Versuchter Rufmord
(jungewelt.de, Thomas Wagner)
Das Politmagazin Die Weltwoche diffamiert den Soziologen Jean Ziegler als Kuckucksei der Schweizer Wissenschaft (hier, aber nur für Abonnenten).
Bush ist kein jämmerlicher Versager mehr
(spiegel.de, Frank Patalong)
Hunderttausende von Web-Neulingen haben sich darüber gewundert, geärgert oder amüsiert: Mehr als drei Jahre lang führte die Suchanfrage “miserable failure” unfehlbar zu George W. Bushs Biografie-Seite im Angebot des Weißen Hauses. Jetzt beendete Google den Spuk – und mehr als das.
Sponto hat ein Identitätsproblem
(spiegel.de, Christian Stöcker)
Der SPIEGEL-ONLINE-Avatar hat in der virtuellen Welt “Second Life” erste Bekanntschaften gemacht: einen Avatar mit einer seltsamen Behinderung und einen Hyänenwolf. Außerdem kann Sponto inzwischen lachen – hat aber ein schwerwiegendes Identitätsproblem.
Nach dem Wirbel um seine Hammer-Sprüche bei “Deutschland sucht den Superstar” und dem drohenden TV-Verbot (BILD berichtete) ist der Pop-Titan plötzlich lieb!
Und wenn das stimmen würde, hätte Bohlen den Titel “Titan” wahrlich verdient. Es würde nämlich bedeuten, dass der Musikproduzent auf die Debatte über die Härte seiner Sprüche, die Ende Januar 2007 geführt wurde, schon ein Vierteljahr vorher reagiert hätte. Die Ausschnitte der RTL-Sendung von gestern wurden nämlich am 3. Oktober 2006 in Stuttgart und am 6., 7. und 8. November 2006 in Köln aufgenommen.
Andererseits täte man “Bild” unrecht, wenn man behauptete, dass an dem Artikel nur der vermutete zeitliche Ablauf Nonsens sei (der immerhin an einer Stelle mit der Frage relativiert wird: “Wird Bohlen jetzt von RTL zensiert?”). Der Artikel ist nämlich vollständig Unfug — wie ein heute veröffentlichter Artikel von Bild.de, der sich auf dieselbe Sendung bezieht, eindrucksvoll beweist:
Pop-Titan Dieter Bohlen stand seinem Jury-Kollegen in punkto miese-fiese Sprüche in nichts nach. Kleine Kostprobe: “Du steht wie eine Rolle Drops da und singst wie ein verklemmter Furz.” (…)
“Du musst auch mal in den Spiegel gucken zu Hause. Das sieht so aus, als wenn da ein seltsames Tier gestorben ist in deinem Gesicht.”
Die Sammlung “Bohlens neue Hammer-Sprüche” steht bei Bild.de unmittelbar über dem Link zum Artikel “Dieter Bohlen plötzlich ganz lieb”. So ist das im Hause “Bild”: Im Zweifelsfall ist immer auch das Gegenteil richtig.
Bereits gestern hatte Rolf Kleine sich in “Bild” irreführend und tendenziös mit dem Fall Kurnaz/Steinmeier auseinandergesetzt (wir berichteten). Heute legt Kleine nach — auf noch irreführendere und noch tendenziösere Weise:
Eine befremdliche Frage (die online gar “Wie gefährlich ist er wirklich?” lautet), die in letzter Zeit recht wenig diskutiert wurde. Mit gutem Grund: Schon seit längerem ist nämlich klar, dass Kurnaz offenbar nie gefährlich war. Doch das ficht Kleine nicht an. Er schreibt:
Tatsache ist, noch 2005 waren sich deutsche Ermittlungsbehörden sicher: Kurnaz ist brandgefährlich! (Hervorhebung von uns.)
Wie Kleine auf diese Idee kommt, wissen wir nicht. Belege für diese vermeintliche “Tatsache” liefert er keine. Stattdessen schreibt er im folgenden Satz:
In einem Vermerk des LKA Bremen vom Mai 2002 heißt es: Es “besteht Grund zu der Annahme, dass Kurnaz nach Pakistan gereist ist, um von dort aus an der Seite der Taliban in Afghanistan gegen die USA zu kämpfen.” (Hervorhebung von uns.)
Weiter erzählt “Bild” von einem Freund von Kurnaz’, dem “das LKA ‘erkennbar hohe Gewaltbereitschaft'” bescheinigt habe. Von einem anderen Freund weiß “Bild” zu berichten, dass er für Kurnaz das Flugticket nach Pakistan bezahlt und angeblich Kontakte zu “den radikalen Taliban” habe. Außerdem habe der “Vorbeter der Bremer Abu-Bakr-Moschee” Kurnaz zum “militanten Islam bekehrt”.
