Mit Dank an Florian Sch., Thomas P., Alex A., Alex Z. und Sarah K.
Nachtrag, 14.35 Uhr: Bild.de hat die Meldung durch einen ausführlicheren Artikel ersetzt und bei dieser Gelegenheit die “Gefällt mir”-Buttons entfernt.
Mit Dank an Florian Sch., Thomas P., Alex A., Alex Z. und Sarah K.
Nachtrag, 14.35 Uhr: Bild.de hat die Meldung durch einen ausführlicheren Artikel ersetzt und bei dieser Gelegenheit die “Gefällt mir”-Buttons entfernt.
Die Antwort gibt sich Bild.de einfach mal selbst: Nein.
Höchstens von Platz 3:
Mit Dank an Marcus K. und Rene C.
“Sie klopften an der Tür, wollten meinem Sohn Jean-Paul zum 9. Geburtstag ein Geschenk übergeben. Ich habe ihnen klar gesagt, ich werde kein offizielles Gespräch führen und auch keine Bilder zulassen. Darauf gingen die Journalisten offenbar nur zum Schein ein. Sie übergaben Jean-Paul ein Riesen-Schiffsmodell mit Fernsteuerung. Baten dann noch um ein Foto zum Schluss. Nur für den privaten Gebrauch mit dem Handy.”
Soweit der Fußballtrainer Christoph Daum, der von einem türkischen TV-Sender “aufs Kreuz gelegt” wurde, wie Bild.de schreibt:
Aus dem Handy-Foto und den daumschen Halbsätzen entstand dann offensichtlich der Internet-Beitrag. Ein neuer fieser Tiefpunkt im Fenerbahce-Zoff.
Und weil man sonst so selten Gelegenheit hat, Daum und Barack Obama in einem Artikel zu zitieren, jetzt noch ein paar Worte des damaligen US-Präsidentschaftskandidaten:
“Sie hat uns abgezockt. Wir kommen in das Sportstudio. Sie ist schon auf dem Laufband. Sie sieht wie ein ganz normales deutsches Mädchen aus. Sie lächelt und winkt ein bisschen verlegen, aber macht sich keine Mühe, irgendetwas zu sagen. Als ich gerade gehe, sagt sie: ‘Oh, kann ich ein Foto haben? Ich bin ein großer Fan.'”
Die Frau, die Obama vor knapp zwei Jahren im Fitnessstudio eines Berliner Hotels “abgezockt” hat, war die Reporterin Judith Bonesky, und die Zeitung, für die sie arbeitet, sah am nächsten Tag so aus:
Mit Dank an Tommy E.
Wundern Sie sich nicht:
Erst rätselhaft verletzt, dann operiert. Seit Wochen hat man nichts mehr von der berühmtesten Bandscheibe der Welt gehört.
Bild.de erklärt das gerne:
Jetzt sah ein BILD-Leser-Reporter U2-Sänger Bono (50) bei Burger King in Rom – der Superstar geht noch an Krücken!
Die gute Nachricht zuerst: Das Alter stimmt.
Die Zeitangabe “jetzt” ist – gemessen am zeitlichen Abstand von zwei Wochen – für Bild.de-Verhältnisse auch noch halbwegs passend.
Was also könnte noch falsch sein?
Bono. Der war nämlich nur ein Double:
Mit der Unterstützung von “The King” [Burger-King-Maskottchen] und der Doppelgänger von Bono und Richard Gere war eine Guerilla-Marketing-Aktion im Zentrum der Hauptstadt organisiert worden, die das Interesse und die Neugier der Menschen und Paparazzi angezogen hat.
[Übersetzung von uns]
Mit Dank an Ilja.
Nachtrag, 23. Juni: Bild.de hat den kompletten Artikel entfernt.
