Archiv für 6 vor 9

6 vor 9

Xing, the new media
(blog.handelsblatt.de/adhoc, Julius Endert)
Die Position der klassischen Medien ist bedroht. Doch nicht Onlinemedien schlüpfen in die Rolle von Zeitungen, Magazinen und Fernsehsendern, sondern die neuen sozialen Netze im Internet.

Mit Bloggern auf Augenhöhe
(mmm.verdi.de, Christiane Schulzki-Haddouti)
Die Interview-Serie der Süddeutschen Zeitung zur ?Zukunft der Medien? fiel kürzlich auf mit kampagnenhaften Titelparolen wie ?Google News ist unser Feind?, ?Wir werden von Blogs und Gelaber überflutet?, ?Der Blogger-Schreck? oder ?Blogger gehen nach dem Copy-and-Paste-Prinzip vor?. Dabei zeichnete sich die Serie durch profunde Interviewpartner, eine breite Perspektive, kluge Interviewer und intelligente Antworten aus. Die Titel drücken daher vor allem redaktionelle Skepsis gegenüber der Bloggerwelt aus, verraten jedoch wenig von der Komplexität der sich sehr dynamisch entwickelnden Blogosphäre. Dabei könnten Journalisten von Bloggern gleich in mehrfacher Hinsicht lernen.

Süddeutsche Zeitung: Das große Schweigen
(taz.de, Steffen Grimberg)
Die Pressestelle der “Süddeutschen” ist dicht, Transparenz für die neuen Besitzer ein Fremdwort. Dafür denken sie über eine Gratiszeitung nach.

“Mopo” und Mordio!
(spiegel.de, Peter Luley)
Steuert die “Hamburger Morgenpost” in die Katastrophe? Außerordentliche Betriebsversammlungen, eine zensierte Mitteilung in eigener Sache und jetzt ein Statthalter, der die Sparkur eines britischen Großinvestors verteidigt: Bei dem Traditionsblatt geht es hoch her.

“Einen Fake hat man exklusiv”
(tagesspiegel.de, Achim Fehrenbach)
Der gefälschte Zeuge in der Sendung “Polylux” ist nur ein weiterer Fall in der langen Geschichte von Medien-Fakes. Benjamin Denes hat sich in seiner Magisterarbeit “Fälschungen im Journalismus” beschäftigt. Ein Interview.

Der liebe Herr Blumencolo
(taz.de, Oliver Gehrs)
Good guy & good guy: Die Zeiten der Denkverbote und der Angst vorm Chef sind vorbei. Nach 100 Tagen ohne Aust ist die Stimmung beim Spiegel so gut wie nie.

medienlese – der Wochenrückblick

Bloghasser in der Schweiz, Kehrtwende beim Handelsblatt, Welt am Sonntag mit Aprilscherz.

Bruno Habegger vom PC Tipp schrieb eine Kolumne, “um wenigstens einmal im Leben im Medienlese-Blog erwähnt zu werden”. In einem surrealen Versuch, seine Leser zu verwirren mit Fenstern, die man fallen lässt, um sie anderen an die Wange zu klatschen (gemeint waren gecopypastete Meinungen), outete er sich als Bloghasser (obwohl es keine Rolle spiele, ob man Zeitungspapier oder Bildschirme mit Buchstabenmist bestreiche). Mit seiner Abneigung gegen dieses Medium war er nicht alleine. Auch Annina Haab (16) nannte sich blogophob, wie das slug-Blog kolportierte. Warum auch nicht: Ich halte es für rechtmässig, etwas nur seiner Form wegen zu hassen.
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6 vor 9

Nur fad
(sueddeutsche.de, Thomas Becker)
Es klingt furchtbar rückwärtsgewandt, muss aber jetzt sein: Der “Scheibenwischer” ist bei sehr weitem nicht mehr das, was er mal war. Er ist nur noch: belanglos. Besserung nicht in Sicht.

Glückwunsch: Gruner+Jahr zeichnet sich selbst aus
(blog.dummy-magazin.de, Oliver Gehrs)
“Wir können hier exklusiv schon mal vorab die Gewinner verkünden, denn in den sechs journalistischen Kategorien sind ausschließlich Arbeiten aus Gruner + Jahr-Zeitschriften nominiert. Es sind: Stern, stern.de, Neon, Living at home, view und Brigitte. Herzlichen Glückwunsch!”

“China kennt verschiedene Formen der Internetzensur”
(tagesschau.de, Irena Güttel)
Wie ist es möglich, dass ein Staatsapparat anscheinend in der Lage ist, den Internetverkehr zu überwachen? Wie macht ein Staat wie China klar, was online nicht erwünscht ist? Und wieso halten sich die User dran? tagesschau.de sprach darüber mit dem Asien-Experten des Chaos Computer Clubs, Ohlig.

