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Einsicht zu Nord Stream 2, “Klare Kante”, Influencer-Abzocke

1. VG Berlin gewährt Zugang zu “Nord Stream 2”-Infor­ma­tionen
(lto.de, Max Kolter)
Wie “Legal Tribune Online” berichtet, hat das Verwaltungsgericht Berlin die Bundesregierung dazu verurteilt, einem “Bild”-Reporter Einsicht in Unterlagen zu den Erdgas-Pipelines Nord Stream 2 zu gewähren. Dabei gehe es vor allem um Informationen zur Genehmigung und zum Bau der Pipelines sowie zur Gründung und zur Tätigkeit der umstrittenen “Stiftung des Landes Mecklenburg-Vorpommern für Klimaschutz und Bewahrung der Natur”.

2. Klare Kante notwendig
(djv.de, Paul Eschenhagen)
Silke Schröder, Vorstandsmitglied des Vereins Deutsche Sprache, hat auf der Plattform X/Twitter die “Remigration von sog. Journalisten an Ausbildungsstätten, die ihnen ideologiebefreit die Grundlagen ihres Handwerks beibringen” gefordert (Schröder hat ihr X-Konto mittlerweile auf privat gestellt). “Darunter kann man nur den Wunsch nach einer Deportation von unliebsamen Journalistinnen und Journalisten in Umerziehungslager verstehen”, kommentiert Mika Beuster, Bundesvor­sitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes: “Das erinnert an die dunkelsten Zeiten in Deutschland.” Vergangene Woche berichtete “Correctiv”, dass Silke Schröder an einem Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und finanzstarken Unternehmern in einem Hotel bei Potsdam teilgenommen habe.

3. Prognosen zur Landtagswahl Sachsen: 37, 34 oder 32 Prozent – wie viel hätten sie den gern?
(flurfunk-dresden.de, Peter Stawowy)
Anhand der aktuellen Umfragen zur im September 2024 anstehenden Landtagswahl in Sachsen zeigt Peter Stawowy, wie unterschiedlich die Werte der Meinungsforscher ausfallen. Sein Fazit: “In jedem Fall gilt es, Umfragen nur als das zu sehen, was sie sind: Momentaufnahmen. Denn, das macht Politik ja auch so spannend: Bis zu den Wahl-Terminen kann noch einiges passieren.”

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4. “Das Fenster nach Gaza”
(taz.de, Matthias Ubl)
Im Interview mit Christoph Resch, Pressereferent von Reporter ohne Grenzen, geht es um die gefährliche Situation für Journalisten und Journalistinnen im Gaza-Krieg. Die Organisation fordert eine genaue Untersuchung jedes einzelnen Todesfalls. Es gebe Hinweise auf gezielte Tötungen von Medienschaffenden durch die israelischen Streitkräfte, wie im Fall des Reuters-Journalisten Issam Abdallah.

5. Funke gehört nun vollständig der Familie Grotkamp
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Timo Niemeier bei “DWDL” berichtet, gehört die Funke Mediengruppe nach rund zweieinhalb Jahren unternehmerischer Führung nun vollständig der Familie um Petra Grotkamp. Dieser Schritt folge einer Vereinbarung aus dem Jahr 2021, in der sich die Familie Grotkamp mit den bisherigen Miteigentümern auf den Kauf aller Unternehmensanteile geeinigt habe.

6. Influencer sammelte Zehntausende Euro für Obdachlosen – und behielt Großteil offenbar für sich
(spiegel.de)
Am vergangenen Freitag verlinkten wir in den “6 vor 9” einen Beitrag des Medienmagazins “Zapp” (Video: 6:20 Minuten), in dem gezeigt wurde, wie Youtuber mit Geschenken an Obdachlose Klicks produzieren. Nun berichtet der “Spiegel” von einem Influencer, der bei TikTok und Instagram Spenden in fünfstelliger Höhe für einen Obdachlosen gesammelt, diese jedoch offenbar nahezu komplett für sich behalten habe.

Geheime Medienpläne, Rezo vs. “Strg_F”, Bedrohte Medienvielfalt

1. “Correctiv” deckt geheime Medienpläne der Neuen Rechten auf
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Audio: 7:54 Minuten)
Das Recherchenetzwerk “Correctiv” berichtete gestern von einem konspirativen Treffen einflussreicher AfD-Politiker mit Rechtsextremen, bei dem ein geheimer Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen besprochen worden sei. Bei der Zusammenkunft sei es auch um den Kampf gegen öffentlich-rechtliche Medien und den Aufbau einer rechtsextremen Gegenöffentlichkeit gegangen, berichtet “Correctiv”-Chefredakteur Justus von Daniels im Gespräch mit dem Deutschlandfunk.
Weitere Lesetipps: Making-Of zur Geheimplan-Recherche und Nach Correctiv-Recherche: Bundestagsabgeordnete fordern rechtliche Schritte gegen AfD (beide correctiv.org).

2. Rezo gegen den NDR: Die Zerstörung des Formats “STRG_F”
(msn.com, Jochen Zenthöfer)
Jochen Zenthöfer setzt sich mit den Vorwürfen des Youtubers Rezo gegen das Reportageformat “Strg_F” des NDR und “funk” auseinander. Rezo wirft dem Format vor, in Reportagen über ihn und einen seiner Sponsoren sowie in anderen Beiträgen Fehler gemacht und diese anschließend vertuscht zu haben. Diese Vorwürfe haben zu einer größeren Kontroverse und zu Glaubwürdigkeitsproblemen für “Strg_F” geführt. Der NDR hat eine sorgfältige Prüfung und Aufarbeitung angekündigt. Alle angesprochenen Videos sind im Artikel verlinkt.

