Suchergebnisse für ‘Leser-Reporter’

Erwischt! (Nachtrag)

Wie berichtet, druckte “Bild” ja kürzlich (und damit bereits zum zweiten Mal) ein “BILD-Leser-Reporter”-Foto von Gerhard Schröder am Strand, zu dessen Veröffentlichung er keine Einwilligung gegeben hatte, obwohl es doch in den “So werden Sie Leser-Reporter”-Hinweisen ausdrücklich hieß, dass die Fotografierten mit einer Veröffentlichung einverstanden sein müssen. Das ZDF-Magazin “Frontal21” hat den 12-jährigen “Leser-Reporter” ausfindig gemacht und lässt ihn erzählen, wie es zu dem Foto kam:

“Dann bin ich da hingegangen, und dann war’n da auch schon welche, und dann hat er da auch’n Autogramm gegeben. Und dann hab’ ich das sogar von weiter hinten gesehen: Der ist so genervt, der will ja auch Urlaub haben, dass ich das dann lieber lasse. Und dann bin ich nochmal zurück gegangen, hab’ meinen Fotoapparat geholt, und dann hab’ ich mir gedacht: Na, wenigstens noch’n Foto — weil, der Mann hat ja auch Urlaub. Ja, und dann hab’ ich mich hinter so’n Klettergerüst gestellt, und ja, dann hab ich’n Foto geschossen.”

Mehr dazu bei “drehscheibe deutschland” bzw. “Frontal21”.

Lammert und der Boy von Seite 2

Dieter Bohlen (52) ist für die “Bild”-Zeitung vielseitig verwendbar: als Motiv für “BILD-Leser-Reporter”, als “Bild”-Schlagzeile — aber auch für ihre tolle “Korrekturspalte”. Heute findet er sich dort bereits zum vierten Mal in vier Wochen wieder. Denn nachdem “Bild” nicht nur Bohlens Alter, sondern auch das seines jüngsten Kindes aus erster Ehe und zuletzt gar den angeblichen Anfangsbuchstaben des angeblichen Vornamen seiner angeblichen neuen Freundin berichtigte, schafft es Bohlen auch heute auf Seite 2 der “Bild”:

Weil Christiane “Ich weiß es!” Hoffmann am Samstag zu berichten wusste, dass die Trennung von Dieter Bohlen und seiner bisherigen Lebensgefährtin Estefania (eigentlich Stefanie Küster) “schon neun Monate” zurückliege, heißt es nun:

“Richtig ist: Die Trennung erfolgte am 9. Juni.”

P.S. Falls “Bild” für die morgige Ausgabe nichts Besseres einauffällt, hätten wir da noch einen Vorschlag:

“Bild” behauptet heute nämlich, Bundestagspräsident Norbert Lammert (57) habe “einen Brief an Polens Parlamentspräsident Marek Jurek” geschrieben. In einer längeren Fassung heißt es sogar stolz, es handle sich dabei um einen “offenen Brief”, “der BILD vorliegt”.

Nach Angaben des Deutschen Bundestages handelt es sich dabei aber peinlicherweise lediglich um einen Artikel Lammerts für die größte polnische Tageszeitung “Fakt” (mehr dazu z.B. hier und hier), wo der angebliche Lammert-“Brief”, der “Bild” vorliegt, bereits am vergangenen Freitag in einer Auflage von mehreren hunderttausend Exemplaren erschienen ist.

Mit Dank an Hyp Nom für den Hinweis.
Danke auch an Matthäus W. für die Unterstützung!

Nachtrag, 5.9.2006: Was Millionen “Fakt”-Leser schon seit vergangenem Freitag wissen, erfahren heute nun auch Millionen “Bild”-Leser.

Erwischt!

“Es ist ganz einfach: Sie machen ‘klick’ und wir zahlen!”
(Hinweis für “BILD-Leser-Reporter”)

Gestern noch, als “Bild” u.a. ein Foto von “Altkanzler Gerhard Schröder auf Borkum im Liegestuhl” veröffentlichte (siehe Ausriss), stand bei Bild.de zum Thema “So werden Sie Leser-Reporter bei BILD und Bild.t-online” folgender Hinweis:

Wichtig! Teilnehmen können nur Fotos, dessen Urheber Sie auch sind, das bedeutet, Sie selbst haben das Foto gemacht. Die abgebildeten Personen müssen mit der Veröffentlichung in BILD und unter www.bild.t-online.de einverstanden sein.

