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Unwahrscheinlich wahrscheinlich

Folgende Rechenaufgabe beschäftigte “Bild” heute: Eine Bahnstrecke wird einmal am Tag von einem Zug befahren. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, als Radfahrer auf dieser Strecke von einem Zug überrollt zu werden? “Bild”-Reporter Rainer Mittelstaedt kam zu dem Ergebnis 1:43.000, “das aber auch nur, wenn man 24 Stunden auf den Gleisen steht”.

Wir fragten unsere Leser, wie Mittelstaedt darauf kommt.

Die meisten der rund 170 Antworten erklären die Rechnung von “Bild” ähnlich wie Christoph M.:

Hier ist eine Hypothese (mal unter Missachtung der Aussage, dass man 24 Stunden auf den Schienen stehen soll):

Angenommen, man überquert die Gleise mit der Geschwindigkeit eines Fußgängers: 5 km/h = 1,4 m/s. Dann könnte man es in zwei Sekunden über die Gleise schaffen und kommt tatsächlich auf eine Wahrscheinlichkeit von rund 1 : 43000, dabei überfahren zu werden.

Dass “Bild” so rechnet, ist natürlich nur eine Hypothese. Es gibt auch andere. Die von Oliver B. geht so:

Nehmen wir mal an, Herr Mittelstaedt hat gründlichst recherchiert. Dann ist er also zu den Bahngleisen geradelt, hat sich sein Fahrrad geschnappt und ist mit einer Stoppuhr bewaffnet hinübergeeilt. Das Experiment hat er ein paarmal gemacht, den Mittelwert gebildet und bekam durchschnittlich 2,009302326 Sek. pro Überquerung raus. Jetzt teilt er 24*3600 dadurch und erhält: 43.000.

Geschafft von diesem Investigativjournalismus, hört er aber beim Schreiben auf zu denken und schreibt den 24h-Mist auf. Irgendwie tragisch…

Martin V. schreibt:

Also ich würde sagen, der “Bild”-Reporter hat bei der Definition von “Tag” an “Nicht-Nachts” gedacht, d.h. der Tag hat nur 12 Stunden.

Anno H. erklärt es so:

Weil damit gerechnet werden kann, dass in 42999 Fällen der Zugführer den Mann früh genug sieht und anhält, also nur durchschnittlich einmal in ca. 117 Jahren den Mann ueberfaehrt… ist doch klar!

Björn E. hat bei der Bahn recherchiert:

Als Tochtergesellschaft des DB Konzerns bietet die DB Netz AG mit dem Fern- und Ballungsnetz, den Regionalnetzen sowie Zugbildungs- und -behandlungsanlagen spezielles Know-how zur Schieneninfrastruktur. Mit rund 43.000 Mitarbeitern verantwortet sie einen zuverlässigen und sicheren Betrieb auf einem Streckennetz von etwa 35.000 Kilometern.

Die DB Netz AG hat 43.000 Mitarbeiter. Wenn nun einer pennt – – – –

Oliver F.:

Ein Tag hat 86400 Sekunden. Es gibt exakt zwei Zustände: a.) ich werde vom Zug überfahren und b.) ich werde nicht vom Zug überfahren. Laut Quantentheorie sind beide Zustände gleichberechtigt. D.h. ein Tag besteht aus 86400 Sekunden, in denen ich entweder überfahren werde, oder nicht überfahren werde. Wenn man nun annimmt, dass die Hälfte der Zeit über der Zustand “ich werde überfahren” vorherrscht, und das Überqueren des Bahnübergangs eine Sekunde in Anspruch nimmt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich genau zu einer “ich-werde-überfahren”-Sekunde auf den Gleisen bin ist dann irgendwie 1:43000?

Christian C.:

Genau genommen ist dies aber alles falsch (mit Ausnahme der ganztägigen Verweildauer), da der Zug wahrscheinlich immer um die (ungefähr) selbe Uhrzeit fährt. Somit müsste man eigentlich eine stochastische Verteilungsfunktion anwenden.

