks-Schuh” von “Bild” verkauft wird.

9.4.2005
Peter Hahne
Kolumnenautor der “Bild am Sonntag”, der zuletzt am 26.10.2004 wegen seines Buches “Schluss mit lustig” zum “Gewinner” des Tages wurde und heute wegen seines Buches “Schluss mit lustig” zum “Gewinner” des Tages wird.

Und? Haben wir was übersehen? Ja, dies.
 
Nachtrag, 10.4.2005
… und noch was: Heinrich von Pierer ist seit Januar 2005 selbstverständlich nicht mehr Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, sondern Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG. (Und wir bedauern das Versehen mindestens ebenso, wie Bild.de vermutlich bedauert, am 19.2.2005 und 24.3.2005 den “Verlierer” des Tages mit demselben Foto illustriert zu haben, obwohl es doch in beiden Fällen Hervé Gaymard zeigt…)

Mit Dank an Dirk Z., Sapheriel und Damaja für die Hinweise.

We are the Champions XIII

06.09.: Christian Kracht, “Der Freund” (Axel Springer)
10.09.: “Welt kompakt” (Axel Springer)
15.09.: “Auto Bild.de Automarkt” (Axel Springer)
17.09.: “Welt” (Axel Springer)
18.09.: Dieter Stolte (Axel Springer)
21.09.: Claus Strunz (Axel Springer)
28.09.: Hans-Olaf Henkel (Axel-Springer-Autor)
30.09.: Volker Koop (Axel Springer)
05.10.: Georg Kofler (Axel-Springer-Geschäftspartner)
08.10.: “Rolling Stone” (Axel Springer)
18.10.: Dietrich Grönemeyer (Axel Springer-Autor)
22.10.: “Bild”-Bestseller-Bibliothek (Axel Springer)
Aktueller Neuzugang als “Gewinner des Tages”:
26.10.: Peter Hahne (Axel Springer-Autor, schreibt jede Woche in der “BamS” die Kolumne “Gedanken am Sonntag”)

Nachtrag, 0:46: So gesehen wird’s allmählich Zeit, dass sich auch Hellmuth Karasek in die illustre “Gewinner”-Schar einreiht; “Literatur-Papst”, “TV-Star” und “Buch-Papst Deutschlands” ist er laut “Bild” von heute schließlich schon – und bekanntlich nicht nur das…

We are the champions IX

Die Musikzeitschrift “Rolling Stone” wird zehn. Und deshalb “Gewinner des Tages” in “Bild”. Wundert Sie das? Nur wenn Sie nicht wissen, dass der “Rolling Stone” seit zwei Jahren im Axel Springer Verlag erscheint. Ob sich die “Bild”-Leute manchmal selbst beim Lesen ihres Blattes langweilen?

Als Service für sie und Sie hier noch einmal alle einschlägigen “Gewinner des Tages” der vergangenen Wochen (und dabei ist Kohl nicht einmal mitgerechnet):

06.09.: Christian Kracht, “Der Freund” (Axel Springer)
10.09.: “Welt kompakt” (Axel Springer)
15.09.: “Auto Bild.de Automarkt” (Axel Springer)
17.09.: “Welt” (Axel Springer)
18.09.: Dieter Stolte (Axel Springer)
21.09.: Claus Strunz (Axel Springer)
28.09.: Hans-Olaf Henkel (Axel-Springer-Autor)
30.09.: Volker Koop (Axel Springer)
05.10.: Georg Kofler (Axel-Springer-Geschäftspartner)
08.10.: Rolling Stone (Axel Springer)

Gestern pfui, heute hui

Vor zwei Wochen diskutierte “Bild am Sonntag”-Chefredakteur Claus Strunz bei Sat.1 unter anderem mit “Wetten dass…?”-Moderator Thomas Gottschalk über Sinn und Unsinn der Rundfunkgebühren für ARD und ZDF.

Gottschalk musste außerdem auf die Frage antworten, warum er denn in “Wetten dass…?” ständig für Telefonfirmen und Autohersteller schleichwerbe, ausgerechnet im gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehen – und sagte darauf sinngemäß: Weil das ZDF sich die Show sonst nicht leisten könnte.

Strunz, der sich mit seiner überdeutlichen Rücksichtnahme auf die Interessen seines zweiten Arbeitgebers ProSiebenSat.1 ganz furchtbar blamierte, fand das befremdlich und ließ lieber vorschlagen, dass ARD und ZDF sich von Werbung und von Sponsoring wie in “Wetten dass…?” verabschieden sollten.

Heute nun läuft eine schöne Meldung von Strunz’ Kollegen bei Bild.T-Online über den Ticker: “Bild.T-Online mit eigenem ‘Wetten, dass ..?’ Channel.”

Hui! “Attraktive Inhalte auf hohem Online-Niveau” soll der “Channel” bieten. Und ein Rätsel für Gottschalk-Fans. Einer wird dann “in der (…) Sendung am 13. November 2004 als Gewinner von Thomas Gottschalk begrüßt (…) werden”.

Und man darf gespannt sein, ob Gottschalk sagen wird: “Das ist der Sieger des Rätsel beim Internetportal einer großen Boulevardzeitung, deren Namen wir hier nicht nennen wollen.”

Fest steht jedenfalls schon:

“Der neue Channel wird exklusiv von Bild.T-Online zusammen mit Dolce Media crossmedial sowohl Online als auch in der Bild.T-Online Beilage der BILD vermarktet.”

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