Man kann das gar nicht oft genug betonen: In der so genannten “Hamburger Erklärung” fordern verschiedene Verlage, darunter die Axel Springer AG:
Im Internet darf es keine rechtsfreien Zonen geben. Gesetzgeber und Regierung auf nationaler wie internationaler Ebene sollten die geistige Wertschöpfung von Urhebern und Werkmittlern besser schützen. Ungenehmigte Nutzung fremden geistigen Eigentums muss verboten bleiben.
Dieses “verboten bleiben” sagt eigentlich klar aus, dass die ungenehmigte Nutzung fremden geistigen Eigentums bereits heute verboten ist — wobei auch niemand ernsthaft fordert, das zu ändern.
Und damit zu etwas völlig Anderem: Lena Meyer-Landrut, Siegerin beim Eurovision Song Contest, hat ihr Abi bestanden. Am vergangenen Freitag wurden ihr und ihren Mitschülern die Abiturzeugnisse überreicht und es dürfte die medial best abgedeckte Abifeier der vergangenen Jahre gewesen sein:
Nun ist es natürlich nicht so, dass irgendwelche überregionalen Boulevard-Medien für eine Zeugnisübergabe in Hannover akkreditiert werden (wobei es “Bild” und RTL da besonders schwer gehabt hätten) — deswegen greifen sie auf ein Foto zurück, das Lenas Schule selbst ins Internet gestellt hatte.
Doch auch, wenn express.de, RTL und Bild.de allesamt die IGS Roderbruch als Quelle nennen: Die Verwendung des Fotos erfolgt ohne Genehmigung, wie uns die Schule auf Anfrage bestätigt hat. Wegen dieser Urheberrechtsverletzungen erwägt die IGS Roderbruch jetzt rechtliche Schritte.
Mit Dank an Kathrin G., Mathias Sch. und cmpunk.
Es ist ein etwas verstörendes Video, das Bild.de da zeigt — und das liegt nur zu einem Teil an dem klischeebeladenen Off-Kommentar:
Engländer sind bekanntlich fußballverrückt und flippen schon mal aus, wenn es auf dem Platz nicht läuft. Dieser frustrierte Brite hier aber zeigt nach dem Unentschieden gegen Algerien: Wenn es um die Weltmeisterschaft geht, dann wollen sie sogar mit dem Kopf durch die Wand — oder durch das Glas.
Ob der Mann Brite, Engländer, fußballverrückt oder frustriert ist, können wir nicht sagen. Wohl aber, dass er ganz, ganz sicher nicht “nach dem Unentschieden gegen Algerien” mit dem Kopf auf die Windschutzscheibe eingeschlagen hat:
Das Video steht nämlich seit Juli 2009 auf break.com und auf YouTube. Da war noch nicht mal klar, dass England bei der WM gegen Algerien spielen würde.
Mit Dank an Felix P.
Nachtrag, 22.40 Uhr: Bild.de hat den Off-Kommentar gegen ein vage zeitloses Gedicht (sic!) über englische Fußballfans ausgetauscht und die Dachzeile in ein mehrdeutiges “Das hat nichts mit Fußball zu tun” geändert.
2. Nachtrag, 21. Juni: Unser Leser Oliver H. hat ein paar Indizien zusammengetragen, die nahelegen, dass das Video in Australien entstanden sein könnte:
Erstens: Das KFZ-Kennzeichen des blauen Fahrzeugs links ähnelt den in Victoria und früher in South Australia verwendeten. Die britischen Kennzeichen verwenden seit Jahrzehnten andere Formate und sind auf der Heckseite ohnehin gelb.
Zweitens ist das Fahrzeug in der Mitte mit Sicherheit ein Ford Falcon XF, wie er nur für Australien von 1984 bis 1987 produziert worden ist.
Bild.de hat eindrucksvolle Fotos gemacht, die zeigen, wie das öffentliche Leben in Deutschland während des Spiels der Fußball-Nationalmannschaft gegen Serbien zum Stillstand gekommen ist. Hier etwa der Hamburger Hauptbahnhof, links vor den Anpfiff, rechts nach dem Anpfiff:
Oder wie man sonst sagt: Links mit Zugverkehr, rechts ohne Zugverkehr.
