Archiv für 6 vor 9

Iran, 300, Geplante Obsoleszenz

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Alles andere als Helden”
(fr-online.de, Willi Germund)
Willi Germund über die Freilassung der im Iran festgehaltenen “Bild-am-Sonntag”-Journalisten Jens Koch und Marcus Hellwig: “In Ländern wie Birma oder Iran ist es oft nahezu unmöglich, ein Journalistenvisum zu erhalten. Aber alle Journalisten wissen – oder sollten sich zumindest darüber im Klaren sein: Wer in solchen Staaten mit einem Touristenvisum einreist, bewegt sich auf schwankendem Boden. Denn wer auffällt, gerät wie die beiden Springer-Reporter schnell in Teufels Küche.” Siehe dazu auch “Bei aller Freude” von Ulrike Simon.

2. “Döpfners Entschuldigungsbrief an die iranische Justiz”
(sueddeutsche.de, Marc Felix Serrao)
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Verlags, schreibt an Sadegh Laridschani, Chef des iranischen Justizsystems: “Wir bedauern es zutiefst, dass Herr Hellwig und Herr Koch ohne die korrekten Visa in die Islamische Republik Iran eingereist sind und ihre journalistische Arbeit dort ohne die notwendige Akkreditierung aufgenommen haben.”

3. “Guttenberg verhöhnt das Leistungsprinzip”
(zeit.de, Meike Fries)
Meike Fries kommentiert den Plagiatfall Guttenberg: “Nähmen sich Schüler und Studenten Guttenberg großflächig zum Vorbild, würde sich Kanzlerin Merkels immer wieder ausgerufene Bildungsrepublik in eine verdummte Gesellschaft verwandeln.” Siehe dazu auch “Vgl. auch Guttenberg 2009” (faz.net, Jürgen Kaube).

4. “My Work and Life with the Cloud”
(webciety.de, Sascha Lobo)
Wie arbeitet Sascha Lobo, welche Geräte, welche Software benutzt er?

5. “Kaufen für die Müllhalde”
(youtube.com, Video, 74:52 Minuten)
Glühbirnen, Drucker, iPods, Strumpfhosen könnten eine lange Lebensdauer haben, doch sie gehen geplant kaputt. Ein arte-Film über Geplante Obsoleszenz: “Ethik zählt nichts mehr in einer Businesswelt, die nur eins im Sinn hat: Den häufigen Neukauf.”

6. “Großes Kino…”
(brennesselplantage.wordpress.com)
“Bild” schreibt über den Film 300, der die Schlacht bei den Thermopylen thematisiert.

Alice Schwarzer, Anthony Annan, Islamkritik

6 vor 9

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1. “Alice Schwarzer beim Kachelmann-Prozess”
(sueddeutsche.de, Hans Holzhaider)
Hans Holzhaider beurteilt den Versuch von Alice Schwarzer, den Prozess gegen Jörg Kachelmann in “Bild” zu begleiten. Nahezu jeder Kommentar baue auf ein “Szenario, das Alice Schwarzer am ersten Prozesstag beschwört”: “Auf der einen Seite der mächtige Angeklagte, geschützt durch seine raffinierten Anwälte und die ihm hörigen Medien, auf der anderen Seite die schutzlose, verfolgte, degradierte, vogelfreie Ex-Geliebte.”

2. “Die Annan-Story”
(koenigsblog.net, Torsten Wieland)
Fußballer Anthony Annan wechselt zum FC Schalke 04, gemäß Bild.de unfreiwillig. Torsten Wieland und Uwe Englert prüfen nach, was im norwegischen Original-Interview steht.

3. “Dschihad im Feuilleton”
(spiegel.de, Matthias Matussek)
Matthias Matussek kritisiert die Feuilletonchefs von “Frankfurter Allgemeine Zeitung” und “Süddeutsche Zeitung”, Patrick Bahners und Thomas Steinfeld, weil diese Islamkritiker wie Ayaan Hirsi Ali, Henryk M. Broder oder Necla Kelek als Panikmacher darstellen. “Ist es nicht pompöser Unfug, angesichts der islamistischen Großwetterlage diejenigen, die auf der Einhaltung von Menschenrechten auch im religiösen Raum bestehen, als ‘schreibende Eingreiftruppe’ zu denunzieren?”

4. “GuttenPlag: ‘Cognitive Surplus’ bei der Arbeit”
(carta.info, Robin Meyer-Lucht)
Im GuttenPlag Wiki sammeln Netznutzer Plagiatstellen in der Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg. “Rund 60 Plagiats-Stellen vermag der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe zu benennen – die fleißigen GuttenPlag-Helfer im Web fanden kollektiv über 300.”

5. “Gutes Copy, schlechtes Copy”
(ruhrbarone.de, Julia Seeliger)
Sind Urheberrechtsverletzungen ein Problem der Internetgeneration? Julia Seeliger glaubt, dass es im Netz viele gibt, die Zitate wichtig finden. “Ohne sichere, vertrauenswürdige Quellen keine Wahrheit.”

6. “Hauptsache, es merkt keiner von den Lesern”
(mediensalat.beeplog.de)
Wie groß ist Katar? Flächenvergleiche in deutschen Zeitungen.

Plagiate, Pöbler, Österreich

6 vor 9

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1. “GuttenPlag Wiki”
(de.guttenplag.wikia.com)
Auf wikia.com werden Plagiate aus der Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg kollaborativ dokumentiert – “jeder ist eingeladen, hier mitzuarbeiten”.

2. Interview mit Stefan Weber
(dradio.de, Gabi Wuttke)
Gabi Wuttke spricht mit Stefan Weber über Plagiate: “Ich habe in Österreich erst unlängst einen Fall gehabt – das soll man nicht glauben -, das war plagiiert sprichwörtlich von der ersten bis zur letzten Zeile. Da war sogar die Kurzfassung, das Abstract der eigenen Doktorarbeit – also wo, wenn nicht dort, soll der Autor selber, muss der Autor selber texten -, war schon das Abstract abgeschrieben, unzitiert. Das war penibel auf 17 Seiten von mir dokumentiert und der Autor konnte seinen Doktortitel behalten.”

3. “Guttenbergs Doktor-Arbeit und die Scheineliten im Hochschulbetrieb”
(dishwasher.blogsport.de, Tobias Fabinger)
Tobias Fabinger sieht in der aktuellen Plagiatdebatte nur die Spitze des Eisbergs und beschreibt schwerwiegende Probleme an den Hochschulen: “Wer mehr leistet als nötig, wer nicht nur die Anforderungen der Rituale erfüllt – auswendig gelernte Wissenfragmente und ästhetisch ansprechendes Auftreten – der ist in dem gegenwärtigen Hochschulsystem der Dumme. Weder seine Begabung noch seine Mehrleistung und sein inhaltliches Interesse werden belohnt.”

4. “Auf welcher Seite saßen hier die Pöbler?”
(faz.net, Maria Exner und Max Neufeind)
Wie deutsche Medien über eine Integrationsdebatte in London berichten, zu der auch Thilo Sarrazin und Henryk M. Broder eingeladen waren.

5. “Hausdurchsuchung by Wolfgang Fellner”
(kobuk.at, Hans Kirch​meyr)
Wie Wolfgang Fellner, Herausgeber von “Österreich”, zu Hausdurchsuchungen steht.

6. “Die Polizei weiß von nichts”
(noemix.twoday.net)
Obwohl die Eingangstür zum Kellerverlies im Haus von Josef Fritzl zugeschweisst ist, sollen darin, so schreibt “Österreich”, Partys stattgefunden haben.

Italien, Plagiate, Jeopardy

6 vor 9

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1. “Fähnchen im Wind”
(tagesspiegel.de, Karin Schädler)
Journalisten ägyptischer Staatsmedien sind nun plötzlich auf der Seite der Regimekritiker, was von vielen als Heuchelei angesehen wird: “‘Ich weiß nicht, wie wir ihnen jemals wieder vertrauen sollten’, sagt Al-Mashad. ’48 Stunden’ sei eines der schlimmsten Propagandaprogramme des überwundenen Regimes gewesen.”

2. “Herrscht Berlusconi durch seine Sender?”
(zeit.de, Roberto Saviano)
Birgit Schönau notiert und übersetzt, was Roberto Saviano über das Fernsehen in Italien zu sagen hat. “Die Realitätsflucht ist das vorderste Ziel des italienischen Fernsehens, seine Daseinsberechtigung. Es bietet uns dümmliche Witze, schwachsinnige Streitereien, Politiker oder Familienangehörige, die miteinander raufen wie in einem Zirkus.”

3. “Tschüss FAZ und SZ”
(blog.xwolf.de, Wolfgang Wiese)
Wolfgang Wiese hält das Vorgehen von FAZ und SZ gegen die Website Commentarist.de für “nicht allein irrational, sondern nahezu selbstmörderisch”. “Ein Text, der keinerlei Referenz bekommt und der nicht zitiert wird, wird nicht nur in der Wissenschaft als unwichtig, falsch oder qualitativ gering angesehen, man wird auch von Suchmaschinen in der Relevanzbewertung bestraft.”

4. “Das Glück der Karrierefrau”
(taz.de, Georg Seesslen)
Wie sind deutsche Frauen “im Idealtraum des deutschen Fernsehens” zu sehen? Sie “erben sehr regelmäßig irgendwo in wuuuunderschöner Landschaft ein feines, kleines Unternehmen, verlieben sich dort in pflegeleichten, arbeitstüchtigen Naturburschen oder finden zurück zur wahren, zur Jugendliebe. Bei der sexualökonomischen Lebensplanung zeigen sie, dass sie aus den Fehlern mit den Loser-Schnarchsäcken daheim gelernt haben, und verbinden perfekt und patent guten Sex mit sozialem Aufstieg. Zwischendurch darf geheult und gelacht werden. Aber nicht zu viel.”

5. “Guttenberg Roadkill”
(wissenslogs.de, Anatol Stefanowitsch)
Anatol Stefanowitsch, mehrfacher Doktorvater, fragt sich, ob er in Fachaufsätzen (oder Blogbeiträgen) ein Plagiat begangen habe: “Was mir so auf keinen Fall passieren kann, ist die unabsichtliche Übernahme ganzer Absätze oder gar ganzer Seiten, wie das in Guttenbergs Dissertation und in den Hausarbeiten des Plagiats beschuldigter Studierender der Fall ist.”

6. “Jeopardy! – Watson Match #1”
(youtube.com, Video, 23:52 Minuten, englisch)
Die Software “Watson” spielt bei der US-Quizshow “Jeopardy!” mit. Ein Zusammenschnitt der ersten beiden Tage.

Manuel Neuer, Russland Heute, Charlie Sheen

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1. “Übersetzungsfehler: Manuel Neuer in Südamerika schwul”
(queer.de)
Mehrere südamerikanische Online-Portale berichten über ein angebliches Coming-Out von Manuel Neuer, so zum Beispiel “ABC Digital” oder “La Voz”. “Der 24-Jährige hatte vor einer Woche der ‘Bunten’ gesagt, dass er schwulen Profifußballern empfiehlt, ihre Sexualität zu offenbaren.”

2. “Der andere Akzent”
(prmagazin.de, Renate Zöller)
“Russland Heute” erscheint regelmässig als Beilage der “Süddeutschen Zeitung”. “Zweifel an der Glaubwürdigkeit sind trotzdem verbreitet – denn die Macher sitzen in der Redaktion des russischen Amtsblatts Rossijskaja Gazeta und werden vom Kreml bezahlt.” Siehe dazu auch: “Kremltainment” (nzz.ch, Ulrich M. Schmid).

3. “‘FAZ’ und ‘SZ’ wollen nicht zitiert werden”
(spiegel.de, Ole Reißmann)
Eine Kanzlei geht im Auftrag von “Frankfurter Allgemeine Zeitung” und “Süddeutsche Zeitung” rechtlich gegen die Website commentarist.de vor. “Angesichts dieser Breitseite könnte man meinen, die Commentarist-Gründer hätten munter drauflos kopiert und dreist Artikel von sueddeutsche.de und faz.net auf die eigene Seite gestellt. Es geht aber um kurze Anrisse – nicht mehr, als eine Google-Suche zu Tage fördert oder als bei Google News präsentiert wird.” Siehe dazu auch: “Verlinkt nicht! Zitiert nicht!” (opensourcepr.de, Tapio Liller).

4. “The Charlie Sheen Problem, Now Thrown Into Stark And Public Relief”
(npr.org/blogs/monkeysee, Linda Holmes, englisch)
Linda Holmes schreibt über den Schauspieler Charlie Sheen und die Produktion der Sitcom “Two and a Half Men”: “Is there any point at which you do not keep a guy in a high-profile job in family entertainment simply because using the considerable power of your television network to support the road he’s on is so irresponsible that it defeats the profit motive as well as the desire to keep everyone else on the show employed?”

5. “Die Bravo Girl – Eine feministische Analyse”
(ninialagrande.blogspot.com)
Ninia LaGrande liest “Bravo Girl”: “Über 50 Prozent der Titelthemen beschäftigen sich mit den Themen Jungs und Aussehen! Und zwar nicht in der Form, dass den Mädels erklärt wird, dass SIE sich wohl fühlen müssen, sondern dass sie den Jungs gefallen sollen. Ansonsten kriegen sie ja keinen ab. Und das scheint ein riesiges Unglück zu sein.”

6. “Aufschwung: Nur noch jeder 20. Jugendliche bleibt ohne Castingplatz”
(kojote-magazin.de, Satire)

Ernst Elitz, Wolfgang Ainetter, Verbeugungen

6 vor 9

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1. “Stets in ‘Bild’: Hier kommentiert der ‘Gründungsintendant'”
(funkkorrespondenz.kim-info.de)
“Funk Korrespondenz” fragt, ob Ernst Elitz “wirklich der Gründungsintendant des Deutschlandradios” war, wie es in “Bild” immer wieder zu lesen ist. “Genau genommen müsste es in der Unterzeile zu diesem ‘Bild’-Kommentator also wohl heißen: ‘Prof. Ernst Elitz war erster Intendant des Deutschlandradios.'”

2. “‘Heute’ trennt sich von Chefredakteur Richard Schmitt”
(diepresse.com)
Die österreichische Gratiszeitung “Heute” erhält einen neuen Chefredakteur: Wolfgang Ainetter, bisher Ressortleiter Nachrichten bei “Bild”. “Der 40-Jährige hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, als er sich in die Justizhaftanstalt Stein einschlich und den Inzesttäter Josef F. interviewte. Das hatte sogar eine Anzeige zur Folge.”

3. “Huch, ein Unrechtsstaat!”
(zeit.de, David Hugendick)
David Hugendick ist erstaunt über die westliche Öffentlichkeit, die Husni Mubarak in wenigen Tagen vom anerkannten Staatspräsidenten und honorigen Handelspartner zum Diktator und Despoten macht. “Aus den vormals Aufständischen wurden Demonstranten und Protestler, aus Protestlern Kritiker, aus Kritikern Regimegegner, aus Regimegegnern schließlich mancherorts gar Freiheitskämpfer.”

4. “Claus Kleber denkt Hajo Friedrichs neu”
(slow-media.net, Sabria David)
Sabria David denkt nach über diesen Satz von Claus Kleber am Sonntagabend im “Heute Journal”: “Nehmen Sie es bitte als eine Verbeugung der Journalisten des Journals vor den Menschen, über die sie berichten durften.”

5. “Auf euch wartet keiner!”
(wdr.de, Video, 44:10 Minuten)
Drei Wuppertaler Hauptschul-Absolventen suchen eine Lehrstelle.

6. “‘Du Schweiss-Schweizer’ – Kreative Beschimpfungen in der BILD”
(moritzadler.com, Screenshots)

Monica Lierhaus, Wetten, dass..?, Lenßen

6 vor 9

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1. “Qualitätsjournalismus à la Tagesspiegel”
(kaperbrief.org)
In Berlin wird ein Gesetzentwurf über die Offenlegung der Teilprivatisierungsverträge bei den Berliner Wasserbetrieben per Volksentscheid angenommen. Tagesspiegel.de veröffentlichte am Sonntagabend trotzdem einen Meinungsartikel, der behauptete, die Initiative habe nicht die erhoffte Mehrheit gefunden. Inzwischen wird der betreffende Artikel auf einen anderen Artikel (“Ägypten nach Mubarak”) umgeleitet.

2. “Top, der Thommy geht”
(fernsehlexikon.de, Michael Reufsteck)
Michael Reufsteck vergleicht den bei “Wetten, dass..?” abtretenden Thomas Gottschalk mit dem FC Bayern München. Als “einzige logische Wahl für die Nachfolge” sieht er Hape Kerkeling.

3. “Schicksale, die man und derer man sich bedient”
(dradio.de, Christian Floto)
Der Auftritt von Monica Lierhaus bei der Gala der Goldenen Kamera im ZDF: “Warum wurde in einem solchen Rahmen auf diese inszenierte Weise und nicht anders massenmediale Öffentlichkeit von vulnerabelster Privatheit zugelassen?”

4. “Fernsehnostalgie im Jurassic-TV”
(philibuster.de, Nadia Shehadeh)
Nadia Shehadeh verstört eher die Reaktionen auf den Auftritt von Monica Lierhaus: “Von nichts sind wir weiter entfernt als von der ‘Normalität’, die Lierhaus mit ihrem Auftritt einforderte, denn Normalität hieße: Eine Abbildung unserer Lebenswelten, die immerhin in etwa unserer Realität entspräche – inklusive all der darin vorkommenden Lebensweisen und -situationen, die von der Normal-Hegemonie unseres Abziehbild-Mensch-Ideals abweicht.”

5. Interview mit Henning von der Osten
(markheywinkel.de)
Mark Heywinkel spricht mit Henning von der Osten, Development Executive bei der TV-Produktionsfirma Constantin Entertainment: “Scripted Reality ist eine eigentlich deutsche Erfindung. Constantin Entertainment produziert dieses Genre überaus erfolgreich mit eigenen Firmen im Ausland.”

6. “#30 – Lenßen der Film”
(fern-gesehen.com, Video, 17:10 Minuten)
Lars Golenia zeigt und beurteilt die schauspielerischen Leistungen in “Lenßen – Der Film”.

Bayern 3, Wikileaks, Frauenquote

6 vor 9

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1. “Da-dam-da-dam-da-daaaa-daaa”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Andreas Bernard)
An einem Mittwoch im Januar hört Andreas Bernard den Radiosender Bayern 3: “Unablässig werden die Hörer darüber belehrt, dass schicksalhafte Autoritäten über ihr Dasein entscheiden: das Wetter, der Stau, der Vorgesetzte, die große weite Welt.”

2. “Erst Waldi dann WikiLeaks”
(blogmedien.de, Horst Müller)
Horst Müller stört es, dass ARD und ZDF gelungene Dokumentationen “unter geplantem Ausschluss des ganz überwiegenden Teils der Zuschauerschaft” erst in der Nacht senden.

3. “Weltmacht Wikileaks? – Krieg im Netz”
(mediathek.daserste.de, Video, 44:05 Minuten)
Die Dokumentation “Weltmacht WikiLeaks?” wurde am Mittwochabend um 23.45 Uhr gesendet. Sie beleuchtet den bisherigen Weg der Enthüllungsorganisation Wikileaks und lässt Julian Assange, Daniel Domscheit-Berg und Kristinn Hrafnsson zu Wort kommen.

4. “The Al Jazeera Effect”
(foreignpolicy.com, Hugh Miles, englisch)
Journalisten staatlicher ägyptischer TV-Sender geben ihren Job auf, weil dort eine ganz andere Version der Realität gezeigt wird. “While Al Jazeera was showing hundreds of thousands of people calling for the end of the regime, Egyptian TV showed humdrum scenes of traffic quietly passing by; when Al Jazeera reported hundreds of people queuing for bread and petrol, Egyptian TV showed happy shoppers with full fridges using footage filmed at an unknown time in the past.”

5. “Sport Bild-Watch (14)”
(el-futbol.de, Sidan)
Sidan liest die “Sport Bild”: “Wann immer Karl Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß erwähnt werden, dann ‘fordern’ (Rummenigge) oder ‘drohen’ (Hoeneß) sie etwas, und der Geforderte oder Bedrohte lautet immer van Gaal. Die Botschaft ist klar: diese Männer stehen für Erfolg und sind Erfolg gewöhnt, der Misserfolg stört sie, und der Misserfolg liegt nicht an ihnen, sondern nur am Trainer.”

6. “Teppichetagen”
(themenriff.de, Martina Pickhardt)
Martina Pickhardt beschreibt ihre Erfahrungen mit der Frauenquote.

Apple, Monica Lierhaus, Arbeitslosenzahlen

6 vor 9

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1. “kontrollfreaks”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Das große Jammern der Printverleger über ihren Geschäftspartner Apple setzt ein: “mir kommt das so ein bisschen vor, als ob die verleger sich in einen zug nach hamburg setzen und auf halben weg, wenn sich zeigt, dass der zug wirklich nach hamburg fährt, merken, dass münchen auch ne schöne stadt ist. die verleger erinnern sich dann an ihren gesellschaftlichen auftrag und die pressefreiheit und schnauzen den zugchef an, bestehen darauf nach münchen zu fahren und in die lok wollen sie auch, wegen der pressefreiheit.”

