Bild.de kooperiert mit der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Leser von Bild.de können bis Mittwoch 13 Uhr per Online-Wahl die beiden Trainer für das DEL-All-Star-Game bestimmen, bei dem eine Auswahl der besten europäischen DEL-Spieler gegen eine Auswahl der besten nordamerikanischen DEL-Spieler antritt.
Mit was für einem kompetenten Partner die DEL da zusammenarbeitet, sieht man an der Anmoderation auf Bild.de:
Von der Druckerei direkt ins Altpapier (blick.ch, Roman Seiler)
Tausende Exemplare der Gratiszeitung «.ch» für die Innerschweiz werden nie verteilt. Dies hat SonntagsBlick in Emmen LU beobachtet.
Kassensturz (plagiat.ch)
K-Tipp verwendet illegal iPhone Icons.
Facebook für Angela Merkel und Tony Blair (spiegel.de, Anne Seith)
Einmal im Jahr reicht den Machern des Weltwirtschaftsgipfels nicht: Sie wollen Davos das ganze Jahr. Virtuell. Auf einer neuen Internetplattform sollen Manager, Politiker und Experten von Weltrang nun chatten und konferieren können – und bei globalen Krisen auch mal schnell entscheiden.
Skype-Gründer kauft Gratis-Zeitung (taz.de, Reinhard Wolff)
Der IT-Millionär Morten Lund steigt in den dänischen Printmarkt ein – und outet sich als Fan des gedruckten Wortes. Auch der Internetauftritt der gekauften Zeitung dürfte ihn interessieren.
Was haben Karl Kardinal Lehmann, Dieter Hildebrandt, Wolfram Siebeck, Peter Eigen, Gesine Schwan und BILDblog gemeinsam? — Genau: Alle sind Gewinner des Gutedelpreises* der Markgraefler Gutedelgesellschaft.
Mit anderen Worten: Wir danken und freuen uns sehr!
*) Zur Begründung heißt es:
“Mit dem Gutedelpreis (…) möchten wir nicht nur Ihren persönlichen Einsatz für BILDblog.de, nicht nur Ihren Mut und Ihre Entschlossenheit oder die enorme Erfolgsgeschichte des Blogs auszeichnen. Es geht uns auch darum, BILDblog als beispielgebenden Beitrag zur Entwicklung einer neuen, urdemokratischen Kommunikationskultur im Internet zu würdigen.”
Der Gutedelpreis wird einmal jährlich “für öffentlich wirksamen, kreativen Eigensinn verliehen” und ist dotiert mit einem “225er Eichenholzfass Gutedel”. Die diesjährige Preisverleihung findet am 29. Februar um 19 Uhr im Stadthaus Neuenburg statt.
Roger Köppels Kleider, das Inhaltsverzeichnis des Internet, Peter Turi beinahe Preisträger.
Die Kleider des Chefredaktors der Weltwoche, Roger Köppel, scheinen zu interessieren. Nachdem im September 2007 eines seiner Gewänder als Konfirmandenanzug eingestuft wurde, konstatierte der Stylewatcher von wision.ch, dass Köppel innert einem Monat drei mal im selben Anzug in Fernsehsendungen aufgetreten ist. Ob Marie von Ebner-Eschenbach eine Hilfe sein kann? Sie sagte, gemäss zitate.net: “Man darf anders denken als seine Zeit, aber man darf sich nicht anders kleiden.” Read On…
Juli 2006. Erinnern Sie sich? Jens Lehmann war der Held des Landes, weil er gegen Argentinien zwei Elfmeter gehalten hatte, ein Amokfahrer raste in die Berliner Fanmeile, Susan Stahnke brachte ein Kind zur Welt, Jan Ullrich sagte überraschend die Teilnahme an der Tour de France ab, und der Reisechef der “Bild am Sonntag” schwärmte in ganzseitigen Artikeln für den Heide-Park Soltau und den Holiday Park Hassloch.
Es kommt einem vor, als wäre es erst gestern vorletztes Jahr gewesen.
Wir hatten im Juli 2006 an den Deutschen Presserat geschrieben und ihn gebeten, die “Bild am Sonntag” für die beiden Artikel zu rügen, die wir für Schleichwerbung hielten. Einige Wochen später antwortete uns der Presserat, unsere Beschwerde sei “offensichtlich unbegründet”: Es handele sich, wie der Geschäftsführer gemeinsam mit dem Vorsitzenden des zuständigen Beschwerdeausschusses kurzerhand entschied, “eindeutig” um werbliche Veröffentlichungen, die für den Leser “unzweideutig” als solche erkennbar seien. Im August 2006 baten wir den Presserat, uns seine Entscheidung erstens zu erläutern und zweitens noch einmal zu überprüfen: Wir hatten nämlich beim Sprecher der “Bild am Sonntag” nachgefragt, und der sagte, bei den Artikeln handele es sich — ganz im Gegenteil — eindeutig um redaktionelle, nicht-werbliche Berichterstattung (wir berichteten)
Der Herbst kam und ging; es wurde 2007. Im Januar erinnerten wir den Geschäftsführer des Presserates telefonisch an den Vorgang. Im Juni 2007 schrieben wir einen weiteren Brief und fragten, ob schon absehbar sei, wann wir mit einer Antwort rechnen könnten. Der Geschäftsführer schrieb zurück, dass ihm nicht klar gewesen sei, dass unsere Bitte im Sommer 2006, die Entscheidung noch einmal zu überprüfen, ein Einspruch gegen diese Entscheidung gewesen sei. Im Juli 2007 schickten wir daraufhin den Brief von damals noch einmal, diesmal sicherheitshalber groß überschrieben mit dem Wort “Einspruch”.