Heute nun ist dieser berechtigte Hinweis bei Bild.de (ähnlich wie unlängst schon der Hinweis, dass die Einsendungen der “Leser-Reporter” “überprüft und journalistisch nachrecherchiert” würden) spurlos verschwunden.

Doch was bedeutet das? Entweder möchten “Bild” und Bild.de ihre “Leser-Reporter” plötzlich einfach nur nicht mehr darauf hinweisen, dass die fotografierten Personen mit der Veröffentlichung in “Bild” und auf Bild.de einverstanden sein müssen. Oder “Bild” und Bild.de ist das für solche Veröffentlichungen notwendige* Einverständnis völlig egal.

Für letzteres spricht beispielsweise das eingangs erwähnte Schröder-Foto. Denn nach BILDblog-Informationen war Gerhard Schröder mit einer Veröffentlichung des Liegestuhl-Fotos in “Bild” und auf Bild.de nicht einverstanden.

*) Entsprechend dem sog. “Caroline-Urteil” des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (von “Bild” schlicht “Maulkorb-Urteil” genannt) können Fotos aus dem Alltagsleben, die Prominente bei rein privaten Tätigkeiten zeigen bzw. ausschließlich Einzelheiten ihres Privatlebens betreffen und ohne ihre Einwilligung, zuweilen auch heimlich aufgenommen wurden, nicht als Beitrag zu einer Debatte von allgemeinem öffentlichem Interesse angesehen werden. Deshalb verletze eine Veröffentlichung das in Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention festgeschriebene “Recht auf Achtung des Privatlebens”.

Nachtrag, 19.22 Uhr: Seltsam, aber wer seine Fotos nicht als “BILD-Leser-Reporter” anbietet, sondern als Teilnehmer beim aktuellen “Foto- und Videowettbewerb: Die peinlichsten Urlaubs-Pannen” von Bild.de, wird ausdrücklich auf die Teilnahmebedingungen hingewiesen…

Ceci n’est pas une Presseausweis.

Bezüglich der “BILD-Leser-Reporter” teilt der Deutsche Journalisten-Verband DJV mit:

Wie der DJV jetzt erfuhr, sollen die Hobbyjournalisten von BILD einen eigens für sie bestimmten Presseausweis erhalten, sobald sie das erste Foto eingeschickt haben. Auf die Vorderseite schreiben sie ihren Namen und ihre Adresse und kleben ein Foto auf. Auf der Rückseite steht in kleiner Schrift, “dass dies kein Presseausweis i.S.d. Vereinbarung der Innenministerkonferenz, der Journalistengewerkschaft und der Verlegerverbände ist”. Ferner wird der Ausweisinhaber aufgefordert, nicht die Arbeit von Polizei oder Rettungsdiensten zu behindern.
(Link von uns.)

Der Warnhinweis sei “ein Feigenblatt, mit dem Springer juristische Auseinandersetzungen vermeiden will”, so der DJV weiter, der zugleich an die Verantwortlichen des Springer-Konzerns appelliert, den “Leser-Reportern” keine eigenen Presseausweise auszustellen.

PS: Nach BILDblog-Informationen hat “Bild” in Hamburg eine eigene “BILD-Leser-Reporter”-Redaktion mit dem Namen “1414” gegründet. Geleitet wird sie von Ralf Pörner, Leiter des “Bild”-Unterhaltungsressorts.

Nachtrag, 18.30 Uhr:
Die Idee kommt unserem Leser Florian P. bekannt vor.

Nachtrag, 31.8.2006:
Laut jetzt.de wurden die “BILD-Presseausweise” angeblich auch in einer Auflage von zwei Millionen an Zeitungskioske u.ä. verteilt.

Hänschen Esser gesucht

Bislang ließ sich partout nicht in Erfahrung bringen, wie “Bild” und/oder Bild.de die “BILD-Leser-Reporter”-Fotos überprüfen.

Doch jetzt sucht Bild.de für diese verantwortungsvolle Aufgabe “schnellst möglich”…

“eine(n) Praktikant/-in”.
 
Nachtrag.
Und nicht, dass sich da unqualifizierte Leute bewerben:

Anforderungen: ... gute deutsch Kentnisse ...

Mit Dank an Christian P., Johannes F. und die vielen, vielen anderen für den Hinweis.

Es muss nicht immer Apfelsaftschorle sein (2)

Soso, aha: Da hat also Maurizio M. bei der tollen “BILD-Leser-Reporter”-Aktion mitgemacht und per MMS, E-Mail oder Upload sein tolles “Leser-Reporter”-Foto an “Bild” geschickt, richtig?

