Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “Öffnen Sie dieser Frau nie die Tür!” (spiegel.de, Christian Buß und Daniela Zinser)
Christian Buß und Daniela Zinser warnen vor sieben Frauen, den “skrupellosesten Voyeurismusmaschinen”, den “Elends-Scouts des deutschen Fernsehens”: Vera Int-Veen, Sabina Hankel-Hirtz, Britt Hagedorn, Helena Fürst, Tine Wittler, Julia Leischik und Frauke Ludowig.
2. “+++ Panik bleibt aus +++” (freitag.de, Katrin Schuster)
Der Krisenticker bei “Spiegel Online”: “Bereits am Sonntagabend raunte die Seite von der Angst vor einem schwarzen Montag – um dann von morgens 8 Uhr bis abends 19 Uhr live dabei zu sein. Prophezeiungen wollen schließlich erfüllt werden, im Notfall von den Journalisten selbst, die eifrig weiter tickerten, obwohl die große Katastrophe einfach nicht stattfinden wollte.”
3. “Medienhype und selektive Wahrnehmung: Was wurde aus dem ‘mysteriösen’ Vogelsterben?” (scienceblogs.de/astrodicticum-simplex, Florian Freistetter)
Medien greifen völlig normale Einzelereignisse aus einer ganzen Reihe ebenso normaler Ereignisse heraus und hypen sie zu einem dramatischen und geheimnisvollen Sonderfall. “Haben die Medien sich dafür entschieden, dass tote Vögel ‘mysteriös’ zu sein haben, dann ist für eine gewisse Zeit jedes tote Tier eine Nachricht wert. Keine objektive Einschätzung sondern selektive Wahrnehmung bestimmt dann die Themenauswahl.”
5. “Das Überschriften-Dilemma” (netzwertig.com, Martin Weigert)
Ein Blogbeitrag von Falk Hedemann bringt Martin Weigert dazu, über Twitterer nachzudenken, die gar nicht lesen, was sie weiterempfehlen: “Sein überspitztes Fazit: Twitter ist tot, zerstört von Usern, welche nicht (mehr) in der Lage sind, Texte mit mehr als 140 Zeichen zu lesen, und welche die Qualität eines Artikels anhand dessen bei Twitter herumgeschickter Überschrift beurteilen.”
Dieses Internet… Über irgendetwas lacht es ja eigentlich immer. Laut Bild.de zurzeit darüber:
Das von Bild.de eingebundene YouTube-Video ist zwar wirklich lustig. Ziemlich albern ist allerdings diese Behauptung:
Die unfreiwillig komische Alkoholkontrolle entwickelt sich zum Youtube-Renner.
Ja, genauso wie der Verrückte Frosch sich langsam zum Klingelton-Renner entwickelt und Super Mario Bros. auf dem NES zum beliebten Videospiel avanciert.
Das Video existiert schon seit mindestens zweieinhalb Jahren und hat sich – schon lange bevor Bild.de darüber schrieb – unter anderem mithilfe des “Failblogs” zum YouTube-Renner mit inzwischen knapp 4,5 Millionen Views entwickelt. DurchweitereUploads kommen noch einige Millionen mehr dazu. Selbst die Variante, die Bild.de anbietet und die aktuell bei rund 30.000 Views liegt, wurde bereits im März 2010 auf YouTube hochgeladen.
Insofern schließen wir uns einem der zahlreichen Kommentatoren des bei Bild.de eingebetteten YouTube-Videos an:
Mit Dank an Conny S., Dennis, FreSch und Tobias F.
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1. “Die Meute – Macht und Ohnmacht der Medien” (youtube.com, Video, 88 Minuten)
Der sehenswerte Film “Die Meute” von Herlinde Koelbl über die Politiker und Journalisten in Berlin wird zehn Jahre alt, siehe dazu auch umblaetterer.de. Unter den vielen bekannten Gesichtern von Journalisten auch Kai Diekmann, Chefredakteur “Bild”: “Ich denke schon manchmal, dass wir aufpassen müssen, dass uns das Maß nicht verloren geht.”
