Denn die Abgeordneten des Deutschen Bundestages kriegen jedes Jahr zum 1. Januar mehr Geld, weil sich dann ihre steuerfreie Kostenpauschale erhöht. Und zwar um den Prozentsatz, um den die Lebenshaltungskosten zwei Jahre zuvor gestiegen sind. Das steht so im Abgeordnetengesetz. Weil die Lebenshaltungskosten 2005 um zwei Prozent stiegen und die Pauschale aktuell 3.647 Euro beträgt, bekommen die Abgeordneten 2007 also rund 70 Euro im Monat mehr.
Wer will, kann daraus aber noch am 11. Dezember einen Aufreger machen und aus einer automatischen Erhöhung einen aktiven Akt ungenierter Selbstbedienung:
Und wer ist wieder ganz vorne dabei, beim Selbstbedienen? Klar: der Lammert.
Aber schön, dass sich das, was Lammert “nach BILD-Informationen plant”, mit dem deckt, was nach BILDblog-Informationen Gesetz ist.
Vielen Dank an Jason M. für den sachdienlichen Hinweis!
Die Physik der Bond-Tricks (Stern online, Stefan Biestmann, DPA)
Physik-Professor Metin Tolan analysiert die Realitätsnähe der 007-Tricks
Kein Staatsbegräbnis für den General (Sueddeutsche Zeitung, Peter Burghardt)
Augusto Pinochet sah sich bis zuletzt als “Befreier” Chiles. Jetzt ist er 91jährig gestorben.
Der Fußball als Hass- und Gewaltmaschine (Telepolis.de, Marcus Hammerschmitt)
Wo der Sport die Sau aus dem Manne holt: Warum Hass und Wut rund ums Stadion so oft überkochen.
Selbst Barney ist ratlos (Facts, Marc Pitzke)
Der schlechteste Präsident der USA hat keinen Schimmer.
Sie nennen es Arbeit (FAZ.net, Eberhard Rathgeb)
Wie man herausfindet, was man werden will.
Zu klein geraten? (Netzeitung)
Indische Männer haben ein Problem mit der Standard-Grösse.
Tja. Die Leute von der gedruckten “Bild am Sonntag” haben’s irgendwie geschafft, dass das Alter von Herrn und Frau Effenberg im Bildtext mit dem im Fließtext übereinstimmt. Aber den Online-Kollegen von Bild.de hat wieder einmal keiner Bescheid gesagt. Und von allein merken sie’s ja nicht.
Angenommen, jemand behauptet fälschlicherweise über Sie, Sie würden regelmäßig Giraffen mit Hustenbonbons bewerfen. Und dieser jemand erzählt das der “Bild am Sonntag”. Und die “Bild am Sonntag” ruft bei Ihnen an und fragt Sie, ob das stimmt. Und Sie haben keine Lust, mit der “Bild am Sonntag” zu reden, und sagen das auch der “Bild am Sonntag”. Darf die “Bild am Sonntag” dann über Sie schreiben: “… bewirft regelmäßig Giraffen mit Hustenbonbons”?
Natürlich nicht. Aber genauwie ihre Schwesterzeitung “Bild” glaubt die “Bild am Sonntag”, das zu dürfen.
Und findet es deshalb sehr ungerecht, heute diese Gegendarstellung von Günther Jauch abdrucken zu müssen:
Am 6. August 2006 hatte die “Bild am Sonntag” behauptet, Jauch müsse wegen einer Klage des Boxers Rene Weller vor Gericht erscheinen:
Diese Behauptung, die offenbar vom Anwalt von Rene Weller stammte, war zweifellos falsch. Das räumt nach Bild.de heute auch die “Bild am Sonntag” ein. Sie fügt aber u.a. hinzu:
Mit anderen Worten: Wenn es der “Bild am Sonntag” nicht gelingt, korrekte Tatsachen über Günther Jauch zu recherchieren, liegt das nicht an den Recherchemängeln von “Bild am Sonntag”, sondern an der fehlenden Mitwirkungsbereitschaft von Günther Jauch.
Noch aus einem anderen Grund scheint die “BamS” es ungerecht zu finden, dass sie gerichtlich zum Abdruck der Gegendarstellung gezwungen wurde. Sie schreibt:
[Wir haben] unsere Leser bereits in der Ausgabe vom 13. August darüber informiert, dass Günther Jauch vom persönlichen Erscheinen vor dem Landgericht befreit worden ist.
Das klingt, als hätte die “BamS” ihren Fehler schnell korrigiert. Und wenn sie das getan hätte, wäre Jauch es tatsächlich schwer gefallen, eine Gegendarstellung durchzusetzen.
