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Roboterjournalisten, Monkeypenny, Grass

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Roboterjournalist interviewt Roboterpräsident”
(scilogs.de, Boris Hänßler)
Boris Hänßler denkt über automatisierten Journalismus nach: “Da wir unsere Vorlieben im Internet gerne preisgeben, können Newshersteller künftig nicht nur die Auswahl der Nachrichten auf unsere Präferenzen hin anpassen, sondern auch die Inhalte der Meldungen. Ein Roboter kann dieselbe Story während eines Wimpernschlags in 300 verschiedenen Varianten herunter rotzen, mit unterschiedlichen Schwerpunkten.”

2. “Die 1-Million-Euro-Klage gegen Bild”
(journalist.de, Ferry Batzoglou)
Der Zeitschrift “journalist” liegt eine Klageschrift des griechischen Politikers Alexis Tsipras vor, die sich “gegen Bild, bild.de sowie Autor Paul Ronzheimer” wendet. “Weder Ronzheimer noch Springer wollten sich zu der Klage äußern. Bild-Sprecher Tobias Fröhlich verwies darauf, dass die Klage den Verlag noch nicht erreicht habe.”
Kürzlich in Athen freigesprochen wurde übrigens Helmut Markwort, Ex-Chefredakteur des “Focus”: “Freispruch und Ende” (sueddeutsche.de, Katharina Riehl).

3. “Sachen, die ich mache, wenn ich nicht hier bin”
(monkeypenny.blogspot.de, Zanet Zabarac)
Ein Interview mit Monkeypenny, Community-Redakteurin bei der “Neuen Zürcher Zeitung”: “Man kann keinen Journalisten dazu zwingen, mit Nutzern zu arbeiten, aber ein guter Journalist wird das tun, weil dies seine Arbeit stark bereichern kann.”

4. “Solche Aufnahmen sind daneben”
(beobachter.ch, Balz Ruchti)
Die Schüler Lina, Dario, Chris und Ines diskutieren den Umgang mit von Handys aufgenommenen Filmen im Netz.

5. “Acht mal acht”
(umblaetterer.de, Paco)
“Letzten Sonntag stieg ich also in den ICE, um von Dresden zurück nach Leipzig zu fahren. Ich hatte einen Schokoladenosterhasen und die FAS dabei.”

6. “Der gefragte Mann”
(facebook.com, Ruedi Widmer, Cartoon)
Herr Grass und der Boulevard.

Ein Mann für jede Tonart

Am Samstag ist bei “Deutschland sucht den Superstar” der Kandidat Joey Heindle ausgeschieden, den “Bild” wegen seiner mangelnden stimmlichen Qualitäten seit Wochen begleitet und “Krächz-Joey” nennt — somit steht er endlich ganz der medialen Zweitverwertung zur Verfügung:

"Deutschland sucht den Superstar": Plattenvertrag für Krächz-Joey von "DSDS"

Und so soll das mit der “Karriere” weitergehen:

Musikproduzent Marco Delgardo (u. a. “Roxette”, “Shaggy”) will ihm einen Plattenvertrag geben!

“Joey hat gezeigt, dass er Ausdauer hat”, so Delgardo zu BILD. “Außerdem ist seine Krächzstimme ein Markenzeichen. So einen Wiedererkennungswert braucht man, um Erfolg zu haben.”

Und auch wenn kaum jemand sonst Marco Delgardo kennt — für “Bild” und Bild.de ist er kein Unbekannter:

  • Als die Jacob Sisters im Januar 2005 mit einem “Gedächtnis-Song” auf Rudolph Moshammer beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest antreten wollten (“Toter Mosi zum Grand-Prix”), äußerte sich Delgardo “zuversichtlich” in “Bild”: “So eine Wahnsinns-Show läßt sich die ARD bestimmt nicht entgehen.”
  • Als die Band Texas Lightning im März 2006 zum Eurovision Song Contest geschickt wurde, erhob “Musikproduzent Marco Delgardo (37, 183 Goldene, 54 Platin-Schallplatten)” in der Zeitung “schwere Vorwürfe” gegen die Musiker: Ihr Song “No No Never” sei “geklaut”. (Wenn überhaupt, dann nicht von ihm, aber was macht das schon?)
  • Im Februar 2010 war Delgardo zur Stelle, um “Deutschlands frechstem Arbeitslosen” Arno Dübel einen Plattenvertrag anzubieten. “Bild” zitierte ihn mit den Worten: “Mit uns kann Arno, ohne viel zu arbeiten, jede Menge Geld verdienen.”
  • Drei Monate später traten erneut die Jacob Sisters auf den Plan, die gemeinsam mit Marco Delgardo Arno Dübel beim Singen unterstützen sollten.
  • Kurz vor Weihnachten 2010 war “Bild” zur Stelle, als Dübel auf Mallorca von einer “deutschen Rentnerin” angegriffen wurde (“Sie brüllt ihn an: “Du Schwein verprasst hier mein Geld!” Dann tritt und schlägt sie zu!”) und Musikproduzent “Marco Delgardo (produzierte für ‘Savage Garden’ und ‘Roxette’)” Dübel trösten musste. Eine sich anbahnende Romanze zwischen Dübel und der “Kellnerin Katja” begleitete “Bild” in den nächsten Tagen bis zum tränenreichen Ende, stets kommentiert von seinem Produzenten und Manager Marco Delgardo.
  • Kurz darauf konnte “Bild” ein großes Joint Venture der beiden Delgardo-Spezialgebiete Song Contest und Arno Dübel verkünden: “Deutschlands frechster Arbeitsloser, Arno Dübel (54, seit 36 Jahren auf Stütze, ‘Wer arbeitet, ist doch dumm’), soll für Österreich in Düsseldorf beim Eurovision Song Contest antreten”. Es kam letztlich anders.
  • Als Arno Dübels Single “Ich bin doch lieb” im Januar 2011 Videopremiere feierte, fand die wenig überraschend auf Bild.de statt.
  • Nur eine Woche später beschäftigten Dübel und sein Manager plötzlich “sogar die Kanzlerin”, weil spanische Behörden sich angeblich über die Verwendung des Arbeitsamt-Logos auf Dübels Plattencover beschwert hatten. “Bild” zitierte Delgardo mit den Worten: “Offenbar eine plumpe Fälschung, mit der Arno Dübel und ich in Misskredit gebracht werden sollen.”
  • Im Juli 2011 verkündete Delgardo in “Bild”, dass er Arno Dübel “wegen andauernder Vertragsverletzung” verklage.
  • Einen Monat später versteigerte Delgardo die Rechte an der Marke “Arno Dübel” auf eBay, was “Bild” mit gleich drei Artikeln öffentlichkeitswirksam begleitete.
  • Und erst vor drei Wochen berichtete “Bild”, dass Delgardo nun “wie sein Schützling” von Hartz IV leben müsse, weil Dübel ihn in die Armut getrieben habe.

Obwohl Marco Delgardo nach eigenen Angaben “als Songwriter, Produzent und Künstler (No Face)” “rund 120 Millionen Tonträger” verkauft hat und “183 Gold- und 54 Platin-Auszeichnungen” erhielt, gibt es vergleichsweise wenige Informationen über sein Schaffen, die über das Zitieren der immer gleichen behaupteten Fakten und Künstler (Savage Garden, Roxette, Shaggy, Atomic Kitten) hinausgehen.*

Doch nichts davon hat andere Internetbefüllungsportale davon abgehalten, die “Bild”-Story vom Plattenvertrag für Joey Heindle unreflektiert weiter zu verbreiten. Neben diversen Klatschseiten sind darunter auch die österreichischen Plattformen news.at und oe24.at,
die “Augsburger Allgemeine” und “Focus Online”.

Bei “RP Online”, das so gerne Bild.de wäre, sind aus dem Angebot eines Plattenvertrags gleich knallharte Fakten geworden:

Wie die “Bild”-Zeitung berichtet, hat der 18-Jährige bereits einen Plattenvertrag in der Tasche.

* Nachtrag/Korrektur, 4. Februar 2013: Die wenigen Informationen, die sich zum Namen Marco Delgardo finden lassen, hängen offenbar damit zusammen, dass Delgardo viele seiner Arbeiten unter Pseudonym veröffentlicht hat.
Bild  etc.

So viel zum Opferschutz

Am Samstagabend ist ein elfjähriges Mädchen in einem Parkhaus in der Emder Innenstadt tot aufgefunden worden. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Montagnachmittag erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft, dass es sich bei der Tat um ein “sexuell motiviertes Delikt” gehandelt habe — eine Information, die in der gestrigen Printausgabe von “Bild” schon zu lesen gewesen war.

Die Journalisten auf der Konferenz wollten möglichst viele Details wissen, die Sprecher gaben sich große Mühe, nichts zu sagen. Aus “ermittlungstaktischen Gründen” wollten sie zu Details wie der genauen Todesursache und der Auffindesituation des Mädchens keine Angaben machen. Bewusst hätten die Behörden in ihrer ersten Pressemitteilung keine Beschreibung vom Aussehen und der Kleidung des Mädchens und des sie begleitenden Jungen abgegeben, um die Hinweise aus der Bevölkerung nicht einzuschränken, sagte Martin Lammers, Leiter des Zentralen Ermittlungsdienstes der Polizei Leer/Emden. Auch zur Familie des Opfers wollte die Polizei keine Angaben machen, wie der Chef der Mordkommission, Werner Brandt, erklärte: “Weil wir natürlich auch die Verantwortung haben, die Eltern ein Stück weit zu schützen.”

