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Schirrmacher, Street View, Genossen

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Mein Kopf kommt nicht mehr mit”
(spiegel.de, Frank Schirrmacher)
Frank Schirrmacher spricht aus, was schon viele Journalisten im Stillen gedacht haben: “Was mich angeht, so muss ich bekennen, dass ich den geistigen Anforderungen unserer Zeit nicht mehr gewachsen bin.”

2. “Vertriebskanal Grundschule”
(medienkonsum.wordpress.com, Stefan Winterbauer)
Stefan Winterbauer zählt auf, was seinem Sohn in der Grundschule von Verlagen alles angedreht werden soll, zum Teil gefördert durch eine indirekte Provision der Lehrerinnen und Lehrer. “Die Unbedarftheit von Kindern wird von einigen Firmen gnadenlos ausgenutzt.”

3. “Zensur im Namen der Freiheit”
(weltwoche.ch, Alex Baur)
Der Schweizer Datenschützer Hanspeter Thür hat wegen “schwerwiegenden Persönlichkeitsverletzungen” beim Bundesverwaltungsgericht Klage gegen Google Street View eingereicht. Alex Baur fragt: “Wer interessiert sich schon für unbekannte, zufällig ins Web geratene Gesichter und Autonummern?” Und glaubt: “Unter dem Deckmantel der Persönlichkeitsrechte soll der freie Informationsfluss unter staatliche Kontrolle gebracht werden.”

4. “Massen-Trauer in den Medien”
(ndr.de, Video, 6:03 Minuten)
“Zapp” fasst nochmals den Abschied der Medien von Robert Enke zusammen. Die Trauer der “versingleten” Gesellschaft um einen den allermeisten persönlich total unbekannten Menschen sei medial vermittelt und hätte ohne Vorbilder wie der gigantischen Trauerfeier für Lady Diana wohl nicht stattgefunden.

5. Interview mit Paul Steiger
(theeuropean.de, Alexander Görlach)
Paul Steiger, Chef von Pro Publica, freut sich auf die Zukunft des Journalismus und ist sich sicher, “dass wir in den nächsten Jahren ein Feuerwerk an Experimentierfreude erleben werden”. “Anstelle großer Unternehmen mit Umsätzen von Hunderten Millionen Dollar werden kleinere treten, die vielleicht nur eine bis 15 Millionen pro Jahr umsetzen und sich ihren Platz erkämpfen wollen. Es wird eine Fülle an verschiedenartigen Geschäftskonzepten geben.”

6. “Oskar, der mitteilte, sich einzubringen gedachte, weil er, obzwar”
(burks.de, Burkhard Schröder)
Burkhard Schröder staunt über den Inhalt eines Newsletters von Carsten Schatz, Landesgeschäftsführer der Partei “Die Linke”, der informiert, wie “Gen. Klaus Lederer” “über die Presseinformation des Genossen Oskar Lafontaine” informierte.

Lafontaine, niiu, Express

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1. “Pimmel über Berlin”
(hausblog.taz.de, Sebastian Heiser)
Die taz-Genossen lehnen das Diekmann-Wandfries, für das der Künstler Peter Lenk mit einem Jahresabo der Tageszeitung honoriert wurde, mehrheitlich ab. Leser Claus Jähner: “Wir bitte nicht unter Bild-Niveau! Als Mitglied der Genossenschaft erwarte ich, dass die Plastik dort verschwindet.”

2. “Viel Glück, Oskar!”
(stern.de, Hans Peter Schütz)
Hans Peter Schütz sieht die wilden Spekulationen von Journalisten rund um Oskar Lafontaine nach der Landtagswahl im Saarland als eine “eine Art Liebesdienst für die SPD”: “Es gibt viele sachliche Gründe, politisch gegen die Linkspartei zu argumentieren. Motive, eine zweite Hasskampagne gegen Lafontaine zu inszenieren, rechtfertigen sich damit nicht.”

