Suchergebnisse für ‘LINK’

“LG Klaus”

Am vergangenen Freitag wurde eine Lehrerin in Bremen vor ihrem Wohnhaus erstochen. Weil es sich bei dem Täter offenbar um einen ihrer früheren Mitschüler Schüler handelt, der als “psychisch auffällig” gilt und “massiv” für das spätere Opfer “schwärmte”, berichten “Bild”, “Bild am Sonntag” und Bild.de ausführlich über den Fall.

Bebildert sind die Artikel mit einem Foto der toten Lehrerin, das erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Foto aufweist, das an ihrem Gymnasium inmitten von Blumen und Kerzen zum Gedenken an die Verstorbene abgelegt wurde.

Am Samstag richtete die Schule ein Online-Kondolenzbuch für die Tote ein. Als einer der Ersten meldete sich 40 Minuten später ein Mann zu Wort, bei dem es sich offensichtlich um Klaus Schlichtmann handelte, Chefreporter der “Bild am Sonntag”.

Er hinterließ seine E-Mail-Adresse und schrieb:

Klaus Schlichtmann schrieb: Auch mein Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden von Frau Block sowie den Schülern, die sie kennen- und schätzen gelernt haben.
Hat denn jemand eine Vorstellung, was hinter dieser schockierenden Tat stecken könnte (Motiv) bzw. gibt es Hinweise auf den ehemaligen Schüler, der zum Mörder wurde ...? LG Klaus
Admin: Emaillink wurde entfernt.

Auch eine Art, seine Anteilnahme zu zeigen.

Mit Dank an die vielen Hinweisgeber.

Paid Content, ZDFneo, Krawatten

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Doppelt missverstehen heißt trotzdem nicht verstehen”
(print-wuergt.de, Michalis Pantelouris)
Langer, aber lesenswerter Artikel über die Mühen mit dem Online-Journalismus: “Wenn man sich ansieht, wie viele Millionen der Aufbau der Online-Redaktionen und der Seiten, die sie betreuen, bis heute gekostet hat, ist es fast unerträglich zu sehen, wie wenig dabei herausgekommen ist. Einfach nur, weil es niemand gewagt hat, sich auf das zu konzentrieren, was seine Marke ausmacht.”

2. “RSS-Feeds: Eine Option für Paid Content?”
(netzwertig.com, Martin Weigert)
Martin Weigert liefert einen Paid-Content-Vorschlag: “Warum bieten führende Anbieter von journalistischen Angeboten ihren Lesern nicht an, vollständige RSS-Feeds gegen ein monatliches Entgelt zu abonnieren?”

3. “10 noch erwähnenswerte Flops 2009”
(fernsehkritik.tv, Video, ca. 15 Minuten)
10 TV-Flops 2009 mit “Zimmer frei!”, dem TV-Duell zwischen Merkel und Steinmeier, Til Schweiger, Johannes B. Kerner und, überraschend auf Platz 1, ZDFneo. Die Website Fernsehkritik.tv ist derzeit übrigens dazu gezwungen, Inhalte offline zu stellen, siehe dazu den Beitrag “Einfach mal den Stecker gezogen…”.

4. “Dirk Mantheys Medientrends für 2010”
(meedia.de, Dirk Manthey)
“1. Paid Content wird viele Enttäuschungen bringen, 2. Markenartikel werden auf breiter Front ins Internet gehen, 3. Der ganz große Trend heißt Mobiles Internet, 4.Das iPhone wird weltweit Smartphone Nr. 1 – trotz Google, 5. Das Print-Sterben wird auch 2010 weitergehen, 6. Verlage konzentrieren sich auf Internet-Only-Produkte, 7. Digitale Lesegeräte schaffen 2010 den Durchbruch, 8. Der Widerstand gegen Google dürfte stärker werden, 9. Echtzeitsuche wird keine große Rolle spielen, 10. Noch ein Winner für 2010: Foursquare”

5. “Jahrelange Desinformation”
(spiegelblog.net, T. Engelbrecht)
“Wie der SPIEGEL nun endlich realisiert, dass die ‘Spanische Grippe’ von 1918 nicht allein durch ein Virus verursacht worden sein kann.”

