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Mit zweierlei Maß, Musk will nicht mehr, Selbstgleichschaltung?

1. Medienprozesse: “Bild” und “Heute” müssen Witwe zehntausende Euro zahlen
(derstandard.de, Michael Möseneder)
In Österreich sind die Boulevardmedien “Bild” und Heute.at zu Entschädigungszahlungen an eine Hinterbliebene verurteilt worden. Die Redaktionen hatten den Unfalltod des Ehemanns der Frau reißerisch ausgeschlachtet. Für “Bild” gab es vor Gericht deutliche Worte: “Viel verwerflicher kann man einen Artikel nicht machen”, so der Richter: “Das war schon eklatant – da kann man eigentlich nicht mehr sagen, dass das passiert ist, es sieht nach Absicht aus”.

2. Mit zweierlei Maß gemessen
(djv.de, Hendrik Zörner)
“Christian Lindner und Franca Lehfeldt sind ein Paar. Schön für sie. Dumm nur, dass die Gattin des Bundesfinanzministers als Politikreporterin arbeitet und das wohl auch weiterhin tut.” Hendrik Zörner, Pressesprecher des Deutschen Journalisten-Verbands, weist in seinem Kommentar auf das widersprüchliche Verhalten des Springer-Konzerns bei einem ähnlichen Fall hin, der Beziehung zwischen Fußballtrainer Julian Nagelsmann und “Bild”-Sportreporterin Lena Wurzenberger: “Warum der Verlag bei den beiden Mitarbeiterinnen mit zweierlei Maß misst, erschließt sich nicht. Eine einheitliche Linie wäre eigentlich vonnöten.”

3. Ranking: Die erfolgreichsten Zeitungs-Chefredakteure auf Twitter und Linkedin
(kress.de, Markus Wiegand)
Das Branchenmagazin “Kress pro” hat nachgezählt, wie viele Followerinnen und Follower die wichtigsten Chefredakteurinnen und Medienmanager bei Twitter und auf LinkedIn hinter sich versammeln (Anmerkung des “6-vor-9”-Kurators: Das Ranking wird von “Welt”-Leiter Ulf Poschardt angeführt. Ein Beleg, wie sehr man solche Listings hinterfragen muss, denn Poschardt nutzt Twitter vornehmlich für seltsame Troll-Beiträge).

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4. Musk will Twitter nicht mehr kaufen
(tagesschau.de)
Was sich seit Wochen abzeichnet, wird nun wohl zur Gewissheit: Tech-Milliardär Elon Musk hat seine Vereinbarung zum Kauf von Twitter für aufgelöst erklärt. Nun droht ein langer Rechtsstreit, denn Twitter pocht auf Erfüllung des Vertrags. Außerdem wurde bei Vertragsrücktritt eine Vertragsstrafe von einer Milliarde US-Dollar vereinbart.

5. Willkommen an Bord
(journalist.de, Anne Hünninghaus)
“Arbeitsvertrag unterschrieben, Schlüsselkarte erhalten? Lange erschöpfte sich die Onboarding-Phase in Medienhäusern in einer Checkliste für Administratives. Der Trend zu New Work und die Corona-Pandemie haben die Einstiegsprozesse in vielen Redaktionen auf den Kopf gestellt: Plötzlich geht es um Bindung und Kultur.” Anne Hünninghaus schreibt über die neue Willkommenskultur in den Redaktionen und Verlagen.

6. Precht und Welzer sehen Medien als “selbstgleichgeschaltet”
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
In der Verlagsankündigung des neuen Buchs von Philosoph Richard David Precht und Soziologe Harald Welzer ist von einer angeblichen “Selbstgleichschaltung der Medien” die Rede. Darüber kann sich Joachim Huber im “Tagesspiegel” nur wundern: “Precht mit eigener Talkshow im ZDF und Welzer mit zahlreichen Talkshow-Auftritten konnten und können ihre Meinungen in den ‘selbstgleichgeschalteten Medien’ ausbreiten. Irgendetwas läuft da fundamental schief – entweder bei den Massenmedien oder bei Richard David Precht und Harald Welzer.”

KW 27/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Woher kennen wir uns? Susan Link
(lukasheinser.de, Audio: 1:05:43 Stunden)
Lukas Heinser hat ein neues Podcastprojekt gestartet: Er unterhält sich mit Menschen, mit denen er in Sozialen Netzwerken befreundet ist (Zitat bei Twitter: “Ihr kommt natürlich alle der Reihe nach dran”). In der Auftaktfolge ist Susan Link vom ARD-“Morgenmagazin” und dem “Kölner Treff” zu Gast: “Wir unterhalten uns über Aufstehzeiten und darüber, was man müde nicht tun sollte. Sie erzählt, dass sie ursprünglich Kriminalkommissarin werden wollte und wie sie stattdessen beim Radio gelandet ist; was Social Media mit Hauswänden gemein hat und was in den Interview-Handwerkskasten gehört – denn von ihr möchte ich lernen, wie man so Interviews überhaupt führt.”
Transparenzhinweis: Lukas leitete von 2010 bis 2014 das BILDblog und ist uns immer noch freundschaftlich verbunden (Zitat aus seiner Twitter-Bio: “BILDblog forever”).