Das sind alles weiß Gott keine Neuigkeiten. “Bild” beschreibt heute vielmehr die Ausgangslage, die die Bremer Staatsanwaltschaft dazu bewogen hatte, ab Oktober 2001 gegen Kurnaz und drei seiner Bekannten zu ermitteln. Der “Spiegel” (und danach die “taz”) hatte bereits im Januar 2002 im Wesentlichen über dieselben Verdachtsmomente berichtet, die “Bild” heute hervorkramt. Allerdings ließen sich zu keinem Zeitpunkt Belege für Kurnaz’ Schuld finden — woran auch die wenigen Details nichts ändern, die “Bild” heute dem längst Bekannten hinzufügt. Die Bremer Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen Kurnaz, das während seiner Inhaftierung geruht hatte, kurz nach dessen Rückkehr nach Deutschland im Oktober 2006 ein. Die Bundesanwaltschaft, die das Verfahren gegen Kurnaz Anfang 2002 auf Betreiben der Bremer Staatsanwaltschaft geprüft hatte, wollte schon im Februar 2002 nicht mal Ermittlungen aufnehmen, weil sie keinen Anfangsverdacht erkennen konnte. Und eine Amerikanische Bundesrichterin verwarf im Januar 2005 sämtliche Vorwürfe, die von amerikanischen Behörden gegen Kurnaz vorgebracht worden waren.
Und was tut “Bild”? “Bild” ignoriert all das, kramt uralte Indizien hervor (noch mal: von denen keine zu einer Erhärtung des Verdachts gegen Kurnaz führten), tut dabei so, als wären das Neuigkeiten (und hat damit auch nochteilweiseErfolg), um was zu erreichen? Um den Eindruck zu erwecken, es habe Kurnaz ganz Recht geschehen, viereinhalb Jahre lang ohne rechtsstaatliches Verfahren in Guantanamo inhaftiert und offenbargefoltert worden zu sein?
Nachtrag, 25.1.2007: Die “Süddeutsche Zeitung” zeichnet in ihrer heutigen Ausgabe den Gang der Ermittlungen gegen Kurnaz nach und fasst das interessanterweise so zusammen: “Bis heute streuen Politiker Verdächtigungen gegen Murat Kurnaz, obwohl ihn die Justiz längst für unschuldig hält.”
Nachtrag, 26.1.2007: Nachdem Rolf Kleine also in den vergangenen Tagen wie beschrieben über den Fall Kurnaz/Steinmeier berichtet hatte, führt er heute ein recht ausführliches Interview mit Steinmeier.
Der Weg der Journalisten in die Digitale
(basicthinking.de)
Robert Basic macht sich Gedanken über die Welt der Informationsherrschaften namens ?Presse? / ?Medien?.
Internet-Shows erobern das Fernsehen
(stern.de, Till Frommann)
Immer öfter schaffen ursprünglich fürs Internet produzierte Formate den Sprung ins Fernsehen. Für die Programmgestalter eine gute Sache: Schließlich liefern die Online-User auf diese Weise Inhalte zum Nulltarif.
Auf Niveau Meereshöhe
(facts.ch, Marianne Fehr)
Gewinnen können bei Fernsehformaten wie «MusicStar» oder «Deutschland sucht den Superstar» nur die Juroren.
Auf Tuchfühlung mit dem Publikum
(blogwerk.com, Peter Hogenkamp)
Blogs sind als private Tagebücher gross geworden. Inzwischen haben auch viele Unternehmen Corporate Blogs als effektives wie effizientes Kommunikationsmedium entdeckt. Erfolg hat in der Blogosphäre allerdings nur, wer einige Grundprinzipien beachtet.
“Lügner reden immer nur von Notlügen”
(spiegel.de, Kristina Neumann und Sebastian Hofer)
PR-Berater lügen, sagt der PR-Berater und frühere VW-Sprecher Klaus Kocks – und erregt damit den Zorn seiner Kollegen. Ein Interview über Moral, Wahrheit und seine Behauptung, dass Angela Merkel alles richtig macht.
Nicht jedes Computerspiel, in dem irgendwelche Figuren getötet werden, ist ein böses Killerspiel.