3. “1500 zu 16 – sagt mal, geht’s noch?”
(freitag.de/community/blogs/hest)
Um 16 Plätze der “Berliner Journalistenschule” BJS bewarben sich etwa 1500 junge Männer und Frauen. Hest fragt: “Sagt mal, geht‘s noch?” (Nachtrag, 13:15 Uhr: In den Kommentaren des Beitrags zweifelt Stef1978 die hohe Bewerberzahl an. “Tatsächlich bewerben sich pro Jahrgang zwischen 200 und 300 Leute.”)

4. “Fehlstart für individuelle Tageszeitung ‘niiu'”
(heute.de, Dominik Rzepka)
Dominik Rzepka konstatiert einen “Fehlstart” der individuellen Tageszeitung “niiu”, weil er die bestellte erste Ausgabe nicht erhalten hat und auch auf Nachfrage nichts passiert. Im Blog bittet das Unternehmen um Nachsicht und gibt zu bedenken, dass die Zeitung “vor der Tür und nicht im Briefkasten” gelandet hätte sein können, da die Zusteller “noch nicht Zutritt zu allen Wohnhäusern” haben.

5. “Welche Bedeutung haben Blogs in Deutschland?”
(hingesehen.net, Florian Lindemann)
Florian Lindemann sagt, was passieren muss, “damit Blogs selbst zu den großen Medien mit Einfluss auf die gesamte Bevölkerung gehören”: “Es muss mehr seriöse Blogs geben. Bisher kann man große Blogs, die seriösen Journalismus betreiben noch an den Fingern abzählen. In anderen Ländern, wie den z.B den USA, gibt es viel mehr solcher Blogs.”

6. “Oma (Mitte 50) bestellt Killer im Internet”
(twitpic.com)
Der “Express” ändert nach dem Andruck der Zeitung das offenbar falsche Alter in der Titelschlagzeile (und tauscht den Kasten oben rechts aus). Tweets dazu von @mpeer und @express24.

Steinbrück, Saviano, WOZ

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1. “Pro und Contra Diekmann-Plastik”
(taz.de, Philipp Gessler und Ines Pohl)
Die Chefredakteurin der “taz”, Ines Pohl, hat keine Freude am neu über der taz-Fassade hängenden Diekmann: “Geht es nach dem Künstler Peter Lenk, dann soll ich mein Fahrrad jetzt für zwei Jahre jeden Morgen unter einem sechs Meter langen Pimmel abschließen. Unter zwei recht prallen Hodensäcken also mein Tagwerk beginnen. Was für eine klägliche Provokation. Wie öde.”

2. Interview mit Peer Steinbrück
(faz.net, Miriam Meckel)
Der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück zur Debattenkultur in Deutschland: “Darin sind wir nicht gut trainiert. Nehmen Sie unser Verhältnis zur Provokation und Empörung. Auf der einen Seite gibt es einen Mechanismus, der zur Anpassung führt, um ja nicht zu provozieren, die ganzen Empörungsrituale dieser Republik nicht in Gang zu setzen. Auf der anderen Seite denken viele Menschen von einem Politiker: Der ist ja rundgefeilt wie Eierkohle.”

3. Geschwister-Scholl-Preis für Roberto Saviano
(zeit.de, Giovanni di Lorenzo)
Eine Lobrede für Roberto Saviano, Journalist und Schriftsteller: “Und auch wenn er selbst sich immer wieder skeptisch zu der Frage äußert, ob die Mafia denn jemals besiegt werden könne: Roberto Saviano hat auch in Italien etwas bewirkt. Die Justiz hat in den vergangenen Jahren Erfolge gegen die Mafia errungen, die ohne die öffentliche Aufmerksamkeit wohl nicht möglich gewesen wären.”