Als Beispiel: Wenn der Zug täglich um ungefähr 12:00:00 Uhr fährt, ist die Wahrscheinlichkeit um 12:00:10 überfahren zu werden höher, als die Wahrscheinlichkeit um 23:00:00 Uhr überfahren zu werden. Die
Verteilungsfunktion sieht dann ungefähr so aus, wie damals auf dem 10-Mark-Schein (neben dem Portrait von Gauss), mit einem hohen Wert um die 12:00 Uhr herum und jeweils niedrigeren Wahrscheinlichkeiten zu anderen Tageszeiten (Gauss’sche Glockenkurve, Normalverteilung).

Ganz falsch, weiß Mantla:

1:43.200 deshalb, weil die Bahn sicher nicht 24h am Tag an diesem Bahnübergang verkehrt, die macht ja auch mal Pause. Daher würden 12h reines Rumstehen verschwendet und kommen nicht mit in die Rechnung.

Der Zug bräuchte an der Stelle, wo es den armen Kerl erwischt hat, exakt 1 Sek. um mit dem Triebwagen zu passieren, weil mitten in einen Zug hinein läuft ja keiner.

Das heißt also, dass es theoretisch möglich wäre, dass jede Sekunde ein Triebwagen an dieser Stelle vorbeifährt. Was aber praktisch nicht geht, weil ein Zug gar nicht nur aus Triebwagen besteht und die Anzahl der Züge ja immens wäre… ~43000 würde ich schätzen. Außer, die Bahn hat ein extra Gleis gelegt, damit eine ausreichende Anzahl
Triebwagen im Kreis fahren kann und die Rechnung stimmt wieder. So nun kommen die Männer im weißen Kittel auch schon, um mich mit Brennesseln auszupeitschen.

Bernhard Z.:

Wenn nur alle 43.000 Tage ein Zug durchfährt, kommt das hin, was bei einer grasbewachsenen Strecke durchaus denkbar wäre. Bis zur nächsten Schlagzeile würde es also nur 119,4 Jahre dauern, aber nur in der Chance 1:43000. BILD hat wahrscheinlich geschätzt, dass eine Bahnlinie etwa 120 Jahre braucht, um von Gras überwuchert zu werden. Wir haben ja keine Ahnung, wie überwuchert die Strecke ist.

Crassus:

Als “Bild”-Reporter benutzt man der Anschaulichkeit halber für Wahrscheinlichkeitsberechnungen am besten immer einen Zeitraum von hundert Jahren. In hundert Jahren fährt der Zug also hochgerechnet 36.500 mal auf dieser Strecke (Schaltjahre vernachlässigen wir mal). Jetzt gibt es aber auch Sonntage, und an Sonntagen fährt der Zug vielleicht gar nicht, also muss man das berücksichtigen. Wir müssen also die 36.500 mit 6/7 multiplizieren, dann kommen wir auf 31.286. Ups, dann sind wir ja von 43.000 auf einmal noch weiter entfernt. Kein Wunder, denn wir haben eine wichtige Tatsache unterschlagen: “Bild”-Reporter haben keine Ahnung von Mathematik und dividieren durch 6/7 und erhalten so 42.583. Jetzt runden wir auf eine schöne glatte Zahl auf und erhalten 43.000.

Was sagt uns denn nun diese schöne Zahl: In hundert Jahren gibt es 43.000 “Möglichkeiten” sich vom Zug überrollen zu lassen. Nun verwechselt der “Bild”-Reporter “Möglichkeiten” mit der Anzahl der verschiedenen Möglichkeiten (vergleichbar der Zahlen 1-6 beim Würfel) und kommt so auf eine Wahrscheinlichkeit von 1:43.000. Hier fällt dem “Bild”-Reporter nochmals ein, dass der Zug ja nur einmal täglich fährt, und er ergänzt noch den Unsinn mit den “24 Stunden auf den Gleisen stehen”.