2. Videos im Auftrag des Kreml?
(ardmediathek.de, Daniel Laufer, Video: 8:25 Minuten)
Mittlerweile hat sich herausgestellt, wer sich gegenüber verschiedenen europäischen Politikerinnen und Politikern – darunter Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey – fälschlicherweise als Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko ausgegeben hat: Die Fake-Anrufe wurden vom einem russischen Comedy-Duo durchgeführt. Doch wer steckt tatsächlich dahinter? Und von wem wird das Ganze finanziert?

3. 20blue minutes #06: Journalist Arndt Ginzel
(twenty.blue, Anja Mutschler, Audio: 27:44 Minuten)
Im “TwentyBlue”-Podcast begrüßt Anja Mutschler den Journalisten Arndt Ginzel, der für das ZDF eine Reportage über die Kriegsverbrechen in der Ukraine gedreht hat (Die Straße des Todes, ZDF, Video: 44:40 Minuten). In dem Gespräch geht es “um seine Erfahrungen in der Ukraine, aber auch außerhalb davon und warum er sich eigentlich nicht als Kriegsreporter sieht, sondern diese Art der Berichterstattung für ihn manchmal einfach zum Journalismus dazugehört”.

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4. Netzausbau, Medien, Cybersicherheit: Aspekte der geplanten Digitalstrategie der Bundesregierung
(br.de, Sissi Pitzer, Audio: 23:43 Minuten)
Ganze 226 Mal befinde sich das Wort “digital” im aktuellen Koalitionsvertrag (PDF), doch wegen des Kriegs gegen die Ukraine sei der beabsichtigte “digitale Aufbruch” der Regierungsparteien nicht im vorgesehenen Maß vollzogen worden. Im “MedienMagazin” des Bayerischen Rundfunks geht es um den aktuellen Stand der Dinge: Was ist geplant, was bereits angeschoben?

5. Twitter, Insta & Facebook: Zerstört Social Media unsere Demokratie?
(zdf.de, Jo Schück, Video: 42:30 Minuten)
Soziale Medien können Positives bewirken, bergen jedoch auch Gefahren. Bei “13 Fragen” geht es um das Gefährdungs- und Bedrohungspotential der großen Plattformen: “Brauchen wir ein öffentlich-rechtliches Facebook? Eine Alternative zu werbefinanzierten sozialen Plattformen? Mit demokratischem Auftrag? Zerstört Social Media unsere Demokratie?”

6. Wie Funk “recherchiert” – Ein Blick hinter die Kulissen
(youtube.com, Rezo, Video: 26:55 Minuten)
Rezo und dessen Podcastpartner Julien Bam hatten das öffentlich-rechtliche Content-Netzwerk “Funk” scherzhaft herausgefordert, jene Unternehmen aufzulisten, die aktuelle Kooperationspartner der beiden sind. Der “Funk”-Kanal “offen un’ ehrlich” hat die Herausforderung angenommen, Rezo einen Fragenkatalog zukommen lassen (den dieser per Video beantwortet hat) und ein entsprechendes Video veröffentlicht. Mit dem Ergebnis ist Rezo nicht zufrieden, vor allem, was die Ehrlichkeit und Vorgehensweise des “Funk”-Kanals anbelangt. “offen un’ ehrlich” hat zumindest in den Kommentaren bei sich reagiert: “Hey Leute, wir haben uns Rezos Video natürlich angeschaut und nehmen die Vorwürfe sehr ernst. Wir arbeiten das auf und werden ein Antwortvideo produzieren!”

Klimakommunikation, Distanzierung von “Konkret”, “Cards of Qatar”

1. Journalismus in der Klimakrise – Einmischen, aber richtig
(riffreporter.de, Christopher Schrader)
“Über das Klima zu kommunizieren, kann schwierig und frustrierend sein. Gerade Journalist:innen müssen dabei einige Regeln neu lernen. Zum Beispiel sollten sie überdenken, was sie mit angeblich nackten Fakten und gedankenloser Neutralität anrichten.” Zum Erscheinen des “Handbuchs zur Klimakommunikation” fasst Christopher Schrader in einer persönlichen Analyse zusammen, wie guter Klimajournalismus aussehen könnte.

