Suchergebnisse für ‘LINK’

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Keine Grundrechte mehr für Blogger
(blog-cj.de)
Ich habe in den vergangenen Tagen immer wieder mal drüber gegrübelt, warum sich insbesondere Zeitungshäuser mit dem Thema Bloggen und Blogger so schwer tun. Ich habe mit Zeitungsleuten darüber diskutiert, warum die meisten ihrer Redaktionsblogs veritable Langweiler sind und warum es ihnen einfach nicht gelingt, in der Szene als relevant wahrgenommen zu werden.

Gnadenlose Richter gefährden Web 2.0 in Deutschland
(spiegel.de, Konrad Lischka)
Wenn ein Webseiten-Beitreiber in Deutschland vorm falschen Gericht landet, haftet er für Schimpftiraden Unbekannter auf seiner Seite – egal, ob er sie übersehen oder sofort gelöscht hat. Veröffentlichung genügt. Deutschland ist ein Risikogebiet fürs Web 2.0.

Gottschalk kämpft gegen den Gegner Langeweile
(welt.de, Antje Hildebrandt)
In 26 Jahren hat sich ?Wetten, dass …?” kaum verändert. Erstaunlicherweise bleiben die Quoten immer noch stabil. Zum zweiten Mal wird die beliebteste Familiensendung von der Baleareninsel Mallorca gesendet. Eine Annäherung an ein Wunder.

Ende des Palavers: Letzter Christiansen-Talk
(diepresse.com, Thomas Vieregge)
Der Stil der ?Queen Blabla? hat sich überlebt.

Ein Einfall ist kein Zufall
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Ernst Pöppel)
Der Hirnforscher und Psychologe Ernst Pöppel erklärt, warum Hunger die Kreativität fördert und gute Ideen in Bürohochhäusern leicht verpuffen.

Grimme Online Award 2007
(westropolis.de, Juliette Guttmann, Video, 5:13 Minuten)

6 vor 9

Wocheninterview mit Sacha Wigdorovits
(werbewoche.ch, René Worni und Nick Lüthi)
Mit dem Wurf eines auflagenstarken Gratisblattes steigt er in die Liga der Zeitungsverleger auf. Im Gespräch mit Nick Lüthi und René Worni erklärt der eifrige Tausendsassa der Medien, warum die Verleger eine Chance verpasst haben, was seriöser Journalismus ist und warum sich Werbeauftraggeber jetzt schon freuen.

Großer Einfluss – Die Pharma-Industrie in den Medien
(ndr.de, Video, 15:28 Minuten)
Zapp über mangelnde Recherche und versteckte Werbung im Medizinjournalismus.

Die gebührenfinanzierte Zeitung im Internet
(faz.net, Dietmar Wolff)
Bei ARD und ZDF sitzen Sie in der ersten Reihe – und müssen für das Seherlebnis monatlich in die Senderkasse einzahlen. Jetzt drängen die Öffentlich-Rechtlichen auch ins Internet. Das ist wettbewerbs-, ordnungs- und medienpolitisch untragbar, meint Dietmar Wolff in einem Gastbeitrag.

Ein Deutscher wird neuer SF-Kulturchef
(weltwoche.ch, Thomas Widmer)
Rainer M. Schaper von 3sat ist als neuer Leiter der Kultur gesetzt. Bewusst setzt der Service-Public-Kanal auf einen Schweiz-Nichtkenner. Ist das sinnvoll?

Print: VÖZ lehnt ?Österreich? ab
(diepresse.com)
Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) lehnt eine Mitgliedschaft des Fellner-Blattes ab.

20 Minuten!
(soehnlein.blogspot.com)

Kurz korrigiert (424)

In Hamburg bei der “Bild”-Zeitung mag man Hans Albers offenbar. Und die Vorstellung, dass ein “Bild”-Redakteur mit Kapitäns-Mütze morgens “La Paloma” pfeifend das Büro betritt und, sich halb auf den Schreibtisch setzend, verschmitzt grinsend zur Sekretärin wendet: “Na, du seute Deern” — diese Vorstellung ist ganz drollig (siehe Ausriss rechts). Allerdings würde man von jenem Redakteur auch erwarten, er wisse, dass Hans Albers nicht 78 sondern bloß 68 Jahre alt geworden ist. Oder dass die Bezeichnung “Star der Nachkriegszeit” (siehe Ausriss links) Albers nur teilweise gerecht wird. Er war nämlich auch schon in der Vorkriegs- und in der Kriegszeit ein Star. Wenn nicht sogar ein größerer.