Streng genommen hat der “Bild”-Reporter wohl folgende Wahrscheinlichkeitsaufgabe gelöst: Wenn jemand in einem Zeitraum von hundert Jahren einen Tag (24h) auf einem Gleis verbringt, auf dem 6/7 mal ein Zug fährt, dann beträgt die Wahrscheinlichkeit 1:43000 von diesem Zug überfahren zu werden.

Vielen Dank an Sven H., Martin V., Florian A., Oliver V., Andreas H., Christoph M., Michael D., Manuel K., noledge, Christoph Sch., Christian, Christian L., Thomas B., Ron, Martin, Michael B., Tobias B., Ingolf R., Dominik C., Kristian C., Jens G., Johannes T., Bernhard Z., Thomas B., Oliver F., Christian L., Tobias H., Armin C., Jochen R., Carsten, Jürgen S., Stefan R., Matthias W., Sebastian Sch., Frank B., Arno H., Daniel F., Tobias E., Michael, Florian V., Mantla, Maik S., Richard J., Tobias M., Lars M., Christian R., Florian B., Andre P., Daniel R., Fabian L., Albert Sch., Björn E., Rene T., Klaus J., Patrick L., Steffen E., Stefan F., Daniel L., Peter L., Heiko G., Jörn J., Markus D., Benjamin N., Jan T., Christian B., Mathis G., Thomas, Malte K., Anno H., Mihail L., Philipp I., Alex O., Christian R., Rubert H., Christian, Marc Sch., Torsten W., David E., Oliver E., Cornell B., Markus R., Bjoern H., Julius C., Arne H., Sven S., David R., Friedrich H., Kim L., Martin P., Thomas D., Marco, Salem, Tobias F., Kauli, Michael P., Max, Simon S., Paulette F., Moritz K., André G., Carsten N., Andreas G., Thomas M., Andreas B., Andreas P., Andreas O., Jörg, Jan-Gerd T., Eike H., Karsten B., Crassus, Nicolas W., Philipp H., Toni G., Thomas Z., Johannes F., Michael, Sebastian K., Hans-Jörg Sch., Andre B., wonderworld, Alois W., Stefan Sch., Roger M., Flo, Ronny, Guido Sch., Max M., Katja D., Felix R., Simon H., Thomas B., robs-matrix, Gerd R., Marc S., Jan H., Angelo M., Robert E., cody, Supamarioana, Pierre B., Tobias K., Michael G., Jens-Christoph N., Boris Sch., Rainer Q., David G., Henning B., Lars M., Florian S., Sebastian H., Patrick L., Sören K., Carsten F., Fabian L., Björn, Konrad Sch., Timo W., Stefan W., Henning W., Markus P., Alexander B., Waffler, Pascal Sch., Matthias P., Arno H., Oliver B., Thorsten K., Horst Sch., Sascha K., Stefan W., Holger L., Boris B., Nils F. und Friedrich H. — Ihr seid toll!

Blond

“Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) etwa will seine Pressesprecherin Andrea Weinert von Gehaltsstufe A 16 (rd. 5480 Euro) auf B 6 (rd. 7206 Euro) hieven.”

So stand es am vergangenen Montag unter der Überschrift “Massenbeförderung bei Rot-Grün” in “Bild”. [Der Text ist aus anderen Gründen z.Zt. nicht online…] Tags drauf hieß es dann über “die Blitzkarriere der blonden Kollegin” abermals (und ausführlicher):

“Andrea Weinert (46), seit 2003 seine Pressesprecherin, darf sich drei Monate vor der Bundestagswahl auf einen deutlichen Karrieresprung freuen – von Besoldungsstufe A16 (ca. 5480 Euro/Monat) auf B6 (7206 Euro).”