2. Öffentliche Distanzierung von linkem Magazin “Konkret”
(sueddeutsche.de, Johannes Korsche)
In einer öffentlichen Erklärung haben 17 Autorinnen und Autoren angekündigt, künftig nicht mehr mit dem Magazin “Konkret” zusammenarbeiten zu wollen: “Für uns, Autorinnen und Autoren von Konkret, ist mit dem redaktionellen Kurs zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine rote Linie überschritten. Wir wollen und können nicht weiter in einer Zeitschrift publizieren, die sich in dieser Frage in die Nachbarschaft der AfD, des völkischen Flügels der Linkspartei oder Jürgen Elsässers Compact, von Henry Kissinger, Klaus von Dohnanyi oder den Lobbyverbänden der deutschen Industrie begibt.”

3. “Bild”: Nagelsmanns Freundin berichtet nicht mehr über Bayern
(dwdl.de, Alexander Krei)
Weil Julian Nagelsmann, Trainer des FC Bayern München, mit “Bild”-Reporterin Lena Wurzenberger verbandelt sei, werde diese nicht mehr, wie bisher, über Nagelsmanns Klub berichten. Alexander Krei kommentiert: “So nachvollziehbar der Schritt vor dem Hintergrund eines möglichen Interessenkonflikts auch sein mag, so kommt er durchaus überraschend, schließlich hatte Axel Springer im Falle der Journalistin Franca Lehfeldt noch vor wenigen Monaten anders entschieden.”

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4. Cards of Qatar
(cardsofqatar.11freunde.de)
Die im November anstehende Fußballweltmeisterschaft im autoritären arabischen Staat Katar dürfte das sportliche Medienereignis des Jahres werden, doch die Vorbereitungen zur Veranstaltung haben viel Leid und Tote gebracht. Das Fußballmagazin “11 Freunde” und das schwedische Portal “Blankspot” zeigen verstorbene Arbeitsmigranten als Sammelkarten: “Wir präsentieren die Bilder und Schicksale im Look offizieller Sammelkarten, um die Offiziellen daran zu erinnern, unter welch makabren Umständen dieses Turnier stattfindet. Die Hinterbliebenen sind damit einverstanden, sie wollen auf ihre Angehörigen und ihren Tod aufmerksam machen und hoffen darauf, nicht länger ignoriert zu werden. Die Mannschaften und die Verbände müssen diese Gesichter sehen und diese Geschichten lesen – und dann endlich handeln. Es wird allerhöchste Zeit.”

5. Immer wieder samstags
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Die Sonntagszeitungen “Welt am Sonntag” und “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” haben vor Monaten ihren Erscheinungstag auf Samstag vorgezogen. Markus Ehrenberg hat sich angeschaut, wie sich dieser Schritt auf die Blätter und deren Inhalte ausgewirkt hat.

6. BBC zahlt Entschädigung an Produzenten
(faz.net, Gina Thomas)
In Zusammenhang mit dem auf betrügerische Weise erschlichenen Diana-Interview des BBC-Reporters Martin Bashir zahlt die BBC eine Entschädigung von 50.000 Pfund an den damaligen Produzenten, der den Sender seinerzeit gewarnt hatte und daraufhin wegen angeblicher Illoyalität gefeuert wurde.

KW 25/22: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, endlich Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Samstagsausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Die fatalen Folgen der Null-Covid-Strategie in China
(youtube.com, Weltspiegel, Daniel Satra, Video: 18:15 Minuten)
Daniel Satra ist seit drei Jahren ARD-Korrespondent in China und ist es gewohnt, bei seiner Arbeit auf Schritt und Tritt verfolgt und überwacht zu werden. Seit Chinas Zero-Covid-Politik haben sich die Arbeitsbedingungen für ihn noch einmal verschlechtert, und eine Drehreise gleicht eher einem Horrortrip: “Wir werden Zeugen, wenn seine Corona-Warn-App scheinbar willkürlich von Grün auf Gelb springt, obwohl er täglich mehrmals negativ getestet wurde. Wir erfahren, wie es ist, wenn der Reporter zwischen die Fronten von Provinzbehörden, Seuchenschutz und der Polizei gerät.” Absolute Sehempfehlung.

2. Ferngespräche: Schweiz
(ardaudiothek.de, Holger Klein, Audio: 56:05 Minuten)
Bei den radioeins-“Ferngesprächen” lässt Holger Klein Korrespondentinnen und Korrespondenten über ihre jeweilige Region zu Wort kommen. Diesmal hat er sich mit Kathrin Hondl zusammengeschaltet, die von Genf aus über die Vereinten Nationen, aber auch über Liechtenstein und die Schweiz berichtet.

3. Ich poste, also bin ich: Leben in der Influencer-Gesellschaft
(youtube.com, Yves Bossart, Video: 1:00:34 Stunden)
“Ältere Menschen haben noch nie von ihnen gehört, für jüngere sind sie Stars und Vorbilder: Influencer. Sie teilen ihr intimstes Leben und sammeln Follower, verdienen mit Produkthinweisen oft ein Vermögen. Woher kommt dieser narzisstische Exhibitionismus? Und was macht das mit der Gesellschaft?” In der “Sternstunde Philosophie” über die “Influencer-Gesellschaft” diskutiert Yves Bossart mit Anna Miller, Journalistin, Autorin und Aktivistin, sowie mit Wolfgang M. Schmitt, Youtuber, Podcaster und Autor.

