Archiv für 6 vor 9

Nutzungsverhalten, RTL, Hamed Abdel-Samad

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Wettbewerbsexperte Justus Haucap: ‘Leistungsschutzrecht ist komplett gescheitert'”
(horizont.net, David Hein)
Justus Haucap beurteilt das Leistungsschutzrecht für Presseverleger: “Man kann eigentlich überhaupt nichts Gutes an dem Gesetz finden. Es trifft die Falschen und es hilft auch den Falschen. Es fördert die Rechtsunsicherheit und öffnet dubiosen Abmahnern ein neues Geschäftsfeld. Es ist sicher eines der schlechtesten Gesetze, das die Bundesregierung verabschiedet hat.”

2. “Ein Haus für die Bewohner des Internets”
(faz.net, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier schreibt über den aktuellen Zustand der Axel Springer AG. “Kai Diekmann hat seit einigen Jahren sichtlich den Ehrgeiz, sich mit der ‘Bild’-Zeitung den Respekt der Journalisten-Elite zu erarbeiten; doch trotz aller Recherche-Erfolge bleibt fast jeder seriöse Preis für das Blatt dann doch ein Eklat. Viele Journalisten bei Springer erleben einen großzügigen Arbeitgeber, aber nicht das Gefühl, dass das irgendjemand von außerhalb anerkennt.”

3. “10 Symptome für einen schleichenden Medienwandel”
(result.de, Sabine Haas)
Sabine Haas beobachtet, wie sich ihr eigenes Medien-Nutzungsverhalten verändert.

4. “Schlechte Sicht in den Süden”
(nzz.ch, Valerie Zaslawski)
Die Nachrichten-Auswahl der westlichen Medien: “Auch nach dem Ende des Kalten Krieges bestimmten weiterhin AFP, Reuters und AP die thematische Struktur der Auslandberichterstattung von Medien weltweit.”

5. “RTL zeigt Reue: Explosiv Weekend vom Partyschiff war nicht ‘sendertauglich'”
(wuv.de, Lisa Priller-Gebhardt)
RTL äussert sich zu einer von der Prüfgruppe der Jugendschutzkommission KJM beanstandeten Sendung: “Da gibt es nichts schönzureden. Die Sendung entsprach weder im Themenmix noch in der Bildsprache den internen Vorgaben des Hauses.”

6. “Hamed Abdel-Samad: Deutsch-ägyptischer Publizist”
(3sat.de, Video, 58:14 Minuten)
Frank A. Meyer spricht mit Hamed Abdel-Samad.

Der Landser, Veggie Day, Jeff Bezos

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1. “Veggie Day: Wie man aus alten Fleischabfällen der ‘Bild’-Zeitung Nachrichten macht”
(stefan-niggemeier.de)
Vorschläge zur Einführung eines “Veggie Days” sind seit Jahren ein Thema bei den Grünen. Doch nach einem Bericht von “Bild” berichten sehr viele Nachrichtenmedien über einen Punkt aus dem Parteiprogramm, der schon seit Monaten öffentlich ist. “Wenn die Anregung der Grünen, fleischfreie Tage in Kantinen einzuführen, so ein Aufregerthema ist — warum hat es dann niemand vorher in den Beschlüssen von Partei und Bundestagsfraktion entdeckt? Kann ich davon ausgehen, dass in den Redaktionen der Nachrichtenmedien die Wahlprogramme der Parteien nicht gelesen werden?”

2. “‘Bild’ macht Stimmung für Bezahl-Bundesliga”
(wuv.de, Franziska Mozart)
Die “Bild”-Titelgeschichte vom 5. August ruft die “Bundesliga-Revolution im Internet!” aus und berichtet über ein eigenes Angebot.