2. “Konfliktsensitiv twittern” (training.dw-world.de, Steffen Leidel)
Die Krawalle in Großbritannien bei Twitter: Steffen Leidel schreibt über “Falschmeldungen und Gerüchte, die sich via Re-Tweets wie ein Lauffeuer verbreiten und nach unzähligen Re-Tweets als Fakten gehandelt werden. So war unter dem hashtag #riot von brennenden Geschäften und abgefackelten Tankstellen zu lesen. Das Problem: die Infos stimmten schlicht nicht. Das bringt selbst Leute ins Grübeln, von denen man eher Jubelgesänge auf die neuen Technologien gewohnt ist.”
3. “Instant-Angst mit Schauderlust” (sueddeutsche.de, Heribert Prantl)
Heribert Prantl konstatiert “einen deutschen Katastrophen-Vampirismus. Er nutzt Unglücke, Attentate und Verbrechen, die anderswo in der Welt passieren, um sie sogleich für die politische Debatte in Deutschland zu verwerten. Das ist nicht unbedingt immer verwerflich, aber rasend egozentrisch.”
Wir wissen auch nicht, was genau bei der “Frankfurter Rundschau” im Kommentar zu den Ausschreitungen in England schief gelaufen ist, würden aber spontan auf “alles” tippen:
Also, der Reihe nach: Der Song heißt “I Predict A Riot“, die Band “Kaiser Chiefs” und die Stadt, aus der sie stammt, “Leeds“.
Bei der Schwesterzeitung “Berliner Zeitung” erwies sich die automatische Rechtschreibkorrektur als weniger gnaden- und sinnlos: Dort stimmt fast alles — bis auf den Bandnamen.
Das Saarland hat seit wenigen Stunden eine neue Ministerpräsidentin. Zum Abschied des alten, Peter Müller, hat die saarländische Regionalausgabe gestern ein Interview mit ihm abgedruckt, das so beginnt:
Trotz der etwas verwirrenden Anmoderation sprach dann aber doch nicht Deutschlands dienstältester Regierungschef, Kurt Beck (bald 17 Jahre im Amt), sondern Peter Müller (knapp 12 Jahre im Amt).
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2. “Im Glashaus” (kontextwochenzeitung.de, Rainer Nübel)
Rainer Nübel beleuchtet die Rolle von “Bild” und FAZ bei der Entführung von Maria Bögerl und dem Selbstmord von Thomas Bögerl.
3. “‘Weniger ist manchmal mehr’ – gilt bei ‘Bild’ auch für Informationen” (iphoneblog.de, alex olma)
Das iPad2 landet in einem Test der besten Tablets von “Computer Bild” nur auf Platz 5. Alex Olma fragt sich, warum, und ärgert sich gleichzeitig, dass er nicht die nötige Kraft aufgebracht hat, den Test “unkommentiert vorüberziehen zu lassen”.
4. “Schweizer Männer wehren sich” (tagesspiegel.de, Verena Mayer)
Verena Mayer besucht den Herausgeber der Schweizer “Männerzeitung”, Ivo Knill: “Früher, sagt Knill, hätten sie noch solche Briefe gekriegt: ‘Eine Männerzeitung, seid ihr schwul, oder was?’ Jetzt nicht mehr. Der typische Leser sei ‘der ernsthafte Mann mit Familie’. Danach kommt der junge Mann, der sich frage, was es heißt, heute ein Mann zu sein. Und die dritte Gruppe der Männerzeitungsleser, das sind die Frauen.”
5. “Und vergib uns unsere Schuld” (juliane-wiedemeier.de)
Juliane Wiedemeier liest die Zeitschrift “Meine Schuld” (“Was Frauen berichten: schonungslos – indiskret”).
Binde verloren, Auftakt verloren, und nun auch Werbe-Deal verloren: Für Kölns Lukas Podolski (26) kommt es gerade knüppeldick.
Gebäck-Riese Griesson de Beukelaer wirbt zukünftig nicht mit Prinz Poldi. Der neue TV-Spot für die “Prinzenrolle” wird ohne den Kölner Publikumsliebling ausgestrahlt.
Die (irgendwie) gute Nachricht für Lukas Podolski: Er hat seinen Werbe-Deal nicht “nun” oder “gerade” “verloren”, sondern bereits im Januar, als Griesson de Beukelaer ankündigte, “die Kommunikation der Marke Prinzen Rolle” in diesem Jahr “neu ausrichten” zu wollen.
Der Werbevertrag mit Fußballnationalspieler Lukas Podolski endete mit Ablauf des Jahres 2010.
Das hätten sie bei wuv.de, der Website des Branchenmagazins “Werben & Verkaufen”, vielleicht besser noch mal dazu schreiben sollen, als sie gestern den neuen Werbespot vorstellten und dazu kalauerten:
Man kann Walter M. Straten von “Bild” gar nicht oftgenug zitieren — zumindest was seine Aussagen gegenüber der “Süddeutschen Zeitung” kurz nach dem Selbstmord von Robert Enke angehen:
“Wir werden wohl mit extremen Noten etwas vorsichtiger sein”, sagt der stellvertretende Bild-Sportchef. Man werde sich einmal mehr überlegen, “ob der Spieler, der eine klare Torchance vergeben hat, oder der Torwart, der den Ball hat durchflutschen lassen, eine Sechs bekommt oder eine Fünf reicht”.
So bewertete “Bild” gestern die Leistung von Bayer Leverkusen beim FSV Mainz 05:
Weil die prägenden Bilder des ersten Bundesliga-Spieltags die Aussetzer einiger Torhüter waren, titelte “Spiegel Online”:
Autor Christian Paul schwafelte unter anderem über Manuel Neuer:
Eine Erklärung für seinen Patzer gegen Mönchengladbach hatte Bayerns Torwart Manuel Neuer schnell gefunden. Er habe durch ein Handspiel außerhalb des Strafraums keine Rote Karte riskieren wollen, sagte der 25-Jährige zu der Szene aus der 62. Minute, die der Borussia den Siegtreffer in München ermöglichte. Äußerlich souverän parierte der mindestens 18 Millionen Euro teure Zugang die Fragen nach seinem missglückten ersten Bundesliga-Spiel für den Rekordmeister.
Bloß nicht darüber reden, wie unglücklich sein Fehlgriff am Strafraumrand aussah, den der Belgier Igor de Camargo per Kopf ausnutzte. Bloß nicht einräumen, wie sehr die Münchner die 0:1-Heimniederlage gegen den Außenseiter schmerzt.
(Dass Paul die Bayern gegen Borussia Mönchengladbach als “hoch überlegen” bezeichnet, wirft ganz nebenbei auch noch die Frage auf, ob er das Spiel überhaupt gesehen hat.)
Inzwischen hat “Spiegel Online” die Überschrift zu “Gestatten, Torwart-Tollpatsch” geändert. Ein Glück, dass es so viele Worte mit “T” gibt!
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1. “Möglichst asozial” (sueddeutsche.de, Christin Müller)
Eine ehemalige Mitarbeiterin einer Casting-Agentur erzählt, wie aktiv nach möglichen Kandidaten gesucht wird: “Man habe für die penetrierende Recherche wahllos in verschiedenen Dörfern angerufen, sei vom Gemeinderat an den Bürgermeister und von diesem dann weitergeleitet worden, im besten Fall eben zu einem fernsehtauglichen Schicksal, dass sich quotenstark ausschlachten lässt.”
2. “Doku-Soaps: Wahrheit als Ware” (tagesspiegel.de, Barbara Sichtermann)
Das dokumentarische Fernsehen spalte sich in zwei Lager, schreibt Barbara Sichtermann: “Die seriösen Macher inklusive der Reporter auf der einen Seite, deren Ethos sie dazu verpflichtet, das Material nicht zu manipulieren, sondern so vorzuzeigen, wie sie es angetroffen haben. Und die Reality-Anbieter und Dokusoap-Macher auf der anderen Seite, die sich auf die Sehnsucht des Fernsehens und seines Publikums nach Realität draufsetzen und dann etwas präsentieren, was weit über die Unschärfe hinausreicht von der raffinierten Verzerrung bis zum dreisten Fake.”
3. “1234 – drin!” (taz.de, Johannes Himmelreich)
Johannes Himmelreich schreibt über illegale Recherchepraktiken: “Man ruft bei einem Prominenten auf dem Handy an, und während es klingelt, wählt ein Kollege dieselbe Nummer, um an die Mailbox zu geraten; dann legt man auf, und der Kollege versucht die Nachrichten auf der Mailbox abzuhören, indem er PINs ausprobiert, etwa ‘1234’. Findet sich vielleicht ja eine Schlagzeile unter den Nachrichten auf so einer Promi-Mailbox.”