Als ein anwesender Journalist fragte, ob die Behörden den Vornamen des Mädchens verraten könnten, sagte Oberstaatsanwalt Bernard Südbeck nach kurzer Rücksprache zu seinen Kollegen: “Das sollten wir nicht tun!” Keine 30 Sekunden später nannte Brandt den Namen des Mädchens dann doch in einem Nebensatz — offensichtlich aus Versehen, aber ohne weiter darauf einzugehen.

Die meisten Medien hielten sich an die Bitte der Staatsanwaltschaft, wobei einige die einmalige Nennung des Namens auch schlicht nicht mitbekommen haben könnten. Die meisten, aber natürlich nicht alle: Bei “Bild” steht der Name in der Dachzeile und sechs Mal im Artikel. Auch “Berliner Kurier”, “B.Z.”, “Focus Online” und die “Ostfriesen-Zeitung” nennen den Namen jeweils mindestens einmal.

Wie ernst “Bild” die Bedenken der Behörden und deren Sorge um Opferschutz nimmt, stellt die Zeitung dann noch sehr eindrucksvoll unter Beweis, indem sie den Namen des Mädchens, deren ungefähren Geburtstag und das Geschlecht und den Namen eines Geschwisterkindes nennt. Alles “BILD-Informationen zufolge”, natürlich.

Mit Dank an Krizzz.

Bild  

Unsinn über irgendeinen Soli

Skepsis ist eigentlich immer dann angebracht, wenn “Bild” behauptet, die Wahrheit über irgendwas zu verkünden. Heute beispielsweise steht auf der Titelseite:

Die Wahrheit über den Soli

Und als wäre das noch nicht genug, verspricht “Bild” über dem eigentlichen Artikel auch noch:

Zehn harte Fakten

Dabei fangen die Probleme schon in der Überschrift an: Was genau meint “Bild” mit dem “Soli”? Eigentlich steht Soli umgangssprachlich für den Solidaritätszuschlag und nicht für den Solidarpakt II, dessen Abschaffung kürzlich mehrere Bürgermeister aus Nordrhein-Westfalen gefordert hatten.

Zuschlag vs. Pakt Der Solidaritätszuschlag wurde eingeführt, um zu helfen, die Kosten der Wiedervereinigung zu decken. Allerdings ist er eine Steuer (die übrigens sowohl in West- als auch in Ostdeutschland erhoben wird), die allein dem Bund zusteht und nicht zweckgebunden eingesetzt werden muss. Der Solidarpakt II hingegen ist eine Vereinbarung, nach der der Bund sich verpflichtet, den neuen Bundesländern von 2005 bis 2019 im Zuge des Länderfinanzausgleichs insgesamt 156,5 Milliarden Euro zukommen zu lassen.

Obwohl der Solidaritätszuschlag also weder mit der aktuellen Debatte noch mit dem Solidarpakt zu tun hat, bezieht sich “Bild” mehrfach darauf — etwa gleich im ersten der “zehn harten Fakten über den Soli”:

Seit wann gibt’s den Soli?

Eingeführt wurde er 1991 – damit die neuen Bundesländer auf die Beine kommen. 5,5 % der Einkommenssteuer – gezahlt von west- und ostdeutschen finanzieren den Solidarpakt (so der korrekte Name). Über den Länderfinanzausgleich erhalten die Ost-Länder bis 2012 zusätzliche 156 Mrd. Euro.

“Bild” mixt hier zusammen, was nicht zusammen gehört: Der Solidaritätszuschlag ist in der Tat eine direkte Steuer des Bundes, die jeder Deutsche in Ost und West gleichermaßen berappen muss. Die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag finanzieren jedoch nicht – wie von “Bild” behauptet – den Solidarpakt, sondern fließen direkt in den Haushalt des Bundes, wo sie für alles mögliche verwendet werden. Der Solidarpakt wiederum, der eigentlich nicht als “Soli” bezeichnet wird, wurde erstmals im Jahre 1993 beschlossen. Der Solidarpakt I trat 1995 in Kraft und lief Ende 2004 aus. Der Solidarpakt II läuft von 2005 bis 2019.