4. Interview mit Kurt Imhof
(nzz.ch, Rainer Stadler)
“Ein Gespräch mit dem Zürcher Professor Kurt Imhof über die Befindlichkeit im gegenwärtigen Journalismus.”

5. “Früher hätten wir diese Häuser besetzt”
(woz-will-rein.ch)
Die Schweizer Wochenzeitung “WOZ” sucht neue Redaktionsräume, möchte dafür aber nichts zahlen. Im Gegenzug sichert die Redaktion die Instandhaltung der zur Verfügung gestellten Liegenschaft zu.

6. “Die herbeigeschriebene Krisennation”
(tagesanzeiger.ch, Rico Bandle)
Rico Bandle stellt fest, dass in vielen deutschen Publikationen Texte zur “Befindlichkeit der Schweiz” erscheinen – und das immer von Schweizer Journalisten. Man könnte meinen, “die Schweiz sei vor lauter Selbstzweifel paralysiert”. – “So gern gesehen diese Artikel in Deutschland sind, so richtig glauben möchten ihnen viele Deutsche offenbar doch nicht: Die Schweiz ist noch immer das beliebteste Auswanderungsziel der Deutschen.”

Kister, Obama, Kohlenhändler

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1. “Therapie der sexuellen Obsessionen”
(blogs.taz.de/blogwart)
“Die Wand des taz-Hauses, mit Blick auf’s BILD-Büro, ziert seit heute ein Relief des Künstlers Peter Lenk.”

2. “Kurt Kisters gloriose Intestinade”
(saschalobo.com)
“Die zehn schmierigsten Originalzitate aus dem Artikel ‘Guttenberg, selbstleuchtend‘ (einer ‘Stilkritik’ des Verteidigungsministers) vom stellvertrenden Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, Kurt Kister.”

3. “President Obama Admits That He’s Never Used Twitter”
(techcrunch.com, MG Siegler, englisch)
Über 2.6 Millionen Follower hat das Twitter-Konto von @barackobama. An einer Fragestunde in Shanghai sagte der vermeintlich eigenhändig twitternde US-Präsident: “I have never used Twitter but I’m an advocate of technology and not restricting internet access.”

4. “Schwulst.de zensiert. Meinungsfreiheit war gestern”
(blog.kangaroo.cmo.de)
Eine exemplarische und bis in die Kommentare des Beitrags fortgesetzte Auseinandersetzung zwischen einem Online-Leser und einem Online-Redakteur über an den Journalismus gestellte Erwartungen, Veröffentlichungsdruck und den richtigen Umgang mit Kommentaren.

5. “A Protocol of Mathias Döpfner’s and Arianna Huffington’s Debate on the Future of Journalism”
(achtmilliarden.wordpress.com, Oskar Piegsa, englisch)
Oskar Piegsa sammelt einige Aussagen einer Diskussion über die Zukunft des Journalismus (youtube.com, Video, 49:45 Minuten) zwischen Mathias Döpfner und Arianna Huffington.

6. “Mein Onkel der Kohlenhändler”
(off-the-record.de, Olaf Kolbrück)
“Ein Gleichnis für die Medienwelt.”

Werbeagenturen, Schimmeck, Fox News

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1. “Warum sind Leser von Zeitungen 6 Mal so wertvoll wie Leser im Netz?”
(carta.info, Wolfgang Michal)
Wolfgang Michal glaubt, dass Werbeagenturen nur “nur ungern an die große Glocke hängen”, “wie günstig und zielgenau” Unternehmen “ihre Kunden im Netz erreichen können”: “Denn in lauter kleine Netz-Häppchen zerlegte Werbebudgets würden nicht den Gewinn, sondern nur die Arbeit vermehren – und die eleganten Mad Men in ständig klamme, hemdsärmelige TKP-Online-Vermarkter verwandeln.”