Das sagen nicht wir, das sagt “Bild”. Heute berichtet die Zeitung groß über die vielen jungen Leute, die gestern um Mitternacht ein Elektronikgeschäft “stürmten”, um so früh wie möglich die Erweiterung “The Burning Crusade” zu dem Rollenspiel “World of Warcraft” zu kaufen.
World of Warcraft??
“Bild” klärt auf:
Wer hinter dem Namen ein “Killerspiel” vermutet, liegt falsch: Bei “World of Warcraft” (…) steht die Kommunikation im Vordergrund. Die Spieler treffen sich im Internet, lösen gemeinsam Aufgaben. Tauchen ab in eine Fantasiewelt voller Elfen, Zwerge und Trolle.
Oooooh: Elfen.
Dass es bei aller Kommunikation auch in “World of Warcraft” gelegentlich hilft, Feinde zu töten, erwähnt “Bild” nicht. Offenbar ist das also für die Definition, was ein “Killerspiel” ist, nicht entscheidend.
Gestern berichtete “Bild” über ein anderes Computerspiel: “Final Fantasy VII”*. Das sollen nach Informationen der Zeitung die beiden Jugendlichen exzessiv gespielt haben, die am Wochenende in Tessin ein Ehepaar “totgemetzelt” (“Bild”) haben. “Bild” schrieb gestern:
Die Idole der Jungen: “Sephiroth”, der mit seinem Langschwert unschuldige Bewohner tötet. Und “Reno”, der den Anführer der Guten killen soll. (…)
Am Tatabend sollen sich die Killer mit den Spielnamen angeredet haben. Wollten sie sein wie ihre Vorbilder, ohne Gnade töten, wie sie es schon hundertmal am PC geübt hatten?
Die “Bild”-Zeitung lässt keinen Zweifel, dass “Final Fantasy VII” im Gegensatz zu “World of Warcraft” ein gefährliches Killerspiel ist. Die Nachrichtenagentur dpa nannte “Final Fantasy VII” unter Berufung auf “Bild” entsprechend ein “Gewalt-Computerspiel”.
Menschen, die “Final Fantasy VII” spielen, halten die Spielbeschreibung und das Urteil für abwegig. Und die Unabhängige Selbstkontrolle USK hat dem Spiel aus dem Jahr 1997 eine Freigabe ab 12 Jahren erteilt — dieselbe übrigens wie “World of Warcraft”, das bekanntlich den “Bild”-Unbedenklichkeitsstempel trägt. Die USK erklärt diese Kategorie so:
Kampfbetonte Grundmuster in der Lösung von Spielaufgaben. Zum Beispiel setzen die Spielkonzepte auf Technikfaszination (historische Militärgerätschaft oder Science-Fiction-Welt) oder auch auf die Motivation, tapfere Rollen in komplexen Sagen und Mythenwelten zu spielen. Gewalt ist nicht in alltagsrelevante Szenarien eingebunden.
Das Bild, das die “Bild”-Zeitung von dem Spiel zeigt (siehe Ausriss), ist eindrucksvoll, kein Zweifel. Aber es ist auch irreführend. Die Szene stammt nämlich gar nicht aus “Final Fantasy VII”, sondern offenbar aus dessen späterem Ableger “Dirge of Cerberus“** (ab 16 Jahren), und darin geht es nicht um “Reno” und “Sephiroth”.
Aber was ist nun ein Killerspiel? Warum erklärt “Bild” ein Spiel (frei ab 12) für gefährlich und ein anderes (frei ab 12) für ungefährlich?
Oder kann es sein, dass der Begriff “Killerspiel” für “Bild” einfach jedes Spiel bezeichnet, das jemand spielt, der später zum Killer wurde?
Nachtrag, 18.1.2007(mit Dank an Michael H. und Simon S.): Noch wahrscheinlicher ist allerdings, dass die abgebildete Szene gar nicht aus einem Computerspiel stammt, sondern aus dem Film “Final Fantasy VII — Advent Children” (frei ab 12).
Nach Angaben der Geisel in einer Fernsehsendung gestern abend haben die beiden Jugendlichen vor der Tat tatsächlich diesen Film gesehen, in dem auch die Figuren “Sephiroth” und “Reno” auftauchen. Diesen Film, den die Nachrichtenagentur dpa trotz seiner Freigabe ab 12 Jahren nun ein “Gewaltvideo” nennt, hielt “Bild” offenbar fälschlicherweise für das Computerspiel “Final Fantasy VII”.