3. Madsack macht den Sack zu
(taz.de, Johann Voigt)
Die Madsack Mediengruppe aus Hannover hat die DDV Mediengruppe aus Dresden übernommen und besitzt nun alle Dresdner Lokalzeitungen, einschließlich der “Sächsischen Zeitung”, der “Dresdner Morgenpost” und der “Dresdner Neuesten Nachrichten”. Diese Übernahme, der das Bundeskartellamt noch zustimmen muss, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Vielfalt des Lokaljournalismus in Dresden haben. Darüberhinaus fragt sich Johann Voigt in der “taz”: “Inwiefern werden sich die Inhalte von SZ, Dresdner Morgenpost und DNN angleichen? Werden Redaktionen zusammengelegt? Oder versucht Madsack womöglich die auflagenschwächere DNN abzustoßen?”
Weiterer Lesetipp: Kartellamt ist gefordert: “Der Deutsche Journalisten-Verband fordert das Bundeskartellamt auf, die in diesen Tagen bekannt gewordenen Fusionspläne von zwei Zeitungsverlagen einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.” (djv.de, Hendrik Zörner)

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4. Was wir besser machen könnten
(arminwolf.at)
Im Rahmen einer Ringvorlesung zum 100. Geburtstag des “Spiegel”-Gründers Rudolf Augstein sprach Armin Wolf darüber, “warum öffentlich-rechtliche Medien nie wichtiger waren – und was wir besser machen können”. Auf seiner Website veröffentlicht Wolf den Text seiner Rede, in der er sich mit der Bedeutung und den Herausforderungen der öffentlich-rechtlichen Medien in der heutigen, digital geprägten Medienlandschaft auseinandersetzt. Er geht auf die historische Entwicklung und den aktuellen Stand von Medienproduktion und -konsum ein und diskutiert die Auswirkungen von Desinformation und “Fake News” sowie die Rolle der Medien bei der Förderung einer informierten Demokratie.

5. “2024 entscheidet über die Demokratie”
(verdi.de, Günter Herkel)
Maria Ressa ist Chefredakteurin und Geschäftsführerin des philippinischen Nachrichten- und Investigativportals “Rappler” und hat 2021 für ihren Einsatz für die Pressefreiheit den Friedensnobelpreis erhalten. Auf einer internationalen Konferenz der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Organisation Reporter ohne Grenzen sprach Ressa über die Bedrohung der Menschenrechte durch Desinformation, Online-Belästigung und Überwachung.

6. Viele fremdeln noch mit Twitch
(blog.medientage.de, Lisa Priller-Gebhardt)
Lisa Priller-Gebhardt beschäftigt sich mit der Nutzung der Livestreaming-Plattform Twitch durch etablierte deutsche Medienunternehmen. Sie stellt heraus, dass Twitch eine große, vor allem junge Community anziehe und sich über Gaming hinaus auf verschiedene Genres wie Kochen, Sport und Musik ausgeweitet habe. Trotz der wachsenden Popularität und der potenziellen Vorteile seien viele Medienhäuser noch zurückhaltend bei der Nutzung der Plattform.

Bauernproteste, Fake-Zitate, Bewährungsstrafen

1. Wie Rechte die Bauernproteste unterwandern
(deutschlandfunk.de, Jennifer Strange, Audio: 5:08 Minuten)
Der Deutschlandfunk berichtet über die Sorge der Verfassungsschützer vor einer rechten Unterwanderung der derzeitigen Bauernproteste in Deutschland. Dabei geht es vor allem um die Deutungshoheit in den Sozialen Medien. Ebenfalls im Deutschlandfunk sprechen Martin Krebbers und Ann-Kathrin Büüsker über die Berichterstattung über die Bauernproteste im Speziellen und die dahinter stehende Agrarthematik im Allgemeinen (Audio: 6:20 Minuten).

2. Bewäh­rungs­strafen nach Angriff auf “heute show”-Team
(lto.de)
Am Rande einer “Querdenker”-Demonstration im Mai 2020 griff eine vermutlich linksextreme Gruppe ein ZDF-Fernsehteam brutal an und verletzte mehrere Mitglieder des ZDF-Teams schwer. Das Amtsgericht Tiergarten verurteilte nun drei Männer und eine Frau wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und verhängte ein Schmerzensgeld von jeweils 5.000 Euro. Die Angeklagten hatten behauptet, das ZDF-Team verwechselt zu haben, was nicht widerlegt werden konnte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

3. Kriminelle verbreiten Missbrauchsbilder über gehackte Facebook-Konten
(spiegel.de)
Die bayerische Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Internetkriminalität warnt vor einer zunehmenden Verbreitung von Missbrauchsabbildungen von Kindern über gehackte Facebook-Accounts. Zudem seien die Ermittlerinnen und Ermittler mit durch Künstliche Intelligenz erzeugten Bildern von sexueller Gewalt an Kindern konfrontiert, die immer schwerer von echten Fotos zu unterscheiden seien.