Na, es muss ja so sein. Schließlich wird das doch alles “überprüft und journalistisch nachrecherchiert”. Steht doch so auch bei Bild.de — beziehungsweise stand. Denn zur Zeit ist der Hinweis auf die angebliche journalistische Nachrecherche dort, wo er kürzlich noch stand, nicht mehr zu finden. Jetzt steht da bloß:

“Wichtig! Teilnehmen können nur Fotos, dessen Urheber Sie auch sind, das bedeutet, Sie selbst haben das Foto gemacht.”

Was wiederum nicht stimmt. Denn “das Foto von Maurizio M.”, dem “Leser-Reporter”, hat teilgenommen, obwohl Maurizio M. wohl eher nicht der Urheber ist. Zumindest findet sich dasselbe Foto ursprünglich (wie viele andere ähnliche Fotos) auf der Homepage des Straßenmalers Julian Beever sowie auf irgendwelchen Websites und nun eben auch bei Bild.de — als eines der “25 Top-Fotos der Leser-Reporter”.

Mit Dank an Daniel R. für den Hinweis.

Nachtrag, 24.8.2006: Bild.de hat das Foto (das übrigens nicht einmal “auf einem Pariser Bürgersteig” aufgenommen wurde, sondern am selben Ort wie dieses Foto) aus der Bilder-Galerie entfernt.

  

“Ich bin der von Wir sind Papst”

Gute PR verschweigt die eigenen Schwächen, betont die Fehler der anderen und erklärt alles zur eigenen Stärke, was kein eindeutiger Fehler ist. Insofern war der gestrige Vortrag des “Bild”-Chefredakteurs Kai Diekmann über den “Erfolg der Marke BILD” beim PR Club Hamburg perfekt. 170 “angemeldete Gäste” lauschten, davon locker 80 Prozent junge Frauen sowie ein Diekmann-Jünger (gleiches rosa Hemd, gleiche Brille — nur die Haare wirkten gewaschen).

“Ich bin ausgesprochen froh”, beginnt Diekmann, “heute Abend etwas für das Image der ‘Bild’-Zeitung tun zu können, denn das ist in der Tat dringend notwendig. Sie wissen alle: Die ‘Bild’-Zeitung ist eine wirklich schlimme Zeitung.” (Erstes leises Kichern im Publikum.) “Das kann man schon daran erkennen, dass ich Hauptarbeitgeber für den deutschen Presserat bin, wenn es darum geht, Beschwerden zu verteilen.”

Ja: Ehrlichkeit kommt immer gut. Schmerzhafte, selbstzerfleischende Ehrlichkeit. Packt Papst-Buddy Diekmann gleich die Geißel aus? Nein. “Als Angela Merkel zur ersten deutschen Bundeskanzlerin gewählt wurde, haben wir sie mit der Schlagzeile begrüßt: Miss Germany. Prompt hat ein Leser den Presserat aufgefordert, uns dafür zu rügen. Jeder wisse, bei der Bundestagswahl sei es gar nicht um eine Miss-Wahl gegangen”, (leises Kichern) “und deswegen hätten wir mit unserer Schlagzeile gegen den Grundsatz der wahrheitsgemäßen Berichterstattung verstoßen.”

Kichern, Lachen, Ho Ho Ho

Bei der Headline “Wir sind Papst” habe sich “ein Deutschlehrer” (weiteres Kichern) “beschwert, die Zeile sei nicht nur grammatikalisch falsch, sondern auch inhaltlich, weil eben nicht alle Deutschen zum Papst gewählt wurden.” (Lachen.) “So geht das übrigens den meisten Eingaben, über 90 Prozent werden zurückgewiesen.”

Wir lernen: Der Presserat ist dazu da, sich mit Lächerlichkeiten zu befassen.

Denn Fehler? Fehler macht “Bild” ja keine. Na gut, keine schwerwiegenden. “Wo gearbeitet wird, werden Fehler gemacht. Macht ‘Bild’ mal einen Fehler, ist es gleich eine bösartige Kampagne, wenn nicht gleich eine Fälschung. Fehler passieren allen.” Nur in der Sportberichterstattung “darf nicht passieren, dass wir einen Fehler haben, darunter würden wir leiden.”

Der einzige “schwere handwerkliche Fehler”, den Diekmann zugibt, sei damals die Trittin-Geschichte gewesen. “Da hat jemand aufs Foto ‘Bolzenschneider’ und ‘Schlagstock’ geschrieben und das an den Texter geschickt. Der Texter dachte sich, dann muss das wohl stimmen und es in den Text übernommen, worauf sich der erste gedacht hat: Ah, hab ich also recht gehabt, steht ja auch im Text.” Onkel Kai hält Märchenstunde, und die Kinderlein lachen ganz brav. So harmlos war das also alles, wie nett!

