Archiv für 6 vor 9

Klum-Girls, Klickbringer, Wintersport

Klum zum Klicken: Verstoß gegen die Model-Würde? (3 Bilder, Keystone)[hide]USA MODE HEIDI KLUMHeidi Klum Halloween Party[/hide]

1. Interview mit dem “Wilhelm-Fälscher”
(zeit.de, Kai Biermann)
Der Ersteller des Wörtchens Wilhelm, der eben eine Journalistenschule abgeschlossen hat, nimmt Stellung zu seiner Tat: “Ich hatte keine großen Erwartungen daran. Mich hat daher sehr überrascht, wie viele Medien den Fehler übernahmen. Mich überraschte auch die Tatsache, dass die Wikipedia im Gegensatz zu den Journalisten den Fehler bemerkte und löschte. Und er erst dadurch, dass der falsche Name zu dieser Zeit schon in der Welt war, er wieder in die Wikipedia zurückkam.”

2. “Galerien ohne Girls”
(sueddeutsche.de, Hans-Jürgen Jakobs)
Drama im Haus sueddeutsche.de: Der Chef persönlich äussert sich darüber, dass es wegen einem restriktiven ProSieben-Rahmenvertrag mit “Knebelparagraphen” nun nicht mehr möglich ist, end- und sinnlose Bildergalerien mit Heidi Klum und ihren Models abzufüllen. Zur Erinnerung: Das war doch noch gar nie die Aufgabe eines Portals, das eine Qualitätszeitung online vertritt. Der “Strafkatalog von 500 bis zu 100.000 Euro” geht nach Jakobs “wichtigen Medien wie Bild” viel zu weit.

3. “Die Journalisten und ihr Verhältnis zur Verwaltung in Bern”
(nzz.ch, Roger Blum und Marlis Prinzing)
Die NZZ deckt mit Umfragen bei Journalisten auf, welche Bundesräte welchen Zeitungen nahestehen. Auch sonst gibt es interessante Einblicke hinter die Kulissen der Verwaltung: “Es herrscht Einigkeit, dass die Sonntagsblätter bevorzugte Anlaufstellen sind, wenn es darum geht, Ideen zu testen. Dabei laufen die Kontakte meist über persönliche Beziehungen zu Journalisten.”

Read On…

Guttenberg, Kummer, Todesspirale

Karl-Theodor zu Guttenberg: Der falsche Wilhelm (Keystone)

1. “Wilhelm II.”
(bildblog.de, spYri)
Bildblog zeigt am Tag nach dem Abschreibe-Fiasko auf, wie deutsche Medien mit ihrem Fehler umgehen, auf den bei Wikipedia eingefügten Vornamen vertraut zu haben.

2. “Falsche Behauptungen über neuen Wirtschaftsminister”
(ndr.de, Video, 4:45 Minuten)
Eine ebenso fragwürdige Rolle übernehmen Medien bei der Beschreibung des früheren Jobs des neuen Wirtschaftsministers. So schreiben viele, er sei für die Von Guttenberg GmbH in Aschheim tätig gewesen. Diese schreibt auf vonguttenberg.de: “Aufgrund nicht zutreffender Informationen (u. a. FOCUS, Tagesspiegel, Spiegel, Wikipedia u.a. basierend auf einer dpa Mitteilung) wird unser Fachgroßhandel für Trockenbau, Isoliertechnik und Dämmstoffe mit dem CSU-Generalsekretär Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg in Verbindung gebracht. Hiermit informieren wir Sie darüber, dass es sich hierbei um Fehlinformationen handelt.”

3. “Der EU sind Reporter verdächtig”
(faz.net, Michael Stabenow)
“Die Europäische Kommission warnt ihre Mitarbeiter vor Spionen. Als unbedingt verdächtig stuft sie, wie ein interner Vermerk zeigt, pauschal die Berufsgruppe der in Brüssel tätigen Journalisten ein.”

Read On…

Wikipedia-Recherchen, dpa, Brüste

1. Quelle: Wikipedia
(bildblog.de, Anonym*)
“*Name ist der Redaktion bekannt” berichtet darüber, wie er in den Wikipedia-Artikel über Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jakob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg ein “Wilhelm” in den langen Vornamen hineingeschmuggelt hatte. Hier der Beweis, die Änderung geschah am 8. Februar 2009, um 21:40 Uhr. Wo und wie deutsche Redaktionen recherchieren, ist nun für alle auf der Titelseite der Bild-Zeitung ersichtlich. Oder bei Spiegel Online, wo es inzwischen eine ausführliche Erklärung gibt.