Richtig ist zwar, dass die “BamS” am 13. August berichtet hatte:
“BamS”-Redakteurin Angelika Hellemann, die schon den falschen ersten Artikel geschrieben hatte, vermied dabei aber konsequent den Hinweis, dass dies bereits seit Monaten feststand. Mit vielen Formulierungen erweckte sie den Eindruck, erst nach ihrem ursprünglichen Artikel hätte sich der neue Sachverhalt ergeben:
“Sie müssen sich vor Gericht doch nicht in die Augen blicken.”
“…braucht nicht mehr persönlich im Gerichtssaal zu erscheinen…”
“…teilte Gerichtssprecher Dr. Tiemann jetzt mit.”
“Jetzt ist Weller enttäuscht…”
(alle Hervorhebungen von uns)
Einen Fehler zuzugestehen, war der “Bams” offenbar nicht möglich. Kein Wunder: Nach ihrem journalistischen Verständnis lag der Fehler ja nicht bei ihr, sondern bei Jauch.
PS: Unmittelbar über die große Jauch-Gegendarstellung hat die “BamS” heute dieses Stück u.a. von Angelika Hellemann platziert:
Die “taz” verhöhnt Deutschlands bekannteste Journalisten, druckt eine intime Fotomontage von Helmut Markwort und Kai Diekmann. Angeblich aufgenommen von “taz-Leserreportern”!
Es sind Fotomontagen aus dem Privatbereich, die kein Mensch von sich in der Zeitung sehen möchte. Sie zeigen das Paar Markwort/Diekmann “beim Nackt-Boulen am Strand”.
Dazu brachte die “taz” heute auf Seite 1 prominent in der Mitte die hämische Schlagzeile “Mehr als nur Kollegen?”. Das deutsche Wort “Kollege” bedeutet laut Duden “jmd., der mit anderen zusammen im gleichen Beruf tätig ist”.
Diekmann wird in der Überschrift als “BILD-hübsch” bezeichnet. Er assistiere Markwort mit einer Titel–Geschichte, lasse sogar Gaga-Kolumnist Franz Josef Wagner von der Leine.
Der Artikel beginnt mit dem spöttischen Satz: “Wie ‘Focus’ und ‘Bild’ mit nichtpublizierten FKK-Fotos von EU-Kommissar Günter Verheugen Politik zu machen versuchen”. Darüber die zweideutige Überschrift “Nackten, Nackten, Nackten”. Das heißt eigentlich soviel wie “unbekleidet” — könnte aber auf den “Focus”-Werbespruch anspielen: “Fakten, Fakten, Fakten”.
Und wenn Ihnen dieser kursiv gesetzte Text jetzt irgendwie bekannt vorkommt: Keine Sorge, unsauch!
Wir wissen wirklich nicht, wen unter den durchschnittlich über elf Millionen “Bild”-Lesern es interessieren könnte, wieviele Tage zwischen den Geburtstagen von Karlheinz Kögel und Bill Clinton liegen.
Wir wissen nur, dass die Differenz heute im Rahmen der “Ich weiß es!”-Kolumne von Christiane “Ich weiß es!” Hoffmann in der “Bild”-Zeitung steht (siehe Ausriss) — und dass die Zahl 111nicht mal stimmt.
+++Wir unterbrechen dieses Blog für eine Eilmeldung. Das südliche Bayern wäre, wie wir soeben erst erfahren, am Mittwoch beinahe durch ein Flammeninferno dem Erdboden gleichgemacht worden. Ein Papierkorb in einer Damentoilette in München war in Brand geraten. Nur durch den Einsatz eines Feuerlöschers konnte ein Übergreifen der Flammen auf Herrentoilette, Flur, Etage, Haus, Straße, Stadt und Freistaat verhindert werden.+++
Ja: Bei der “Süddeutschen Zeitung” hat’s gebrannt. Die Berufsfeuerwehr informierte die Öffentlichkeit über das Geschehen mit den Worten (pdf):
Im vierten Obergeschoss eines Münchner Zeitungsverlags geriet in der Damentoilette am Mittag ein Mülleimer in Brand. Noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte der Feuerwache Mitte hatten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes den Brand mit einem Schaumlöscher gelöscht.
Und “SZ”-Redakteur Karl Forster schreibt heute in seiner Kolumne:
Da diese Zeilen hier in unmittelbarer Nachbarschaft der gebrannt habenden Toilette entstehen, ist festzustellen: Seitens der Behörde ist alles korrekt berichtet.
Zum Erstaunen der Toilettennachbarn aber war laut einer vierbuchstabigen Zeitung sehr viel mehr geschehen: Unter der Rubrik “Flammen bis zur Decke” steht geschrieben: “Das Stammhaus an der Sendlinger Straße wäre beinahe abgebrannt.” Und dass der Sicherheitsdienst sich durch den Qualm habe “kämpfen” müssen. Haben wir da vielleicht eine Katastrophe verpennt?