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4. So kommt ihr an ein Recherchestipendium
(hinterdenzeilen.de, Tobias Hausdorf & Niklas Münch, Audio: 46:36 Minuten)
Bei “Hinter den Zeilen” geht es um Recherchestipendien von gemeinnützigen Stiftungen. Die Medienschaffenden Viktoria Morasch und Paul Hildebrandt teilen ihre Tipps und Erfahrungen. Außerdem meldet sich Corinna Cerruti zu Wort, die gerade das Fellowship “Vielfalt im Investigativjournalismus stärken” von den “Neuen deutschen Medienmacher*innen” in Kooperation mit dem “Netzwerk Recherche” durchlaufen hat (für Stipendieninteressierte: alle Adressen sind in einer kleinen Linksammlung auf der Seite zusammengefasst).

5. Der Fall Nannen
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 40:22 Minuten)
In der aktuellen Folge von “quoted. der medienpodcast” beschäftigen sich Nadia Zaboura und Nils Minkmar mit dem legendären “Stern”-Gründer Henri Nannen und der Debatte um Nannens NS-Vergangenheit: “Warum spielt das Thema Nannen plötzlich wieder eine Rolle? Wie sieht er aus, der Umgang des Stern und anderer Medien mit der braunen Geschichte ihrer ehemaligen Protagonisten? Und wieso ist Erinnerung auch und gerade auf diesem Feld so wichtig?”

6. Fynn Kliemann – vom Influencer zum Schwurbler?
(spiegel.de, Marius Mestermann & Anton Rainer & Sebastian Maas, Audio: 29:21 Minuten)
Nach Enthüllungen über fragwürdige Geschäfte mit Corona-Masken und Kritik an seinem Geschäftsgebaren geht der Influencer Fynn Kliemann nun in die Offensive. Teile einer “woken linken Szene” und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks würden ihn angeblich zerstören wollen, weil er “nicht gespurt” habe. Der””Stimmenfang”-Podcast des “Spiegel” beschäftigt sich mit der Frage, was hinter dem Stimmungsumschwung samt Social-Media-Wutausbruch bei Kliemann steckt.

Weiterhin Stille im BILDblog (aber bald nicht mehr)

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

vor etwa einem halben Jahr habe ich hier auf der Seite geschrieben, dass ich aus persönlichen, gesundheitlichen Gründen nicht dazu komme, das BILDblog zu füllen; und dass es noch ein paar weitere Wochen still bleiben wird. Daraus sind nun leider ein paar Monate geworden. Pardon dafür!

Die gesundheitlichen Probleme sind zwar immer noch da, sie bestimmen noch immer den Alltag. Ein wenig hat sich die Situation aber verbessert und entspannt. Daher hoffe ich, dass ich in der kommenden Woche wieder mit dem Bloggen loslegen kann.

Unser “6-vor-9”-Mann Lorenz Meyer war in der Zwischenzeit ja sowieso gewohnt fleißig. Und er wird auch weiterhin morgens um 8:54 Uhr sechs handverlesene Linktipps aus der Medienwelt für Euch bereithalten.

Ich kann mich nur wiederholen: Vielen Dank für Euer Verständnis und die Treue!

“European Newsroom”, Dokukratie, Kliemanns Wutrede

1. Wie dpa mit fragwürdigen Medien auf dem Balkan kooperiert
(netzpolitik.org, Alexander Fanta)
16 europäische Nachrichtenagenturen richten derzeit ein gemeinsames Büro in Brüssel ein, den “European Newsroom”. Eingefädelt habe das Großprojekt der dpa-Geschäftsführer Peter Kropsch. Was die Qualität der Inhalte steigern und zu “Kostensynergien” führen soll, wird von Experten und Expertinnen kritisiert, denn das Geld für den Newsroom stammt aus dem Budget der EU-Kommission für Öffentlichkeitsarbeit.

2. Wir präsentieren: Dokukratie
(fragdenstaat.de, Arne Semsrott & Stefan Wehrmeyer)
“Dokukratie”, das neue Recherchetool von “FragDenStaat” macht unter anderem Kleine Anfragen, Gutachten und Dokumente aus Untersuchungsausschüssen zentral durchsuchbar. “Dokukratie besteht aus zwei zentralen Elementen: Eine Website, über das alle Menschen zentral auf die gesammelten Dokumente zugreifen können, sowie ein offener Scraping-Hub, auf dem die Dokumente gesammelt werden.”