2. Interview mit Wilm Herlyn
(sueddeutsche.de, C. Keil u. H. W. Kilz)
Der Chefredakteur der dpa zur Kündigung seines Dienstes von der WAZ: “Wir lesen die WAZ sehr genau und erkennen, wenn Zitate aus einem Exklusivinterview, das jemand nur mit uns geführt hat, plötzlich in einem Blatt der Gruppe auftauchen. Wir haben das auch gesehen, als wir die Schließung von Hertie-Kaufhäusern im Ruhrgebiet gemeldet haben. Die WAZ-Gruppe hatte erhebliche Mühe, diese Informationen ins Blatt und in ihren Online-Auftritt derwesten.de einfließen zu lassen.”

3. “Was nicht passt, wird passend gemacht”
(spiegelfechter.com, Jens Berger)
Der “Europa-Korrespondent für ITN, einen der größten Nachrichtenanbieter der Welt”, Robert Moore, drehte einen “herzzerreißenden Filmbeitrag über frierende Bulgaren”. Doch diese frieren nicht, wie im Beitrag angegeben, wegen dem Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland, sondern weil sie gar nie “an das zentrale Fernwärme- oder Gasnetz angeschlossen” waren. “Die Bewohner dort heizen stattdessen mit Holz und Kohle”.

Read On…

Zoomer, Schawinski, Wagner

1. “…und es hat zoom gemacht!”
(zweipunktnull.org, Casi)
Zoomer.de wird nach nur einem Jahr wieder eingestellt. “Nee, Freunde – bei aller Liebe: Soooo richtig gut war das nicht immer, was Ihr da gemacht habt, und zum Glück habe ich diese Meinung nicht exklusiv.”

2. “Zoomer, Gemüse und Fehler”
(dondahlmann.de)
Zoomer fehlte es an der “nötigen Konsequenz und dem dazu gehörigen Mut”, meint Don Dahlmann. – “Dass das Portal nun dicht macht ist aber dennoch bedauerlich, weil es abermals das Signal aussendet, dass man im Netz nur erfolglos sein kann.”

3. Interview mit Roger Schawinski
(tagesanzeiger.ch, David Vonplon)
Roger Schawinski glaubt, dass das (ihn interviewende) Newsnetz schuld sein wird an den Abokündigungen der beteiligten Zeitungen: “Nun begehen die in Panik geratenen Zeitungen mit ihrer aggressiven Internetstrategie Selbstmord aus Angst vor dem Tod: Ich lese etwa am Abend auf Newsnetz jeweils jene Artikel gratis, für die ich zwölf Stunden später bezahlen soll. Das kann nicht lange gut gehen.”. Stattdessen rät er: “Die Medienhäuser sollten viel mehr auf die alten Stärken des Prints setzten und nicht die Klickzahlen im Internet als Grundlage nehmen für die Gewichtung der Artikel in der Zeitung. Wer das tut, degradiert das Printprodukt zur Zweitauswertung des Internets.”

Read On…

Freitag, Kummer, Superpuma

1. “US-Verlage brechen alle Tabus”
(ftd.de, Lutz Knappmann)
“Mit bisweilen absurden Konzepten kämpfen US-Zeitungsverlage gegen Anzeigen- und Leserschwund. Deutsche Verleger scheuen radikale Strategiewechsel bislang – vielen geht es noch gut genug.”

2. “Ein Wort soll das andere geben”
(faz.net, Regina Mönch)
Der neue Freitag sucht die “Distanz zu festgebackenen oder nebulösen Ideologien”, will aber sowas wie eine linke F.A.Z. werden. Diese findet das neue Konzept zeitgemäss: “Denn zum Schluss schien der nun ehemalige ‘Freitag’ wie erstarrt zu sein im programmatischen, irgendwo in der Welt von Günter Grass und Daniela Dahn angesiedelten Ostwest-Monolog, für den sich, trotz einiger tapferer Versuche, aus dem Graben herauszukommen, schließlich nur noch eine kleine, treue Leserschar zu interessieren schien.”