6. “Guttenberg-Krawatten-Gedächtnis-Spiel”
(extra3.blog.ndr.de, Pausenbrot)
Unter der investigativen Lupe der Satiresendung “Extra 3” sind die Krawatten von Verteidigungsminister zu Guttenberg, auf denen süße, harmlose Tiere zu finden sind. “Hoppelhäschen und Tintenfischbabys, die sich fröhlich tanzend an den Ärmchen halten, nehmen auch aus den härtesten Verhandlungen ein wenig Schärfe.” Erst kürzlich widmete sich Kurt Kister in der “Süddeutschen Zeitung” den Kleidern des Ministers.

Optimierungswahnsinn, Paid Content, Vietnam

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “The Year in Media Errors and Corrections”
(regrettheerror.com, englisch)
Ein sehr ausführlicher Jahresrückblick auf Fehler und Korrekturen der englischsprachigen Medien.

2. Presserat in Österreich
(medienschelte.at)
Medienschelte.at zählt drei Gründe auf, warum der zwischenzeitlich aufgelöste Presserat in Österreich “noch vor seiner Konstituierung eine Farce ist”.

3. “Masse statt Klasse”
(bf-g.de/berkner, Bastian Berkner)
Online-Redakteur Bastian Berkner schreibt, wie er “Texte und Überschriften in Richtung Suchmaschine optimieren” muss: “Langsam aber sicher geht mir der Optimierungswahnsinn aber auf den Keks, denn ich habe immer mehr das Gefühl für eine Maschine zu schreiben anstatt für meine Leser.”

4. “Wegen dieser Paid Content-Geschichte…”
(basicthinking.de/blog, André Vatter)
André Vatter widmet sich dem Zweifrontenkrieg, dem Printmedien ausgesetzt sind: “Schwindende Werbeeinnahmen und sinkende Auflagen”. Und dem Zeitungstauschring von Taxifahrern.

5. “Wie lebt es sich in einem Land mit Zensur? Ein Bericht aus Vietnam”
(blog.kooptech.de, Thomas Wanhoff)
“Ich lebe jetzt seit eineinhalb Jahren in Vietnam. Als ich hierher kam, wusste ich, welche Beschränkungen es für Journalisten gab. Ich wusste nicht, wie wenig man das merkt. Und genau das ist das Problem.”

6. “In mobile phone journalism, Africa is ahead of the west”
(guardian.co.uk/media/pda, Mercedes Bunz, englisch)
Mercedes Bunz zeigt journalistische Möglichkeiten mit dem in Afrika eher verbreiteten Mobiltelefon auf, so zum Beispiel über das Open-Source-Projekt Ushahidi, das während Krisen Informationen sammelt.

Draxler, Schweinegrippe, GZSZ

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Unglaublich, aber falsch”
(spiegel.de, Hendrik Ternieden)
Ein Artikel über den Hoax mit Beispielen wie Bluewater oder “Wilhelm” zu Guttenberg. Der Unterschied zwischen Fakt und Fiktion sollte “Aufgabe der journalistischen Medien sein, doch auch die stehen im Internetzeitalter unter erhöhtem Druck. Die Sorge, etwas zu verpassen, ist groß; die Freude über grelle Schlagzeilen und kuriose Geschichten oftmals noch größer, die saubere Recherche bleibt mitunter auf der Strecke.”

2. “Wenn Beleidigungen zum Beruf gehören”
(axel-springer-akademie.de/blog, Marc Lüttgemann)
“Bild”-Journalist Alfred Draxler äussert sich an einer Diskussion zum Thema Medien und Sport: “Robert Enke war nie Zielscheibe von kritischer Berichterstattung. Daher sehe ich keinen Zusammenhang zwischen den Medien und seinem Selbstmord”.

3. “Was ist bloss mit der Schweinegrippe passiert?”
(blog.patrickrohr.ch, Mirco Baumann)
Mirco Baumann hat den absoluten König unter den Schweinegrippejägern gefunden: “Die Minarett-Initiative. Sie hat es geschafft, das monatelang aktuelle Thema Schweinegrippe endgültig aus der Medienlandschaft zu verbannen.”

4. “Mag+, a concept video on the future of digital magazines”
(berglondon.com/blog, Video, 8:05 Minuten, englisch)
“Can we marry what’s best about magazines with the always connected, portable tablet e-readers sure to arrive in 2010?”