2. “Maßlose TV-Trauer”
(tagesspiegel.de, Matthias Kalle)
Wie das Fernsehen auf den Tod von Robert Enke reagiert: “Ein Mensch ist tot, und weil wir ihn aus dem Fernsehen kannten, übernimmt das Fernsehen die Trauerarbeit, als sei das der Auftrag des Fernsehens. Das ist er nicht, und es wird auch nicht dadurch besser, dass die Tränen echt sind und die Anteilnahme auch – und der Erkenntnisgewinn wächst auch nicht durch die Wiederholung der immer gleichen Worte, der immer gleichen Fragen, der immer gleichen Bilder.”

3. “140 Zeichen Sprachlosigkeit”
(blog.onetoone.de, Christoph Salzig)
Christoph Salzig hat am Dienstagabend die Reaktion einiger Twitterer auf die Meldung von Enkes Tod beobachtet.

4. “Lieber Tom Schimmeck”
(visdp.de)
Die Rede von Tom Schimmeck am Mainzer Mediendisput sei eine “Jammerrede”, die “von einem vormodernen Weltbild” ausgehe und eine “70er-Jahre-Haltung” verkörpere: “Kein Gesetz in diesem Land verbietet es, selbst Verleger, Sender, Kollektiv oder schlauer Blogger zu werden. Eine Internet-Präsenz als Experte, egal für was, bietet Journalisten heute neue Chancen auf ein seriöses Erlösmodell.”

5. “Sean Hannity Uses Glenn Beck’s Protest Footage”
(thedailyshow.com, Video, 2:43 Minuten, englisch)
Der US-TV-Sender “Fox News” ergänzt Bilder einer kleineren Demonstration gegen die Gesundheitsreform mit Bildern einer grösseren Demonstration von vor zwei Monaten.

6. “Die Macht der Minderheit”
(freitag.de, Nikolas Westerhoff)
“Abweichler und Querdenker müssen ihre Positionen oft wiederholen und beharrlich daran festhalten. Nur so können sie etwas bewirken.”

Enke, Sportblogger, Benninghoff

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1. “Nummer Eins lebt”
(print-wuergt.de, Michalis Pantelouris)
Michalis Pantelouris fragt sich, warum zum Tod von Robert Enke dauernd Sätze wie “Mir fehlen die Worte” und “Warum nur?” fallen – schliesslich würden vier Millionen Deutsche an Depressionen leiden. “Wir wissen, warum. Es ist eine Krankheit.” – “Aber im Rahmen der real existierenden Medienwirklichkeit lesen wir stattdessen über die verdammte Schweinegrippe (die in meinen Augen nichts ist als eine Hysterie).”

2. “Flickering Lights”
(11freunde.de, Dirk Gieselmann)
“Nur eine Stunde zuvor hat ein Mensch irgendwo dort im Dunkeln seinem Leben ein Ende gesetzt. Wer will da wirklich dabei sein?”

3. “Defizite des etablierten Sportjournalismus”
(carta.info, Jürgen Kalwa)
Jürgen Kalwa schreibt über Einschüchterungsmaßnahmen gegenüber Sportbloggern: “Weil es dort fast überall an einer konsequent kritischen und skeptischen Haltung gegenüber Sponsoren, Investoren und angeblichen Experten wie Franz Beckenbauer mangelt (…), reagieren solche Herrschaften schnell überempfindlich, wenn ihnen jemand seine Meinung sagt. Dann schicken sie rasch ihre Anwälte los.”

4. “Rekordstrafe – Philipp Lahm und seine offenen Worte”
(ndr.de, Video, 6:21 Minuten)
Die Sendung “Zapp” fasst nochmals zusammen, was dieses Interview des Fußballers Philipp Lahm mit der “Süddeutschen Zeitung” ausgelöst hat.