3. “‘Unsere Väter, unsere Mütter, unsere Landser'”
(welt.de, Peter Praschl)
Peter Praschl liest den “Landser”, eine Zeitschrift, gegen die das Simon Wiesenthal Center in Los Angeles protestiert und deren Distribution es unterbinden möchte. “Die Bauer Media Group reagierte auf die Vorwürfe des Wiesenthal Centers mit der Beteuerung, sie lege ‘größten Wert darauf, dass weder der Nationalsozialismus verherrlicht, noch Naziverbrechen verharmlost werden’ und dass ‘Der Landser’ ‘im Einklang mit den in Deutschland geltenden Gesetzen’ stehe. Damit hat der Verlag ganz sicher recht. Es existieren keine Gesetze gegen Soldaten-Schmonzetten, und wären Verschweigen und Verdrängung verboten worden, hätte es viele Nachkriegs-Karrieren nie gegeben.”

4. “Jeff Bezos on Post purchase”
(washingtonpost.com, Jeff Bezos, englisch)
Amazon-Gründer Jeff Bezos kauft “The Washington Post” für 250 Millionen US-Dollar. An die Angestellten schreibt er: “The Internet is transforming almost every element of the news business: shortening news cycles, eroding long-reliable revenue sources, and enabling new kinds of competition, some of which bear little or no news-gathering costs. There is no map, and charting a path ahead will not be easy. We will need to invent, which means we will need to experiment.”

5. “IT’S OFFICIAL: We Never Need To Worry About The Future Of Journalism Again!”
(businessinsider.com, Henry Blodget, englisch)
Henry Blodget beurteilt die von der “New York Times” offengelegten Einnahmen im Digitalgeschäft. “The future of the New York Times print edition–and some of the current New York Times newsroom budget–looks dim. But the future of journalism looks excellent.”

6. “Nie schmeckte eine Dattel köstlicher”
(faz.net, Karen Krüger)
Fastenbrechen bei der Familie Karadeniz in Berlin.

Boston Globe, Penis-Skulptur, Geheimdienste

6 vor 9

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1. “Extrabyte! Extrabyte!”
(freitag.de, Jakob Augstein)
Jakob Augstein beschäftigt sich mit den heftigen Reaktionen auf den Verkauf von Zeitungen durch den Axel-Springer-Verlag: “Wie viele von denen, die Springers Ausverkauf kritisierten, fürchten in Wahrheit, dass Mathias Döpfner recht haben könnte? Dass Blätter, mit denen sich heute noch Millionen verdienen lassen, schon übermorgen praktisch wertlos sein könnten. Und damit auch die eigene Arbeit, die eigene Bedeutung, das eigene Leben.”

2. “Die Zeitungskrise ist bislang Regional- und Boulevardkrise”
(konradlischka.info)
Konrad Lischka wertet die verkaufte Auflage deutscher Zeitungen von 2000 bis 2013 aus.

3. “Qualitätsjournalismus in Amerika”
(blogs.faz.net/fazit, Patrick Welter)
FAZ-Wirtschaftskorrespondent Patrick Welter wundert sich, dass US-Journalisten klar und unverblümt berichten, und das in eigener Sache: “Die New-York-Times-Journalisten zitieren dann die Sprecherin des eigenen Verlages, die den Verkaufspreis von 70 Millionen Dollar bestätigt – und ziehen zugleich den Vergleich mit 1993, als die New York Times Company für den Boston Globe 1,1 Milliarden Dollar gezahlt hatte. Als ‘staggering’ – atemberaubend – bezeichnen die Journalisten den Wertverfall.”

4. “Die LousyPennies-Umfrage: Das verdienen Journalisten im Netz”
(lousypennies.de, Karsten Lohmeyer)
Die Auswertung einer Leserumfrage zeigt, dass man als Journalist im Netz Geld verdienen kann: “Aber oft ist es nur ein Zubrot. (…) Selbst größere Seiten mit bis zu 75.000 Besuchen im Monat können nicht immer die Umsätze erwirtschaften, die eine Familie zum Leben braucht.”