Stadt Wiesbaden kürzt Arbeitslosenhilfe für Henrico Frank
(welt.de)
Weil er sich nicht um die angebotenen Stellen gekümmert hat, muss Henrico Frank nun mit weniger Hartz-IV-Hilfe auskommen. Ab dem 1.Februar wird die monatliche Leistung von derzeit 345 Euro um 30 Prozent gesenkt. Frank war durch seinen Streit mit SPD-Chef Kurt Beck in die Schlagzeilen geraten.
Intelligenz im Ohr
(sueddeutsche.de, Yvonne Göpfert)
Musik, Kultur, Forschung oder Politik – es gibt eigentlich nichts, wozu sich nicht ein Podcast im Internet findet. Seit gut einem Jahr kann man auch Fremdsprachen mit der neuen Technik lernen.
“Lieber nicht am Telefon”
(tagesspiegel.de, Marc Felix Serrao) Thomas Roth, künftiger Leiter des ARD-Studios in Moskau, über Putin und russische Pressefreiheit.
Von Popmusik bis Politik
(berlinonline.de)
In eigener Sache: Über die Blogs der Berliner Zeitung.
Was Leser wirklich lesen!
(axel-springer-akademie.de, Video)
Ein kurzes Interview aus dem Jepblog der Axel-Springer-Akademie mit Christa D., 72, Berlinerin.
Und die Stellen, an denen “Bild” erklärt, warum das die heutige “Bild”-Schlagzeile ist, sehen maßstabsgetreu ungefähr so aus:
Es handelt sich dabei um neun kleine Worte (“Nun ist er als Chef der CSU im Gespräch”), irgendwo mitten in einem Seite-2-Kommentar, 20 kleine Worte am Anfang eines Seite-2-Artikels (“In der Führungskrise der CSU gilt er als heißester Anwärter auf den Parteivorsitz für die Zeit nach Edmund Stoiber”). Aber der Reihe nach. Schließlich wird ohnehin niemand ernsthaft behaupten wollen, dass die Details aus dem Privatleben des CSU-Politikers Horst Seehofer, die von “Bild” heute zur Titelschlagzeile gemacht werden, zufälligerweise gerade heute zur Titelschlagzeile gemacht werden.
Und während Stern.de beispielsweise darauf verweist, dass “”Bild” durch die Seehofer-Schlagzeile “mit einem ungeschriebenen Gesetz der deutschen Presse” in Konflikt gerate, wonach “über das Privatleben von Politikern nicht berichtet wird — zumindest nicht ohne deren Einverständnis”, rechtfertigt “Bild” selbst den Tabubruch als moralische Entscheidung:
“Wer sein Privatleben groß plakatiert, wer es politisch einsetzt, muss sich daran messen lassen. Und genau das tun wir.”
So jedenfalls steht es, sprachlich etwas holprig, am Ende des erwähnten Seite-2-Kommentars. Und das wirkt so scheinheilig wie der vorgebliche, auf geradezu alberne Art irreführende Anlass für die Veröffentlichung über Seehofers “heimliche Freundin” (“Jetzt ist die 32-Jährige schwanger — vierter Monat!”, “Wie erklärt er das seiner Frau?”): Horst Seehofers “Baby mit heimlicher Geliebten” ist nicht die Promi-Geschichte mit Herzschmerz, die ebenso gut auch anderntags und anderswo hätte in “Bild” stehen können, als die sie uns die neue “Bild”-Chefreporterin Verena Köttker heute auf Seite 2 verkauft(siehe Ausriss).
Wenn seit Wochen öffentlich und parteiintern über die weitere politische Karriere des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber nachgedacht, wenn Horst Seehofer als möglicher Stoiber-Nachfolger gehandelt wird und dieser Tage im bayerischen Wildbad-Kreuth die alljährliche Klausurtagung der CSU stattfindet, profitiert beileibe nicht nur die “Bild”-Zeitung von ihrem Scoop.
Im Gegenteil warnt Stern.de davor, sich mit solchen Berichten “politisch instrumentalisieren zu lassen”. Und auch andernorts wird spekuliert, wer denn die Seehofer-Geschichte lanciert habe. (Erstaunlicherweise verteilt die bayerische Staatskanzlei angeblich ein Fax der “Bild”-Redaktion, in dem die Behauptung, Gerüchte um Minister Seehofer wären gezielt aus dem Umfeld der Staatskanzlei an ‘Bild’ gestreut worden, als “blanker Unsinn” dementiert werden, was wiederum Lawblog.de zu der Frage veranlasst, “ob Bild auch so vehement abstreitet, wenn andere verdächtige Kreise genannt werden”.)