3. Warum ich nicht in die Ukraine gegangen bin
(journalist.de, Carsten Stormer)
Der freie Kriegsreporter Carsten Stormer fühlt sich schuldig, nicht in die Ukraine gereist zu sein. In früheren Zeiten sei er ohne Auftrag losgezogen, um vor Ort nach Geschichten zu suchen. Jetzt ahne er jedoch, was dabei herauskommen würde: “In der Ukraine würde ich bestenfalls nur an der Oberfläche kratzen. Für eine Berichterstattung, die Tiefe und Nähe erzeugt, Wissen und Kontext vermittelt, eine Entwicklung aufzeigt, fehlen mir schlicht die Mittel. Große internationale Medien stellen ihren Korrespondenten Sicherheitsberater zur Seite, meist Ex-Militärs, die die Gefahrenlage einschätzen, die Risiken abwägen können und zur Not eine Recherche abbrechen. Man muss einen Fahrer mit Ortskenntnis anstellen, einen Übersetzer bezahlen. Lokale Produzenten, die helfen, Geschichten zu finden, Gegend und Menschen kennen, die Landessprache beherrschen, Benzin, Lebensmittel und eine Übernachtungsmöglichkeit klarmachen. Das gesamte Team muss mit schusssicheren Westen und Helmen ausgestattet sein. Das alles kostet sehr viel Geld.”

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4. Russischer Dissident versteigert Nobelpreis-Medaille für Rekordpreis
(zeit.de)
Der russische Journalist und Putin-Kritiker Dmitri Muratow ist Mitgründer der mittlerweile zwangseingestellten Zeitung “Nowaja Gaseta” und Inhaber einer Nobelpreismedaille. Diese ließ er nun zugunsten ukrainischer Flüchtlingskinder versteigern. Der Erlös brach alle Rekorde: “Bei einer Auktion in New York erzielte die goldene Medaille einen Erlös von 103,5 Millionen Dollar – rund 98,5 Millionen Euro. Noch nie ist eine Nobelpreismedaille auch nur annähernd für eine solche hohe Summe versteigert worden.”

5. Birte Meier wechselt zu RTL
(sueddeutsche.de, Verena Mayer)
Birte Meier, langjährige Redakteurin des ZDF-Magazins “Frontal21”, wechselt mit den ebenfalls von “Frontal21” kommenden Manka Heise und Christian Esser zu RTL und wird dort nach Senderangaben eine “Investigativ-Unit” aufbauen. Meier hatte 2015 das ZDF wegen Lohnungleichheit verklagt. Das Verfahren lief über mehrere Instanzen, wurde jedoch abgewiesen. Dagegen wehre sich Meier nun vor dem Bundesverfassungsgericht.

6. Fynn Kliemann kritisiert “woke linke Szene”
(tagesspiegel.de, Markus Ehrenberg)
Der in die Kritik geratene Influencer Fynn Kliemann gab sich zwischenzeitlich reuig, holt nun aber zum Gegenangriff aus. In einer Wutrede auf Instagram beklagt er sich über “Teile der woken, linken Szene” und sieht sich im Zentrum düsterer Machenschaften: “Ich verstehe schon, ihr habt mich mit öffentlichen Geldern groß gemacht, dann habe ich nicht gespurt und genau mit den gleichen Geldern soll ich jetzt zerstört werden.”
Weiterer Lesetipp: Derweil treten neue Vorwürfe gegen Kliemann zutage: “Fynn Kliemann versteigerte digitale Kunstwerke für mehr als 200.000 Euro. Aber weil er sich nach Kontraste-Recherchen nicht an seine eigenen Auktionsbedingungen hielt, könnten ihm Schadensersatzforderungen drohen.” (tagesschau.de, Daniel Laufer)

“Unerträgliche Tyrannei”, Neue Kriegs-Rhetorik, Kulturgut Kölsch?

1. Rügen für die Kollegen
(sueddeutsche.de)
Der Deutsche Presserat hat wegen Verstößen gegen ethische Standards im Journalismus sieben Rügen ausgesprochen. Dabei geht es unter anderem um eine Suizidberichterstattung (“Tagesspiegel”), die Verletzung des Opferschutzes (“Bild”) und fehlerhafte Gesundheitstipps (“Hörzu” und “Gong”).

2. Verfassungsgericht stärkt Pressefreiheit
(reporter-ohne-grenzen.de)
Das Bundesverfassungsgericht hat klargestellt, dass sich Journalistinnen und Journalisten nicht strafbar machen, wenn sie geleakte Daten entgegennehmen. Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, freut sich: “Die Ausführungen der Kammer haben Signalwirkung und stellen klar, dass der Datenhehlerei-Paragraf nicht so ausgelegt werden darf, dass dadurch wichtige Teile der Arbeit investigativer Journalistinnen und Reporter sowie ihrer Informantinnen und Helfer kriminalisiert werden.”