5. “Penis-Skulptur ist ein Blickfang”
(blogs.taz.de, Jan Feddersen)
Rund 500’000 Euro hätte die “taz” schon einnehmen können, wenn sie das Kunstwerk “Friede sei mit Dir” konsequent monetarisiert hätte, rechnet Jan Feddersen aus. “Nach grober Zählung haben nämlich – einerlei ob Sommer, Winter, Frühling oder Herbst – bisher durchschnittlich knapp 400 Personen pro Tag das, sagen wir: Mahnmal fotografiert.”

6. “Meine Akte. Deine Akte.”
(stern.de, Holger Witzel)
In seiner Kolumne “Schnauze, Wessi!” denkt Holger Witzel nach über Geheimdienste: “Viele feiern Edward Snowden zwar wie einen Bürgerrechtler, aber gleichzeitig fehlt ihnen noch der Mut, die Dienststellen ihrer Überwachungsbehörden einfach zu besetzen und die Akten selbst zu lesen. Aus der Erfahrung von 1989 kann man nur raten: Macht das!”

Kommentare, Kiosk, Alles Ausser Sport

6 vor 9

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1. “Die bessere Kommentarkultur: Stärkt die Guten!”
(medialdigital.de, Ulrike Langer)
Um eine bessere Kommentarkultur zu erhalten, solle man nicht immer nur über Negativbeispiele reden, sondern die Positivbeispiele stärken. Die meisten Tipps für ein bessere Community-Führung gingen “stark vom Weltbild des unreifen Users aus, der im Zaum gehalten und zu besseren Manieren bekehrt werden muss. Dabei sollte es doch vor allem um jene Nutzer gehen, die von vornherein und von sich aus mit intelligenten und konstruktiven Beiträgen Debatten anregen und damit auch den Journalismus weiterbringen.”

2. “Magazin-Menschen (1): Die Verkäuferin – ‘Gruftis sind wahnsinnig nett'”
(kioskforscher.wordpress.com, Markus Böhm)
Ein Interview mit einer 54-jährigen Kioskverkäuferin am Münchner Hauptbahnhof: “Die Fernsehzeitschriften könnten gern abwechslungsreicher sein – optisch unterscheiden die sich doch nur durch die Haarfarbe des Models. Zu häufig auf Titelseiten ist Heidi Klum: Manchmal habe ich das Gefühl, die zieht gleich bei mir ein.”

3. “Ask me Anything zum 10jährigen”
(allesaussersport.de, Kai Pahl)
Gründer Kai Pahl beantwortet anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Blogs “Alles Ausser Sport” Fragen der Leser: “Wie viele Fernseher hast Du wirklich?” – “Zuhause eigentlich nur einen, aber zwei Satelliten-Receiver und da der Fernseher Split-Screen kann, kann ich zwei Bilder gleichzeitig sehen. Nach Bedarf kann ich hocheskalieren mit iPad und Laptop. Am Fernseher ist noch ein alter Laptop angeschlossen um ggf. Streams auf den Fernseher zu bringen. Und da die Freundin derzeit in München weilt, habe ich ihren Fernseher auch gleich in mein Zimmer gerollt.”

4. “Der Tag, an dem die Verlage gerettet wurden”
(lumma.de)
Nico Lumma befasst sich mit dem seit gestern geltenden Leistungsschutzrecht für Presseverleger: “Das Argument, dass eine strukturelle Schwäche eines Marktes durch das Eingreifen des Gesetzgebers ausgeglichen werden muss, zieht leider immer wieder, vor allem, wenn mit dem Verlust von vielen Arbeitsplätzen gedroht wird. Da haben dann insbesondere die Politiker der Volksparteien CDU/CSU/SPD so einen dermaßen großen Schiss vor der nächsten Wahl, dass sie alles mitmachen. Lieber den nötigen Strukturwandel der Dickschiffe einer Branche durch ein Gesetz etwas herauszögern, als kleineren Marktteilnehmern eine Chance zu geben, aus einer nischigen Position heraus zu wachsen”