Und zum Auftakt ihrer neuen Reihe “Dichtung und Wahrheit” hat die “Financial Times Deutschland” die Wahrheit aufgeschrieben. Sie lautet (laut “FTD”):

“Weinerts Beförderung stand seit über einem Jahr fest. Die Pressesprecherin hatte ihren Posten Ende 2002 angetreten. (…) Nach drei Monaten Probezeit wurde sie auf B 6 (7206 Euro) hochgestuft. Das entsprach ihrem Rang als Leiterin der Unterabteilung Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Im Sommer 2004 entschied sich Weinert für eine Verbeamtung. Da der Einstieg in den Beamtendienst formal nur in Stufe A 16 möglich war, verzichtete sie zunächst auf das höhere Gehalt. Mit dem Personalrat wurde Mitte 2004 vereinbart, dass Weinert zum 1. August 2005 in ihre ‘alte’ Gehaltsstufe B 6 zurückkehrt.”
(Hervorhebungen von uns.)

Mit Dank an Patrick W. für den Link.

Allgemein  

Symbolfoto VI: “Bild” verleugnet Jesus

Es hätte alles so schön gepasst. Der schillernde Rudolph Moshammer (über den Roberto Blanco in “Bild” sagte, “Rudolph war ein Show-Mann, ein Exzentriker. Ich glaube, er würde auch diesen letzten ‘Auftritt’ in einem gläsernen Sarg sehr lieben.”) im “Schneewittchensarg”. Und das kann man sich gut vorstellen, noch dazu, wenn es sich bei dem gläsernen Sarg um ein so prunkvolles Stück wie jenes handelte, das “Bild” heute auf der Titelseite und noch einmal weiter hinten abbildet:

Auf der Titelseite steht übrigens neben dem Foto des “Sargs”:

Der gläserne Sarg, in dem Moshammer seine letzte Ruhe finden soll

Das allerdings stimmt nicht. Nicht nur, weil, wie auch “Bild” seit heute weiß, Moshammer in einem Mahagoni-Sarg beerdigt werden wird.

Nein, der von “Bild” abgebildete Glassarg ist außerdem schon belegt, wie man auf diesem Foto (siehe Ausriss) sehen kann. Es liegt eine Jesus-Statue darin, die man in der gedruckten “Bild” allerdings kurzerhand wegretuschiert hat, wohl um Platz für Moshammer zu schaffen. Mithilfe des Originalfotos bewarben Karl und Leo Rechsteiner anlässlich des Todes von Rudolph Moshammer ihr Patent für einen Vakuum-Glassarg. Und fragt man bei Karl Rechsteiner nach, erfährt man, dass das Foto einen Schrein in Costa Rica zeigt, der dort während der “Semana Santa” (Karwoche) bei Prozessionen durch die Straßen getragen wird. Das Foto solle nur illustrieren, was für Möglichkeiten es hinsichtlich der Gestaltung von Glassärgen gibt.

“Bild” dagegen demonstriert mal wieder eindrucksvoll, welche Möglichkeiten es hinsichtlich der Gestaltung und Verwendung von Fotos gibt.

Mit Dank für den inspirierenden Hinweis an Joerg S. und Patrick G.

Nachtrag in eigener Sache:
Nachdem um obigen Eintrag offenbar Verwirrung entstanden ist, sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Joerg S. und Patrick G., (Betreiber der Website minga.de) uns und andere Medien per Mail auf die zu Grunde liegende “Bild”-Meldung aufmerksam gemacht haben (siehe “Dank an…”). Thema unseres Eintrags ist jedoch die Manipulation eines Fotos in der “Bild”-Zeitung (siehe auch Pressekodex, Ziffer 2 und Richtlinie 2.2), von der auf der Website der Hinweisgeber nicht die Rede war.

ARD inkonsequent, “Bild” nur ein bisschen

Bei der ARD spinnen sie alle. Erinnern Sie sich?