5. Interview mit Dirk Benninghoff
(meinemarie.org, Josche van der Ven)
Der Nachrichtenchef von stern.de, Dirk Benninghoff, spricht gegenüber der Schülerzeitung “Marie” ein offenes Geheimnis aus: “Online-Redaktionen werden niemals so besetzt werden wie Print-Redaktionen zu ihren besten Zeiten, weil man damit tendenziell nicht so viel Geld verdienen kann, deswegen werden auch Praktikanten ‘online’ häufig als Vollzeitkräfte ‘missbraucht’. Das führt wiederum dazu, dass schon die Praktikanten gut sein müssen.”

6. “Preis und Wert des Journalismus”
(schimmeck.de, Tom Schimmeck)
Der freie Journalist Tom Schimmeck an den Mainzer Medientagen: “Um überleben zu können, produzieren alle für möglichst viele Kunden in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Text. Recherche – Nachhaken, Nachdenken, Nachlesen – verkommt zum Luxus. Journalisten sind verdammt zum Wiederkäuen der zirkulierenden Worthülsen und Soundbytes.”

Kindle, Murdoch, 10 vor 10

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1. “Wie die Zeitungsbranche ihr Debüt auf Amazons Kindle versemmelt”
(netzfundbuero.de, Tom Hillenbrand)
Tom Hillenbrand besitzt seit zwei Wochen einen Amazon Kindle und hat den Eindruck, dass die Zeitungsverlage die Chancen, die sich ihnen auf dem E-Reader bieten, nicht nutzen: “Nirgendwo habe ich Werbung gefunden. Wenn man eine Zeitung schon 1:1 für den gleichen Copypreis auf dem Kindle verkauft – wieso lässt man dann nicht die Anzeigen drin? Oder noch besser: Setzt neue rein.”

2. “Murdoch”
(dondahlmann.de)
Don Dahlmann hat Respekt, dass es Rupert Murdoch wagt, “auf einen Konfrontationskurs mit Google zu gehen”, denn “einer muss es ja mal ausprobieren”. Murdochs mittelfristige Strategie könnte so aussehen: “Ich vermute ja, dass er spätestens ein halbes Jahr nach dem er Google raus geschmissen hat, bei MSN landet. Er verkauft den Zugang zu seinen Portalen dann exklusiv an ‘Bing’, also kann man dann auch nur per ‘Bing’ seine Seiten finden.”

3. “Beschwerde gegen ’10 vor 10′-Beitrag gutgeheissen”
(news.admin.ch)
Die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen UBI heißt eine Beschwerde gegen die tägliche Abendnachrichtensendung “10 vor 10” des Schweizer Fernsehens gut. “Der beanstandete Beitrag vermittelte den Eindruck, dass bei einer Ablehnung des Personenfreizügigkeitsabkommens viele Arbeitskräfte aus dem Ausland und namentlich aus dem EU-Raum nicht länger im Universitätsspital Basel hätten arbeiten können. Das Publikum musste davon ausgehen, dass selbst deutsches Fachpersonal, welches teilweise ‘seit über acht Jahren in der Schweiz’ tätig war, nicht länger in schweizerischen Spitälern hätte tätig sein dürfen.”

4. Bestechung im Spielejournalismus
(nes-is-dead.de, Pascal)
Pascal kommentiert einen von “Computer Bild Spiele” publik gemachten Bestechungsversuch von Ubisoft: “Bestechung ist im Journalismus allgemein und im Spielejournalismus speziell schon immer Gang und Gäbe. Er wird nur nicht so genannt, weil das ja böse ist, sondern das nennt man dann ‘Werbekunden’. Gib mir eine schlechte Bewertung und ich schalte bei dir keine Werbung mehr.”

5. “Twitternde Verlage”
(fachmedien.net)
Eine Sammlung von (bisher 502) Verlagen, die twittern.

6. “Dear Every Site That Paginates Articles”
(marco.org, englisch)
Ein Kommentar zu Online-Portalen, die ihre Artikel in mehrere Teile aufsplitten: “I know you’re double-charging your advertisers for the same story by artificially inflating your pageview count. It’s just like the old auto-frame-refresh trick, but this one’s better because most of the ad networks haven’t banned it yet.”