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4. Private Ablenkungen
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Johannes Drosdowski kommentiert die vom “Wall Street Journal” thematisierten angeblichen Drogenprobleme von Elon Musk: “Uns sollte nicht die Sorge von Musks Umfeld berühren, sondern die Sorge um Musks Einfluss auf unser eigenes Umfeld umtreiben. Die ständige Auseinandersetzung mit Musks Privatheit, egal ob bei Süchten, Übergewicht, Humor versperrt den Blick auf das Wichtige: das Gebaren eines machtgeilen, ­politiktreibenden Milliardärs, der öffentlich antisemitische und rassistische Verschwörungserzählungen verbreitet.” Weiterer Hörtipp: Im Social-Media-Podcast “Haken dran” sprechen Gavin Karlmeier und Dax Werner ebenfalls über das Thema und kommen zu einer ähnlichen Einschätzung (spotify.com, Audio: 45:39 Minuten).

5. So kommen Sie Fake-Zitaten auf die Schliche
(correctiv.org)
Das Recherchenetzwerk “Correctiv” gibt praktische Tipps zum Erkennen gefälschter Zitate: Erstens: gezielte Internetrecherche mit Suchoperatoren, um den genauen Wortlaut zu überprüfen; zweitens: Quellenangaben überprüfen und vertrauenswürdige Quellen suchen; drittens: Bild-Rückwärtssuche für Textkacheln; viertens: direkte Nachfrage bei den Betroffenen; und fünftens: gesunde Skepsis gegenüber Zitaten, insbesondere wenn sie bekannten Personen zugeschrieben werden und keine seriöse Quellenangabe vorhanden ist.

6. Wenn du zur Trauerfeier gehst … weil es da die besten #Selfies gibt
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Bei “Übermedien” geht es um das Verhalten der stellvertretenden “Bild”-Chefredakteurin Tanja May, die bei der Beerdigung des CDU-Politikers Wolfgang Schäuble Selfies mit prominenten Trauergästen gemacht und diese auf Instagram geteilt hat. Boris Rosenkranz fragt sich in seiner Glosse, wie sich May bei anderen Gelegenheiten inszeniert hätte – und hat dies gleich mal mit satirischen Bildern und Texten nachgestellt.

Faktenlose Polemik, Ende der PiS-Propaganda, Kevin reich zu Haus

1. Faktenlose Polemik bei Exxpress zum Thema Schneefall und Klimawandel
(kobuk.at, Corinna Crestani)
Corinna Crestani kritisiert bei “Kobuk” einen Artikel des österreichischen “Exxpress”, der den Klimawandel im Zusammenhang mit Schneefällen diskutiert. Crestani wirft der “Exxpress”-Redaktion vor, ohne wissenschaftliche Grundlage zu argumentieren und Expertenmeinungen zu ignorieren oder falsch darzustellen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel würden falsch interpretiert oder verzerrt wiedergegeben.

2. Ende der PiS-Propaganda
(taz.de, Gabriele Lesser)
Wie Gabriele Lesser in der “taz” berichtet, müsse sich die rechte PiS-Partei in Polen, die in den vergangenen Jahren die öffentlich-rechtlichen Medien zu Propagandazwecken umgebaut habe, von ihrem Hauptsender TVP trennen. Die neue Mitte-Links-Regierung, die im Oktober gewählt wurde, habe sich zum Ziel gesetzt, Objektivität und Ausgewogenheit im Rundfunk wiederherzustellen. Dies könnte massive Auswirkungen auf die PiS haben, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Kommunal-, Regional- und Europawahlen, da die Partei ihre Medienmacht und damit ihren Einfluss auf die öffentliche Meinung verliere.

3. 16. Goldener Günter: Die medialen Peinlichkeiten des Jahres 2023
(dwdl.de, Thomas Lückerath & Timo Niemeier)
Die Redaktion des Medienmagazins “DWDL” kürt regelmäßig die Peinlichkeiten des vergangenen Medienjahres mit einem Negativpreis: dem “Goldenen Günter”. Hintergrund der seit 2008 vergebenen Auszeichnung sei eine Aussage des damaligen ARD-Programmdirektors Günter Struve. Dieser habe eine Sendung mit der Künstlerin Lady Bitch Ray als “ziemlich ui-jui-jui” bezeichnet. Die Auswahl an Peinlichkeiten ist in diesem Jahr besonders groß und reicht von der Idee, Michael Wendler zurück ins TV-Geschäft zu holen, über das mit Künstlicher Intelligenz gefakte Michael-Schumacher-“Interview” der “Aktuellen” bis hin zu den schwurbelnden Aussagen von Richard David Precht im ZDF-Podcast “Lanz & Precht”.

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4. Uns fehlen noch 225.903 Euro!
(netzpolitik.org)
netzpolitik.org versteht sich als “Medium für digitale Freiheitsrechte”. Die Redaktion beschäftigt sich unter anderem mit staatlicher Überwachung, Open-Source-Software, Telekommunikationsgesetzen sowie kreativem Gemeingut und einer freien Wissensgesellschaft. Das Angebot von netzpolitik.org finanziert sich fast vollständig aus Spenden der Leserinnen und Leser. Zum Ende des Jahres wird das Geld knapp und die Redaktionen bittet um Unterstützung.

5. MDR-Fernsehen: Umschau am 12.12.2023
(mdr.de)
Gestern haben wir in den “6 vor 9” einen Artikel des “Volksverpetzers” empfohlen, in dem Gunnar Hamann einen Beitrag des MDR hinterfragt, mit dem sich der öffentlich-rechtliche Sender aus seiner Sicht zum Sprachrohr der “Querdenken”-Bewegung gemacht hat. Der MDR hat nun eine Richtigstellung veröffentlicht, in der er einräumt, dass die “publizistischen Sorgfaltskriterien” nicht eingehalten wurden. Man habe die Sendung bereits “depubliziert”.