5. “Du hast einen langweiligen Beruf”
(dasmagazin.ch, Max Küng)
Journalist Max Küng muss sich von seinem Sohn sagen lassen, er habe einen langweiligen Beruf: “Er sagte, ich solle einen neuen Beruf lernen, einen spannenderen. ‘Was denn?’, fragte ich ihn. ‘Polizist’, sagte er. Ich fuhr beinahe in den Graben, der kein Graben war, sondern eine Hausmauer. Morgen gleich solle ich die Polizeischule anrufen und fragen, ob ich Polizist werden könne.”

6. “Mein erstes Mal GZSZ”
(technoarm.de, Martin Böttcher, mit Videos)
Eine Analyse eines Ausflugs der RTL-Soap “Gute Zeiten, schlechte Zeiten” in die Technoszene.

Klicks, N24, Paid Content

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Lass klicken, Baby!”
(jungle-world.com, Ivo Bozic)
Ivo Bozic beschäftigt sich mit den Klicks im Internet, die nach wie vor die Grundlage für Werbeeinnahmen sind: “Um Klicks zu erschleichen, scheint jeder Trick gerechtfertigt, so plump er auch sein mag. (…) Der Nachrichtenseite N24.de gelang es im Sommer, ihre Visits innerhalb von nur einem Monat um 328,7 Prozent zu steigern auf beacht­liche 19,4 Millionen. Einfach dadurch, dass der Traffic der viel stärker frequentierten, ebenfalls zur ProSieben-Sat.1 Media AG gehörende Seite Wer-weiß-was.de seit Juli mitgezählt wird. Ein ganz legaler Trick.”

2. “Der Wert von Nachrichten bei N24”
(ndr.de, Anne Ruprecht, Video, 5:44 Minuten)
Das Medienmagazin “Zapp” zu den Sparplänen bei N24. Das Blog “Nachrichten sind wichtig” liefert Zahlen zum Thema und schreibt, dass N24 2008 einen Jahresüberschuss von 13.13 Millionen Euro machte. “Im Jahr 2008 waren alle deutschen Sender im operativen Geschäft rentabel.”

3. Interview mit Matthias Eberl
(beim-wort-genommen.de, Jonas Schaible)
Ein Gespräch mit Matthias Eberl, der Audioslideshows macht und damit kürzlich den Deutschen Reporterpreis in der Kategorie Online gewann: “Bisher bin ich nur wie ein Getriebener einigen wirren Idee hinterhergelaufen, jetzt ist rückblickend das Gefühl da, etwas gemacht zu haben, was journalistische Relevanz hat. Und ich hoffe auch, dass sich das Ansehen der Audioslideshow geändert hat.”

4. “Wer will Geld, wer nicht?”
(persoenlich.com)
Eine Umfrage unter Schweizer Medienmachern zu Paid Content. Kurt W. Zimmermann: “Geld für Content können nur Medien verlangen, die etwas bieten, was sonst niemand bietet.”

5. “100 Jahre Zweisamkeit”
(ftd.de, Thomas Birkner)
Thomas Birkner glaubt, dass trotz der Paid-Content-Debatte “der Vertriebsweg keine Alternative zum Anzeigengeschäft” bieten kann. “Es ist erst die Mischfinanzierung aus Anzeigen- und Vertriebserlös von etwa 65 zu 35 Prozent, die es dem Journalismus 100 Jahre lang ermöglicht hat, sich als Kontrollorgan für den Staat zu etablieren.”

6. “Die Recherchen amerikanischer Online-Medien”
(ndr.de, Mareike Fuchs, Video, 4:46 Minuten)
Und gleich noch ein “Zapp”-Beitrag aus New York über die Stiftung Pro Publica, die sich dem investigativen Journalismus verschrieben hat.

Sedlmayr, Indien, Winnenden

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Namen der Sedlmayr-Mörder bleiben online”
(sueddeutsche.de)
In einem Grundsatzurteil entscheidet der Bundesgerichtshof, dass die Namen der Mörder von Walter Sedlmayr nicht aus den Archiven gelöscht werden müssen (Pressemitteilung): “Die Öffentlichkeit habe einen Anspruch darauf, dass Informationen auch noch nach Jahren abgerufen werden könnten. Eine permanente journalistische und juristische Prüfung würde Online-Archive unmöglich machen, betonte der Anwalt.”

2. Interview mit Thomas Knüwer
(cicero.de, Marc Etzold)
Thomas Knüwer über die Paid-Content-Versuche von Printverlagen: “Es ist erschreckend, wie wenig Übersicht und Wissen deutsche Verlagsmanager über den digitalen Markt haben.”

3. “News You Can Abuse”
(outlookindia.com, Anuradha Raman, englisch)
Ein Artikel über “paid-for news”, also bezahlte Nachrichten, in Indien. Nicht nur Printmedien, auch das Fernsehen ist betroffen: “‘Imagine my surprise and shock when the reporter actually negotiated the price of Rs 2.5 lakh for an hour of live coverage,’ says Dikshit. ‘The channel even said they would arrange the crowds.'”

4. “Fordern wir das Medienrecht 2.0”
(zurpolitik.com, Tom Schaffer)
“Journalismus als für die Demokratie essenzielle Aufgabe ist nicht länger einer elitären Schicht vorbehalten, sondern muss breiter betrieben werden. Die zur vollen Ausübung der Aufgabe notwendigen Rechte sollten also auch für jeden Menschen bestmöglich gesichert werden.”

5. “Weihnachtswünsche an das Internet”
(gutjahr.biz, Videos, Richard Gutjahr)
Dirk Ippen, Vera Lisakowski, Hans-Jürgen Jakobs, Axel Buchholz, Ulli Brenner und Jens Jessen wünschen sich was vom Internet.

6. “Der Amoklauf von Winnenden”
(ardmediathek.de, Video, 43:30 Minuten)
Eine Reportage befasst sich mit den Opfern des Amoklaufs von Winnenden. Die Rolle der Medien wird nur am Rande beleuchtet, so zum Beispiel ab Minute 32.

Live-Lügen, Wikileaks, Novo Argumente

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Die diesjährigen Gewinner des Goldenen Günter”
(dwdl.de)
In der Kategorie “Größter Zuschauerbetrug” geht der Preis zum Beispiel an “die Live-Lügen der Fernsehsender”: “Da belügt etwa Sat.1 seine übersichtliche Zuschauerschaft beim ‘Deutschen Fernsehpreis’ und behauptet per permanenter Einblendung, die Verleihung sei live. Und bei RTL verkauft man allen Ernstes den drei Tage vorher aufgezeichneten ‘Deutschen Comedypreis’ als live.”

2. “‘Österreich’ -Boxen Fall für MA 48”
(derstandard.at, Harald Fidler)
“Auf Drängen der Konkurrenz sammelte die Stadt Wien nicht korrekt platzierte Entnahmebehälter des Fellnerblatts ein – Binnen Stunden stellte der Verlag Behälter neu auf – Das wiederholten die beiden mehrfach.”

3. “Der Wahrheits-Hacker”
(zeit.de, Tina Klopp, mit Videos)
Ein Artikel zur Website wikileaks.org mit Fragen an einen “der deutschen Akteure”, “Daniel Schmitt”: “Journalisten bedienen sich gerne seines Materials, auch die großen Magazine haben schon zugegriffen. Aber sie ließen sich nicht immer dazu herab, auch die Quelle zu nennen, ärgert sich Schmitt.”

4. “Der letzte kalte Krieger”
(novo-argumente.com, Thomas Deichmann)
Thomas Deichmann, Chefredakteur der Zeitschrift “Novo Argumente”, antwortet auf einen einen Artikel in der FAZ: “Inmitten der morgendlichen F.A.Z.-Lektüre finde ich eine lange Auflistung vermeintlicher Schandtaten während meiner nunmehr bald 20jährigen journalistischen Arbeit: von Verbindungen zu revolutionären Trotzkisten in England über Publikationen in ‘antideutschen’ Organen, die unter Observation des Verfassungsschutzes stehen bis zu Mitgliedschaften in linken Uni-Klubs, aus denen einst Novo hervorging – und das alles offenbar nur, um mir heute in der Kumpanei mit ‘Klimaskeptikern’ von der Großindustrie die Taschen zu füllen.”

5. “Abgeordneter bringt Landtagsdebatte mit Twittereintrag zum Abbruch”
(haz.de)
Ein Tweet des Parlamentariers Helge Limburg (Grüne) führt, als er von Christian Dürr (FDP) vorgelesen wird, zum Abbruch der Plenardebatte in Niedersächsischen Landtag.

6. “(Telefon-) Spam der Woche”
(kochsiek.org/blog, Jens)
Jens dokumentiert einen Anruf, der auf seinem Telefonbeantworter hinterlassen wurde.