Netzeitung, Katzen, Schabowski

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1. “Netzeitung, Aufstieg und Fall.”
(erratika.de, Peithenen)
Ein Beteiligter erzählt die Geschichte der “Netzeitung” in Kürze nach.

2. “Bild, Wikipedia und der mysteriöse Panther”
(beim-wort-genommen.de, Jonas Schaible)
Jonas Schaible zum bild.de-Artikel “Panther-Alarm in Deutschland”: “Ich bin nun kein Biologe oder ein Experte für Großkatzen. Aber selbst wenn man keine Ahnung von den Proportionen einer Hauskatze und eines Leoparden/Jaguars hat: Die Tatsache, dass das Tier über den Grünstreifen in der Mitte des Weges springt, sowie das Größenverhältnis zwischen Weg und Tier lassen jeden, der schon einmal einen Feldweg und eine Hauskatze gesehen hat, begründet vermuten, dass es sich hier um genau so eine Hauskatze handelt.”

3. “Bis einer zahlt”
(print-würgt.de, Michalis Pantelouris)
Bezahlinhalte: Michalis Pantelouris würde für einen “Back-Channel” bezahlen wollen. “Wenn ich als Leser mit meinem iPhone live einen Bild- (oder Welt-) Reporter ansetzen könnte auf die Frage, die mich zu einem Thema besonders interessiert, (…) dann wäre das nicht nur ein iPhone-App, sondern der erste Schritt in den neuen Journalismus.”

4. “Wie stehen Sie zu maskenhaftem Grinsen?”
(faz.net, Jürgen Kaube)
Jürgen Kaube über Journalisten, die Fragen stellen, die “nicht auf Information, sondern auf einen Selbstdarstellungstest” hinzielen. “Die Zuschauer kommen so in die Rolle von Testpsychologen, denen es im Grund völlig gleichgültig sein muss, worum es in Afghanistan geht, weil sie voll damit beschäftigt sind, die Reflexe der Testperson, ihr Mienenspiel, ihre Grammatikfehler und ihre Belastbarkeit zu beobachten.”

5. “Sexy Kater Yusuf löst Eisprung aus”
(klartext.ch, Nick Lüthi)
Welt.de schafft es, drei verschiedene Artikel gleichzeitig anzuzeigen.

6. “Berlin Wall Newscasts 20 Years Later”
(huffingtonpost.com, Videos, englisch)
Bilder von US-Fernsehsendern zum Mauerfall vor zwanzig Jahren. Unter anderem mit dabei: Ein Kurzinterview mit Günter Schabowski nach seiner folgenschweren Aussage an der Pressekonferenz.

Symbolfoto zum Totlachen

Kurz gelacht - die Schmunzler der Woche: Tot und topfit
Sie sehen ganz richtig: Dieses Foto ist tatsächlich unter der Überschrift “Kurz gelacht – die Schmunzler der Woche” bei Stern.de abgebildet.

Zum Schmunzeln findet man bei Stern.de “ein [sic!] Probefahrt ganz besonderer Art” im Allgäu, deren Verlauf an “Alarm für Cobra 11” “erinnert”:

Der Ferrari fuhr auf eine Leitplanke auf und hob dadurch ab. Anschließend flog er über die Brücke eines Feldweges, streifte das Geländer und überschlug sich mehrfach.Der 40-jährige Verkäufer auf dem Beifahrersitz und der 45- jährige Fahrer wurden verletzt. An dem exklusiven Modell, von dem nur 499 Stück produziert werden sollen, entstand Totalschaden. Geschätzer Schaden: satte 300 000 Euro.