6. So reich sind die McCallisters – und sieben weitere schräge Fakten über den Film
(spiegel.de)
Im deutschen Fernsehen haben sich zu Weihnachten gewisse Traditionen herausgebildet. Dann holen die Sender die immer gleichen Filme aus dem Schrank, seien es “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel”, “Sissi”, der Actionklassiker “Stirb langsam” oder der Weihnachtsfilm “Kevin allein zu Haus” aus den 90er-Jahren. Die “New York Times” ist nun der Frage nachgegangen, wie reich Kevins Filmfamilie wirklich ist, und der “Spiegel” hat das Thema aufgegriffen. Außerdem gibt es sieben weitere unterhaltsame Fun Facts für alle, die beim rituellen Fernsehgenuss mit Hintergrundwissen glänzen wollen.

X warnt vor Tesla-Kritik, Genderverbot, Sprachrohr

1. X warnt vor Links zu Tesla-kritischen Presseberichten
(spiegel.de)
Links zu Artikeln der schwedischen Zeitung “Aftonbladet”, die sich kritisch mit Elon Musks Unternehmen Tesla beschäftigen, werden von Elon Musks Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) offenbar mit einem Warnhinweis versehen, der den Nutzerinnen und Nutzern suggeriert, dass diese Links potenziell unsicher seien. Die betroffenen Artikel enthalten kritische Inhalte über den Autobauer Tesla, insbesondere zu Themen wie Kinderarbeit im Zusammenhang mit Zulieferern. X wurde bereits in der Vergangenheit dafür kritisiert, Links aus Eigeninteresse zu manipulieren.
Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins sprach der “6-vor-9”-Kurator über die geleakten Dokumente, nach denen es bei X die Anweisung gebe, toxische Inhalte auf der Plattform zu belassen, und über die Maßnahmen der EU gegen all das: Was ist los mit Elon Musk, X und der EU? (radioeins.de, Lorenz Meyer, Audio: 4:15 Minuten)

2. Insolvenzverwalter sucht neue Eigentümer für “Meedia” & Co.
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, scheint eine Zukunft für die Fachtitel “Meedia”, “Blickpunkt Film” und “Musikwoche” nach dem Antrag ihres Verlags auf Insolvenz in Eigenverwaltung grundsätzlich möglich. Der zuständige Insolvenzverwalter habe angekündigt, dass diese Titel nach grundlegenden Sanierungsmaßnahmen weitergeführt werden könnten, was jedoch “deutliche Personalanpassungen, eine Neuausrichtung der Unternehmensstrategie und die Einstellung nicht rentabler Teilbereiche” einschließe.

3. HR hält Genderverbot für verfassungswidrig
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Hessische Rundfunk (HR) hat sich gegen das von der neuen Koalition aus CDU und SPD in Hessen geplante Genderverbot ausgesprochen und es als verfassungswidrig und als Verstoß gegen die Rundfunkfreiheit bezeichnet. Der Vorsitzende des HR-Rundfunkrats, Harald Freiling, betont, es sei nicht Aufgabe der Politik, inhaltliche Vorgaben für den Rundfunk zu machen, denn Staatsferne und Rundfunkfreiheit seien Grundwerte. Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt diese Position.

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4. MDR als Sprachrohr von “Querdenken” – Die ganze Geschichte
(volksverpetzer.de, Gunnar Hamann)
Beim “Volksverpetzer” hinterfragt Gunnar Hamann einen Beitrag des MDR, mit dem sich der öffentlich-rechtliche Sender aus seiner Sicht zum Sprachrohr der “Querdenken”-Bewegung gemacht habe: “In seiner Aufmachung ist dieser wie ein Krimi aufgebaut. Dabei ist der eigentliche ‘Krimi’ die Recherche dazu: Von einfachen Widersprüchen und Fragen zu und bei den Beteiligten angefangen, bis hin zur Löschung des Beitrags am vergangenen Sonntag.”

5. Redaktionen und Berichterstattung: weniger divers als die Gesellschaft
(de.ejo-online.eu)
Die Reuters-Studie “Race and leadership in the news media 2023” zeige, dass in den Führungsetagen großer Medienhäuser weltweit nur 23 Prozent der Positionen von People of Color besetzt sind, obwohl diese 44 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. In Deutschland gebe es in den untersuchten Medienunternehmen keine Führungspositionen, die von People of Color besetzt sind. Dies führe zu einer eingeschränkten Meinungsvielfalt und beeinträchtige sowohl die journalistische Qualität als auch die gesellschaftliche und politische Teilhabe.

6. Journalismus
(urheber.info)
Das “IU Mag”, das Magazin der Initiative Urheberrecht, widmet sich in jeder Ausgabe einer bestimmten Branche und beleuchtet deren spezifische Herausforderungen im Kontext des Urheberrechts. Die kostenlos verfügbare Ausgabe Nummer 8 des Magazins (PDF) widmet sich dem Journalismus und untersucht, inwieweit generative Künstliche Intelligenz die Verlässlichkeit von Texten, Bildern und Filmen in diesem Bereich beeinflusst.

