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Kurz korrigiert (327 — 413)

"BILD hat nachgemessen: (...) Nikolai Valuev (30) bringt es auf 2,17 m." (O-Ton "Bild" vom 24.7.2004)

Nun, da der als “Russen-Riese” bekannte, größte und schwerste Box-Champion aller Zeiten, Nikolai Valuev, in der Nacht zum heutigen Sonntag seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht verlor, ist es vielleicht eine gute Gelegenheit, kurz darauf hinzuweisen, dass er — anders als “Bild” am 17.4.2004, am 27.6.2004, am 24.7.2004, am 26.7.2004, am 8.10.2004, am 9.10.2004, am 11.10.2004, am 12.10.2004, am 5.11.2004, am 20.11.2004, am 22.11.2004, am 4.12.2004, am 6.12.2004, am 23.12.2004, am 6.1.2005, am 20.1.2005, am 22.1.2005, am 7.2.2005, am 8.2.2005, am 9.2.2005, am 11.2.2005, am 12.2.2005, am 14.2.2005, am 7.3.2005, am 20.4.2005, am 30.4.2005, am 14.5.2005, am 17.5.2005, am 27.5.2005, am 24.8.2005, am 22.9.2005, am 29.9.2005, am 1.10.2005, am 17.11.2005, am 26.11.2005, am 9.12.2005, am 13.12.2005, am 14.12.2005, am 16.12.2006, am 17.12.2005, am 19.12.2005, am 4.1.2006, am 4.1.2006, am 16.1.2006, am 21.1.2006, am 17.3.2006, am 31.5.2006, am 2.6.2006, am 3.6.2006, am 6.6.2006, am 17.6.2006, am 26.6.2006, am 23.8.2006, am 25.8.2006, am 29.8.2006, am 4.10.2006, am 6.10.2006, am 7.10.2006, am 9.10.2006, am 10.10.2006, am 11.10.2006, am 13.11.2006, am 14.11.2006, am 20.11.2006, am 23.10.2006, am 19.1.2007, am 20.1.2007, am 3.3.2007, am 12.4.2007 und am 14.4.2007 sowie die “Bild am Sonntag” am 14.11.2004, am 21.11.2004, am 19.12.2004, am 13.2.2005, am 15.5.2005, am 29.5.2005, am 12.6.2005, am 25.9.2005, am 2.10.2005, am 11.12.2005, am 18.12.2005, am 4.6.2006, am 28.8.2006, am 19.11.2006, am 3.12.2006, am 21.1.2007 und am heutigen Sonntag behaupten* — nicht 2,17 Meter groß ist, sondern “nur” 2,13 Meter.

Mit Dank auch an Ole J. und Axel B.

*) Abgesehen von den fast 90 falschen Angaben seit 2004 stand Valuevs echte Körpergröße am 24.1. und 12.3.2007 auch schon mal in “Bild” sowie am 25.3. und 1.4.2007 in der “BamS”.

Nachtrag, 16.4.2007: Heute berichtet auch “Bild” über den Boxkampf vom Samstag — und schreibt zwar nicht ausdrücklich, Valuev sei “2,17 Meter” groß, dafür aber, dass er “31 Zentimeter größer” als sein 1,86 Meter großer Gegner sei…

“Bild”-Hintergrund irrelevant

Gestern enthüllte “Bild” das Trikot des Fußballvereins Hertha BSC für die Bundesliga-Saison 2007/2008. Zum “Hintergrund” schrieb “Bild”, dass “einige Fans” nie “warm wurden” mit dem aktuellen Trikot. Insbesondere das “Adler-Wappen aus den Meister-Jahren 1930/1931” kam offenbar nicht so gut an. Und nachdem es am 2. Spieltag der laufenden Saison einen Trikot-Vorfall (Fans warfen nach einem Spiel “von den Herthanern in die Fankurve geworfene Trikots wieder zurück”) gab, hatte sich, so ist jedenfalls der “Bild”-Zeitung zu entnehmen, Ex-Hertha-Präsident Wolfgang Holst als Sprecher des Ältestenrates “in den Zoff” eingeschaltet:

Holst damals: “Man muss die Fans ernst nehmen. Wir haben ihre Wünsche angehört und protokolliert. Das Papier geht der Geschäftsleitung zu.” Und die hat reagiert: Schluss mit dem Adler auf den neuen Schmuckstücken für die Fans!