Wir aber halten fest: “‘Bild” macht sich bewusst zum Handlanger der (parteipolitischen) Interessen anderer — entweder um von der Aufmerksamkeit zu profitieren oder weil die (parteipolitischen) Interessen anderer auch ihre eigenen sind.
Gestern schrieb Bild.de über zwei “Tattoo-Brüder” und ihren Komplizen. Laut Bild.de sind die Brüder 32 und 42 Jahre alt. Der ältere Bruder wurde laut Bild.de zu “neun Jahren Haft” verurteilt, der jüngere müsse “für sieben Jahre ins Gefängnis” und dem Komplizen “wurden fünf Jahre aufgebrummt”. Von diesen fünf Zahlen stimmt offenbarnureine. Und zwar die Sieben. Der ältere Bruder wurde nämlich zu zwölf Jahren verurteilt und der Komplize zu neun. Außerdem sind die Brüder in anderen Medien ein Jahr älter als bei Bild.de — was daran liegen könnte, dass die Bild.de-Zahlen offenbar aus einem Bild.de-Artikel stammen, der fast ein Jahr alt ist.
Die falschen Haftstrafen hingegen stammen ursprünglich von der Nachrichtenagentur dpa. Die hat sich allerdings gestern Nachmittag korrigiert. Bild.de hingegen hat das bislang versäumt.
Mit Dank an Julia W. für den sachdienlichen Hinweis.
Nachtrag, 16.29 Uhr: Bei Bild.de hat man inzwischen versucht, wenigstens die falschen Haftstrafen zu korrigieren — mit mäßigem Erfolg. Kleiner Tipp: Die Zahlen stimmen jetzt zwar, sie sind aber falsch zugeordnet (und die Grammatik-Fehler ignorieren wir einfach weiterhin).
Nachtrag, 18.1.2007: Es hat etwas gedauert, aber jetzt stimmen die Haftstrafen auch bei Bild.de.
Anfangs war die Lage unübersichtlich. Es gab Berichte, wonach die beiden Jugendlichen vor der Messerattacke in Tessin mit ihrer späteren Geisel Alkohol getrunken haben sollen. Die “Bild”-Zeitung machte daraus in ihrer gestrigen Ausgabe eine Tatsache. Nun ja.
Start-ups geh’n auf Kaperfahrt
(taz.de, Ulrich Schulte)
Interaktive Anwendungen florieren im Netz. Mit dem “Web 2.0” machen inzwischen auch Jungfirmen gutes Geld. Vergessen ist der erste Dotcom-Crash aber nicht.
Der Leser schreibt mit
(faz.net, Christina Hucklenbroich)
Im Internet zu recherchieren ist heute journalistischer Alltag. Hier vorab die Rohfassung eines Artikels zu diskutieren ist allerdings noch die Ausnahme. Wir haben es erfolgreich erprobt. Was meinen Sie? Soll diese partizipative Berichterstattung fortgesetzt werden?
Voß verwahrt sich gegen Jauch-Vorwürfe
(presseportal.de, Peter Voß)
SWR-Intendant Peter Voß (“Ohne Jauch geht’s auch“)hat sich gegen die
Vorwürfe verwahrt, die Günther Jauch gegen die ARD im allgemeinen und
gegen einige namentlich nicht genannte Intendanten in einem Interview
des Nachrichtenmagazins Der Spiegel erhoben hat.
Macht Web 2.0 blöde?
(welt.de, Dirk Nolde)
Technologiepopstar Jaron Lanier polarisiert. Er hält das globale Lexikon Wikipedia nicht für das Ergebnis kollektiver Intelligenz. Im Gegenteil. Lanier findet es gefährlich, dass jeder die Enyklopädie verändern kann. Er fürchtet die Diktatur der Doofen im Web. Doch dazu wird es nicht kommen.
Klimawandel: Eine Replik an die «Weltwoche»
(blattkritik.ch, Franz Mauelshagen) Dr. Franz Mauelshagen vom historischen Seminar der Universität Zürich, unter anderem auf Umweltgeschichte spezialisiert, schreibt eine Antwort auf zwei Artikel, die am 14.12.2006 in der Weltwoche publiziert wurden. Sein Vorwurf: Die Texte seien “eine Kampagne mit dem Ziel, den aktuellen Klimawandel und seine Ursachen zu banalisieren”.
Erfolg macht Probleme
(zeit.de, Torsten Kleinz)
Wikipedia wird an diesem Montag sechs Jahre alt. Viel Zeit zum Feiern gibt es jedoch nicht: Die Online-Enzyklopädie braucht Geld.