Die beiden folgenden “harten Fakten” (“Nicht jeder zahlt Soli!”, “Nicht der ganze Soli fließt in den Osten!”) beziehen sich ausschließlich auf den Solidaritätszuschlag, bevor es dann plötzlich heißt:

Die Kommunen im Westen werden von ihren Landesregierungen geschröpft!

Die Länder treiben das Geld, das sie für den Aufbau Ost zahlen müssen, bei ihren eigenen Städten und Gemeinden ein!

Merken Sie was? Nun geht es nicht mehr um den Solidaritätszuschlag, der von den Bürgern gezahlt wird, sondern um den Solidarpakt II, der ja das eigentliche Thema sein sollte.

“Harter Fakt” Nummer 5 lautet folgendermaßen:

Die Ost-Länder hängen noch voll am Tropf!

2011, 21 Jahre nach der Wiedervereinigung, flossen aus dem Solidarpakt 12,2 Mrd. Euro Richtung Osten.

Tatsächlich flossen aus dem Solidarpakt im Jahr 2011 etwas mehr als acht Milliarden Euro in den Osten. Die 12,2 Milliarden Euro, die “Bild” hier nennt, sind der Betrag, den der Bund über den Solidaritätszuschlag 2011 eingenommen hat. Sie “flossen” nicht “Richtung Osten”, sondern Richtung Bundeshaushalt.

Im “harten Fakt” Nummer 8 behauptet “Bild”:

Milliarden sind in Irrsinns-Projekte geflossen.

Beispiele: Chipfabrik Frankfurt/Oder: Für 1,3 Mrd. sollte es der Hightech-Standort der Halbleiterindustrie werden. Gescheitert. (…)

Allein: Die gescheiterte Chipfabrik Frankfurt/Oder wurde durch Privatinvestitionen und nicht von der vom Solidarpakt profitierenden Landesregierung finanziert. Das Projekt scheiterte schließlich daran, dass eine Bürgschaft des Bundes zur Besicherung des Fremdkapitals nicht zustande kam.

Vier Autoren haben die “zehn harten Fakten” zusammengetragen und dabei zwei völlig verschiedene Konzepte zusammengeworfen. In der “Bild”-eigenen Arithmetik ist es da nur konsequent, dass die zehn Fakten in Wahrheit nur neun sind.

Eine übersichtlichere Zusammenfassung der Debatte, in der der Unterschied zwischen Solidaritätszuschlag und Solidarpakt ausführlich erklärt werden, findet sich auf sueddeutsche.de:

Mit Dank an Bjoern S. und Hendrik B.

Assauer, Weimer, Balzac

6 vor 9

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1. “Assauer: Schlammschlacht in den Medien”
(ndr.de, Video, 6:54 Minuten)
Kamerateams von Bild.de und RTL belagern anlässlich eines Gerichtstermins den an Alzheimer erkrankten, ehemaligen Fußballmanager Rudi Assauer.

2. “Die programmierte Blamage”
(spiegel.de, Christoph Lütgert)
Bei seinem Auftritt bei “Menschen bei Maischberger” sei Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer zu viel Raum für Eigenwerbung eingeräumt worden, kritisiert Christoph Lütgert: “Die ersten geschlagenen 20 der 75 Maischberger-Minuten durfte sich Maschmeyer ganz allein verbreiten, sein jüngstes Buch mit den Plattitüden bewerben, als sei es tatsächlich – Zitat Sandra Maischberger – ‘ein Ratgeber für Menschen, die Erfolg suchen’.”

3. “Medien: Verletzungen der Intimsphäre dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben”
(martinspieler.ch)
Martin Spieler, Chefredakteur der Schweizer “Sonntagszeitung”, fragt nach dem Busunglück im Wallis: “Was gewinnen wir denn für Erkenntnisse, wenn wir Gesichter, Namen und Vorlieben von Menschen anschauen, die in der Bustragödie ihr Leben verloren? Keine. Da geht es nicht um Mitleid. Wir befriedigen nicht legitime Informationsbedürfnisse, sondern einzig unseren Voyeurismus, ohne öffentlichen Informationswert.”

4. “Auf eigene Rechnung”
(tagesspiegel.de, Tim Klimeš)
Tim Klimeš besucht Wolfram Weimer, Ex-Chefredakteur des “Focus” und neu Verleger: “Der Publizist hat den gesamten Verlagsbereich der Finanzpark AG (u.a. ‘Börse am Sonntag’) gekauft.”

5. “Hannelore Kraft und der Sprint zum Büffet”
(fabian-kuntz.de)
Fabian Kuntz beschreibt den medialen Weg eines von ihm auf YouTube hochgeladenen Videos, das einen zwanzig Sekunden dauernden Ausschnitt aus dem Parlamentsfernsehen zeigt.