Fehler machen immer die anderen: “Sport ist nicht die Kernkompetenz der SZ. Ich sehe es ihr nach, wenn sie bei Victoria Beckham nur von zwei Kindern spricht.“ Wo doch Frau Beckham eine so berühmte Sportlerin ist. “Ich nehme es aber der FAS übel, wenn sie beispielsweise den Kanzleramtsminister von Angela Merkel Lothar de Maizière nennt.” Sogar der “New York Times” sei doch vor kurzem wieder ein Fehler unterlaufen, das Foto mit dem “berühmten Mann im Gefängnis im Abu Ghraib”. Da sei ja auch der Spiegel drauf reingefallen.

Mit den Fingern in der Keksdose

Ablenkung ist ein wunderbares PR-Instrument. Auch mit den Fingern in der Keksdose hat man immer noch eine Hand frei, um damit auf jemand anderen zu zeigen. Und wenn einmal jemand anderer die gleichen Fehler macht, die einem selbst regelmäßig passieren, darf man umso lauter davon erzählen. Von diesem Tsunami-Foto vor zwei Jahren, nämlich, das von einem Leser angeboten worden war. Ein “gigantisches Foto von einer Flutwelle mit Menschen, die davonliefen.” Lange und aufwändig recherchiert habe man, bis man das Bild endlich im Internet gefunden habe: “Es war drei Jahre alt. Die Münchner tz ist am nächsten Tag damit erschienen, die haben das nicht erkannt.” Das Internet sei eben “kein journalistisches Medium, sondern ein Medium, in dem zuallererst Gerüchte verbreitet werden, unsortierte, ungeprüfte Informationen. Selbstverständlich müssen Leserinformationen genauso überprüft werden wie alle anderen Informationen auch.” Außer, man gefährdet damit eine tolle Schlagzeile. Die gestrige Headline über “Gerhard Schröders neues Russenbaby war nicht abgesichert”, gesteht Diekmann. “Das kam über einen Leser. Da habe ich lange gezittert.”

Da zeigt der Chefredakteur der drittgrößten Zeitung der Welt (“Ich kann Ihnen nicht sagen, ob Nummer 1 und Nummer 2 die Schlagzeilen noch besser formulieren, dabei handelt es sich um zwei japanische Zeitungen”) also doch auch ein wenig Menschlichkeit. Es sei eben auch ein harter Job. Von Franz Müntefering wurde er während der Bonusmeilen-Affäre angezeigt, “nur wer anstößig ist, kann gegebenenfalls Anstöße geben. Dafür werden wir attackiert, beschimpft, verdammt – aber das muss man aushalten, wenn man Marktführer ist. Wir steigen einer Menge Leute auf die Füße.” Sauerei bleibt Sauerei, bei den Großen wie bei den Kleinen. Die ‘Bild’-Zeitung sei der “Anwalt des Lesers”, und wenn eines der eigenen “Volks”-Produkte Scheiße ist, “dann schreiben wir auch das.”

Nein, es gebe auch Grenzen. Die aktuelle Affäre um Günter Grass hätte man dann doch nicht mit “Gestatten: Grass — mit SS” betitelt. (“Ho ho ho” im Publikum.) Den Ausriss mit dem Diana-Unfallfoto habe man aber sehr wohl gedruckt, “das war ein überaus ästhetisches Bild.”

Pulsmesser und Gemeinschaftserlebnis

Als es nach knapp 50 Minuten Vortrag zur Fragerunde kommt, nimmt Diekmann schon vorab die “Mir doch egal”-Abwehrhaltung ein: Arme verschränkt, leicht schmollend, herumtrippelnd, als ob er ja eigentlich schon viel lieber ganz woanders wäre. Doch er muss sich nicht fürchten. Die Fragen sind mehr als freundlich.

Er hat gewirkt, der Bombenhagel aus Überheblichkeit (“Auf nationaler Ebene ist nur noch ‘Bild’ in der Lage, die großen Themen wirklich zu setzen. Wir sind das letzte mediale Gemeinschaftserlebnis in einer Welt, die immer unübersichtlicher wird”; “Politiker messen mit ‘Bild’ den Puls Deutschlands”), Anekdötchen (“Ich habe zum Papst gesagt: ‘Ich bin der von Wir sind Papst'”) und Gags (“taz — die andere Boulevardzeitung in Deutschland”).