3. Hoppla, die “Bild” ist zu links
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Die Journalistin Judith Sevinç Basad hat nach eigenen Angaben bei “Bild” gekündigt und ihre Beweggründe in einem wütenden, offenen Brief geschildert. Der Axel-Springer-Konzern sei ihrer Ansicht nach “vor der unerträglichen Tyrannei der woken Aktivisten eingeknickt”. “Bild”-Chefredakteur Johannes Boie gibt ihr auf Twitter höhnisch Recht: “Stimmt, Judith, wir sind jetzt links!”

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4. Neue Kriegs-Rhetorik der Medien: Lob der Kriegsmüden
(freitag.de, Hans Huett)
Beim “Freitag” kritisiert Hans Huett die Kriegsrhetorik mancher Medienleute: “Der Mut an den Fronten aber unterscheidet sich von dem Fern-Mut des Kommentators. Er schlüpft rhetorisch in die Robe des Richters, befehligt aber kein Standgericht und verfügt über kein Fallbeil, auch kein Erschießungskommando, tut aber mit seinen Worten so, als sei das der Fall. Hoppla!”

5. Fehler in der tagesschau am 13. Juni 2022
(blog.tagesschau.de, Marcus Bornheim)
Am 13. Juni ist der 20-Uhr-“Tagesschau” in ihrer Berichterstattung über den Ukraine-Krieg ein Fehler unterlaufen. Dort wurde von einem russischen Angriff auf einen Markt in Donezk gesprochen, obwohl es sich um einen ukrainischen Artillerie-Angriff auf die von pro-russischen Separatisten besetzte Region gehandelt habe. Im Blog der “Tagesschau” äußerst sich ARD-aktuell-Chefredakteur Marcus Bornheim: “Uns ist der Fehler in der Abnahme des Beitrags nicht aufgefallen, das ärgert uns sehr und wir bedauern das, denn es entspricht nicht der sonst gebotenen journalistischen Sorgfalt in unsere Berichterstattung.”

6. Ein glorifiziertes Kulturgut
(deutschlandfunk.de, Pia Behme & Antje Allroggen, Audio: 6:17 Minuten)
Das Kölner Boulevard-Anzeigenblatt “Express – die Woche” lobt in einem aktuellen Artikel die angeblich gesundheitsfördernden Wirkungen des Kölsch-Konsums. Für den Deutschlandfunk ein Anlass, sich anzuschauen, wie über Alkohol in Medien berichtet wird. Laut Suchttherapeutin Stefanie Bötsch handele es sich bei Alkohol um ein glorifiziertes Kulturgut: “Die Schattenseiten werden in Serien und Filmen selten dargestellt.”

Österreichs Absturz, Qualitätssiegel, “GNTM” erfolgreicher denn je

1. Österreichs freie Presse in Gefahr
(taz.de, Ralf Leonhard)
In der neuen Pressefreiheits-Rangliste von “Reporter ohne Grenzen” stürzt Österreich von Platz 17 auf Platz 31 ab. Innerhalb der EU stünden nur Slowenien (54), Italien (58) und Ungarn (85) noch schlechter da. Ralf Leonhard fasst die Gründe für die unheilvolle Entwicklung in Österreich zusammen.

2. Die Wahrheit über das sensationelle “exklusive Foto” vom abgefangenen “Russen-Flieger”
(uebermedien.de, Frederik von Castell)
“Deutsche Eurofighter – bewaffnet mit Luft-Luft-Raketen – drängen einen Russen-Flieger ab. BILD liegt jetzt exklusiv ein Foto dieser Abfang-Aktion vor – aufgenommen aus einem der Eurofighter” krakeelte “Bild” im Netz und präsentierte stolz das dazugehörige Bild. Frederik von Castell ist der vermeintlichen Sensation für “Übermedien” nachgegangen.

3. “Unabhängige Berichterstattung steht nicht im Dienste einer Kriegspartei”
(fr.de, Katja Thorwarth)
“Machen die deutschen Medien derzeit bezüglich des Ukraine-Kriegs einen guten Job?” In der “Frankfurter Rundschau” spricht Katja Thorwarth mit dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger über neutrale Kriegsberichterstattung, Framing und Propaganda in den Medien.

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4. “GNTM” ist erfolgreicher denn je – dank einer überlegten Strategie
(tagesspiegel.de, Joachim Huber)
Heidi Klums Castingshow “Germany’s Next Topmodel” erfreut sich auch in der 17. Staffel großer Beliebtheit. Das liege auch daran, dass in der Unterhaltungsshow zusätzlich zur eh schon bestehenden Diversität Frauen um die 20 mit Frauen über 60 um den Titel konkurrieren, kommentiert Joachim Huber: “Die Werbebuchungen schauen sich gigantisch an, zuweilen ist es schwer, die Show zwischen den Spots zu finden. Bei ‘GNTM’ funktionieren die Aufmerksamkeits- wie die Eitelkeitsökonomie gleichermaßen. In der Perspektive professionellen, kommerziellen Fernsehens geht es kaum besser.”