6. “Die Kunst, seine Schulden (nicht) zu zahlen – erklärt von Honoré de Balzac”
(faz-community.faz.net/blogs, Philip Plickert)
Philip Plickert liest “Die Kunst, seine Schulden zu zahlen” von Honoré de Balzac: “Von den acht beschriebenen Arten, Schulden zu tilgen, betont Balzac vor allem jene: ‘indem man eine oder mehrere Schulden in eine oder mehrere andere verwandelt’ – auch Balzacs Aphorismus ‘Je mehr Schulden man hat, desto mehr Kredit hat man’, scheint uns die griechische Situation in der Euro-Rettungsorgie gut zu treffen.”

Bayern München, Wahrheit, Keystone

6 vor 9

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1. “Die IVW-und-AGOF-Tricks der News-Sites”
(meedia.de, Jens Schröder)
Die Zugriffszahlen von Nachrichtenwebsites wie Focus Online oder N24 werden mit Besuchern von Partnerwebsites verstärkt. “Legalität hin oder her, die Methoden, völlig inhaltsfremde Websites zu einem namensgebenden Angebot hinzuzuzählen, verwässern die eigentlich starken Währungen der IVW und AGOF immer mehr und machen die Zahlen auf Dauer irrelevant.”

2. “Promis im Interview: Diese Stars streichen statt zu sprechen”
(20zwoelf.de, Nicola Erdmann und Nina Dinkelmeyer)
20zwoelf.de, ein Portal der Axel-Springer-Akademie zur Pressefreiheit, notiert Erfahrungen von Journalisten mit Forderungen von “Sängern oder Schauspielern beziehungsweise ihren Agenturen”.

3. “Verdammt und vergöttert – die mediale Achterbahnfahrt der Spieler”
(fanorakel.de, Oliver Kahn)
Ex-Fußballtorwart Oliver Kahn kommentiert die Extreme der medialen Berichterstattung zum FC Bayern München. “Da wird Mario Gomez nach der vergebenen Großchance gegen Leverkusen zum ‘Gurken-Gomez’ gemacht und wenige Tage später als ‘Gomessi’ überhöht. Noch vor kurzem wurde die Spielweise von Arjen Robben als zu egoistisch eingestuft, heute wird wieder vom Traumduo ‘Robbery’ (Robben und Ribery) gesprochen. Bayern-Präsident Uli Hoeneß sagte nach dem Sieg gegen Basel: ‘Vor 14 Tagen waren alle Bratwürste, jetzt sollen alle Super-Stars sein. In diesem Umfeld möchte ich nicht leben.'”

4. “Fakten zählen. Emotionen zählen. Und die Wahrheit?”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz fragt, ob die komplexe Wahrheit zu viel ist für uns Medienkonsumenten. “Als Journalist muss ich mich täglich damit herumschlagen, wie weit man die ‘Wahrheit’ herunterkochen kann. Wenn man immer alle Seiten und Standpunkte wiedergibt, entsteht allzu leicht unverständliches Wischi-waschi, das den Leser ratlos zurücklässt. Wir müssen auswählen, was wir transportieren. Und auf diesem Wege konstruieren wir ein Zerrbild, eine andere Realität.”

5. “Der Mensch hinter der Kamera”
(journal21.ch, Stephan Wehowsky)
Ein Interview mit Alessandro della Valle von der Bildagentur Keystone: “Wir haben die ganz strenge Regel, dass in die Gestaltung der Bilder nachträglich nicht mehr eingegriffen werden darf. Für die Bildagenturen haben sich da sehr strenge Codes durchgesetzt. Vorbildlich ist in dieser Hinsicht der im Internet einsehbarer Ethik-Code der Agenturen AP und Reuters. Dazu kommt noch Folgendes: Entfernt ein Fotograf von seinem Bild zum Beispiel einen Gegenstand aus einem Raum, weil der die Bildkomposition beeinträchtigt, werden wir in kürzester Zeit Internetkommentare von denjenigen haben, die auch am Ort waren und die Manipulation bemerken und entsprechend anprangern.”

6. “Wer hat die Bundeskanzlerin geohrfeigt?”
(faz.net)
Ein schmerzlich ausführlicher Report von fünf FAZ-Mitarbeitern fasst die wenigen, vom Fernsehen mit grosser Hingabe begleiteten Ereignisse der sonntäglichen Bundespräsidentenwahl zusammen: “13.45 Uhr, ARD: Senta Berger ist der Höhepunkt in der heutigen ARD Berichterstattung. ‘Was kann ich Ihnen noch sagen, was nicht schon andere gesagt haben?’.”

dpa  

Realitätssinn vermisst

In einer Volksabstimmung haben sich die Schweizer gegen eine Verlängerung des gesetzlichen Mindesturlaubs von bisher vier auf sechs Wochen ausgesprochen.