Aufhören mit dem Gejammer!
(davidbauer.ch)
Ein Abgesang auf den Abgesang: Der Journalismus lebt – wenn die Branche den Wettbewerb endlich annimmt.

There’s no such thing as ‘off the record’ anymore
(ojr.org, Robert Niles)
“Let’s just get this on the record — there is no such thing as “off the record” anymore.”

Polylux in eigener Sache – wie wir auf das Glatteis geführt wurden
(polylog.tv, Video, 4:00 Minuten)
“Auch Journalisten kann man veräppeln. Dafür an dieser Stelle unsere sportlichen Glückwünsche.”

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Szenen einer harmonischen Beziehung
(weltwoche.ch, Philipp Gut und Andreas Kunz)
Wie kritisch und objektiv berichten die Medien über Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf? Die Widersprüche ihrer Wahl werden beschwiegen, unangenehme Fragen vermieden. Selten war die politische Einseitigkeit der Branche offenkundiger.

Die Selbstfesselung
(dradio.de, Paul-Hermann Gruner)
“Angefangen hat es mit der sprachpolizeilichen Selbstfesselung. Politisch korrekte Sprache kann in der Regel Genus und Sexus, also grammatisches und natürliches Geschlecht, nicht auseinanderhalten. So bezeichnete die Feministin Hannelore Mabry nichtfeministische Frauen einst auch als Arschlöcherinnen. Viele wollen die Welt seitdem mit Sprache verbessern.”

“Deutsche Medien werden in China zur Hauptzielscheibe”
(tagesschau.de, Sabine Kleine)
Das deutsche Image in China habe durch die Berichterstattung deutscher Medien gelitten, sagt Chinas Botschafter in Berlin, Ma Canrong, im tagesschau.de-Interview. ARD-Korrespondent Jochen Graebert bestätigt: “Deutsche Medien werden als besonders manipulativ empfunden.” Dies liege nicht nur an der chinesischen Propaganda.

Zeitung oder Internet: Eine Frage der Haltung
(derstandard.at, Doris Priesching)
“Online First” heißt es seit einem Jahr für “Die Welt”: Noch bevor ein Artikel bei der Belichtung ist, erscheint er im Internet. Konzerngeschäftsführer Christoph Keese erklärte Doris Priesching, warum das keine Konkurrenz im eigenen Haus ist.

Fotoagentur Getty startet Online-Abmahnwelle
(spiegel.de, Konrad Lischka)
Die US-Bildagentur Getty verschickt reihenweise Rechnungen an deutsche Seitenbetreiber. Vorwurf: Illegale Nutzung von Getty-Bildern. Gut 2000 Euro kostet das je Foto. Wer nicht zahlt, wird abgemahnt. Ein Beschuldigter rebelliert: Er habe das Foto gekauft – und freut sich auf den Prozess.

In eigener Sache:
(blog.zeit.de/zeitansage, Wolfgang Blau)
Wolfgang Blau, Chefredakteur ZEIT online, nimmt Stellung: “Die Darstellung von Burkhard Schröder, wonach unsere Zusammenarbeit mit Frau Härpfer aufgrund politischen Drucks beendet worden sei, ist haltlos.”

6 vor 9

“Von Beeinflussen kann keine Rede sein”
(tagesschau.de, Sabine Klein)
Auf tausenden chinesischen Websites wurde kürzlich dazu aufgerufen, eine tagesschau.de-Umfrage zum Fackellauf zu manipulieren – mit Erfolg. Innerhalb von Stunden sprengten die Klickzahlen der Umfrage alles bisher Dagewesene. tagesschau.de fragte beim Botschafter der Volksrepublik China in Berlin, Ma Canrong, nach: Wer steckt hinter diesem Aufruf? Wie kommt er zustande? Die Antworten kamen per Mail, sind aber unmissverständlich.

Verärgerte Politiker, Medien und Journalisten
(telepolis.de, Burkhard Schröder)
Zeit Online will einer freien Journalistin keine Aufträge mehr erteilen, weil sich ein Bundestagsabgeordneter über sie beschwert hatte. Ein Lehrstück über ungeschriebene Gesetze, die das Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten (nicht) regeln.

“Gezwungen zu manipulieren”
(taz.de, Steffen Grimberg)
Media Tenor” wertet Medien aus. Die Seriosität des Instituts wurde schon oft bezweifelt – nun stellen sie auch Ex-Mitarbeiter infrage. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt.