5. “Willkommen in der Sackgasse”
(zeit.de, Till Kreutzer)
“Für einen Suchdienst, egal ob horizontal oder vertikal”, sei es unmöglich, das Leistungsschutzrecht einzuhalten, schreibt Till Kreutzer. “Schließlich würde das erfordern, für alle Webangebote, die nach der Definition des Leistungsschutzrechtes Presseerzeugnisse sind, Rechte einzuholen. Abgesehen davon, dass es keine zentrale Stelle für die Lizenzierung gibt, dürfte dieser Versuch schon daran scheitern, überhaupt herauszufinden, welche Webseiten unter den Begriff des Presseerzeugnisses fallen. Die einzige Strategie, und das macht die Ironie dieser Gesetzesnovellierung besonders deutlich, ist es, sich um das Leistungsschutzrecht herumzudrücken. Mit anderen Worten: Den Anbietern von Suchdiensten bleibt nichts anderes übrig, als ihre Angebote so zu gestalten, dass sie nicht unter das Gesetz fallen.”

6. “Bild.de: Hold me”
(psdisasters.com, englisch)

Leistungsschutzrecht, Honorare, Netflix

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1. “‘schnell, unbürokratisch und leistungsstark’ — demnächst vielleicht”
(wirres.net, Felix Schwenzel)
Heute tritt das Leistungsschutzrecht für Presseverleger in Kraft. Felix Schwenzel wundert sich, “dass die verlegerverbände und die verleger auch nach vier jahren vorbereitungszeit so unvorbereitet vom leistungsschutzrecht getroffen wurden, dass sie ihre maximalforderungen noch für ein paar monate oder jahre auf eis legen und ‘vorerst’ auf ansprüche verzichten und sich weiterhin unentgeldlich bei google news auflisten lassen — oder wie hubert burda das damals nannte, sie lassen sich weiter ‘schleichend enteignen’.”

2. “Schuss ins Knie: Der Schildbürgerstreich Leistungsschutzrecht”
(blogs.taz.de/hausblog, Blogwart)
“Es bleibt also alles beim Alten”, bilanziert die “taz” das neue Gesetz – “und man muss kein großer Prophet sein, um vorherzusagen, dass aus dem unter Vorbehalt verkündeten Verzicht auf das Leistungsschutzrecht ein Dauerzustand wird, denn dieses Gesetz war und ist nichts anderes ein Schuss ins Knie.”

3. “Der Spiegel will Debattenbeitrag zur Zukunft der Tageszeitung – aber nichts zahlen (Nachtrag: Ach, jetzt doch!)”
(danielbroeckerhoff.de)
Daniel Bröckerhoff wird angeboten, auf “Spiegel Online” Texte zur Zukunft der Tageszeitung zu schreiben, die man “leider nicht honorieren” werde. Kurze Zeit später erfolgt ein neues Angebot: 250 Euro für 100 Zeilen.

4. “‘Verhandle, gottverdammtes Arschloch!'”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Constantin Seibt rät Journalisten, Honorare nicht einfach zu akzeptieren, sondern sie zu verhandeln: “Auch wenn alle Journalistenschulen der Welt das Gegenteil behaupten: Zum Journalisten wird man nicht per Diplom, sondern per Bankbeleg – sobald jemand für einen Text von Ihnen Geld überweist. Die spannende Frage in allen Jahren danach ist nur noch: Wie viel?”

5. “Hasserfüllte Poster und ahnungslose Journalisten? Eine Replik”
(brodnig.org)
Ingrid Brodnig debattiert zu Leserkommentaren auf Zeitungs-Websites: “Medien haben sehr wohl das Recht, die Debatte auf ihrer Seite zu moderieren und Rüpel auszuschließen. Wem das nicht gefällt, der kann an etlichen anderen Orten posten oder sogar sein eigenes Onlinemedium starten. Die Meinungsfreiheit wird nicht gefährdet, wenn man gegen jene vorgeht, die andere beleidigen oder sogar bedrohen.”