“Torial” überlebt, Neuer RBB-Staatsvertrag, Cyborg Axel Springer

1. Torial überlebt vorerst
(taz.de, Lotte Laloire)
Wie die “taz” berichtet, wurde die Plattform “Torial”, ein LinkedIn-ähnliches Netzwerk für Medienschaffende, das eigentlich vor dem Aus stand, durch eine Spende von 50.000 Euro vorerst gerettet. Zu verdanken sei dies wohl einer IT-Unternehmerin, die anonym bleiben wolle und nicht aus dem Journalismus komme. Die Plattform sei insbesondere für FLINTA-Personen (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen) unverzichtbar. Unterdessen plane der Berufsverband “Freischreiber”, ein ähnliches Angebot für seine Mitglieder zu schaffen.

2. Berlin und Brandenburg beschließen neuen RBB-Staatsvertrag
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Die Landesparlamente von Berlin und Brandenburg haben dem neuen Staatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zugestimmt, der Anfang 2024 in Kraft treten soll. Trotz der Kritik von RBB-Intendantin Ulrike Demmer, die Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit ihres Senders äußerte, enthalte der Vertrag Änderungen wie die vorgeschriebene Eröffnung eines neuen Regionalbüros. Auch von Seiten der Belegschaft gebe es Kritik – man befürchte den “Eingriff in unsere Programmautonomie”.

3. Wir brauchen Teams – und zwar generationsübergreifende
(journalist.de, Henriette Löwisch)
Henriette Löwisch, Leiterin der Deutschen Journalistenschule, schreibt über die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus der Zusammenarbeit zwischen erfahrenen Journalistinnen und Journalisten einerseits und digital versierten Nachwuchskräften andererseits ergeben: “In Zeiten des Fachkräftemangels könnte eine zukunftsgewandte Personalentwicklung beinhalten, jeweils eine Nachwuchskraft und ein älteres Redaktionsmitglied zusammenzuspannen, so dass sie sich eine Stelle teilen.”

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4. Axel Springer ist jetzt ein Cyborg
(verdi.de, Tina Groll)
Tina Groll, Redakteurin bei “Zeit Online” und Vorsitzende des Bundesvorstandes der Gewerkschaft Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union, kommentiert die Partnerschaft zwischen dem ChatGPT-Anbieter OpenAI und dem Axel-Springer-Konzern: “Axel Springer soll ein rein digitales Medienhaus werden, heißt es vom Konzern. So weit okay. Dass Konzernlenker Mathias Döpfner aber ankündigt, ‘die Möglichkeiten des durch KI gestärkten Journalismus ausloten – um Qualität, gesellschaftliche Relevanz und das Geschäftsmodell für Journalismus auf die nächste Stufe zu heben’ klingt eher wie eine Drohung als ein Versprechen.”

5. Verleger Jimmy Lai endlich freilassen
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert die sofortige Freilassung des Hongkonger Verlegers Jimmy Lai, dem wegen angeblicher Verstöße gegen ein von Peking erlassenes Sicherheitsgesetz eine lebenslange Haftstrafe droht. Lai ist bereits seit mehr als drei Jahren inhaftiert und wurde wegen seiner Teilnahme an Pro-Demokratie-Demonstrationen sowie wegen Betrugsvorwürfen verurteilt. Das Sicherheitsgesetz, das Journalistinnen und Journalisten weltweit betreffe, werde von den chinesischen Behörden zur Verfolgung von Medienschaffenden in Hongkong eingesetzt und habe zu einem Klima der Angst und zur Schließung mehrerer Medien geführt.

6. Kuchenskandal – Influencerin muss Millionenstrafe zahlen
(spiegel.de)
Chiara Ferragni, eine bekannte italienische Influencerin mit fast 30 Millionen Followern auf Instagram, müsse wegen “unlauterer Geschäftspraktiken” eine Strafe in Millionenhöhe zahlen. Ihre Unternehmen Fenice und TBS Crew hatten eine von ihr kreierte Pandoro-Torte vermarktet und dabei fälschlicherweise den Eindruck erweckt, ein Teil des Erlöses komme krebskranken Kindern zugute. Tatsächlich habe der Kuchenhersteller nur einen vorher festgelegten Betrag an ein Krankenhaus gespendet.

Jahresbilanz, Hinweisgeberschutz unzureichend, Reporter:innen-Preis

1. Weniger Getötete trotz der Tragödie in Gaza
(reporter-ohne-grenzen.de)
Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen sind dieses Jahr 45 Journalisten und Journalistinnen in Verbindung mit ihrer Arbeit getötet worden – die niedrigste Zahl seit 2002, “trotz der Tragödie in Gaza”, wo mindestens 17 Medienschaffende starben. Über die Hälfte dieser Todesfälle habe sich in Kriegsgebieten ereignet. Außerdem seien derzeit weltweit 521 Journalistinnen und Journalisten willkürlich inhaftiert, was einem Rückgang von etwa acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche, aber immer noch auf einem hohen Niveau liege. Weitere Informationen liefert die Jahresbilanz der Pressefreiheit (PDF).

2. Reporter:innen-Preis 2023
(reporter-forum.de)
Das Reporter:innen-Forum hat kürzlich seinen begehrten Preis verliehen. 109 Arbeiten waren in diesem Jahr für den Reporter:innen-Preis nominiert, zwölf davon hat die Jury ausgezeichnet. Download-Empfehlung: Der kostenlose 121-seitige Reader (PDF) mit allen prämierten Texten (die sich sonst meist hinter Paywalls befinden).