Mit Dank an klein-K auch für den Scan.

Nachtrag, 21.6. (mit Dank an klein-k): “Bild”-Hamburg berichtigt in ihrer heutigen Ausgabe in einer Meldung das Alter von Hans Albers.

6 vor 9

Die Leserschaft zeigt sich bestürzt
(behindertenparkplatz.de, Christiane Link)
Seit dem Wochenende beobachte ich, wie eine Falschmeldung der dpa weite Kreise zieht. Dass es sich um eine Falschmeldung handelt, wusste ich schon ziemlich früh. Ich hatte es in einem Blog gelesen.

Reporterlust und Recherchefrust – Ein Bericht zur Lage des deutschen Journalismus
(ndr.de, Video, 29:57 Minuten)
Kaum ein Berufsstand hat so einen schlechten Ruf wie der des Journalisten. Die häufigsten Vorurteile: Journalisten sind selbstverliebt, recherchieren zu wenig und lassen sich als PR-Gehilfen missbrauchen. Aber ist es wirklich so schlecht um den Journalismus in Deutschland bestellt? Unter welchen Bedingungen kann der Journalist von heute seinen Ansprüchen an Objektivität und Sorgfalt noch gerecht werden? Zapp forschte nach und stieß auf engagierte Aufklärer und mutige Reporter, vorbildliche Rechercheure und solche, die es werden wollen.

«Wir brauchen neue Marken»
(werbewoche.ch, Markus Knöpfli)
Das Wirtschaftsmagazin Cash geht ein. Thomas Trüb, bei Ringier Leiter Wirtschaftsmedien, erklärt Markus Knöpfli, warum er glaubt, beim Cash-Medienverbund auf Cash Weekly verzichten zu können.

“Der Gipfel ist jetzt schon gescheitert”
(tagesschau.de, Eckart Aretz)
Im Medienzentrum von Kühlungsborn berichten hunderte Journalisten vom G8-Gipfel im benachbarten Heiligendamm. Sie beschäftigt vor allem ein Thema: die vielen Sicherheitskontrollen und die Abgeschiedenheit des Tagungsorts. Verständnis für die Abschottung der Staats- und Regierungschefs hat kaum einer.

“Das geht jetzt erst los”
(taz.de, Kerstin Ruskowski)
Berliner Landgericht ordnet an, dass Springer seine Nutzungsrechte für freie Mitarbeiter überarbeiten muss.

Wird nach der Pause alles wieder gut?
(welt.de)
Die Strukturen von Harald Schmids Show sind so gefestigt, dass es langweilig ist: Abgesehen von drei Witzen am Anfang scheint die Sendung völlig improvisiert zu sein. Stellt sich die Frage, was die Redakteure von Schmidt so tun ,und ob sie bei ?Schmidt und Pocher” mehr zu tun bekommen…

Neue EM-Trikots des DFB jetzt auch in “Bild”

Gut möglich, dass sich inzwischen herumgesprochen hat, dass das Wort exklusiv in “Bild” gelegentlich etwas anderes bedeutet als im allgemeinen Sprachgebrauch.

Gut möglich aber auch, dass “Bild” sich davon nicht beirren lässt — und auch heute wieder (mit entsprechender Ankündigung auf der Titelseite) in einer angeblich “exklusiven” Meldung behauptet:

Es ist geheime Kommandosache, soll erst im November vorgestellt werden. BILD enthüllt es jetzt: Das Deutschland-Trikot für die Europameisterschaft 2008!

Dabei findet sich z.B. im offiziellen Forum des FC Schalke 04 offenbar bereits seit Freitag letzter Woche ein Link, der die “Bild”-Behauptung (“jetzt”, “exklusiv”, “enthüllt”) eindeutig widerlegt.

Mit Dank an Sascha M. für den Hinweis.
 
Nachtrag, 10.40 Uhr (mit Dank an Alex W., Heiko E. und andere): Auch hier und hier wird bereits seit dem 31. Mai in aller Öffentlichkeit über das neue Trikot-Design diskutiert.

Nachtrag, 8.6.2007: Auch einen Tag nach der angeblichen “Exklusiv”-Meldung blieb die “Bild”-Zeitung bei ihrer Darstellung und behauptete unter der Schlagzeile “Riesen-Diskussion um das neue Deutschland-Trikot”:

BILD hat es gestern exklusiv enthüllt — und jetzt diskutiert Fußball-Deutschland (…).