“Als ARD-Moderator wurde Max Schautzer (64) gefeuert – zu alt!“,

stand Ende August in “Bild am Sonntag”, nachdem die ARD Schautzers Langweiler-Show “Immer wieder Sonntags” an den 26-jährigen Sebastian Deyle abgegeben und Schautzer ein Buch mit dem merkwürdigen Titel “Rock’n’Roll im Kopf, Walzer in den Beinen” geschrieben hatte, siehe Google-Cache). Einen Tag später legte “Bild” empört nach (siehe noch mal Google-Cache und Bildblog):

“Bei ARD und ZDF sitzen die Alten in der letzten Reihe.”

Zwei Monate später nun der nächste Rausschmiss bei der altenfeindlichen ARD: Der Sender wird bei der Show “Wenn das kein Grund zum Feiern ist” künftig ohne Schlagersänger Patrick Lindner (44) feiern. Die Sensation: Lindner wird “ersetzt durch den 13 Jahre älteren Michael Schanze”. Übel, übel. Und was titelt “Bild” dazu? Etwa:

“ARD feuert Patrick Lindner (44) – weil er zu jung ist“?

Nein, nein. Sondern:

“Flog Patrick Lindner bei der ARD, weil er schwul ist?

Muss ein ganz schöner Sauhaufen sein, diese ARD.
Glauben Sie nicht?

Allgemein  

Uschi Glas und die Kinderpornos

Die Überschrift ist etwas verwirrend, aber irgendwie unwiderstehlich:

Mit Ausweis von Uschi Glas zu Kinderpornos,

hat die “Bild”-Zeitung über eine Meldung geschrieben. Darin geht es um ein Urteil des Kammergerichts Berlin, wonach Porno-Anbieter im Internet dafür sorgen müssen, dass Kinder nicht einfach auf die Inhalte zugreifen können. Bei zwei Betreibern, die angeklagt waren, reichte es aus, die Nummer des Personalausweises einer beliebigen erwachsenen Person einzugeben, um Zugriff auf die Sex-Inhalte zu bekommen. Ein Polizist demonstrierte die Durchlässigkeit dieses Verfahrens dadurch, dass er die Nummer des Personalausweises von Uschi Glas eingab — der war nämlich kurz vorher (in einem ganz anderen Zusammenhang) deutlich lesbar in einer Zeitschrift abgebildet.

Meldungen über dieses Urteil finden sich heute in vielen Medien. Ausschließlich in “Bild” steht, dass es um eine Internetseite mit “widerlichen Kinderpornos” ging. Entweder hat “Bild” diese Information exklusiv oder sie ist falsch.

Einmal dürfen Sie raten.

Danke an Patrick W.!

Allgemein  

Anonymität à la “Bild” II

“Alles klar, aber ihr druckt nicht meinen vollen Namen, okay?!”
“Nein, nein, keine Sorge.”

Diese Geschwister, zum Beispiel, die miteinander drei Kinder zeugten, von denen mindestens zwei behindert sind. Dank “Bild” kennt ganz Deutschland das “Inzest-Paar”: ihre Gesichter, ihre Vornamen, ihr Alter, ihren Heimatort. Nur ihre Nachnamen verschwieg das Blatt. Doch bei Bild Online sieht sie jeder, der einen Internet Explorer benutzt und mit der Maus über das Foto fährt. (Rote Balken von uns.)

Oder die ehemalige Geliebte von Frank Zander, die anscheinend mit “Bild” geredet und von der “Bild” auch ein Privatfoto hat, deren Namen das Blatt aber nur als “Michaela M.” abkürzt. Die vermeintliche Diskretion wirkt ein wenig albern, wenn der vollständige Name in den Foto-Informationen steckt, die der Explorer anzeigt.

Dies hier war wohl doch kein Einzelfall.

Danke an Branko K. für den sachdienlichen Hinweis!