Als Belohnung, weil doch keine kritischen Fragen mehr kommen, wird dann noch eine Einladung ausgesprochen, doch mal eine Redaktionskonferenz zu besuchen. Das Publikum applaudiert dankbar, Diekmann wirkt erleichtert, verschwindet mit Kollegen in der Bar…

… und fast ist man versucht, noch ein wenig Leser-Reporter zu spielen.

Sigrid Neudecker
Die Autorin ist Redakteurin bei “Zeit Wissen” und Bloggerin

(Alle Links von uns.)

Untenrum

“Alle Informationen, die BILD erhält, werden überprüft und journalistisch nachrecherchiert.” (Bild.de-Hinweis für “BILD-Leser-Reporter”)
 
Gestern zeigte “Bild” ein Foto von Dieter Bohlen am Strand von Mallorca (siehe Ausriss).

Geknipst hatte es ein “BILD-Leser-Reporter”. Zu sehen ist auf dem Foto laut “Bild”:

“Dieter Bohlen mit zwei weiblichen Fans”

Nach “Bild”-Angaben konnte sich der “BILD-Leser-Reporter” mit dem “hier abgedruckten Foto 500 Euro verdienen!”. Und das ist erstaunlich: Schließlich hatte “Bild” doch bereits vor zwei Wochen ein anderes Foto von Dieter Bohlen am Strand von Mallorca gezeigt (siehe Ausriss).

Geknipst hatte es ein “Bild”-Fotograf. Und zu sehen ist auf dem Foto laut “Bild”:

“Dieter Bohlen mit Anne (19) und Nadine (22)”

Das heißt, vor zwei Wochen kannte “Bild” sogar noch Namen und Alter der beiden jungen Frauen. Und das ist auch kein Wunder: Schließlich handelt es sich, wie der untere Teil des “Bild”-Fotos zeigt (siehe Ausriss), bei den “zwei weiblichen Fans” doch eigentlich um zwei Teilnehmerinnen am Casting für die RTL-Show “Deutschland sucht den Superstar” bei einem “Bild”-Fotoshooting. Und beim journalistischen Nachrecherchieren des “Bild”-Leserfotos hat das bestimmt auch “Bild” herausgekriegt — bloß nicht für nötig befunden, es den “Bild”-Lesern mitzuteilen.

Mit Dank an Steffen G. für den sachdienlichen Hinweis.

Kurz korrigiert (255)

So wie wir “Bild” kennen, steht dort in der “Korrekturspalte” von morgen bestimmt:

"Berichtigung: In dem Artikel "Das Bohlen-Fotoalbum der BILD-Leser-Reporter" (BILD vom 16.8.) wird das Alter von Dieter Bohlens jüngstem Kind aus erster Ehe mit 6 Jahren angegeben. Das ist falsch: Das Kind ist 16."

Mit Dank an die zahlreichen Hinweisgeber.

Nachtrag, 17.8.2006
Sorry, wir haben uns geirrt. Tatsächlich steht in der “Korrekturspalte” heute dies:
"Berichtigung: In dem Artikel „Das Bohlen-Fotoalbum der BILD-Leser-Reporter“ (BILD vom 16. 8.) wird das Alter von Dieter Bohlens Kindern mit 21, 17 und 6 Jahren angegeben. Das ist falsch. Sie sind 21, 17 und 16 Jahre alt."

“Bild” durfte zwei Laienpaparazzifotos nicht zeigen

Die “Bild”-Zeitung darf mehrere Fotos ihrer “BILD-Leser-Reporter” nicht mehr verbreiten. Der frühere Außenminister Joschka Fischer und der Fußballspieler Lukas Podolski haben am Dienstag vor dem Landgericht Berlin entsprechende einstweilige Verfügungen erwirkt. Das bestätigte ihr Anwalt Christian Schertz auf Anfrage. Im Fall eines Leser-Fotos, das David Odonkor angeblich beim Urinieren auf einem Parkplatz zeigt, hatte “Bild” bereits eine Unterlassungserklärung abgegeben.

Bei Fischer und Podolski lehnte “Bild” einen Verzicht auf die weitere Veröffentlichung dagegen ab, beide zogen deshalb vor Gericht. Ein Foto zeigte Fischer beim Verlassen einer französischen Bäckerei, ein anderes Podolski im Urlaub am Strand. Solche und ähnliche Aufnahmen von den beiden darf “Bild” nun vorläufig nicht mehr veröffentlichen.

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