6. “What Netflix Does”
(whatnetflixdoes.tumblr.com, englisch)
Ein erklärender Beitrag hier.

Netflix, Dropbox, Das Neue

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1. “Applaus für Sebastian Heiser: ‘Jede Krise bei Springer ist eine gute Nachricht'”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
Der Text “Kein Mitleid mit Springer!” von taz-Mitarbeiter Sebastian Heiser löst Zuspruch aus. Und Ablehnung, siehe dazu “Newsroom.de-Leser fassungslos: ‘Schämen sollte sich Kollege Heiser'”.

2. “Genau das, was wir wollen”
(faz.net, Harald Staun)
Harald Staun stellt Netflix vor: “Spätestens seit die Juroren der Academy of Television Arts & Sciences die künstlerischen Ambitionen des Dienstes vergangene Woche mit 14 Emmy-Nominierungen honoriert haben (davon alleine neun für die Politserie ‘House of Cards’), googeln sich die Zuschauer in Deutschland die Finger nach Anleitungen wund, die erklären, mit welchen Tricks sie ihr Geld an das Unternehmen und die Filme auf ihren Laptop oder iPad bringen können.”

3. “Das Leistungsschutzrecht ist ein Schuss ins Knie”
(cicero.de, Christian Jakubetz)
Das ab morgen Donnerstag geltende Leistungsschutzrecht für Presseverleger: “Google? Wird keinen einzigen User verlieren, weil die ‘Saarbrücker Zeitung’ nicht mehr in Google News vertreten ist. Die ‘Saarbrücker Zeitung’? Bekommt keinen einzigen Nutzer und keinen Cent Erlöse mehr dadurch (eher im Gegenteil, die Reichweite wird sinken). Die Autoren und Urheber? Haben keinen einzigen Cent mehr in der Tasche. Dazu kommt Rechtsunsicherheit.”

4. “Keine Nächte voller Sorge”
(topfvollgold.de, Mats Schoenauer)
Eine Gegendarstellung von Karl-Theodor und Stephanie zu Guttenberg auf der Titelseite der Zeitschrift “Das Neue”.

5. “6 Reasons You Really Can’t Believe Anything You Read Online”
(cracked.com, Ryan Holiday, englisch)
Sechs Gründe, warum man nicht alles glauben sollte, was online zu lesen ist.

6. “Life Of A Stranger Who Stole My Phone”
(lifeofastrangerwhostolemyphone.tumblr.com, englisch)
Ein auf Ibiza gestohlenes Mobiltelefon lädt über eine noch immer eingerichtete Upload-Funktion Fotos automatisch auf Dropbox. Der ehemalige Besitzer teilt die Schnappschüsse mit der ganzen Welt.

Talkshows, Sommerwetter, Schweinemethoden

6 vor 9

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1. “Je später der Abend”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Stefan Niggemeier)
Zehn Vorschläge zur Verbesserung von TV-Talkshows: “Es ist an der Zeit für einen Gegentrend: die Reduktion auf das Wesentliche. Menschen, die miteinander reden. Was könnte fesselnder sein, als sich darauf zu konzentrieren: die Gesprächspartner, ihre Mimik und Gestik, ihre Reaktionen in Großaufnahme.”

2. “Warum der Brennpunkt gar kein Brennpunkt war”
(dwdl.de, Alexander Krei)
ARD-Chefredakteur Thomas Baumann begründet, warum die am Sonntag um 20:15 Uhr auf ARD außerplanmäßig einberufene Sendung zum aktuellen Sommerwetter kein “Brennpunkt”, sondern lediglich eine “Sondersendung” war. Siehe dazu auch “Zu Kopf gestiegen” (sueddeutsche.de, Matthias Kohlmaier).