3. “Das meinungsstarke Kurzabo”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Felix Schwenzel hat sich die erste Freitag-Ausgabe gekauft und stört sich an den penetranten Hinweisen auf die “Community”: “ein proboabo wird unerklärlicherweise ‘Das meinungsstarke Kurzabo’ genannt, eine stinknormale kolumne von adriane seliger, die einem als in berlin lebende publizistin vorgestellt wird, wird ‘Blogkommentar’ überschrieben, wohlgemerkt in der printausgabe.” Beinahe hätte er das Blatt “wegen der blödsinnigen anglizismen, bläh-worten und sprachlicher spackigkeit wieder weggeschmissen”.

Read On…

Runge, Kress, Doppelleben

1. “Klick-Prostitution im Netz”
(taz.de, Daniel Bouhs)
“Qualität und Online-Journalismus – das geht nicht immer zusammen. Schockierend ist der Internetauftritt der ‘Rheinischen Post’. In Weblogs wird sie heftig kritisert.”

2. Interview mit Bernd Runge
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Max Fellmann und Jan Heidtmann)
Bernd Runge, jahrelanger Leiter des deutschen Ablegers von Condé Nast, spricht über seine Kontakte zum Ministerium für Staatssicherheit: “Ja, da war auch Opportunismus im Spiel. Kein Korrespondent der staatlichen Medien – Fernsehen, Radio und Presseagentur – wurde ohne das ausdrückliche und schriftliche Okay des Geheimdienstes und der Abteilung Agitation und Propaganda des Zentralkomitees der SED ins Ausland geschickt. Aber was für mich heute damals viel gefährlicher war, war meine jugendliche Selbstüberschätzung, die Annahme, ich wäre cleverer als die.”

3. “BND observierte SWP-Redakteur”
(suedwest-aktiv.de, Hans-Uli Mayer)
“1996 hat der Bundesnachrichtendienst einen Redakteur der Südwest Presse in Ulm observiert. Jetzt wurde der Fall im Untersuchungsausschuss in Berlin behandelt. Ein Fall von Pleiten, Pech und Pannen.”

Read On…

NZZ mit Newsdesk, Blogs, BND

1. Die NZZ will den Newsdesk noch 2009 einführen
(werbewoche.ch, Pierre C. Meier und Urs Schnider)
CEO Albert Stäheli im Interview: “Es wird hier bei uns im 2. Stock des Hauptgebäudes das Newsdesk-Konzept eingeführt. Die Schulung der Leute läuft bereits, auch die Mitarbeitenden der NZZ-Printredaktion durchlaufen die Schulung im Onlinebereich. Die Idee ist, die Dossierkompetenz, die in allen Bereichen unseres Printproduktes hervorragend vorhanden ist, auch in den Onlinebereich zu bringen und umgekehrt.”

2. “Abschied von der Tante”
(weltwoche.ch, Kurt W. Zimmermann)
Während Roger Köppel im Editorial den Ringier-Verlag angreift, verabschiedet sich Kurt W. Zimmermann von der “Tante” NZZ, doch es sei noch ein langer Weg, “denn das alte Prinzip der Verantwortungsscheu und Führungsskepsis ist erst auf der kommerziellen Etage verschwunden, nicht aber in der Redaktion.” Die als “unaufgeregte Reflexion” verklärte Langsamkeit sei oft nur Bequemlichkeit. “Allzu häufig hält das Blatt mit dem Tempo einer sich immer schneller drehenden Informationsindustrie nicht mehr mit.”

3. “Journalismus als Charity-Projekt”
(cicero.de, Alexander Görlach)
Der Ressortleiter Online bei Cicero, Alexander Görlach, macht sich Gedanken über den Verfall der klassischen Medien: “Denn mit der Verlagerung auf Newsportale, die dem Marktführer Spiegel Online nacheiferten und deshalb überall gleich aussahen, wurden bei gleichzeitiger Entlassung von guten journalistischen Köpfen das Deutungs- und Kommentierungspotenzial aus den Redaktionen ausgelagert und den freischaffenden Künsten zugeschlagen.”