4. “Platzsperre für Reporter” (sueddeutsche.de, Raphael Honigstein)
Wegen gescheiterten Lizenzverhandlungen dürfen britische Journalisten nicht aus Fußballstadien berichten: “Aktuelle Zwischenmeldungen (‘live updates’) via Twitter oder andere elektronische Dienste sind den Reportern beispielsweise nur in neun penibel festgelegten Zeitfenstern erlaubt. Es sei absurd, argumentieren die Journalisten, dass ihnen verwehrt sein soll, was dem Fan in der Reihe vor ihnen mit seinem Smartphone oder den nicht im Stadion anwesenden Kollegen erlaubt ist.” Mehr dazu ist auf guardian.co.uk zu lesen: Artikel vom 4. August / Artikel vom 5. August.
6. “Mach’s gut, Hot Button!” (fr-online.de, Peer Schader) 9Live: Peer Schader blickt zurück auf den Hot Button, auf Tierarten wie den Laichkrautzünsler oder den Forstenlori und auf die Rolle der Landesmedienanstalten: “Nur wenige Jahre nach dem Programmstart und lediglich einigen tausend Nachweisen in Internetforen, wie 9live seine Zuschauer hinters Licht führt, reagierten die deutschen Medienwächter.”
Früher spielte man in Kindergärten ein Spiel, das sich “Stille Post” nannte: Die Kinder saßen im Stuhlkreis, eines dachte sich ein Wort oder einen Satz aus und sagte dies seinem Nebenmann ins Ohr. Der sagte nun das, was er verstanden zu haben glaubte, seinem Nebenmann weiter und so ging es der Reihe nach, bis am Ende irgendwas mit “Scheiße” oder “Arsch” rauskam.
Dieses Spiel nennt man heute “Boulevardjournalismus” und es funktioniert zum Beispiel so:
(Ja, das haben wir schon mal geschrieben, aber es passt zu gut zu dieser Geschichte.)
Am 27. Juli berichtete die Wartezimmer-Postille “Das neue Blatt” (gehört zum Bauer-Verlag) über “immer neue Sorgen” bei der niederländischen Kronprinzessin Maxima:
Folgendes war angeblich geschehen:
Im Sommerurlaub in Italien ließen sich die drei Töchter des holländischen Kronprinzenpaares kürzlich fröhlich von der Presse fotografieren. Erst bei genauerem Hinsehen fiel es auf: Während Amalia und Alexia wild herumtollten, hielt sich das Nesthäkchen auffallend zurück. Ein wenig blass um die Nase, saß Ariane oft allein im Schatten – wobei Prinzessin Amalia ihre kleine Schwester besonders aufmerksam im Auge behielt.
Gut, dass die Journalisten Leute vom “neuen Blatt” genauer hingesehen haben, denn es gibt offensichtlich etwas, was man Szeneintern ein “dunkles Geheimnis” nennen würde:
Was der Hof nicht gern an die große Glocke hängt: Das Nesthäkchen von Maxima und Kronprinz Willem-Alexander (44) ist offenbar immer noch krank! Im August plant die Familie deshalb sogar eine Reise nach Amerika. Fachärzte am berühmten “Mount Sinai Medical Center” in Miami sollen Maximas Engelchen endlich von der Lungenkrankheit heilen! Angeblich sind die Experten an der Fachklinik ihre letzte Rettung!
Das “neue Blatt” nennt einige Situationen, in denen die heute vierjährige Ariane schon einmal im Krankenhaus war und “ihr Leben auf Messers Schneide” stand. Dass das alles schon fast zwei Jahre her ist, ist dabei unerheblich, denn:
Selbst Königin Beatrix (73) machte keinen Hehl aus dem Ernst der Lage: “Eine Weile stand es wirklich sehr kritisch um unsere Kleine.”
Wann und wo die Königin diese Worte geäußert haben soll, verrät das Blatt nicht, aber immerhin:
Wir drücken die Daumen, dass die amerikanischen Ärzte dem Mädchen helfen können!
(Als das “neue Blatt” zwei Wochen zuvor die gleichen Urlaubsfotos der königlichen Familie schon einmal gezeigt hatte, wirkte Ariane “auf den ersten Blick” gesund.)