3. “Mit Google kuscheln, vorläufig”
(taz.de, Daniel Bouhs)
Der Axel-Springer-Verlag war einer der treibenden Kräfte hinter dem ab dem 1. August geltenden Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Nun bemüht sich der Verlag per Opt-in aktiv darum, “mit seinen Inhalten weiterhin in den Angeboten von Google gelistet zu werden”. Siehe dazu auch “Mehrere Verlagshäuser verzichten auf Google News” (journalist.de, Wolfgang Lenders).

4. “Und jetzt noch ein Pulitzer-Preis für ‘Hörzu'”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Christian Jakubetz kommentiert den Verkauf mehrerer Printprodukte durch den Axel-Springer-Verlag: “Und nur mal angenommen, Döpfner hätte nicht verkauft und irgendwann mal eines der Blätter schließen müssen – die Kommentare, dass da jemand alle Zeichen der Zeit verschlafen habe, kann man sich wunderbar ausmalen.” Siehe dazu auch “Axel Springer mistet aus – und alle jammern!?” (bwlzweinull.de, Matthias Schwenk) und “21st Century BILD” (carta.info, Wolfgang Michal).

5. “Darf man sich über Entlassungen bei ‘Bild’ und ‘BZ Berlin’ wirklich freuen?”
(newsroom.de, Bülend Ürük)
In einem “taz”-Kommentar mit dem Titel “50 Mitarbeiter entlassen: Kein Mitleid mit Springer!” schreibt Sebastian Heiser: “Natürlich gibt es auch bei diesen Blättern gute Journalisten, die mit sachkundigen Beiträgen Aufklärung im besten Sinne leisten. Es gibt aber auch die, die mit Schweinemethoden, mit Lügen, Erpressungen und Bestechungen an ihre Informationen aus der Welt der Kriminalität, der Prominenz oder des Rotlichts kommen. Es gibt die, die gegen alternative Lebensentwürfe hetzen, die Stimmung gegen Minderheiten machen, die bleiernen Konservatismus verbreiten oder in fremder Leute Privatsphäre eindringen. Die Arbeitslosigkeit dieser Kollegen ist ein Gewinn für die Stadt.”

6. “Der 23. Mann – Das harte Leben der Amateurschiedsrichter”
(ardmediathek.de, Video, 28:31 Minuten)
Eine Doku über Schiedsrichter im Berliner Amateur-Fußball.

Alexis Tsipras, Wild Girls, Rivva

6 vor 9

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1. “Und willst du nicht mein Bruder sein”
(faz.net, Michael Martens)
FAZ-Korrespondent Michael Martens stellt das Tondokument eines Interviews mit Alexis Tsipras online, das nach der fünften Frage von Tsipras beendet wurde. Siehe dazu auch ein Interview mit Michael Martens (newsroom.de, Bülend Ürük).

2. “Leistungsschutzrecht: Rivva schaltet Snippets ab und verliert über 650 Zeitungen und Blogs”
(neunetz.com, Marcel Weiss)
Der Aggregator Rivva bereitet sich vor auf das am 1. August in Kraft tretende Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Marcel Weiss kommentiert: “Angebote wie Rivva werden niemals wieder alles relevante im deutschen Web abbilden können. Das deutsche Presseleistungsschutzrecht zerstört den wichtigsten Baustein für die Arbeitsteilung in der vernetzten Öffentlichkeit.”

3. “Werbung: Ja bitte – aber nicht so!”
(journal21.ch, Roger Anderegg)
Hunderttausende von Zeitungslesern werfen täglich “Berge unverlangter Reklame” weg, ohne sie überhaupt angesehen zu haben, glaubt Roger Anderegg. “Abgesehen natürlich von den Werbern und den Verlagsmanagern, die alles aufmerksam durchblättern, aber nicht etwa aus Kaufinteresse, sondern lediglich aus Marketinggründen. Dass das sonst kein Mensch tut, hat ihnen offenbar noch niemand gesagt.”