Nachtrag, 10.6.2007: Auch Bild.de beharrt auf der nachweislich falschen Behauptung, dass das neue Trikot erst durch “Bild” öffentlich geworden sei und schreibt:

BILD hat das Design des neuen Nationaltrikot exklusiv enthüllt.

Kurz korrigiert (422)

"Schiri Fandel: Meine Horror-Nacht"Beim Fußballspiel Schweden gegen Dänemark wurde der Schiedsrichter Herbert Fandel von einem Fan attackiert, der aufs Spielfeld rannte. “Bild” schreibt dazu (siehe Ausriss) in einer Fotounterzeile: “Schlag an den Hals”. Und in der Unterzeile zu einem weiteren Foto: “Schlag ins Gesicht”. Im Text behauptet “Bild”:

Mit dem linken Arm schlug er Deutschlands ‘Schiedsrichter des Jahres’ zuerst ins Gesicht, dann an den Hals.

Tatsächlich wurde Fandel jedoch nur einmal getroffen, bevor ein dänischer Spieler den Angreifer abdrängen konnte.

So gesehen muss man wohl froh sein, dass “Bild” nicht noch mehr Fotos derselben Szene zeigt — sonst wäre aus dem Vorfall womöglich noch eine Massenschlägerei geworden.

Mit Dank an Martin K., Mike S., Julian B. und viele andere für den sachdienlichen Hinweis.

Warum bloggen wir eigentlich Pfingsten?

Im November 2004 gab’s die “Volksbibel” von “Bild”, im Dezember 2004 die “Goldbibel”, im März 2006 die “Immendorff-Bibel”, im November 2006 die “Dürer-Holzbibel” — und im Juni 2007 kommt ja bekanntlich die “Benedikt-Bibel” bzw. “Papst-Bibel” auf den Markt.

Reingeschaut hat man bei “Bild” offenbar mal wieder in keine davon. Denn auf die Frage “Warum feiern wir eigentlich Pfingsten?” antwortete das Blatt gestern:

BILD erklärt’s. (…) Laut Neuem Testament (Johannes, Kapitel 14) fuhr der Heilige Geist am 50. Tag nach Ostern auf die Apostel herab (“es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer”).
(Link von uns.)

Tatsächlich aber steht das sog. “Pfingstwunder” im Neuen Testament im 2. Kapitel der Apostelgeschichte des Lukas.

Mit Dank an Michael O. für den Hinweis und Uli W. für die Illustration!

Nachtrag, 29.5.2007: “Bild” hat den Fehler in der heutigen “Korrekturspalte” berichtigt.

Allgemein  

Noch eine Umfrage-Sensation aus der “BamS”

Überhaupt wären wir gerne einmal dabei, wenn bei der “Bild am Sonntag” die allwöchentlichen “Umfrage-Sensationen” interpretiert oder visualisiert werden — schon um herauszufinden, welche Drogen dabei gereicht werden.

In der Woche, bevor “BamS”-Politikchef Jochen Gaugele vermeldete, dass Deutschland “nach links kippt” bzw. “rot wird”, hatte er schon mithilfe einer Forsa-Umfrage herausgefunden, dass Arbeiter angeblich Gerhard Schröder als SPD-Kanzlerkandidat wollen. Die Ergebnisse im Detail stellte “BamS” in einer Grafik dar, in die wir schon mal behelfsweise in Grün ein paar Markierungen eingetragen haben, die sich grob an den 15-Prozent-Säulen orientieren:

Und wir merken uns:

  • 20 Prozent für Beck sind mehr als 20 Prozent für Steinmeier.
  • 20 Prozent für Steinmeier sind weniger als 18 Prozent für Schröder.
  • 7 Prozent sind höchstens ein Drittel von 15 Prozent.
  • 9 Prozent sind nicht mal die Hälfte von 15 Prozent.

Nicht auszuschließen ist natürlich die Möglichkeit, dass es sich bei der Darstellung um ein ausgeklügeltes, aber versehentlich falsch gefaltetes 3D-Modell handelt, auf das wir aus einer ganz ungünstigen Perspektive blicken.

Vielen Dank an Benjamin!