Rave, Donsbach, Musikantenstadl

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Getestet: BILD App auf dem iPhone / iPod touch”
(pottblog.de, Jens Matheuszik)
Jens hat die “Bild”-iPhone-App getestet und hält sie technisch für “nicht schlecht” – inhaltlich fehle die Regionalität. Die App sei zwar einfach zu bedienen, allerdings vergesse sie Einstellungen und sei “nicht wirklich stabil, diverse Abstürze zeugen davon”.

2. Interview mit Carsten Rave
(dwdl.de, Kai Blasberg)
Carsten Rave von der Nachrichtenagentur dpa hält die Autorisierung von Zitaten für eine direkte Einflussnahme. Der “Irrsinn” nehme “einen richtig schönen Verlauf, wenn der Journalist vor oder während des Gesprächs einen Passus zu unterschreiben hat, dass die Zitate schriftlich einzureichen sind. In solch einem Augenblick rutscht Deutschland im Ranking der Pressefreiheit knapp hinter Nordkorea.”

3. Interview mit Wolfgang Donsbach
(detektor.fm, Marcus Engert, Audio, 12:52 Minuten)
Medienwissenschaftler Wolfgang Donsbach glaubt, dass Titel, die vermehrt Boulevard machen, sich ins eigene Fleisch schneiden: “Langfristig machen sie sich ihre eigene Marke kaputt.”

4. “Kreuzer wirft journalistische Standards über Bord”
(felixhuegel.posterous.com, Felix Elias Hügel)
“Radio Blau muss womöglich den Sendebetrieb einstellen – und wir müssen uns noch weitere Sorgen um Leipzigs Medienlandschaft machen: Das Stadtmagazin Kreuzer wirft in seiner Berichterstattung darüber alle journalistischen Prinzipien über Bord und macht mephisto 97.6, das Lokalradio der Universität Leipzig, in einem tendenziösen und stellenweise falschen Artikel zum moralischen Sündenbock für das mögliche Aus von Radio Blau.”

5. “Medienhype um Minarette”
(carta.info, Stephan Russ-Mohl)
Medienwissenschaftler Stephan Russ-Mohl hält die breite Diskussion um das Minarett-Verbot für einen Medienhype: “Vor ein paar Jahren ging es den Österreichern ähnlich, als Jörg Haider seine grossen Wahlerfolge erzielte. Damals konnte Putin in Tschetschenien ziemlich ungestört seinen brutalen Krieg führen und ein ganzes Land in Schutt und Asche legen. Die Medien waren vollauf damit beschäftigt, Österreich zu diskreditieren. Heute ist Putin noch immer an der Macht.” Eine andere Meinung dazu vertritt David Pachali in einer Replik auf den Beitrag.

6. “Stadlzeit 2”
(nomnomnom.de, Herm)
Herm sieht sich die Übertragung der TV-Sendung Musikantenstadl aus der Dreiländerhalle in Passau an und versteht “kein Wort von dem was der Spitzbua da singt. Ich zitiere mal 3 Sätze so wie ich sie verstehe: ‘Wiri binni woudie oüssigemma. Hobsa woin ma bippihände nehma. Göhhhhh bipipipipi gehtsuwtzeh!'”.

Brender, Buhrow, Simpsons

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wie gaga ist ‘Bild’ Bremen denn?”
(taz.de, Benno Schirrmeister)
“Eine halbe Seite muss die Bremer Lokalausgabe der Bild für eine Gegendarstellung räumen – in 100-Punkt-Schrift, also 3,5 Zentimeter großen Buchstaben.”

2. “Selbstkontrolle: Der Presserat lebt wieder”
(diepresse.com)
Österreich hat wieder einen Presserat: “Der ‘Verein der Selbstkontrolle der österreichischen Presse’ soll künftig zwei Senate mit je sechs Journalistenmitgliedern stellen, ein siebentes rechtskundiges Mitglied hat den Vorsitz.”

3. Interview mit Michael Sohn
(zeit.de, Julia Mayer)
AP-Fotograf Michael Sohn: “Inzwischen habe ich das Gefühl, dass auch vermeintliche Paparazzi-Fotos inszeniert sind. Zum Beispiel die Bilder der Politiker, die während der Opelverhandlungen oben am Fenster des Kanzleramts standen. Damit schien man den Eindruck erwecken zu wollen: Wir arbeiten bis tief in die Nacht für euch.”