3. Abschlusserklärung: Per Gesetz jetzt alles besser? Mitnichten!
(whistleblower-net.de, Kosmar Zittel)
Das Whistleblower-Netzwerk kritisiert das deutsche Hinweisgeberschutzgesetz als unzureichenden Schutz für Whistleblower. Die Organisation weist darauf hin, dass das Gesetz gravierende Mängel wie einen eingeschränkten Anwendungsbereich und einen unzureichenden Schutz bei Offenlegung habe, wodurch viele Whistleblower ungeschützt bleiben würden. Das Netzwerk fordert eine Ausweitung des Schutzbereichs sowie umfassendere Entschädigungs- und Unterstützungsleistungen, um Whistleblower besser vor Repressalien zu schützen und sie bei der Bewältigung der persönlichen Folgen zu unterstützen.

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4. Metas neues Netzwerk Threads ist jetzt auch in Deutschland verfügbar
(spiegel.de)
Es hatte sich angedeutet, jetzt ist es so weit: Threads, das neue Soziale Netzwerk des Facebook- und Instagram-Mutterkonzerns Meta, ist nun auch in Deutschland verfügbar, nachdem es in den USA und anderen Ländern bereits große Nutzerzahlen erreicht hatte. Threads bietet kurze Textbeiträge, unterstützt aber auch Links, Fotos und Videos. Die Nutzerinnen und Nutzer können sich mit ihren Instagram-Zugangsdaten einloggen. Meta passe sich mit Threads an die Datenschutzgesetze der EU an und plane, die App mit anderen Diensten wie Mastodon interoperabel zu machen, was die Interaktionen und die Reichweite erhöhen könnte.

5. Gefälschte “Hitler-Tagesbücher” ans Bundesarchiv übergeben
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie “DWDL” berichtet, wurden die gefälschten “Hitler-Tagebücher”, die in den 1980er-Jahren einen großen Medienskandal rund um den “Stern” auslösten, von Bertelsmann an das Bundesarchiv übergeben. Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, habe dies wie folgt kommentiert: “Die gefälschten ‘Hitler-Tagebücher’ hatten in den 1980er Jahren das gefährliche Potenzial, die brutalen Verbrechen des Nationalsozialismus zu verharmlosen. Es ist gut, dass die Zeugnisse dieses schwierigen Kapitels bundesrepublikanischer Nachkriegsgeschichte nun im Bundesarchiv gesichert und im Kontext der authentischen Quellen als Fälschungen kenntlich gemacht werden können.”

6. Startschuss für Projekt “Think Twice”: Video-Tipps gegen Falschinformationen im Netz
(presseportal.de, dpa)
Das Projekt “Think Twice” der Deutschen Presse-Agentur (dpa) will nach eigenen Angaben Jugendliche für den Umgang mit Falschmeldungen im Internet sensibilisieren. Über Social-Media-Kanäle wie Instagram und TikTok sollen Videoclips verbreitet werden, die Tipps zur Medienkompetenz vermitteln. Das von der EU geförderte Projekt laufe bis Ende September 2025 und umfasse auch begleitende Unterrichtsmaterialien sowie Workshops und die Möglichkeit für Jugendliche, eigene Inhalte zu erstellen.

Hausdurchsuchung bei Fotografen, Neue Plattform, SpringerGPT

1. Hausdurchsuchung bei Fotografen
(taz.de, Adefunmi Olanigan)
Die sächsische Polizei habe die Wohnung eines jungen Fotografen in Halle durchsucht, um Beweismaterial zu den Ausschreitungen am “Tag X” in Leipzig am 3. Juni dieses Jahres sicherzustellen. Der Fotograf, der an diesem Tag als Pressefotograf tätig war, habe sich zunächst geweigert, die Aufnahmen herauszugeben, woraufhin mehrere seiner Speichermedien beschlagnahmt worden seien. Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert dieses Vorgehen der Polizei, von Journalisten und Journalistinnen Bildmaterial zu verlangen, da es nicht Aufgabe von Journalisten sei, bei Ermittlungen zu helfen.

2. Neue Plattform, neues Glück?
(deutschlandfunk.de, Benedikt Schulz, Audio: 7:02 Minuten)
Am heutigen Donnerstag um 12 Uhr soll Metas Twitter-Alternative Threads in Europa starten. Was unterscheidet das Netzwerk von Bluesky, Mastodon und X (ehemals Twitter)? Und wird es sich durchsetzen? Darüber spricht Benedikt Schulz mit dem Digitaljournalisten und Podcaster Gavin Karlmeier. Dessen Einschätzung: “Threads ist gekommen, um zu bleiben.”
Hörtipp in eigener Sache: Bei radioeins hat der “6-vor-9”-Kurator seine Einschätzungen zum Start von Threads gegeben (radioeins.de, Audio: 5:03 Minuten).

3. Axel Springer und OpenAI gehen globale Partnerschaft ein
(spiegel.de)
Der Axel-Springer-Konzern und der ChatGPT-Entwickler OpenAI haben eine globale Partnerschaft angekündigt. Künftig sollen ChatGPT-Nutzer weltweit auf Zusammenfassungen ausgewählter Nachrichteninhalte der Springer-Medienmarken (unter anderem “Bild” und “Welt”) zugreifen können, auch auf kostenpflichtige Inhalte, wobei die Antworten des Chatbots Quellenangaben und Links zu vollständigen Artikeln enthalten sollen, um Transparenz und weiterführende Informationen zu bieten (ein bemerkenswerter Schritt, wenn man bedenkt, dass bei Springer angeblich bereits viele Arbeitsplätze mit der Begründung abgebaut wurden, sie würden durch Künstliche Intelligenz ersetzt).