Mit Dank an Max und Daniel M.!
Wenn sie bei Bild.de besonders erregt sind, bleiben sie schon mal auf der Feststelltaste ihrer Tastatur stehen:
DEUTSCHLANDS ERSTER MILLIONÄR FORDERT DIE REICHEN-STEUER!
Bild.de meint übrigens nicht den ersten Millionär in der Geschichte der Bundesrepublik, sondern etwas anderes:
Langjährige BILDblog-Leser werden sich anhand des Signalworts “erster” schon denken können, was jetzt kommt: Obwohl Peter Krämer die Wiedereinführung der Vermögenssteuer seit mindestens zwei Jahren befürwortet, ist er nicht der erste Millionär, der das tut.
In Deutschland hat sich um den Millionär Reiner Menter eine Gruppe gebildet, die sich für die für die Wiedereinführung der Vermögensteuer stark macht. Bis Ende 2002 hoffen sie, 200 Unterschriften von Millionären zu sammeln.
schrieb die Gewerkschaft ver.di anlässlich ihrer “Steuergerechtigkeit Kampagne 2002/2003” irgendwann im Jahr 2002.
Mit Dank an Marco S.
“Bild” machte gestern keinen Hehl daraus, was sie von den “Vuvuzela” genannten Plastiktröten hält, die bei der Fußball-WM in Südafrika massiv zum Einsatz kommen:
Das also ist der Sound der WM! Was für ein Tröt-Wahnsinn bei den Spielen Südafrika gegen Mexiko (1:1) und Uruguay gegen Frankreich (0:0). Der nervige Dauerton der Plastiktrompeten (“Vuvuzelas”) erinnert an gewaltige Bienenschwärme.
Die Kommentatoren in TV und Radio sind kaum zu verstehen. Dröhnen uns jetzt vier Wochen lang die Ohren? BILD beantwortet die wichtigsten Fragen.
Diese Fragen finden sich auch auf Bild.de — und darüber hinaus auch die Antwort auf die gar nicht gestellte Frage “Und wo bekomme ich jetzt so ein Teil?”:
Siehe auch:
Mit Dank an die vielen, vielen Hinweisgeber!
Das NDR-Eurovision-Blog fasst das Verhältnis zwischen Grand-Prix-Siegerin Lena Meyer-Landrut und “Bild” recht plastisch zusammen:
Für ein Medium, das beansprucht, die Phantasien von Massen zu kennen und diese entsprechend zu bedienen, also für eine Zeitung wie die “Bild”, muss es ein GAU sein, in Sachen Lena und ihrer ESC-Performances dauerhaft draußen gestanden zu haben – vorher, währenddessen und auch jetzt.
Um den eigenen Lesern irgendwas über Lena erzählen zu können, tragen “Bild” und Bild.de also seit Wochen Informationen aus Sekundär- und Tertiärquellen zusammen, die sich mal widersprechen und mal gar nichts aussagen.
Am 3. Juni, wenige Tage nach Lenas Sieg in Oslo, erklärte “Bild” anhand der Danksagungen im Booklet ihrer fast vier Wochen zuvor erschienenen CD, wem Lena “jetzt” Danke sagt. Auch Bild.de veröffentlichte einen umständlichen und etwas hilflosen Versuch einer Entschlüsselung.
Während manche der Dankeszuordnungen ziemlich unkonkret daherkommen (“im Internet glauben viele …”), waren andere Namen wie “Stefan” (Raab) und “Jörg” (Grabosch, von der TV-Produktionsfirma Brainpool) leichter zuzuordnen.
Dummerweise ist Bild.de dabei ein kleiner Fehler unterlaufen, den nicht mal wir aufgeschrieben hätten. Aber das war für Stefan Raab offenbar kein Kriterium:
Mit Dank an Tobi.
Nachtrag, 12. Juni: Heute erschien die Gegendarstellung auch in der gedruckten “Bild”.