Zahlen mit mehr als zehn Stellen können schnell zum Problem werden. Nicht nur für achtstellige Taschenrechner, sondern auch für Leute, die diese Zahlen aussprechen müssen.
Eine Eins mit neun Nullen ist für uns eine “Milliarde”, während sie in den meisten englischsprachigen Ländern als “billion” bekannt ist. Eine “Billion” im Deutschen ist hingegen eine Eins mit zwölf Nullen, die auf Englisch “trillion” heißt, was im Deutschen eine Eins mit achtzehn Nullen wäre …
Da ist es (theoretisch) hilfreich, wenn man eine Zahl in ihrer vollen Schönheit vor sich hat. So zum Beispiel die Summe, die eine Kreditkartenfirma angeblich von Josh Muszynski für eine Schachtel Zigaretten haben wollte:
23 148 855 308 184 500 Dollar
Waschen Sie Ihren Finger und zählen Sie die Zahl am Bildschirm von hinten nach vorne ab. Es sind 23 Billiarden, 148 Billionen, 855 Milliarden, 308 Millionen, 184 Tausend 500 Dollar. Oder der Einfachheit halber “23 Billiarden Dollar”, wie dpa heute tickerte.
So haben es unter anderem “Focus Online”, “Spiegel Online”, tagesschau.de und taz.de übernommen.
Bild.de kam überraschenderweise zu einer Zahl, die – entgegen der sonstigen Veranlagung des Mediums – deutlich niedriger ausfällt:
Quasi als Ausgleich zur Tiefstapelei von Bild.de hat sich der österreichische “Standard” in seiner Online-Ausgabe für eine andere Richtung entschieden:
Nachdem sich Leser in den Kommentaren beschwert hatten, entschied man sich für eine etwas exotische Form der Korrektur und ergänzte den Artikel um einen lehrreichen Satz:
US-amerikanische “Quadrillionen” werden aufgrund der unterschiedlichen Systeme im Deutschen eigentlich mit “Billiarden” bezeichnet.
Denn wenn CNN “quadrillion” schreibt, kann man’s ja auch machen.
Mit Dank an Maria, Andreas W. und Markus S.
Nachtrag, 19:20 Uhr: Bild.de hat den “Billionen”-Artikel gelöscht und einen neuen “Billiarden”-Artikel online gestellt.
Der enthält nur noch einen klitzekleinen Schönheitsfehler:
2. Nachtrag, 22:03 Uhr: Jetzt sind’s auch in der Bildunterschrift Billiarden.
3. Nachtrag, 17. Juli: Auch der “Standard” hat seinen Artikel überarbeitet. Offenbar wollte man dort auf Nummer Sicher gehen, denn die Überschrift lautet nun vollständig: