
Oder wüssten Sie spontan, was ein “Urlaub-Weg-Minister” ist?

Oder wüssten Sie spontan, was ein “Urlaub-Weg-Minister” ist?
Die Axel Springer AG veranstaltet zurzeit offenbar verstärkt Werbeaktionen, bei denen “Bild”-Zeitungen an Universitäten verteilt werden. Akademiker sind in der “Bild”-Leserschaft eher unterrepräsentiert. Allerdings stoßen diese Verteilaktionen bei Studenten zum Teil auf wenig Begeisterung. So wurde beispielsweise an der Bochumer Ruhr-Uni mindestens ein “Bild”-Infostand zerstört, und der AStA fordert das Rektorat auf, “dem Springer-Konzernen und ähnlichen Unternehmen den Auftritt auf dem Campus zu verbieten”, wie bei indymedia berichtet wird.
Auch an der Uni Bielefeld führt “Bild” eine Werbeaktion durch. Dort können Unternehmen in der Uni-Halle Flächen zu Promotionszwecken mieten, wie uns ein Sprecher sagt. Diese Möglichkeit werde insbesondere zu Semesterbeginn von vielen Zeitungen genutzt. Aktuell sei neben der “Bild”-Zeitung beispielsweise auch die “Zeit” dort vertreten.
Wie in Bochum sehen Studenten auch in Bielefeld die “Bild”-Verteilaktionen kritisch. Auf einem Transparent heißt es “Exzellenzinitiative gescheitert, Rektorat verteilt BILD”. Ein BILDblog-Leser, der die Werbeaktion und die Proteste fotografiert hat, berichtet zudem, ein anderer Fotograf sei von den Verteilern “körperlich angegangen” worden, um Fotos zu verhindern. Außerdem hätten die “Bild”-Verteiler ihm “rechtliche Schritte” angedroht, für den Fall, dass Fotos wie dieses veröffentlicht würden:
In einem taiwanesischen Zoo wurde unlängst einem Tierarzt der linke Unterarm von einem Krokodil abgebissen und im Krankenhaus anschließend 
Tierpfleger eilten zur Hilfe, erschossen das Krokodil, retteten den Arm (BILD berichtete).
Und es stimmt: “BILD berichtete”. In der gestrigen Ausgabe hieß es dazu:
Pfleger eilten zu Hilfe,
erschossen das Tier.
Und unmittelbar neben einem Foto des Krokodils stand zudem:
Das erschossene Krokodil
hat den abgebissenen Arm
noch im Maul.
Allerdings wird eine falsche Tatsachenbehauptung ja dadurch nicht weniger falsch, dass sie auch gestern schon in “Bild” stand (und auch heute noch bei Bild.de* oder stern.de* steht). Im Gegenteil: Während es gestern noch widersprüchliche Angaben über den Gesundheitszustand des Krokodils gegeben hatte (Version A: Das Tier wurde erschossen. Version B: Es wurden zwei Schüsse abgegeben, die das Tier zwar erschreckten, aber unverletzt ließen), ist inzwischen offenbar klar: Das Krokodil ist wohlauf und sogar eine Attraktion des betroffenen Zoos geworden.
Nur nicht in “Bild”, der großen Zeitung mit Korrekturspalte: Da ist das Reptil heute noch genau so mausetot, wie gestern “berichtet”.
Mit Dank (dann doch) an Thomas L., Michael M. und Patrick.
*) Nachtrag, 14.4.2007: Mit etwas Verspätung haben nun zumindest Bild.de und stern.de die Behauptung, das Krokodil sei “erschossen” worden, ersatzlos gestrichen.
Wer weiß schon, ob es der Alkohol war, der ihm über die Jahre so zugesetzt hat, dass er bisweilen, wenn er sich öffentlich zu Wort meldet, fast wirkt wie… eine Karikatur seiner selbst. Es ist, seien wir ehrlich, als wäre er auf seine alten Tage ein bisschen tüddelich geworden. Zumindest nimmt er’s — obwohl man es von Berufs wegen eigentlich von ihm erwarten dürfte — mit der Wahrheit nicht mehr allzu genau.