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4. Gebt behinderten Menschen die Show-Bühne, anstatt sie zu bewundern und zu bemitleiden!
(uebermedien.de, Andrea Schöne)
Andrea Schöne kritisiert in ihrem “Übermedien”-Artikel die Darstellung von Menschen mit Behinderung in Medien und fordert, ihnen mehr Bühnenpräsenz zu geben, statt sie zu bemitleiden oder zu bewundern. Schöne verweist auf Beispiele aus dem Fernsehen, in denen behinderte Menschen oft als Bittsteller bei Spendengalas inszeniert oder ihre Krankheiten vor Publikum diskutiert würden. Die letzte Ausgabe von “Wetten, dass ..?” sei aus ihrer Sicht ein besonders gutes Beispiel dafür, was man alles falsch machen kann.

5. Vom Stadtschreier zum Reporter-Slam: Journalismus auf der Bühne
(fachjournalist.de, Gunter Becker)
Live-Journalismus erlebt mit Formaten wie den “Reporter-Slams” und journalistischen Theaterveranstaltungen derzeit eine Renaissance. Die Präsentation journalistischer Inhalte vor Publikum, eine Tradition, die ihre Wurzeln im mittelalterlichen England hat, bietet neue Wege, der Informationsmüdigkeit der Menschen und dem Bedeutungsverlust traditioneller Medien zu begegnen. Der Beitrag von Gunter Becker zeigt, wie diese innovativen Ansätze das Verhältnis zwischen Journalistinnen und Journalisten auf der einen Seite und dem Publikum auf der anderen neu definieren und journalistische Themen auf kreative Weise präsentieren.

6. Editors Picks GIJN 2023
(netzwerkrecherche.org, Sarah Ulrich)
Das Netzwerk Recherche stellt die bemerkenswertesten investigativen Journalismusprojekte des Jahres 2023 vor, die vom Global Investigative Journalism Network ausgewählt wurden. Die Projekte decken ein breites Themenspektrum ab, darunter Machtmissbrauch, Umweltprobleme und politische Intrigen. Sie veranschaulichen die wachsende Bedeutung des kollaborativen Journalismus und die Vielfalt der investigativen Methoden und Ansätze, darunter Undercover-Recherchen, Datenjournalismus und multimediale Erzähltechniken.

Spotify entlässt, Filmbranche sorgt sich, Kindgerecht informieren

1. “Ich will da lebendig rauskommen”
(journalist.de, Jan Freitag)
Für den “journalist” spricht Jan Freitag mit Sophie von der Tann, die seit zwei Jahren als Korrespondentin im ARD-Studio Tel Aviv arbeitet. Zum Thema Risikobereitschaft sagt von der Tann: “Was ich suche, ist gute Berichterstattung, und für diese Berichterstattung muss man eben auch vor Ort sein. Dabei geht es allerdings überhaupt nicht darum, sich zu gefährden, sondern im Gegenteil: Risiken sorgsam abzuwägen, durch gute Vorbereitung zu minimieren und im Fall, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist, zu gehen und nicht um den Preis guter Bilder unbedingt dort zu stehen, wo es knallt. Denn das hat für mich nichts mit gutem Journalismus zu tun.”

2. Spotify entlässt rund 1500 Angestellte
(spiegel.de)
Man könnte meinen, dass Spotify als weltweite Nummer 1 im Musikstreaming auch wirtschaftlich erfolgreich ist, aber das ist nicht der Fall. Das Unternehmen hat es nur selten geschafft, schwarze Zahlen zu schreiben. Vor einiger Zeit kündigte der Marktführer an, die Preise zu erhöhen. Nun will sich Spotify von 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen, was 17 Prozent der Belegschaft entspricht.

3. “Krisenjahr 2024”: Produzentenallianz ist wenig optimistisch
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie Uwe Mantel bei “DWDL” berichtet, ist die Produzentenallianz, die Interessenvertretung der Film- und TV-Produzenten, wenig optimistisch, was das kommende Jahr angeht. Der Branche stehe gar ein “Krisenjahr” bevor. Zu den Herausforderungen würden sinkende Filmförderungen, die unklare Zukunft des Fördermodells, die Haushaltskrise, steigende Produktionskosten und zurückhaltende Auftraggeber zählen.

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4. LinkedIn für Journalismus vor Aus
(taz.de, Lotta Laloire)
Die Plattform “Torial”, ein “digitales Portfolio für Journalisten”, steht vor dem Aus, weil die Schwingenstein-Stiftung als Trägerin keine Mittel zum Weiterbetrieb habe. Die Suche nach neuen Trägern und möglichen Lösungen gehe jedoch weiter, auch wenn der Deutsche Journalisten-Verband und Freischreiber bereits auf ihre begrenzten Mittel hinweisen und Verdi eine Übernahme aus Satzungsgründen ausschließt.

5. Kindgerecht über den Krieg in Nahost informieren
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein & Martin Krebbers, Audio: 5:45 Minuten)
Nicht nur Erwachsene, auch Kinder haben ein Recht auf Information. Doch wie kann man zum Beispiel kindgerecht über den Krieg in Nahost berichten? Darüber spricht der Deutschlandfunk mit Constanze Knöchel, die auch für die ZDF-Kindernachrichten “logo!” verantwortlich ist. Interessant für Eltern: Die im Beitrag verlinkten Seiten mit journalistisch und altersgerecht aufbereiteten Informationen zum Nahost-Krieg.