4. “Aufregung um Brender bleibt wohl ohne Folgen”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Thomas Lückerath glaubt, dass der Fall Brender mit der Wahl von Peter Frey zum neuen ZDF-Chefredakteur “höchstwahrscheinlich und bedauernswerterweise beendet” ist. “Im Grunde also ist deshalb bei allen Beteiligten die antrainierte Empörung über die politische Konkurrenz deutlich größer als die Empörung über die Organisationsstruktur des ZDF.”

5. Interview mit Tom Buhrow
(cafeterra.de, Sabrina Gundert)
Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow sagt, was ein Journalist haben muss: “Leidenschaft. Neugier. Liebe zur Sprache. (…) Weiterhin ist Sorgfalt bedeutsam. Es geht nicht darum, irgendwas in den Medien zu sehen, was einen fasziniert, und dann einfach mal was darüber zu schreiben. Gründliche Recherche muss sein.”

6. “Newspaper Headlines from The Simpsons”
(youtube.com, Video, 8:15 Minuten, englisch)
Eine Sammlung von Zeitungsschlagzeilen bei den Simpsons.

Popstars, Mascolo, Climategate

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Popstars Du & Ich – Die Halbfinalentscheidung”
(youtube.com, Video, 6:34 Minuten)
Ab 4:30 Minuten verkünden die zwei Moderatoren von “Popstars”, was zuerst stilles Entsetzen, dann Buh-Rufe auslöst (vgl. “Wie Pro Sieben sein Publikum betrügt”): “Ihr müsst nicht weinen, denn wir haben eine grosse Überraschung für Euch. Heute abend fliegt niemand raus. Auf gar keinen Fall. Das Voting geht weiter.”

2. “Ich kann es nicht mehr hören”
(dondahlmann.de)
Don Dahlmann langweilt “dieses Blogger vs. Journalisten Getue”: “Den Kampf ‘der’ Blogger gegen ‘die’ Journalisten hat es nie gegeben. Es war und ist eine Auseinandersetzung über die Wahl des Publikations- und Distributionskanals (‘….aber die Haptik!’). Und ein Versuch der Verlage, von denen eigenen Schwierigkeiten beim Shift des Geschäftsmodelles abzulenken.”

3. Rede von Georg Mascolo
(netzwerkrecherche.de, Georg Mascolo)
Der “Spiegel”-Chefredakteur hält die Laudatio anlässlich der Verleihung des “Leuchtturms” an NDR Info und sagt, wie ein Journalist sein muss: “Der Journalist muss neugierig, er muss gründlich und ehrgeizig sein. Er darf die wahre Aufgabe seines Berufes nicht vernachlässigen – und das ist, den Dingen auf den Grund zu gehen. Wir bekommen unser Geld für unsere Neugierde. (…) Die Fleißigen, die Hartnäckigen, die Unerbittlichen sind es, die den Erfolg unserer Unternehmungen ausmachen.”

4. “Nun reicht es mit der Symbolik”
(blogmedien.de, Horst Müller)
Bettina Röhl spricht bei der Auszeichnung von Nikolaus Brender zum “Journalist des Jahres” auf debatte.welt.de von einem “Gesinnungspreis”. Horst Müller stellt fest, dass sich Brender dieses Jahr nicht “journalistischen Leistungen” hervorgetan hat: “Vielmehr sind die Mainzer in den vergangenen Monaten wiederholt mit journalistischen Fehlleistungen und peinlichen Pannen in ihren Informationssendungen aufgefallen.”

5. “Climategate und die Achse des Blöden”
(blogs.taz.de/reptilienfonds, Heiko Werning)
Heiko Werning beleuchtet, was bei Wikipedia “Hackerzwischenfall am Klimaforschungszentrum der University of East Anglia” und kürzer “Climategate” genannt wird, insbesondere die Rolle der “FAZ” und der “Welt”-Journalisten Dirk Maxeiner, Michael Miersch und Gideon Böss. Interessant auch die Kommentare, in denen sich der im Text erwähnte Hans von Storch zu Wort meldet.

6. “Schweinegrippe, war da was?”
(weltwoche.ch, Alex Reichmuth)
Alex Reichmuth schreibt zur grassierenden Schweinegrippe: “Für die übersteigerte Alarmstimmung waren vor allem auch die Medien verantwortlich: Mit einer Berichterstattung, deren Umfang jedes vernünftige Mass überstieg, haben Fernsehstationen, Radiosender und Zeitungen in den letzten Monaten jedes Detail zur Schweinegrippe in die Schlagzeilen gehoben.”

Blättern:  1 ... 227 228 229 ... 287