Hertha BSC nahm dazu in einer Pressemitteilung Stellung. Der Verein stellt darin fest, dass “bereits seit der Spielzeit 2005/2006 das Trikotdesign (…) verabschiedet worden ist”. Insofern sei auch der Hinweis auf den Ältestenrat in der “Bild”-Zeitung “nicht relevant”.

Das klingt nachvollziehbar. Insbesondere, wenn man weiß, dass Hertha BSC bereits zwei Wochen vor dem Trikot-Vorfall (und damit offenbar auch vor der Äußerung von Holst) in einer Mitteilung schrieb:

Um es ganz deutlich zu machen: In keiner Sekunde wurde daran gedacht, das HERTHA-Logo mit der Fahne durch das Logo mit dem Adler zu ersetzen. (…) [Das aktuelle] Trikot ist eine Sonder Edition und wird es nur in dieser Spielzeit geben. Die weiteren Trikots, und auch das aktuelle Auswärtstrikot werden selbstverständlich mit dem Original-Logo mit der Fahne gespielt. Auch zukünftig wird das alte HERTHA-Logo erhalten bleiben und auf den neuen Trikots zu sehen sein.
(Links von uns.)

Gut gebrüllt, “Bild”

"Brüll-Rekord: Schalke-Fans schaffen 129 Dezibel"

Das muss aber laut gewesen sein am vergangenen Sonnabend beim Spiel Schalke 04 gegen den VfB Stuttgart. 129 Dezibel! Das sei, schrieb “Bild” am Montag, “so laut wie nirgendwo anders in der Liga”. Außerdem sei das fast so laut wie eine startende Rakete und lauter als ein startender Düsenjet. So stand es jedenfalls in der “Lärm-Tabelle”, die “Bild” abdruckte und in der sie sogar erklärte, was ein Dezibel ist. Wie “Bild” auf diese “129 Dezibel” gekommen war, stand auch im Text:

Der Lärm-Check wird in der Veltins-Arena mehrfach pro Spiel angezeigt.

Der “Bild”-Artikel wird seit seinem Erscheinen eifrig im Schalke-Forum diskutiert. Für eine gewisse Verwirrung sorgt dabei, dass der “ELE-Soundcheck” (vom Stromversorger ELE), den “Bild” “Lärm-Check” nennt, bekanntermaßen nicht in Dezibel misst und in der Vergangenheit schon viel höhere Werte angezeigt hat als 129 (der Rekord scheint so bei 183 zu liegen). Entsprechend werden die “129 Dezibel” von “Bild” im Schalke-Forum vereinzelt angezweifelt. Zuweilen wird aber auch die Theorie ventiliert, dass man den ELE-Wert circa durch 1,5 teilen muss, um auf Dezibel zu kommen.

Diese schöne Theorie können wir leider nicht bestätigen. Wie uns jetzt ein Sprecher der Veltins-Arena mitteilt, misst der ELE-Soundcheck Volt, die dann in eine Fantasie-Skala übersetzt werden, die bis 200 reicht. Und, so der Sprecher:

Das kann man nicht in Dezibel umrechnen.

Insofern hat es also durchaus Sinn, von Maßeinheiten wie “SCHALL(-KE)” oder “dELEzibel” zu sprechen.

Das wollten wir nur mal anmerken, damit sich nicht wieder irgendwelche Behauptungen zur Tatsache verfestigen.

Mit Dank an Hanno E. für den sachdienlichen Hinweis.

Wahrnehmungsstörung (vermutl. chronisch)

Heute lernen wir wieder etwas darüber, wie “Bild” (oder im konkreten Fall: Bild.de) die Welt sieht. Wenn Sie sich bitte zunächst diesen Ausschnitt aus einem Bild.de-Artikel von heute über einen dramatischen Vorfall nach dem FA-Cup-Spiel Tottenham gegen Chelsea durchlesen würden:

Jetzt stellen Sie sich die beschriebene Szene bitte bildlich vor.

Fertig?

Gut, dann vergleichen Sie den Film, den Bild.de Ihnen soeben vor Ihrem geistigen Auge entstehen ließ, jetzt bitte mit diesem Film, den Fernsehkameras von dem Geschehen aufgenommen haben:


Vielen Dank an Sascha W.!

Fragen Sie nicht bei Rudi Altig nach…

Das Verhältnis des ehemaligen Radrennprofis Rudi Altig zum Thema Doping ist ein, sagen wir: sehr spezielles. Ganz schön lässt sich das auch anhand eines Interviews dokumentieren, das Altig (Spitzname: “Die rollende Apotheke”) vor zehn Jahren der “Bild”-Zeitung gab.

Thema Doping: Haben auch Sie früher mal Herr Altig?

Altig: “Bin ich besoffen, weil ich eine Flasche Bier trinke? Gedopt ist für mich jemand, der vom Rad steigt und keinen klaren Satz sprechen kann, weil er vollgepumpt mit Tabletten ist. Das war ich nie. Ich habe Pillen geschluckt, klar. Wie alle anderen auch. Aber in Absprache mit meinem Arzt, nie unkontrolliert. Außerdem: Zu meiner Zeit war Doping nicht verboten. (…) Doping ist keine Frage der Qualität. Entscheidend ist doch, wieviel ich mir reinhaue!”

Das war zu Altigs 60. Geburtstag.

Gestern wurde Altig siebzig, und in “Bild” gratulierte am Freitag schon Vize-Chefredakteur und Ober-Sport-Chef Alfred Draxler mit einem Artikel, der so beginnt:

Sportlichen Ruhm zu konservieren, ist ein schwieriges Unterfangen. Fragen Sie mal bei Jan Ullrich nach…

Diejenigen, die zu nationalen Denkmälern wurden, heißen Max Schmeling, Fritz Walter, Kaiser Franz, Uns Uwe, Gold-Rosi, Schumi, Steffi oder Boris.

Und Rudi Altig! Er ist DIE Radsport-Legende Deutschlands.

Hach, ganz anders als Ullrich. Denn der hat ja, möglicherweise, gedopt. Aber natürlich kam Draxler auch bei Altig um das Thema Doping nicht herum. Nicht ganz jedenfalls. Draxler zählt Altigs diverse Erfolge auf und fragt:

Schafft man das denn alles ohne Doping? Er sagt. “Ich habe über ungeahnte Kraftreserven verfügt!”

Eine gute Antwort, fand “Bild” offenbar. Und beließ es dabei.

Vielen Dank an Tobias L.!

Die niederrheinische Nationalmannschaft

Manche Dinge sind Chefsache bei “Bild”, und so ließ es sich Alfred Draxler, Stellvertreter des “Bild”-Chefredakteurs und Ober-Sport-Chef der Zeitung, nicht nehmen, Jupp Derwall mit einem Artikel zum 80. Geburtstag zu gratulieren.

Jupp Derwall, geboren am 10. März 1927 in Würselen bei Aachen. Zwei Länderspiele für Fortuna Düsseldorf.

Aber das wüssten wir dann doch gern genauer, was das für Länderspiele waren: Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Bulgarien?

Danke an Christian H. und Volker W.!

Nachtrag, 12. März. Anscheinend ist die Formulierung — auch nach Meinung vieler BILDblog-Leser — nicht so abwegig, wie wir dachten, sondern als Jargon durchaus üblich. Also gut: Wir ziehen unsere dumme Frage zurück.

Kurz korrigiert (318)

Also, dass Waldemar Klein, wie man seit den Morgenstunden einer Fotobetextung auf Bild.de entnehmen kann, auch Ehrenpräsident von Eintracht Frankfurt sein soll, ist uns neu.

Mit Dank an Stephan N., Markus S. und Thorsten A.

Nachtrag, 16.15 Uhr: Nun ist Klein auch für Bild.de nicht mehr “Frankfurts Ehrenpräsident”.

Bild.de fällt über englische Zeitungen her!

Es gibt journalistische Herausforderungen, die sich wirklich meistern ließen. Die Berichterstattung britischer Zeitungen über Pokalfinale Chelsea gegen Arsenal korrekt zusammenfassen: Das müsste doch machbar sein.

Nach Durchsicht der entsprechenden Artikel befand Bild.de gestern:

Britische Presse vernichtet Ballack

bzw.:

Englische Zeitungen fallen über Ballack her!

…und zwar “wie noch nie”! Na, dann gehen wir die Beispiele schnell mal durch.

Die “Daily Mail” schrieb: “Ballack hat weder die Kraft noch die Begeisterung, um es mit den Arsenal-Youngstern aufzunehmen.” Er habe einen “anonymen Auftritt” hingelegt.