Die Deutsche Presseagentur (dpa) und mit ihr “Spiegel Online”, “Focus Online”, heute.de und zahlreiche andere Online-Medien schreiben dazu:

Die Gewerkschaften hatten argumentierten (sic), Arbeitnehmer bräuchten angesichts eines gestiegenen Leistungsdrucks mehr Zeit für Erholung. Nach der Niederlage sagte Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerkschaftsverbandes (SGV), die Abstimmenden hätten wohl “Realitätssinn” gezeigt.

Nun erscheint es etwas paradox, dass der Direktor des Schweizerischen Gewerkschaftsverbandes den Wählern “Realitätssinn” unterstellt, während die Gewerkschaften doch für eine Verlängerung der Urlaubszeit waren. Spontaner Sinneswandel? Resignation? Zerwürfnis?

Nö. Einfach ein klitzekleines Missverständnis: Zwar ist Hans-Ulrich Bigler Direktor des SGV, aber das ist der Schweizerische Gewerbeverband.

Im Kontext wird auch klarer, was Bigler mit “Realitätssinn” meinte:

In den Augen von Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV), hätten die Schweizer “Realitätssinn” bewiesen. “Die Arbeitnehmenden wollen flexibel sein bei der Einteilung ihrer Ferien.” Lösungen seien in den Gesamtarbeitsverträgen zu erarbeiten, nicht in überflüssigen Gesetzen, sagte Bigler. Das deutliche Ergebnis zeige zudem, dass “die Schweiz im Vergleich mit Ländern wie Deutschland, Belgien und Frankreich kein Feriendefizit hat”.

Mit Dank an Jan W.

Nachtrag, 22.35 Uhr: dpa hat eine korrigierte Fassung der Meldung verschickt.

Bild, focus.de, hna.de  etc.

Ihr Reim auf Schmerz

Die Plattenfirma von Matthias Reim hat gestern Mittag Spekulationen über eine Herz-OP des Schlagersängers zurückgewiesen (BILDblog berichtete).

In die Welt gesetzt hatte diese Spekulationen die “Bild”-Zeitung — und auch, wenn man auf der Journalistenschule lernt, dass eine Quelle keine Quelle sei, hatten sich andere Medien zu diesem Zeitpunkt schon an die Weiterverbreitung der “Bild”-Version der Ereignisse gemacht.

“Focus Online” verkündete unter Berufung auf “Bild”:

Matthias Reim übersteht schwere Herz-OP. Der Schlagersänger Matthias Reim erholt sich noch immer von seinem Zusammenbruch Anfang des Jahres. Nun wurde bekannt: Reim musste sich einer sechsstündigen Herzoperation unterziehen. Jetzt ändert er sein Leben.

Der Artikel wurde inzwischen unauffällig und halbherzig überarbeitet, so dass er nun folgenden Widerspruch enthält:

Auch dass der Sänger bis Ende März pausieren müsse, sei nicht korrekt. “Die damals aus Gesundheitsgründen verschobenen Konzerte sind schon lange nachgeholt, und inzwischen gab Matthias Reim noch drei weitere Konzerte. Von einer Pause bis Ende März war also nie die Rede”, so das Reim-Management. (…)

Die Konzerte wolle er aber nachholen, hatte Reim der “Bild-Zeitung” erklärt.

Unter dem Foto steht weiterhin:

Zurzeit erholt sich der Sänger von einer schweren Herzoperation.

Die Website der “Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung” hatte berichtet:

Schlagerstar Matthias Reim ist nach einem Zeitungsbericht am Herzen operiert worden. “Ich rauche jetzt weniger und versuche, alles ein bisschen ruhiger anzugehen”, sagte Reim der “Bild”-Zeitung.

Der Artikel ist inzwischen offline, hna.de hat einen Artikel zum Dementi veröffentlicht, in dem sogar Georg Friedrich Reim (“der Vater von Matthias Reim und ehemaliger Schulleiter am Homberger Gymnasium”) zu Wort kommt.

Unbeeindruckt von den Aussagen von Reims Umfeld behauptet das ARD-Boulevardmagazin “Brisant” auch weiterhin auf seiner Website:

Matthias Reim: Herz-OP? Der Zusammenbruch kam Ende 2011. Ein neues Album mit Ex-Freundin Michelle, Stress und ein ungesunder Lebensstil - Matthias Reim kam mit Atemnot und Krämpfen ins Krankenhaus. Nach Berichten über eine baldige Entlassung aus der Klinik hieß es nun, der Schlagersänger habe sich einer Herz-Operation unterziehen müssen.