2. “Brotlose Statistiken”
(fernsehkritik.tv, Video, insgesamt 58:42 Minuten)
Holger Kreymeier fragt bei den TV-Sendern ARD, ZDF, RTL und Sat.1 nach, warum bei den vermeldeten Arbeitslosenzahlen zum Beispiel jene Arbeitslosen fehlen, die sich gerade in Umschulungsmaßnahmen und Seminaren befinden oder einen Ein-Euro-Job ausüben.

3. “Die gut geplante Rückkehr von Monica Lierhaus”
(ndr.de, Video, 5:02 Minuten)
“Zapp” über den Auftritt von Monica Lierhaus bei der Goldenen Kamera im ZDF. Außerdem: Stefan Niggemeier bespricht in seinem Blog den Auftritt und die absehbaren Folgen. Hintergründe, viele davon im Konjunktiv, liefert Christopher Keil in der “Süddeutschen Zeitung”.

4. “Die PR-Büttel von Abendzeitung.de”
(onlinejournalismus.de, Thomas Mrazek)
Thomas Mrazek findet auf verschiedenen Online-Angeboten von Zeitungen nicht oder nur leicht veränderte Pressemitteilungen des Polizeipräsidiums München und des TSV 1860 München. “Aber was bitteschön ist der Wert solcher PR-News, die von der Redaktion in Minutenschnelle in ein vermeintlich redaktionelles Umfeld befördert werden?”

5. “Klischee: Kampflesbe”
(tagesspiegel.de, Friedhard Teuffel)
Daniela Schaaf untersuchte, wie Sportjournalisten über Frauenfußball schreiben. “Die Redaktionen bevorzugen Athletinnen, die eine hohe physische Attraktivität und heterosexuelle Ausstrahlung aufweisen – unabhängig davon, ob sie sportlichen Erfolg haben.”

6. “BlaBlaMeter – wie viel Bullshit steckt in Ihrem Text?”
(blablameter.de)

Anonymisierung, Türkenbanden, Tahrir-Platz

6 vor 9

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1. “Wer bei bild.de anonymisiert wird, den kennt bald die ganze Welt”
(lampmann-behn.de/lbr-blog)
Das Blog der Kölner Rechtsanwälte Lampmann, Behn & Rosenbaum zeigt an einem konkreten Beispiel auf, welchen Schutz eine Anonymisierung bei bild.de bieten kann.

2. “Wie die Krone die Angst vor ‘Türkenbanden’ schürt”
(kobuk.at, Yilmaz Gülüm)
Yilmaz Gülüm fragt anlässlich eines Artikels in der “Kronen Zeitung” über einen Überfall bei der Polizeidirektion Wien nach, ob es sich bei den Tätern tatsächlich um eine “skrupellose” Bande von “Türken” handelt, deren Taten “mittlerweile zur Tagesordnung” gehören.

3. “Bericht aus dem Gericht: Die ethnische Zugehörigkeit des Angeklagten tut hier nichts zur Sache”
(mainpost.de, Anton Sahlender)
Anton Sahlender, Leseranwalt der “Mainpost”, entschuldigt sich nach einer Beschwerde beim Presserat, dass seine Zeitung die ethnische Zugehörigkeit eines Angeklagten ohne “begründeten Sachbezug” nannte. “Es lässt sich leider nicht ausschließen, dass mit den Informationen im Beitrag Vorurteile gegen jene Minderheit geschürt werden konnten oder entstanden sind.”

4. “Im Würgegriff der Exklusivität”
(pushthebutton.de, Hardy Prothmann)
“Aus Kairo berichtet Matthias Gebauer” steht über einem Artikel von “Spiegel Online”. Hardy Prothmann analysiert den Text und vergleicht ihn mit anderen Quellen.

5. “Assange oder Die Zurichtung einer Kanaille”
(carta.info, Wolfgang Michal)
Wolfgang Michal über das Bild, dass “Bild” von Julian Assange pflegt: “Dessen schillernder Charakter ist der ideale Transmissionsriemen für Abrechnung & Auflage.”

6. “How Many People Are in Tahrir Square? Here’s How to Tell”
(wired.com/dangerroom, 1. Februar, englisch)
Wie viele Millionen Menschen passen eigentlich auf den Tahrir-Platz in Kairo?

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