Naja: Das zweite Zitat ist gar nicht aus der “Daily Mail”, sondern aus dem “Daily Telegraph”. Und das erste Zitat stimmt zwar, aber so furchtbar vernichtend kann es nicht gemeint gewesen sein: Die “Daily Mail” gab Ballack für seinen Auftritt 7 von 10 möglichen Punkten — und erklärte ihn damit zu einem der besten Spieler.

Die “Sun” nannte den Deutschen “faul”. Der “Daily Mirror” ätzte, Ballack sei “wieder einmal eine Riesen-Enttäuschung” gewesen.

Rumms! Was für eine vernichtende Kritik!

Och jo: Korrekt übersetzt lautet das “Daily Mirror”-Zitat: “Lieferte den Pass für Drogbas Ausgleichstreffer, aber für einen WM-Kapitän gegen kleine Jungs war das Spiel wieder eine Riesen-Enttäuschung…”

Überhaupt erwähnt die britische Presse Ballack dafür, dass sie ihn angeblich gerade “vernichtet”, erstaunlich beiläufig. Er steht alles andere als im Mittelpunkt der Berichterstattung, die meisten Bild.de-Zitate stammen nicht zufällig aus den tabellarischen Einzel-Kritiken der Spieler.

Weiter im Text:

Viele Zeitungen kürten Ballack zum schlechtesten Spieler des Matches.

Ja? Wir haben keine gefunden. Der “Daily Mirror” fand drei andere Spieler genauso schlecht wie Ballack und zwei eingewechselte Spieler schlechter, der “Daily Telegraph” fand insgesamt fünf Spieler genauso schlecht wie Ballack und zwei schlechter. Die “Sun” fand zwölf Spieler schlechter als Ballack, der “Independent” neun, der “Guardian” acht, “The Times” fünf.

Wie gesagt: Es gibt journalistische Herausforderungen, die sich wirklich meistern ließen. Man muss es natürlich wollen.

Nachtrag, 19.20 Uhr: Der Bild.de-Artikel beruht auf einer dpa-Meldung, die selbst schon zweifelhaft war und von Bild.de mit zusätzlichen Fehlern und dramatischen Übertreibungen angereichert wurde.

Danke an Mario G. und Harald G.!

Ronaldinhos Geliebte sieht aus wie eine Ente

Im Sommer 2006, wenige Tage nachdem eine Französin namens Alexandra Paressant dem britischen Boulevardblatt “The Sun” intime Details über den brasilianischen Fußballspieler Ronaldinho erzählt hatte, sah die letzte Seite der “Bild”-Zeitung so aus:

Und man kann nicht einmal behaupten, dass “Bild” damals keine Anstrengung unternommen hätte, sich von der eigenen Geschichte zu distanzieren:

(…) jetzt soll Brasiliens Superstar Ronaldinho (26) angeblich einen echten Traumtreffer gelandet haben. Das französische Top-Model Alexandra Paressant (…) behauptet steif und fest, daß der weltbeste Fußballspieler abseits des Rasens nur für SIE dribbelt. (…)
(Fettungen von uns.)

Allerdings: Damit SIE der “Bild”-Zeitung “jetzt zum 1. Mal” erzähle, wie sie Ronaldinho kennengelernt habe, wurde “Ronaldinhos angebliche Geliebte” von den “Bild”-Kollegen Cathrin Gilbert und Florian Scholz extra “aufgespürt”.

Aufgespürt, aha.

Wenige Tage später druckte die “Bild am Sonntag” ein Interview von Gilbert & Scholz mit Paressant, illustriert mit einem der “Bild”-Fotos und einem unscharfen Foto, das zuvor bereits in der “Sun” zu sehen war. Der Text klang ähnlich vertraut:

Weltfußballer Ronaldinho (26) dribbelt neben dem Platz nur noch für Sie [sic]: Alexandra Paressant (26). Das behauptet zumindest das Top-Model aus Frankreich.

Und wiederum kaum eine Woche später berichteten Gilbert & Scholz in “Bild” erneut über Paressant — diesmal mit einem neuen Foto, das angeblich Ronaldinho “und Freundin Alexandra” auf Marbella zeigte, tatsächlich aber etwas ganz anderes zeigte.