6. Ich glaub, es geht schon wieder los
(open.spotify.com, Gavin Karlmeier & Dennis Horn, Audio: 58:01 Minuten)
Der Podcast “Haken dran” diente Gavin Karlmeier und Dennis Horn ursprünglich dazu, ihren Frust über die unerfreulichen Entwicklungen beim Kurznachrichtendienst Twitter/X zu verarbeiten. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich das Format zu einer anerkannten Informationsquelle über die Plattform, bis Dennis Horn aus beruflichen Gründen seinen Rückzug ankündigte. Nun gibt es einen Relaunch, bei dem Karlmeier wechselnde Gäste begrüßen will. Den Anfang macht “Haken-Dran”-Gefährte Horn.

“Go fuck yourself”, Wohnungslose mit Obdach, Einfache “Tagesschau”

1. »Go f*** yourself« – Musk beschimpft abtrünnige Werbekunden
(spiegel.de)
Mehrere Unternehmen hatten ihre Werbung auf X/Twitter eingestellt, nachdem Eigentümer Elon Musk in einem Beitrag antisemitische Äußerungen gemacht hatte, die zu einer Kontroverse und einer Verurteilung durch das Weiße Haus führten. Nun hat Musk die abtrünnigen Werbekunden auf einer Konferenz wüst beschimpft (“Go fuck yourself!”) und dabei explizit Disney-Chef Bob Iger erwähnt. Sollte X finanziell scheitern, müssten sich diese einstigen Werbekunden öffentlich rechtfertigen, so Musk.

2. ARD will “Tagesschau” in einfacher Sprache starten
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie Uwe Mantel bei “DWDL” berichtet, plant die ARD, ihre barrierefreien Angebote auszubauen, einschließlich der Einführung einer täglichen “Tagesschau”-Ausgabe in einfacher Sprache. Dieser Schritt sei Teil eines neuen Aktionsplans zur Barrierefreiheit, für den bis 2025 insgesamt 3,4 Millionen Euro investiert werden sollen. Die Zielgruppe für die “Tagesschau” in einfacher Sprache umfasse unter anderem die 6,2 Millionen Menschen in Deutschland, die als funktionale Analphabeten gelten.

3. Wohnungslose leben nicht zwingend auf der Straße
(deutschlandfunk.de, Annika Schneider, Audio: 2:09 Minuten)
Im “Sprachcheck” des Deutschlandfunks thematisiert Annika Schneider das oft verzerrte Bild von Wohnungslosigkeit in Medien, das vor allem Obdachlose auf der Straße zeige, während die Realität für die meisten Wohnungslosen anders aussehe. In Deutschland lebe die Mehrheit von ihnen nicht auf der Straße, sondern bei Bekannten oder in Obdachlosenunterkünften, und stelle damit den größten Teil der von Wohnungsnot betroffenen Menschen dar.

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4. Mit neuem Etikett zu Fördermitteln
(taz.de, Michael Bartsch)
In Sachsen würden freie Radios wie coloRadio in Dresden steigende Reichweiten und technischen Fortschritt verzeichnen, stünden aber vor finanziellen Herausforderungen und Unsicherheiten bezüglich der Förderung durch die sächsische Landesmedienanstalt. Ein neuer Wettbewerber, Radio WSW, der früher ein kommerzielles Format hatte, beantrage nun ebenfalls Fördermittel, was zu Spannungen führe. Die Situation spiegele die aktuellen Debatten um die Definition und Förderung des nichtkommerziellen Lokalfunks in Sachsen wider, schreibt Michael Bartsch in der “taz”.

5. Der Exxpress deckt einen EU-Skandal auf, der keiner ist.
(kobuk.at, Livio Koppe)
Livio Koppe kritisiert bei “Kobuk” einen Bericht des österreichischen Portals “Exxpress”, nach dem die EU für jede Abschiebung eines Flüchtlings in die Türkei 4,7 Millionen Euro gezahlt habe. Die EU-Gelder seien jedoch nicht direkt für die Rückführungen verwendet worden, sondern laut EU-Kommission für Grundbedürfnisse der Menschen, Bildung, Gesundheitsversorgung, kommunale Infrastruktur, Berufsausbildung und Grenzmanagement. Ein Sprecher der EU-Kommission sowie der Migrationsforscher Jochen Oltmer hätten “Kobuk” bestätigt, dass es falsch sei, die EU-Zahlungen ausschließlich auf die Abschiebekosten zu beziehen.

6. Linke Zeitungen in der Krise
(verdi, Günter Herkel)
Linke Zeitungen in Deutschland wie das “Neue Deutschland” und die “junge Welt” stünden vor finanziellen Schwierigkeiten, die durch die Auflösung des traditionellen linken Milieus und die Identitätskrise der politischen Linken verstärkt würden. Doch die immer neuen Appelle an die Spenden- und Solidaritätsbereitschaft des Publikums würden in Zeiten von Inflation und schwindender Kaufkraft an Grenzen stoßen, konstatiert Günter Herkel. Ein weitere Grund für die Krise ist aus seiner Sicht die zunehmende “Parzellierung” der Öffentlichkeit und die damit einhergehende Zersplitterung der linken Bewegung: “An der Schwelle zur digitalen Gesellschaft haben sich Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit zudem radikal verändert. Social Media ermöglicht es selbst kleinsten Interessensgruppen, eigene Kommunikationskanäle zu schaffen und die eigene Peergroup zu bedienen.”

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