Brandanschlag auf Kai Diekmanns Auto verübt

Tatzeit: 22.05.2007, 02:43 Uhr

Tatort: Hamburg-Harvestehude

Unbekannte Täter haben am frühen Morgen in Hmb.-Harvestehude einen Pkw Daimler Benz in Brand gesetzt und sind anschließend geflüchtet. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Staatsschutzabteilung (LKA 7) die Ermittlungen übernommen. (…)

Soweit eine Pressemitteilung der Hamburger Polizei. Bei dem in Brand gesetzten Pkw Daimler Benz handelt es sich um das Auto des “Bild”-Chefredakteurs Kai Diekmann, einen R-Klasse-Mercedes. Der Nachrichtenagentur dpa sagte Diekmann zu dem Vorfall:

Das war kein Luxusauto, sondern ein Familienkombi.
(Link von uns.)

Zum Anschlag und den möglichen Motiven der Täter wollte sich der “Bild”-Chef nicht äußern.

Nachtrag, 27.5.2007: Am vergangenen Mittwoch ist bei der Nachrichtenagentur dpa ein Bekennerschreiben einer linksextremen Gruppierung namens “Militante Kampagne” eingegangen, das von der Hamburger Polizei für authentisch gehalten wird. Wie dpa und andere melden, begründeten die anonymen Absender ihre Tat mit den bundesweit durchgeführten Polizeirazzien, aber auch mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber “Bild”, die mit ihrer “Meinungsmacht” eine “bedeutende Säule für den Erhalt des kapitalistischen Systems in der BRD” spiele. Weiter heißt es in dem Schreiben: “‘Bild’ lügt, hetzt, erniedrigt, mordet, vergewaltigt jeden Tag.” “Nach MOPO-Informationen” lässt Diekmann sein Haus rund um die Uhr von Objektschützern bewachen.

Wenn Umfragen auf die schiefe Bahn geraten

Die “Bild am Sonntag” war ganz außer sich vor Aufregung:

UMFRAGE-SENSATION: Deutschland kippt nach links

Das (aus Sicht der Zeitung) alarmierende Ergebnis einer von ihr in Auftrag gegebenen Emnid-Umfrage:

Deutschland färbt sich rot!

Die “BamS” macht das an Meinungsumfragen für drei Landtage und den Bundestag fest, und sie übertreibt maßlos. Die CDU würde zwar im Saarland, in Hessen und in Thüringen heftig verlieren. Die “BamS” verschweigt aber, dass es sowohl im Saarland als auch in Hessen weiterhin eine bürgerliche Mehrheit aus CDU und FDP geben würde.

Und im Bundestag? Würden die Regierungsparteien an die Oppositionsparteien verlieren, ohne dass sich an den Mehrheiten etwas änderte.

Bedeutungsschwanger schreibt die “BamS” dennoch:

Die Emnid-Zahlen belegen: Einen Linkstrend gibt es bundesweit! Eine rot-rot-grüne Regierungskoalition aus SPD (30%), Linkspartei (11%) und Grünen (11%) hätte gegenwärtig eine rechnerische Mehrheit von 52 Prozent — ein Punkt mehr als bei der vergangenen Bundestagswahl. Die Union liegt bei 34, die FDP bei elf Prozent (2005: 35,2% beziehungsweise 9,8%). Von einer schwarz-gelben Mehrheit keine Spur!

Da kann man ja fast von einem Erdrutsch sprechen: Rot-rot-grün liegt in der sensationellen Umfrage um genau einen Prozentpunkt über dem Wahlergebnis vor eineinhalb Jahren!

Oder um die “BamS”-Aussage “Deutschland färbt sich rot” mal anhand der Umfrageergebnisse anschaulich zu machen:

Ja. Und die “rechnerische Mehrheit” für rot-rot-grün, die die “BamS” so elektrisiert, gibt es im Bundestag nun schon seit neun Jahren: seit der Wahl 1998.

Die “Bild am Sonntag” hat also den Lautstärkeregler ein bisschen überdreht — aus politischem Kalkül, um sich wichtig zu tun oder einfach: weil es die “BamS” ist. Erstaunlicherweise aber scheinen andere Medien sich nicht daran gestört zu haben, wie verzerrt die Interpretation der “BamS” ist.

“Spiegel Online” berichtet über die Emnid-“BamS”-Umfrage unter der Überschrift:

Die Republik rückt nach links

Und staunt ebenfalls über die Prognose längst schon bestehender Realitäten:

Bundesweit ermittelte Emnid eine rechnerische Mehrheit für ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis.

Genau wie der Chefredakteur der “Rheinischen Post”, Sven Gösmann (ein ehemaliger “Bild”-Mann), der zudem ein ganzes Essay verfasste. Titel:

Der Links-Ruck

Keine Frage, es gibt ihn, den “Links-Ruck”. Maßstabsgetreu sieht er ungefähr so aus:

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