Diese Geschichte hat allerdings relativ wenig mit dem Foto daneben zu tun, wie Stern.de auch unumwunden zugibt:

Der Unfallwagen auf dem Bild wurde übrigens in Niedersachsen aufgenommen. Dort gab es bei Peine in dieser Woche ebenfalls einen Ferrari-Totalschaden

Über diesen “Ferrari-Totalschaden” in Niedersachsen, bei dem das Symbolfoto entstanden ist, berichten (übrigens) auch noch ein paar andere Medien — in diesem Auto kam nämlich der Volksmusikant Christian Dzida ums Leben.

Den Wagen, in dem er starb, zeigt Stern.de also unter der Überschrift:

Kurz gelacht - die Schmunzler der Woche: Tot und topfit

Mit Dank an Matthias H.

Nachtrag, 11. November: Offenbar seit gestern Nachmittag verwendet Stern.de ein anderes Symbolfoto und hat die Meldung mit einer Erklärung versehen:

link adr=”https://www.bildblog.de/13610/symbolfoto-zum-totlachen/”>Ja, an dieser Stelle hat bis vor kurzem ein anderes Symbolfoto gestanden. Auf ihm war der zertrümmerte Ferrari zu sehen, in dem Christian Dzida, ehemaliger Sänger und Keyboarder der “Zillertaler Schürzenjäger”, zutode gekommen ist. Wir bitten den Fehlgriff zu entschuldigen.

Netzeitung, Hirschmann, Hunziker

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1. “Das Ende der Netzeitung ist hausgemacht”
(medienrauschen.de, Thomas Gigold)
“Wenn wenn man einmal ehrlich ist, so war die Idee einer reinen Net(z)-Zeitung zwar irgendwie wunderbar, charmant und neu. Aber so richtig toll umgesetzt war sie nie. Bis auf eine Blog-Kolumne gab es kaum exklusive Geschichten, erst recht keine die medial dem Internet gerecht aufgearbeitet waren.”

2. “Falscher Lula plauderte im Radio über Olympia”
(spiegel.de)
“Ein Stimmenimitator hat als ‘Präsident Luiz Inácio Lula da Silva’ in mehreren Ländern Radiointerviews gegeben.” Einige Radiosender wurden aufgrund der Stimmlage und der zweifelhaften Qualität der Aufnahme misstrauisch, andere Radios sendeten das per E-Mail angebotene Gespräch.

3. “Die Hirschmann-Quellen”
(klartext.ch, Reto Schlatter)
Der Millionenerbe Carl Hirschmann wurde in Zürich in Untersuchungshaft genommen. Da sich die Staatsanwaltschaft nicht zu den Haftgründen äusserte, spekulieren die Schweizer Medien wild und nennen dabei allerlei Quellen.

4. “Wie bei der NZZ die Mauer fiel”
(welt.de, Roger Köppel)
Am 9. November 1989 war Roger Köppel in der Sportredaktion der NZZ tätig, wo er folgenden Dialog von Redakteurskollegen mithörte: “Schorsch, die Mauer ist gefallen!” – “Ich weiß.” – “Aber du kannst doch diesen epochalen Vorgang nicht als Ciceromeldung auf 20 Zeilen einspaltig auf der Frontseite drucken.” – “Ich habe extra den Schriftgrad um einen Punkt erhöht, um die Bedeutung zu betonen.”

5. Interview mit Georg Mascolo
(faz.net, Michael Hanfeld)
Georg Mascolo war am Abend des Mauerfalls in Berlin und entschied sich dazu, nicht weiter in einer Hotelbar zu diskutieren und an einen Grenzübergang zu fahren. “Die Bilder, die er am Berliner Grenzübergang Bornholmer Straße machte, schrieben Geschichte.”

6. “die unerträgliche lachigkeit von ‘wetten dass?'”
(wirres.net, Video, 1:26 Minuten)
Michelle Hunziker, Moderatorin der Samstagabendshow “Wetten, dass..?”, sei zum “Giggel-Zombie” mutiert, schreibt welt.de. Ein Zusammenschnitt der Lacher der neusten Sendung.

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