Read On…

Freie, Bauerfeind, von Holtzbrinck

1. Ratgeber Freie
(ratgeber-freie.de)
Die Website ratgeber-freie.de bietet einen sehr übersichtlichen Leitfaden für freie Mitarbeiter, und das für einmal nicht im pdf-Format.

2. “Lautloser als alle anderen”
(berlinonline.de, Thomas Schuler)
“War Georg von Holtzbrinck ein Profiteur der Nazis? Eine Studie über die Vergangenheit des Verlegers.”

3. “Popkulturmagazin ‘Bauerfeind’: Ratter, ratter, ratter”
(taz.de, Boris Rosenkranz)
“Pulsprobleme: Das neue Popkulturmagazin ‘Bauerfeind’ legt einen schwachen Auftakt hin – mit Stangenware und dem Verkaufen von Trends, die keine sind (3sat, 21.30 Uhr).”

Read On…

Jauch, Jarvis, Valora, Blick

1. “Verleger müssen wie Google denken”
(faz-community.faz.net/blogs/netzkonom, Holger Schmidt)
Jeff Jarvis sagt den Verlegern, wie es geht mit dem Internet: “Verleger müssen wie Google denken. Sie denken aber meist noch wie Yahoo, der letzte Vertreter der alten Medienunternehmen im Netz. Yahoo will die Inhalte besitzen und die Menschen dazu bewegen, auf die Yahoo-Seite zu kommen. Diesen Menschen soll dann so viel Werbung wie möglich gezeigt werden. Das ist das alte Modell. Google dagegen verteilt seine Produkte über das Internet, seine Landkarten, seine Videos und seine Werbung. Das ist das neue Modell.”

2. Interview mit Thomas Vollmöller
(handelszeitung.ch, Gret Heer, 27.1.2009)
Der CEO des Kioskunternehmens Valora will das deutsche Modell “Presse und Buch” auch in der Schweiz einführen. Im März 2009 soll der erste Laden eröffnet werden.

3. “Neues Duo: Jauch und Pocher pilotieren gemeinsame Show”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
“5 gegen Jauch” heisst der Arbeitstitel eines “pilotierten” Projekts von Oliver Pocher und Günter Jauch. Dem Titel nach zu erwarten ist wohl eine Quizshow, in der Deutschlands Vorzeige-Bildungsbürger fünf anderen zu zeigen versucht, wer schlauer ist.

Read On…

Meyer, Twitter, Freitag, Zerbst

1. “‘Frauentausch’ mit Folgen”
(faz.net, Harald Staun)
Über eine RTL2-Sendung mit Auswirkungen auf die Realität in der Kleinstadt Zerbst: “Am Mittwochabend, rund eine Woche nach der Ausstrahlung der Folge am 8. Januar, standen dann plötzlich rund fünfzig aufgebrachte Menschen vor dem Haus der Leps, beschimpften die Familie und warfen rohe Eier und Flaschen gegen die Hauswand. Eine Woche später wiederholten sich die Proteste, wobei die mittlerweile mit vier Wagen Streife fahrende Polizei schlimmere Ausschreitungen verhinderte.”

2. Knödel-Sepp, Herr Strudel und der Stierwascher
(medienschelte.at, Daniel)
Zeitungen aus Österreich sind irgendwie anders: “Interessanterweise lassen sich in fast allen Zeitungen Satire-Rubriken finden, zeichnerisch im Comic-Stil umgesetzt. Einige davon, diese Aufreihung erhebt schließlich nicht den Anspruch der Vollständigkeit, haben wir mal gesammelt.”

3. “Zum Freitag”
(kutter.antville.org)
Der Kutter erwartet den Relaunch des Freitag am Donnerstag gespannt, aber kritisch: “Wenn mich Privatmeinungen und allgemeine Klugscheißereien interessieren würden, würde ich Weblogs lesen oder meinetwegen Leserbriefe in Zeitungen und Kommentare in deren Online-Ausgaben. (Mache ich übrigens nie.) Aber ich kaufe keine Zeitung, um zu lesen, was ihre Leser denken. (Diese Pein!) Und ich habe meinerseits auch nie das Bedürfnis empfunden, zu den Lesern der Zeitungen zu sprechen, die ich lese. (Und ich hatte das Gefühl, dass auch die ganz gut damit leben konnten.)”

Read On…

Blättern:  1 ... 418 419 420 ... 490