4. “What’s wrong with the Germans?”
(africasacountry.com, Thomas M. Blaser, englisch)
Soziologe Thomas M. Blaser denkt nach über die TV-Sendungen “Wild Girls” (RTL) und “Reality Queens” (ProSieben).

5. “Das Ende der Mangelmedien”
(haltungsturnen.de, Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach)
Mit dem Verkauf von Printprodukten durch den Springer-Verlag und der Vorstellung des Chromecast-Sticks sieht Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach ein Ende von Mangelmedien gekommen: “Diese Woche wird uns später als die Woche in Erinnerung bleiben, in der das Ende der Medien offensichtlich wurde, deren Modell darauf beruhte, dass Raum oder Zeit knapp und ein Mangel war.”

6. “Lebenshilfe vom Springer-Verlag: Entrümpeln lernen mit Dr. Döpfner”
(spiegel.de, Silke Burmester)
Silke Burmester lobt Mathias Döpfner für den Verkauf mehrerer Print-Titel. “Ich bin ja so eine, die auf dem Flohmarkt die Sachen, die sie schon zum Verkauf auf den Tisch gelegt hat, wieder einpackt. Weil ich denke: ‘Kann man noch gebrauchen.’ Oder: ‘Das hat Opa damals gemacht, das gehört doch irgendwie zur Familie.'”

ORF, Zenith, Implosion

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1. “Der erfundene Zeuge”
(falter.at, Wolfgang Zwander)
Verschiedene österreichische Medien übernehmen Vorwürfe der “Kärntner Woche” gegen den Landeshauptmann von Kärnten, Peter Kaiser. “Wirklich unangenehm für den Landeschef ist allerdings vor allem, dass vom ORF abwärts alle relevanten Medien des Landes einen Bericht übernahmen, der schlicht falsch war. Und dass Journalisten lieber ihren Souffleuren aus den Parteien glaubten als den Fakten und Originaldokumenten. Eine Durchsicht der Polizeiakten zeigt nämlich: den besagten Zeugen, der Kaiser angeblich belastete, hat es nie gegeben.”

2. “ORF retuschiert Logos der Konkurrenz weg”
(kobuk.at, Teresa Hammerl)
Die ORF-Nachrichtensendung “Zeit im Bild” entfernt auf einem Bild zur Ankündigung eines Beitrags die Schriftzüge der Mikrofone von Konkurrenzsendern. Die Pressestelle bedauert auf Anfrage “die individuelle Fehlleistung eines Mitarbeiters”: “Aufgrund des sehr engen Zeitkorsetts konnte das Hintergrundbild inhaltlich-redaktionell nicht mehr kontrolliert werden.”

3. “Wie ein Orientmagazin Ziel türkischer Hacker wurde”
(welt.de, Iris Alanyali)
Die Website des Orientmagazins “Zenith” wird angegriffen, nachdem die aktuelle Ausgabe eine fiktive Karte Kurdistans auf dem Titelbild zeigt. Ein Interview mit Chefredakteur Daniel Gerlach.

4. “Springer wird radikal digital”
(wiwo.de, Franziska Bluhm)
Der Axel-Springer-Verlag verkauft mehrere Traditionsblätter an die Funke Mediengruppe (vormals WAZ Mediengruppe): “Der Verkauf der Titel ist vor allem eins: konsequent. Er zeigt, wie ernst es der Konzern, der sich bereits in den vergangenen Jahren von einem klassischen Verlag zu einem Medienhaus gewandelt hat, mit der Digitalisierung meint.”

5. “Springer, Funke und das Schlimmste, das noch kommt”
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
Thomas Knüwer sieht den Verkauf als “die Implosion einer Branche, mit deren Produkten wir täglich Kontakt haben, deren Arbeit wichtig sein könnte für die Gesellschaft. Und an deren Ende auch unsere Städte ganz anders aussehen, unser Alltagsleben sich verändern könnte.”