Das jedenfalls ist — angesichts der heutigen Kolumne von Franz Josef Wagner über Gott und Bill Gates — der Eindruck, den man bekommen könnte. Der Eindruck von Gott, versteht sich! Wagner hat für die heutige “Bild” nämlich einen Dialog zwischen Gott und Gates “erfunden”, in dem es heißt:
Gott empfängt Bill Gates (…): “Du musst alles spenden, mein Sohn, bis auf das letzte Hemd.” Gates kleinlaut: “Auch meine Jacht?” “Auch deine 120 Meter lange Jacht ‘Octopus’.” (…)
Dumm nur für Gott/Wagner, dass Bill Gates’ “120 Meter lange Jacht ‘Octopus'” gar nicht Bill Gates gehört.
Mit Dank an Alex H.
Die Online-Angebote des “Standard”, der “Süddeutschen Zeitung”, der “Financial Times Deutschland”, der “Kleinen Zeitung”, der “Neuen Zürcher Zeitung” und der “Salzburger Nachrichten” beispielsweise behaupten unisono, dass nach einem Bericht des Weltklimarats (IPCC) “der Columbia-River bei einer durchschnittlichen Erderwärmung um zwei Grad bis 2040 im Sommer fünf Milliarden Kubikmeter weniger Wasser führen” würde.
Anders das Online-Angebot der “Bild”-Zeitung. Dort heißt es:
Wir allerdings glauben, in 33 Jahren hätte man bei zu erwartenden Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen 66,5 und 94,3 Grad Celsius am Columbia-River andere Sorgen.
Mit Dank an Wolfgang K., Wolfgang L., Markus G. und Joachim L.
Nachtrag, 12.4.2007: Irgendwann gestern abend hat Bild.de das falsch hinzugedichtete “pro Jahr” wieder aus dem Satz entfernt.
Ja gut, das kann vielleicht einmal passieren, im Eifer des Gefechts den Überblick zu verlieren, von welchem Land nun genau diese 15 britischen Soldaten gefangen genommen wurden:
Aber auf Dauer würde sich dann doch vielleicht ein Spickzettel, eine Eselsbrücke oder eine funktionierende Schlussredaktion lohnen:
Danke an Jan K., Stefan R. und Rainer H.!
So richtig firm sind sie bei “Bild” in der neuen Pflicht-Disziplin Klimaschutz noch nicht. Denn wenn das hier stimmte…
…müssten wir ja alle viel häufiger mit dem Flugzeug um die Welt reisen, um möglichst viel schädliches CO2 zu verbrauchen.
Danke an Alice B., Neil G. und Michael N.!
“Bild” berichtet heute, dass die “tolle Stimmung” bei der Fußball-WM zu einem “Baby-Boom” geführt habe 
Ähnlich verfährt “Bild” in einem Artikel über eine Studie des Max-Planck-Instituts (MPI), nach der die Erwärmung 
Mit Dank an die Hinweisgeber.
Haben Sie sich auch immer schon gefragt, wer eigentlich die tollen Werbetexte für die “Familienwurst für Deutschland” auf Bild.de und in “Bild” schreibt? Ob das Profis sind, Werbeleute, richtige Journalisten oder doch nur die Leute von Bild.de?
Da, anders als es bei der Familienwurst heißt, die TV-Moderatorin Daniela Fuß schon 37 Jahre alt ist und der Schauspieler Norbert Heisterkamp 44, haben wir da einen Verdacht…
Danke an Joachim K.!
Ob das “Pyramiden-Rätsel gelöst” ist, wie “Bild” gestern schrieb, lassen wir mal dahingestellt. Es gibt aber immerhin eine neue Theorie dazu, wie die Ägypter die Cheops-Pyramide errichtet haben könnten. Der französische Architekt Jean-Pierre Houdin glaubt, dass sie für die ersten 43 Meter eine Außenrampe benutzten. Für die restlichen 103 Meter allerdings — und das ist das Neue an der Theorie — sollen sie eine Wendel-Rampe benutzt haben, die im Inneren der Pyramide verläuft. “Bild” illustriert ihre Meldung dazu so…:
…und zeigt damit keineswegs die neue Theorie von Houdin, sondern ausgerechnet eine der altbekannten Theorien, die in Houdins Computersimulation explizit als nicht haltbar bezeichnet werden:
Es erscheint unsinnig, die ganze Pyramide über eine frontale Rampe zu errichten.
Mit Dank an Oliver W. für den sachdienlichen Hinweis.