Genau eine Woche später, am Mittwoch vergangener Woche (3. August), plauderte der Society-Reporter Michael Begasse im RTL-Frühstücksfernsehen über die kleine Prinzessin:
Begasse wusste schon mehr als seine Kollegen: Ariane habe “eine Lungenkrankheit, in Richtung Mukoviszidose gehend”, erklärte er — nur, um dann eine Minute später zu erklären, dass es noch gar keine genaue Diagnose gebe. Auch bei ihm musste der Umstand, dass Ariane “immer so ein bisschen … ganz schüchtern” wirke, als Indiz für ihre schwere Erkrankung herhalten. (Dass ein vierjähriges Mädchen durch Dutzende Fernseh- und Pressekameras eingeschüchtert werden könnte, ist für Fernseh- und Pressereporter offensichtlich keine plausible Erklärung.) Auch Begasse berichtete von einem angeblichen Interview, in dem Königin Beatrix diesmal “Ja, wir machen uns Sorgen um unsere Kleine” gesagt haben soll.
Einen Tag später erschien in “Bild” diese Geschichte:
Interessanterweise beruft sich “Bild” auf “das holländische RTL-Fernsehen” (bei Bild.de ist nur von “RTL” die Rede), wenn sie schreibt, “dass es sich bei der Krankheit um Mukoviszidose handeln soll”. Die Zeitung hat sogar einen Arzt gefunden, der diese Spekulation für “plausibel” hält.
Und nicht nur das:
Ein Hof-Insider zu BILD: “Máxima wird nichts unversucht lassen, um ihrem Nesthäkchen zu helfen.”
Durch die “Bild”-Berichterstattung wurden auch niederländische Medien auf die Gerüchte aufmerksam und ab hier wird die Chronologie etwas unübersichtlich: Ebenfalls am Donnerstag vermeldete der niederländische “Telegraaf”, die Pressestelle der Regierung habe die Gerüchte als “völligen Unsinn” bezeichnet.
Und weiter:
Als Quelle für die Geschichte über Ariane nimmt die deutsche Presse auf einen niederländischen Sender Bezug. Es scheint sich jedoch um einen deutschen Sender zu handeln.
(Übersetzung von uns.)
Am gleichen Tag machte sich die Sendung “Boulevard”, die tatsächlich beim niederländischen RTL 4 läuft, über die deutschen Boulevard-Reporter lustig. Darin war auch ein Ausschnitt zu sehen, wie ein niederländischer Hof-Insider im ZDF-Klatschmagazin “Leute heute” alle Gerüchte zurückweist.
Ebenfalls am 4. August schrieb RTL.de:
Die Sorgen des niederländischen Prinzenpaares Maxima und Willem-Alexander um ihre jüngste Tochter Ariane (4) werden immer größer: Nun steht die Vermutung im Raum, dass es sich bei der mysteriösen Lungenkrankheit, an der Ariane leidet, möglicherweise um die unheilbare Mukoviszidose handeln könne, wie ‘RTL 4’ in den Niederlanden meldet.
Ob RTL Deutschland mit der Berichterstattung bei RTL 4 das Dementi meint, ist nicht ganz klar, aber der Artikel ist inzwischen offline.
Immer noch am 4. August sendete RTL Deutschland aber auch ein Dementi des niederländischen Königshauses.
Den Gipfel des Zynismus erklomm derweil das Internetportal wunderweib.de, das wie das “neue Blatt” zum Bauer-Verlag gehört. Es schrieb irgendwann in den letzten Tagen (ein Datum würde so eine Nachricht nur unnötig greifbar machen):
Bei unseren Nachbarn in Holland machte dieser Tage die Schreckensmeldung die Runde, dass die kleine Prinzessin Ariane (4) angeblich erneut an schweren Lungenproblemen leide.
Es hieß, Kronprinzessin Máxima der Niederlande sei mit ihrer jüngsten Tochter nach Miami/USA gereist, um dort eine Spezialklinik aufzusuchen. Doch inzwischen veröffentlichte der Hof auf Druck der Öffentlichkeit ein Dementi und ließ verlauten, dass die Geschichte so nicht stimme.
Das bedeutet Entwarnung. Prinzessin Ariane ist demnach wohlauf. Genährt wurden die jetzt in den Medien publizierten Spekulationen, weil die Vierjährige früher tatsächlich mehrfach gesundheitliche Probleme hatte.
Noch mal zum Mitdenken: Bauer tut so, als hätten irgendwelche niederländischen Medien diesen Unsinn in die Welt gesetzt. Es war das eigene “neue Blatt”.