Danach dauerte es ein wenig, bis Gilbert & Scholz mit neuen Neuigkeiten aufwarten konnten, aber am 19. Juli war es soweit. Illustriert mit einem der aus “Bild” bekannten Fotos hieß es nun:

Ronaldinho bekennt sich öffentlich zu seiner neuen Liebe, dem französischen Top-Model Alexandra Paressant (…).

Frech oder selbstvergessen, jedenfalls so, als hätte es die “Sun”-Enthüllungen nie gegeben, hieß es über Ronaldinhos “neue Liebe” nun sogar:

BILD berichtete exklusiv.

Die Zeitschrift “Rund” schreibt jedoch in ihrer März-Ausgabe (u.a. unter Berufung auf das französische Magazin “So Foot”):

"Alexandra Paressant war niemals die Geliebte von Ronaldinho – nicht einmal für eine Nacht."

Laut “Rund”-Magazin handelt es sich bei Paressant vielmehr um “eine Expertin der Medienmanipulation” (oder gar “eine Verrückte”). Ihr sei es mit allerlei Tricks gelungen, “ein virtuelles Double” ihrer selbst zu schaffen — und das so gut zu vermarkten, dass ihre vermeintliche Liebesgeschichte mit dem Fußballstar nicht nur in der “Sun” und vielen, vielen anderen Medien nachzulesen war (und ist), sondern auch “exklusiv” in “Bild”.

Die Fotos, mit denen “Bild” und “BamS” ihre Paressant-Geschichten immer wieder großzügig bebilderten (O-Ton “Bild”: “Wow!”), bekam “Bild” übrigens offenbar von einer vermeintlichen Managerin des “Top-Models” zur Verfügung gestellt (“Bild”-Fotocredit: “privat”). Sie zeigen allerdings leider nicht die “Heckansicht” und “schönsten Fankurven” von Alexandra Paressant, sondern (irgend)ein Mannequin namens Alexandra Kabi.

Man findet sie leicht im Internet.

PS: Laut “Rund”-Magazin wollten sich weder die “Bild”-Autoren noch “Bild” zu den Schwindel-Vorwürfen äußern. Bei Bild.de ist keiner der Paressant-Texte mehr zu finden.

Symbolfoto XLVI

Weil es vor gut einer Woche in Leipzig nach einem Spiel des Bezirksligisten 1. FC Lokomotive Leipzig gegen den FC Erzgebirge Aue II zu gewalttätigen Ausschreitungen von Hooligans kam, illustrierte die “Bild am Sonntag” ihre Berichterstattung gestern u.a. mit einem Foto aus dem Stadion. Direkt daneben schrieb die “BamS”:

KRAWALLE Alkoholisierte Fans des 1. FC Lok Leipzig am vergangenen Samstag im Stadion (…).

Die “BamS”-Redakteure angeblichen “Fans des 1. FC Lok Leipzig” scheinen ziemlich alkoholisiert gewesen zu sein: Auf dem Stadion-Foto (rechts) tragen sie deutlich sichtbar Fan-Handschuhe mit dem violett-gelben Logo des FC Erzgebirge Aue (“9,99 EUR incl. 19 % UST”) — und werden deshalb in der Originalbeschriftung des Fotos durch die Agentur Picture Point naheliegenderweise auch als “Fans von Aue” bezeichnet.

Desweiteren “dokumentiert” die “BamS” den Erlebnisbericht eines mutmaßlich an den Leipziger Ausschreitungen beteiligten Hooligans, dessen unschöne Ausführungen, wie die “BamS” vielsagend raunt, “kurzzeitig auf www.lok-forum.de zu lesen war”.

Und mal abgesehen davon, dass der Interneteintrag vom 11. Februar auf lok-forum.de, dem Fan-Forum des Leipziger Vereins, nach wie vor zu lesen ist (und zuvor auch schon andernorts zu lesen war), “dokumentiert” die “BamS” nicht, wie er dort zu lesen ist: In einem Diskussionsstrang mit der Überschrift “Gebt Verbrechern keine Chance !!!” ist er ausdrücklich mit den Worten “Zitat Anfang” und “Zitat Ende” gekennzeichnet und mit folgendem, distanzierenden Kommentar versehen:

Wer alles hier im Forum dafür ist, das diese Elemente endlich Sanktionen erfahren, der sollte das in seiner Signatur kenntlich machen, damit auch unser Vorstand weiß, das es genügend Fans gibt, die sich mit diesen Verbrechern nicht identifizieren !!!

Mit Dank an Basti und Andreas für die Hinweise.

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