6. “Rette sich wer kann! Was jeder Journalist aus der Print-Amputation bei Springer lernen sollte”
(lousypennies.de, Karsten Lohmeyer)
Karsten Lohmeyer schreibt: “Im Rückblick werden Wirtschaftshistoriker vermutlich jenen 25. Juli 2013 als den entscheidenden Punkt definieren, an dem Springer-Vorstandschef Döpfner den Grundstein für sein Medienhaus der Zukunft gelegt hat – ohne den Ballast von Print-Produkten abseits von Bild und Welt. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem man noch eine knappe Milliarde dafür erlösen konnte. Selbst wenn man 260 Millionen davon quasi als Kredit an die Funke-Gruppe vergab.” Siehe dazu auch “Hat die Funke Mediengruppe sich da ein Ei gelegt?”, ein Interview mit Steffen Grimberg auf Deutschlandradio Kultur.

Jochen Wegner, George of Cambridge, Bushido

6 vor 9

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1. “‘Wir ignorieren die Tricks der Branche'”
(meedia.de, Alexander Becker und Christian Meier)
Jochen Wegner, Chefredakteur von Zeit.de, im Interview: “Wir ignorieren die Tricks der Branche, um Reichweite künstlich zu steigern. Das so genannte Republishing etwa, also das mehrfache Veröffentlichen identischer Inhalte mit neuem Zeitstempel auf Google News, praktizieren wir nicht – das ist eine Irreführung der Leser und ihre Degradierung zu Klickvieh.”

2. “Journalismus zum Abgewöhnen”
(darangehtdieweltzugrunde.net, Max)
Max ärgert sich über ein auf Zeit.de veröffentlichtes, “gehaltloses und schlichtweg provokantes Interview zur Frauenfußball-EM in Schweden mit Nationalspielerin Annike Krahn”. “Kaum auszudenken, wie viele negativ konnotierte Fragen die Sören Maunzes dieser Nation noch für die Mannschaft parat hätten, ohne auch nur eine menschliche oder freundliche Frage einzuschieben. Manch einer mag diese hier dargestellte Form von Journalismus effizient nennen. Ich empfinde sie als takt- und respektlos gegenüber dem jeweiligen Gesprächspartner.” In den Kommentaren reagiert Sören Maunz.

3. “Jobs und Vielfalt erhalten”
(djv.de)
Der Deutsche Journalisten-Verband DJV fordert den Axel-Springer-Verlag dazu auf, die angekündigten “Umstrukturierungen bei BILD und B.Z. ohne einen Abbau journalistischer Arbeitsplätze durchzuführen”.

4. “Five dirty words journalists must learn to say without blushing”
(ijnet.org, James Breiner, englisch)
Fünf schmutzige Wörter sollten Journalisten aussprechen können, ohne zu erröten, findet James Breiner. Und zwar Business, Profit, Marketing, Customer und Client.

5. “BBC News, Royal Baby coverage, July 2013”
(bbc.co.uk, englisch)
BBC News nimmt Stellung zur Beschwerde einiger Zuschauer, zu ausführlich sowie voreingenommen zugunsten der Monarchie über die Geburt von George of Cambridge berichtet zu haben.

6. “Im Spiegel der anderen”
(taz.de, Ulrich Gutmair)
Ulrich Gutmair schreibt über Bushido: “Es ist schwer erträglich, Bushido dabei zuzuhören, wie er Todesdrohungen ausstößt, auch wenn sie nur symbolisch gemeint sind. Zugleich scheint diese Form Gangstarap, die aufs Geschichtenerzählen ganz verzichtet und nur noch Drohungen aneinanderreiht, aber auch die künstlerische Form zu sein, die adäquat den Zustand der Musikindustrie spiegelt. Bushidos Label Ersguterjunge verfolgt unnachgiebig Teenager per Abmahnung, die sich Titel von Bushido oder Fler aus dem Netz gezogen haben.”

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