Nachtrag, 23.00 Uhr: Das ging schnell. Zwei Stunden nach diesem Eintrag hat Bild Online die Nachnamen entfernt.

“Bild”-Leser wissen mehr

Eine Gruppe von Deutschen hat in Bahrain einen russischen Spaceshuttle entdeckt, der dort unbeachtet in der arabischen Wüste vor sich hin lag. Es soll eine Sensation sein. Schön. Irgendwie ein Grund zur Freude.

Ganz besonders für die “Bild”-Zeitung, denn die drei Jungs, die so clever waren, dem Kronprinzen Scheich Salman bin Hamad al-Khalifa das Geheimnis zu entlocken, waren nicht irgendwelchen Deutschen, nein:

Jetzt haben BILD-Leser einen der russischen Raumgleiter in der arabischen Wüste gefunden!

Glückwunsch. Wohl dem Blatt, das so weitgereiste und geschickte Leser hat. Wer herausfinden will, wie diese Leute dazu kamen, mal eben so mit dem Kronprinzen zu plaudern (“Guten Tag, wir sind “Bild”-Leser und wollen Herrn Scheich Salman bin Hamad al-Khalifa sprechen, bitte”?), wird in dem “Bild”-Artikel allerdings nicht fündig. “Spiegel Online” jedoch hat dazu ein paar Antworten:

Ein Düsseldorfer TV-Team stieß bei Dreharbeiten zur Formel 1 in Bahrein zufällig auf das Gerücht vom russischen Spaceshuttle…

Genauer gesagt handelt es sich um die Firma von Chris G. Meier, der sonst für “Blitz”, “taff”, “RTL-Explosiv” etc. arbeitet.

Aber wer weiß, womöglich ist er auch “Bild”-Leser.

Danke an die BILDBlog-Leser Patrick C. und Simon R.

Ihre Zeitung

“Ihr Privatsekretär: 3,7 Mio. Euro”
“Ihr Sprechtrainer: 220.000 Euro”
“Ihr Biograf: 10,7 Mio. Euro”
“Ihre Heilerin: 680.000 Euro”
“Ihr Bodyguard: 1,9 Mio. Euro”
“Ihr Butler: 6,7 Mio. Euro”
“Ihr Geliebter: 1,6 Mio. Euro”

So steht es in der “Bild am Sonntag”. Mit Ihr ist Lady Di gemeint, bei den Genannten handelt es sich um Patrick Jephson, Peter Settelen, Andrew Morton, Simone Simmons, Ken Wharfe, Paul Burrell sowie James Hewitt – und bei den Geldbeträgen um lauter Summen, die laut “BamS” fast alle der genannten Sieben mit irgendwelchen Büchern über Lady Di verdienten (die zudem meist an ihrem Todestag erschienen). Kein Wunder also, dass die Zeitung die Verfasser der Diana-Bücher schon in der Überschrift kurzerhand als “Grabräuber” bezeichnet, oder? “Grabräuber”…? Egal. Am Ende der Berichterstattung heißt es:

“Lesen Sie Montag die große Serie in ‘Bild’ – mit dem geheimen Fotoalbum der Prinzessin!”

Wobei: Dass das geheime Fotoalbum der Prinzessin, aus dem die “Bild”-Zeitung seit Tagen und ganz “exklusiv” zahlreiche Bilder zeigt, letztlich nur ein nach Aufmerksamkeit heischender Vorabdruck des (am 31. August erscheinenden) Buchs “Diana – das Porträt” ist, lässt selbstverständlich auch die “BamS” nicht unerwähnt. Im Gegenteil druckt die “BamS” sogar selbst vier Fotos aus dem Band, dessen Verfasserin Rosalind Coward heißt und deren Name dennoch nicht der einzige ist, der in der “Grabräuber”-Liste fehlt…

Mit Dank an Lars W. für den sachdienlichen Hinweis.

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