Medienkontrolle: Schleich dich, Werbung!
(medienpiraten.tv, Peer Schader)
Wie Pro Sieben und Sat.1 die Grenzen zwischen Programm und Werbung verwischen und warum die Medienkontrolleure dagegen machtlos sind.

wie ist das so?
(basicthinking.de, Robert Basic)
“Als Blogger und Blog-Leser legt man mit der Zeit den Respekt vor den Medien ab. Das, was einem vormals sozusagen als Olymp erschien, stellt sich völlig anders dar.”

Email von Tita – Nr.6
(polylog.tv, Tita von Hardenberg)
“Bei Polylux ist letzte Woche ein falscher Protagonist aufgetreten. Tim (nennen wir ihn fairerweise weiter so) und seine Kumpels haben ganze Arbeit geleistet. Das müssen wir leider zugeben. Beeindruckend war nicht nur die schauspielerische Leistung des angeblichen Speed-Users, sondern auch die perfekte Mobilisierung der bundesweiten Presse noch in der Nacht der Ausstrahlung.”

6 vor 9

The press becomes the press-sphere
(buzzmachine.com)
Journalistikprofessor Jeff Jarvis erklärt, wie die Presselandschaft neu aussieht.

Weltverschwörung aufgedeckt!
(zeit.de, Burkhard Strassmann)
Gerald Reischl enthüllt in seinem Buch “Die Google-Falle”, dass es dem Internetkonzern um die Weltherrschaft geht. Belege fehlen.

Twitter-Interview (4): Saschalobo
(sprechblase.wordpress.com, Cem Basman)
“Einige, denen ich folge, schreiben ausschliesslich unerträglichen Quark, sind aber andererseits sehr nett.”

Sehgewohnheiten und Sichtweisen
(ejo.ch, Marlis Prinzing)
Wir sehen am liebsten, was wir sehen wollen. Tibet ist arm dran. China ist böse und macht Tibet das Leben schwer. Wie wahr! Das sagen uns Worte und Bilder. So geht das nicht weiter.

“Zu Beginn war mein Auftreten zu Deutsch”
(persoenlich.com, David Vonplon)
Daniel Steil im Interview: “In Deutschland geht man weiter als in der Schweiz. Oftmals hat man auch mehr Mut beim Schreiben. Das mag daher kommen, dass die Schweiz so klein ist. Man kennt sich hier besser. Deshalb sind auch die Hemmungen grösser, bis zum Äussersten zu gehen. Geht man hier in Zürich eine Woche lang auf Partys, trifft man hier mit Gewissheit drei Mal die gleichen Promis.”

“Was heisst hier diffamieren? Ich kehre bloss den Spiess um”
(esther-girsberger.ch)
Sacha Wigdorovits über seine Lust, sich mit Journalisten anzulegen, die Startschwierigkeiten seines Gratisblatts “.ch” und Tennisduelle mit seiner Partnerin Ingrid Deltenre.

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Klick mich! Zählerei im Netz
(sozlog.de, Tina Guenther)
“Internetauftritte von Tageszeitungen, Rundfunksendern, Fernsehprogrammen und Mediengruppen sind in keiner Weise mehr durch ihr Ursprungsmedium bestimmt. Folglich werden die Angebote einander immer ähnlicher.”

Paparazzia!
(dasmagazin.ch, Peter Haffner)
Wer ein bisschen berühmt ist, muss in Los Angeles nichts von Belang tun – schon macht es: klick-klick-klick. Ein Frontbericht vom Ort, wo die wilden Fotografen wohnen.

Früher im Fußballverein – heute bei Bohlen
(spiegel.de, Henryk M. Broder)
Talentfreie 16-Jährige, fertiggemacht von Klum, Bohlen & Co.: Pädagogen streiten darüber, ob man Minderjährige zu ihrem eigenen Schutz aus Casting-Shows fernhalten sollte. Das wäre Entmündigung, findet Henryk M. Broder – die Sendungen bieten Chancen für ansonsten hoffnungslose Fälle.

Du bist Style
(tagesspiegel.de, Yoko Rückerl)
Modefans betreiben und bevölkern Fashion-Blogs. Stilbibeln wie ?Elle? sehen keine Konkurrenz.

Latte niedriger gelegt
(coffeeandtv.de)
Wurde der Popstar Shakira beim Sex mit zwei Personen gefilmt? Nein.

“Jahr der unfähigen Blick-Journalisten” droht!
(snoop.alphanet.ch)
Blick Online illustriert eine Geschichte über Kambodscha mit Frauen, die nicht so aussehen, als würden sie aus Kambodscha kommen.

medienlese – der Wochenrückblick

Ugugu, Unreife, unveränderte Gewohnheiten.

Endlich mal erschien ein deutschsprachiger Zeitungsartikel über Weblogs, der nicht in Grund und Boden verdammt werden musste (sogar Thomas Knüwer war davon angetan). Thomas Thiel beschritt in der Frankfurter Allgemeinen eine Reise durch die Blogosphäre, die ihn zu obskuren Orten wie Ingolstadt oder Usingen führte. Wissen würde ich aber gerne, wer dieser Blogger ist, der seine Meinungsbekundungen (vorgetragen “im Dünkel argumentativer Überlegenheit und im Bewusstsein der durch die Anonymität geminderten Rechenschaftspflicht”) standardisiert mit “Ugugu” beginnt.
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6 vor 9

Kommando platziert gefälschtes Interview in Polylux
(tito.blogsport.de)
?Wir haben die plumpe Internetrecherche von Polylux zum Anlass genommen, die Legende des Speed-Patienten ‘Tim’ zu erfinden und zum Drehtermin ein kleines Schauspiel vorzuführen. Erschreckend, wie einfach es ist, selbst gewählte Inhalte in Massenmedien zu platzieren und so gesellschaftliche Wirklichkeit werden zu lassen.?

Geht sterben
(stefan-niggemeier.de)
Eine Falschmeldung der Nachrichtenagentur AFP zieht weite Kreise und schafft es bis auf die Titelseite der Bild-Zeitung.

Weshalb es der Welt in der Paparazzi-Falle gefällt
(tagesanzeiger.ch, Simone Meier)
Wieso richten sich Celebrities wie Britney Spears oder Amy Winehouse zu Grunde? Weil wir das so wollen. Zum Phänomen einer unseligen Bilderseuche.

Eine topfebene Medienwelt
(nzz.ch, Heribert Seifert)
“Medienkritik hat längst auch beim grossen Publikum Konjunktur. Politiker und Medienwissenschafter bezweifeln, dass die Öffentlichkeit noch angemessen über die wichtigen Themen der Zeit unterrichtet wird. Blogger weiden sich an den Fehlern der ‘Mainstream’-Medien, und immer wieder liefern Journalisten selber desolate Arbeitsplatzbeschreibungen, die nicht dazu geeignet sind, öffentliches Vertrauen in die Nachrichtenübermittler zu rechtfertigen.”

Wie sich Politiker um Kopf und Kragen bloggen
(welt.de, Thomas Vitzthum)
Fast alle versuchen sich dran, doch kaum jemand macht es wirklich gut: Deutsche Politiker veröffentlichen ihre Meinung immer häufiger in Blogs. Das geht aber meist daneben, meinen Experten. Politiker begehen demnach banale Anfängerfehler – etwa, indem sie viel zu selten schreiben.

“Gebt keine Interviews”
(tagesspiegel.de, Sonja Pohlmann)
“Im Fernsehen laufen Sondersendungen darüber, wie einseitig und falsch die West-Medien über China, den Tibet-Konflikt und den Fackellauf berichten. Im Internet wurden Telefonnummern und Privatadressen westlicher Journalisten veröffentlicht – mit dem Aufruf, sie zu beschimpfen.”

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Gebt den Sauriern Saures! (Lesetipp)
(werbewoche.ch, Oliver Reichenstein)
Die Rezession ist das Beste, was uns passieren kann. Uns Lesern. Uns Konsumenten. Uns neuen Medienmachern.

“Der größte Überwachungsapparat der Welt”
(spiegel.de, Thorsten Dörting und Sascha Klettke)
Mit perfiden Methoden kümmern sich Chinas Medienwächter um das Image des Landes im Ausland. ZDF-Korrespondent Johannes Hano sprach mit SPIEGEL ONLINE über verängstigte Interviewpartner, schwarze Bildschirme und Kollegen, die mit der Staatssicherheit Tee trinken müssen.

Alle hassen Peter
(zuender.zeit.de, Chris Köver)
Peter Sunde betreibt die Pirate Bay, ein Download-Portal. Die Musikindustrie versucht seit Jahren, die Seite zu schließen. Hat er manchmal ein schlechtes Gewissen?

Internet-Attacken “schlimmer als 9/11”
(taz.de, Ben Schwan)
Internetangriffe könnten ähnlich gefährlich sein wie der 11. September, warnt das US-Heimatschutzministerium. Dessen Chef Chertoff startet eine gigantische Initiative, um das Netz abzusichern.

“Wir sind ja kein Streichelzoo”
(tagesspiegel.de, Sonja Pohlmann)
Die “Bunte” wird 60. Chefredakteurin Patricia Riekel spricht im Interview mit dem Tagesspiegel über das Geschäftsmodell Klatsch mit Fakten.

“Handys im Flugzeug müssen verboten bleiben!”
(zoomer.de, Video, 1:28 Minuten)
Ulrich Wickert überrascht mit humoristischem Talent. Er will, dass in Flugzeugen nur E-Mail zugelassen wird – Handygespräche möchte er keine hören.

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