5. Bundestagsabgeordnete fordern fraktionsübergreifend Assanges Freilassung
(spiegel.de)
Eine Gruppe von 37 Bundestagsabgeordneten von FDP, SPD, Grünen und der Linken fordert, die Auslieferung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange von Großbritannien an die USA zu stoppen und hat sich mit einem offenen Brief an 24 Mitglieder des britischen Parlaments gewandt.

6. Ob Dr. Who oder Dr. Dre – Hauptsache Arzt!
(youtube.com, Walulis Story – SWR3, Video: 9:04 Minuten)
In der “Walulis Story” geht es aktuell um die angeblichen Qualitätssiegel für “Top-Mediziner” und andere Institutionen, die vom “Focus” vergeben werden – wobei man besser sagen müsste: verkauft werden.

Naidoo beim Wort nehmen, Ramadan-TV, Auslieferung von Julian Assange

1. Ganz so einfach ist es nicht
(tagesspiegel.de, Christoph Rieke)
Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, hat der Sänger Xavier Naidoo ein dreiminütiges Entschuldigungsvideo veröffentlicht: “Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage. Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt.” Für Christoph Rieke ist es damit jedoch nicht getan: “Wenn Naidoo seine Botschaft ernst meint, muss er eindeutig benennen, wofür er um Entschuldigung bittet. Welche Aussagen bereut er konkret? Welche Verschwörungserzählungen haben ihn ‘geblendet’? Und von welchen Gruppierungen distanziert er sich? Bislang beinhaltet sein Reuebekenntnis viele allgemeine Formulierungen. Auch die Aussage, er habe sich lediglich ‘zum Teil’ instrumentalisieren lassen, bietet noch zu viel Interpretationsspielraum.”
Weiterer Lesehinweis: Das Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) hat sich angeschaut, wie Xavier Naidoos Videostatement in der Szene der Verschwörungsideologen aufgenommen wurde, und die Ergebnisse in einem Twitter-Thread zusammengefasst.

2. Britisches Gericht erlaubt Auslieferung von Assange an die USA
(spiegel.de)
Der Londoner Westminster Magistrates Court hat zum Fall von Julian Assange einen formellen Auslieferungsbeschluss erlassen. Die endgültige Entscheidung, ob der Wikileaks-Gründer an die USA ausgeliefert wird, liegt nun bei der britischen Innenministerin Priti Patel. In den USA droht Assange eine lebenslange Haft.
Weitere Lesehinweise: Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appelliert an Patel, Assange nicht an die USA auszuliefern: “Es ist nicht damit zu rechnen, dass Julian Assange in den USA ein faires Verfahren erwartet, an dessen Ende auch ein Freispruch stehen kann”, so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall: “Julian Assange verdient einen Orden und nicht eine lebenslange Haftstrafe.” Auch Reporter ohne Grenzen setzt sich dafür ein, eine Auslieferung von Assange an die USA zu verhindern, und hat dazu eine Petition verfasst: “Mit dieser Petition sammeln wir all jene Stimmen, die sich für unabhängigen Journalismus und Pressefreiheit einsetzen. Die britische Innenministerin muss nun ein Zeichen zum Schutz der freien Presse setzen, indem sie den Auslieferungsantrag der USA ablehnt und dafür sorgt, dass Julian Assange auf der Stelle freikommt.”

3. Der Mörder und die Medien
(deutschlandfunk.de, Matthias Dell, Audio: 4:59 Minuten)
Der achtteilige Podcast “Das System Söring” erzählt die Geschichte eines wegen zweifachen Mordes in den USA verurteilten Deutschen, der mittlerweile aus der Haft entlassen und nach Deutschland ausgeliefert wurde. Das Bild, das über den Fall in der Öffentlichkeit bestehe, sei vor allem durch den Mann selbst und seinen sogenannten “Freundeskreis” geprägt und mindestens unvollständig (siehe dazu auch: Die erstaunliche Medienkarriere des verurteilten Doppelmörders Jens Söring bei “Übermedien”). Mathias Dell kommentiert: “Es ist eine spannende Frage, wie es mit der Geschichte von Jens Söring in den deutschen Medien weitergeht. Werden die Leute, die Sörings Narrativ auf den Leim gegangen sind, die Größe haben, das einzugestehen?”
Weiterer Hörtipp: Der Podcast über den Podcast mit den Podcast-Macherinnen Alice Brauner und Johanna Behre: Doppelmörder oder Justizopfer? (deutschlandfunk.de, Ramona Westhof, Audio: 42:46 Minuten)

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4. Wer sein Konto teilt, soll mehr zahlen
(zeit.de, Eike Kühl)
Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt musste Netflix einen Rückgang bei seinen Abozahlen bekanntgeben, und auch das folgende Quartal werde aller Voraussicht nach nicht gut laufen (gestrige “6-vor-9”-Leseempfehlung: Netflix kämpft mit Sättigungseffekt). Eike Kühl berichtet bei “Zeit Online” nun darüber, wie Netflix gegen das bislang tolerierte Account-Sharing vorgehen will. Das Medienmagazin “DWDL” weiß von Plänen des Streaminganbieters, zusätzlich zum werbefreien Abo ein werbefinanziertes günstigeres Abo anzubieten.