(Das Fragezeichen in der Überschrift dient nur als dekoratives Element: Der Text lässt wenig Zweifel zu, dass Reim “sechs Stunden” in einer “Hamburger Spezialklinik am Herzen operiert” wurde.)

Die Deutsche Presseagentur (dpa) brachte in ihrer Meldung zwar das Dementi, entschied sich aber für einen kreativen Einstieg:

Schlagersänger Matthias Reim (54, “Verdammt, ich lieb dich”) macht wieder Schlagzeilen mit seiner Gesundheit. Nach seinem Zusammenbruch rund um Weihnachten musste er wegen Herzproblemen in einer Klinik behandelt werden. Allerdings sei er nicht am Herzen operiert worden, teilte seine Plattenfirma EMI Music am Mittwoch mit und dementierte damit einen entsprechenden Bericht der “Bild”-Zeitung. Dem Sänger gehe es gut, er müsse auch anders als berichtet nicht bis Ende März pausieren – tatsächlich stehen Mitte März zwei Konzerte im Tourplan, die nicht abgesagt sind.

Der Auslöser dieser “Schlagzeilen”, die Matthias Reim “wieder mit seiner Gesundheit macht”, nämlich die “Bild”-Zeitung, hat die Behauptungen weder in der heutigen Ausgabe noch auf Bild.de korrigiert.

Raubritter, Paywalls, Münchhausen

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1. “Acta oder der Schutz der Raubritter”
(faz.net, Volker Grossmann und Guy Kirsch)
Zwei Ökonomen aus der Schweiz argumentieren, dass das geltende Urheberrecht dem Rechtsempfinden vieler Menschen widerspricht, weil es in Wahrheit gar nicht die Interessen der Urheber selbst schütze, sondern die der Unterhaltungsindustrie: “Urheberrechte manifestieren oftmals eine im vordigitalen Zeitalter erworbene Machtposition, mittels derer die Unterhaltungsindustrie eine Rente, das heißt ein leistungsloses Einkommen, erwirtschaftet. Wie ehedem die Raubritter: Auch diese nahmen die Bauern aus, die ihre Waren in die Stadt bringen wollten, ebenso die Städter, die auf dem Markt einkaufen wollten – und rechtfertigten dies damit, dass sie die Sicherheit der Wege gewährleisteten.”

2. “Syria Correspondent Wanted Her Reporting Read Outside Pay Walls”
(mediadecoder.blogs.nytimes.com, Brian Stelter, englisch)
Kurz vor ihrem Tod in Syrien hat die amerikanische Kriegskorrespondentin Marie Colvin darüber geklagt, dass ihr Auftraggeber, die “Sunday Times”, ihren Bericht über die mörderische Situation in Homs online hinter einer Paywall versteckt und er dadurch nicht die größtmögliche Aufmerksamkeit bekommt.

3. “Talkshow-Leaks”
(V.i.S.d.P.)
“Die interne ARD-Talkkoordinierungs-Webseite zeigt, wie die Redaktionen um Themen und Gäste kämpfen. V.i.S.d.P. veröffentlich exklusiv Screenshots daraus.” So gab “Hart aber fair” an, das Thema “Jetzt sage ich endlich die Wahrheit” u.a. mit Helmut Kohl und den Baronen Guttenberg und Münchhausen besetzen zu wollen.

4. “Pressefreiheit für Baku”
(pressefreiheit-fuer-baku.de)
Mit Interviews, Dokumenten und einer Chronik über Verletzungen der Pressefreiheit (pdf) macht “Reporter ohne Grenzen” vor dem Eurovision Song Contest in Baku auf die “Diskrepanz zwischen der glitzernden PR-Fassade und der bitteren Wirklichkeit Aserbaidschans” aufmerksam. “Juli 2011: FAZ-Journalist Michael Ludwig und sein aserbaidschanischer Kollege Hakimeldostu Mehdijew werden bei Recherchen in der Autonomen Republik Nachitschewan behindert. Mehdijew, der als Korrespondent für das Institut für die Freiheit und Sicherheit von Journalisten arbeitet und Ludwig bei seinen Recherchen begleitete, wird am 27. September 2011 wegen ‘illegalen Gebrauchs von Elektrizität’ zu einer Geldstrafe verurteilt.”