5. Wie können Medien die Jugend besser erreichen, Bob Blume?
(wasmitmedien.de, Daniel Fiene & Sebastian Pähler, Audio: 1:01:21 Stunden)
Die “Was-mit-Medien”-Podcaster Daniel Fiene und Sebastian Pähler haben sich den Oberstufenlehrer Bob Blume eingeladen, der im Internet als “Netzlehrer” bekannt ist und unlängst mit dem “Goldenen Blogger” ausgezeichnet wurde. Im Gespräch geht es um die Frage: Können Redaktionen und Lehrerzimmer voneinander lernen?

6. Ein Bild von einem Mann
(sueddeutsche.de, Sina-Maria Schweikle)
Ramadan-TV-Serien sind in Ägypten ein kollektives Erlebnis und das Fernsehereignis schlechthin, so Sina-Maria Schweikle. Die leichte Fernsehkost sei jedoch nicht unschuldig: “Hinter den heiteren Serien, die im familiären Umfeld nach dem gemeinsamen Fastenbrechen ausgelassene Stimmung bewirken, steckt heute teils viel mehr als bloße Unterhaltung. Es ist ein propagandistisches Werkzeug, das sich der Staat immer mehr zunutze macht.”

Firmengründer Reichelt, Nach den Rechten sehen, “Goldene Blogger”

1. Ex-“Bild”-Chef Reichelt gründet Medienfirma
(spiegel.de, Alexander Kühn & Anton Rainer)
Laut einer Recherche des “Spiegel” hat der geschasste Ex-“Bild”-Chef Julian Reichelt in Berlin ein Medienunternehmen gegründet, er soll mit einigen Mitarbeitern an dem neuen Projekt arbeiten. Alexander Kühn und Anton Rainer sind der Sache nachgegangen und auf eine mögliche Verbindung zu einem umtriebigen Milliardär gestoßen.

2. Wertvolle Recherchehilfe aus dem Weltall
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers, Audio: 7:25 Minuten)
In Zusammenhang mit den Gräueltaten und Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in der Ukraine gewinnen Satellitenbilder eine große Bedeutung. Die Firma Maxar Technologies veröffentlichte unlängst hochauflösende Sattelitenaufnahmen des Ortes Butscha. Diese “bestätigen die jüngsten Videos und Fotos in den sozialen Medien, auf denen Leichen zu sehen sind, die seit Wochen auf der Straße liegen”, so ein Sprecher des privaten Unternehmens.

3. Nach den Rechten sehen
(taz.de, Peter Nowak)
Die beiden linken Aufklärungsportale “Blick nach Rechts” und “Endstation Rechts” haben sich zusammengeschlossen – aus Sicht von “taz”-Autor Peter Nowak zu einem Zeitpunkt, der besser nicht hätte sein können. Die Zusammenlegung habe den Verantwortlichen eine Menge Arbeit abverlangt, so einer der Verantwortlichen: “Vor allem aus technischer Sicht war es ein relativ aufwendiger Prozess. Insgesamt mussten über 25.000 Artikel in einer sinnvollen Struktur zusammengelegt werden. Das Portal wurde technisch komplett neu konzipiert.”

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4. Goldene Blogger: Abends im Museum
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Anfang der Woche fand in Berlin zum fünfzehnten Mal die Verleihung der “Goldenen Blogger” statt. Mit-Initiator Thomas Knüwer berichtet über seine Eindrücke und Empfindungen und erzählt, wer mit einer der begehrten Trophäen nach Hause gehen konnte.
Transparenzhinweis: Der “6-vor-9”-Kurator war in der Kategorie “Bester Einzelbeitrag” nominiert.

5. 3,8 Millionen Deutsche waren noch nie im Internet
(zeit.de)
Laut Statistischem Bundesamt haben sechs Prozent der Menschen in Deutschland zwischen 16 und 74 Jahren noch nie das Internet genutzt. Das entspreche rund 3,8 Millionen Personen. In der Europäischen Union habe der Durchschnitt bei acht Prozent gelegen. Weltweit haben nach Schätzungen der Vereinten Nationen 37 Prozent der Menschen noch nie das Internet genutzt.

6. Sonderoperation
(journalist.de, Sebastian Pertsch & Udo Stiehl)
Sebastian Pertsch und Udo Stiehl werfen im Rahmen ihres Projekts “Floskelwolke” einen sprach- und medienkritischen Blick auf vielbenutzte Formulierungen. Diesmal geht es um die “Sonderoperation” und weitere verschleiernde Kriegsvokabeln.

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