5. “Boulevard Of Breaking News”
(coffeeandtv.de, Lukas Heinser)
“Bei ‘Spiegel Online’ wollen sie auch ganz dringend Boulevard machen, aber sie können es nicht”, schreibt Lukas Heinser und dokumentiert aktuelle Anschauungsstücke wie einen nacherzählten und erklärten Witz von Russell Brand. “Die gute Nachricht: Den vierten Absatz erreichen die wenigsten Leser wach oder lebendig.”

6. “Japan Earthquake: Before and After”
(theatlantic.com, englisch)
20 großformatige Fotos zeigen die Verwüstungen in Japan nach dem Tsunami und wie es heute, fast ein Jahr später, an exakt denselben Stellen aussieht.

Kalkofe, Wegner, Botticelli

6 vor 9

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1. “Das wahre Wulff-Interview” Teil 2
(sat1.de, Video)
Gestern hat Lukas Heinser Teil 1 des Webspecials von Oliver Kalkofe verlinkt, in dem Kalkofe das ARD/ZDF Interview mit Christian Wulff nachspielt. Teil 2 ist jetzt auch online.

2. “Aus mag10 wird mag15 oder magNever”
(medialdigital.de, Ulrike Langer)
Das Projekt Mag10 des ehemaligen Focus-Online Chefredakteurs Jochen Wegner und des Software-Unternehmers Marco Börries wird derzeit nicht weiterentwickelt. mobilbranche.de berichtete vorgestern, dass “das Projekt mangels Anschlussfinanzierung auf Eis gelegt” sei und zitiert Jochen Wegner mit den Worten “Wir grübeln darüber nach, ob wir mit unserer Idee vielleicht einfach zu früh waren.”

Ulrike Langer sieht aber auch Defizite im Konzept von Mag10: “Zwar ermöglicht die mag10-Software Verlinken und Sharing in sozialen Netzwerken, sowie über per HTML5 die Inhalte auch ins offene Netz zu stellen. Das ist mehr als gegenwärtiger Standard. Allerdings bleibt der Grundgedanke von Magazinen als geschlossene Einheiten auch bei mag10 erhalten.”

3. “Wulff sollte Kinoanzeigen texten”
(tagesspiegel.de, Harald Martenstein)
Harald Martenstein liest eine Anzeige für den Kinofilm “Zettl” von Helmut Dietl. Martenstein wundert sich über die vielen positiven Kritikerstimmen zu “Zettl” in der Anzeige, obwohl er das Medienecho zu “90 Prozent negativ” in Erinnerung hatte. Martenstein: “Allerdings enthielten die Zitate auffällig oft drei Punkte. Die ‘Zeit’ sagt zu ‘Zettl’, laut Anzeige, das Folgende: ‘Brillant … furios …'” Das vollständige Zitat in der Zeit lautete: “Die ersten zwanzig Minuten sind furios – auch dank Bully Herbig, der die reichen Pointen des Drehbuchs mit so zarter Verkommenheit und herzzerreißendem Opportunismus ausspielt […]. […] Dem Film fehlen trotz seiner brillanten Besetzung die Seele und das Geheimnis.”

4. “Sony Says Raising Prices On Whitney Houston Music Was A ‘Mistake'”
(techdirt.com, Mike Masnick, englisch)
Sony erhöhte 30 Minuten nach Whitney Houstons Tod den Preis Ihres The Ultimate Collection-Albums im britischen iTunes-Store um 60 Prozent. Im Laufe des Wochenendes fiel der Preis wieder auf den alten Stand zurück. Laut allthingsd entschuldigte Sony die Preiserhöhung als “Fehler”. Mike Masnick fragt sich nun, welcher Art dieser Fehler gewesen sein könnte: “Human error? Did someone just accidentally jack up the price? Or was it someone doing it on purpose… and Sony now thinks that his or her decision to do so was the mistake?”

5. “Walter Isaacson’s ‘Steve Jobs'”
(daringfireball.net, John Gruber, englisch)
John Gruber schätzt an Walter Isaacsons Steve Jobs Biographie die kritische Distanz zu Jobs: “Isaacson, it seems clear, mistrusted Jobs. That’s good. But rather than using that mistrust to push back, to ask insightful questions, he instead simply turned to others.” Gruber weist Isaacson detailiert mehrere Fehler, Mißverständnisse und Auslassungen nach. Trotzdem lautet sein Fazit: “Steve Jobs is not literature, but it is a good book, but alas with several holes and egregious errors.”

6. “Art’s classical nudes get Photoshopped to be skinnier”
(nydailynews.com)
Die NY Daily News zeigt 8 klassische Meisterwerke, auf denen den gezeigten, meist nackten Frauen, mittels Photoshop mehrere Kilo ihres Körpers entfernt wurden, unter anderem Botticellis Geburt der Venus.

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