Der Herbst kam und ging; es wurde 2008. Und in dieser Woche nun teilt uns der Geschäftsführer des Presserates mit, der Beschwerdeausschuss habe unsere Beschwerde behandelt. Er habe sie bei einer Enthaltung einstimmig als unbegründet bewertet. Die Erklärung dafür lautet in voller Länge:
Nach Ansicht des Beschwerdeausschusses werden auch werbliche Bestandteile eines Blattes im Inhaltsverzeichnis aufgelistet. Bei den Beiträgen handele es sich für den Leser — und hierauf stellt der Presserat bei seiner Prüfung ab — erkennbar um eine gemeinsame Werbeaktion zwischen BILD AM SONNTAG und dem Heide-Park Soltau. Trotz der vom Beschwerdeführer vorgebrachten Einrede kann der Presserat hier nicht eindeutig Schleichwerbung erkennen.
Die Bild-Zeitung forderte Justizministerin Zypries zu einer lebensbedrohlichen Tat auf: Sie sollte sich in eine Berliner U-Bahn wagen. Bild-Redakteur Franz J. Wagner hat sie begleitet — und überlebt.
Manchmal ist es schwer, als Journalist den Überblick zu behalten. Beispielsweise, wenn nach einer Bruchlandung widersprüchliche Fakten in der Redaktion eintrudeln und ein ziemliches Chaos vorherrscht.
Manchmal machen es einem die Beteiligten aber leichter, indem sie zum Beispiel eine Pressekonferenz einberufen und der Pilot eine auch für Laien verständliche Erklärung abgibt.
Aber für “Bild” ist nichts leicht genug.
Doch der Reihe nach:
Am Donnerstag ist eine Boeing 777 von British Airways beim Landeanflug auf den Londoner Flughafen Heathrow plötzlich abgesackt und hat auf einer Wiese vor der Landebahn aufgesetzt.
Both engines on the British Airways jet which crash-landed at Heathrow failed to respond to both automatic and manual demands for more thrust two miles short of the airport, investigators have said.
(Alle Hervorhebungen von uns.)
Heißt: Die Turbinen erhöhten die Leistung nicht wie erforderlich, es fehlte an zusätzlichem Schub für die Landung. Dass beide Triebwerke vollständig ausgefallen sind, steht keineswegs fest und ist sogar eher unwahrscheinlich.
Und “Bild” titelt:
Überhaupt ist in “Bild” alles ganz besonders dramatisch:
Alle zwölf Fahrwerkräder sind abgerissen. Die Tragflächen haben sich in die Kabinenwand gebohrt.
Nun ja, das linke Hauptfahrwerk wurde schon mal nicht abgerissen, sondern in den Flügel gedrückt, und von der Kabine heißt es in einem Bericht explizit, dass sie nicht beschädigt wurde:
It skidded sideways and debris was thrown around as a wing became detached from the fuselage, but the passenger cabin stayed intact.
Aber es kommt noch besser. In seiner gestern verlesenen Erklärung erklärte Peter Burkill, der Pilot des Flugzeugs, sein Co-Pilot John Coward habe beim Landeanflug die Maschine geflogen:
As captain of the aircraft I am proud to say that every member of my team played their part expertly yesterday, displaying the highest standards of skill and professionalism, no-one more so than my Senior First Officer John Coward who was the handling pilot on the final approach and did the most remarkable job.
Entsprechend sahen die Überschriften in Großbritannien aus:
Dieser Bruchpilot ist ein echter Held! Peter Burkill (43), Kapitän der Crash-Boeing von London, verhinderte mit kühler Besonnenheit ein Inferno am Flughafen Heathrow. (…)
Pilot Burkill reißt den Bug hoch, versucht, wie ein Segelflieger den Kurs gerade zu halten, schafft es noch über den Flughafenzaun. (…)
Pilot Burkill, der gefeierte Held, gibt sich bescheiden, sagte nur: “Die ganze Crew hat perfekt funktioniert. Die größte Leistung hat mein Co-Pilot vollbracht.”
Dass der Pilot “den Bug hochreißt”, ist gleich doppelt falsch. Denn das tat nicht nur Burkill nicht, sondern auch Co-Pilot Coward nicht; es wäre auch fatal gewesen. Er musste die Nase des Flugzeugs herunterdrücken — und genau das tat er offenbar auch:
He pushed the nose down to gain speed (…).
Aber Ahnungslosigkeit muss nicht auf Kosten von Detailfreude gehen, lehrt uns “Bild” und berichtet:
Während der Jet aus 150 Meter Höhe über Wohnvierteln absackt, funkt Burkill seelenruhig an den Tower: “Gehe auf Gleitflug!”
Seelenruhig, soso. Laut anderer Medien hatten die Piloten nicht einmal die Zeit, überhaupt einen Funkspruch abzusetzen.
Mit Dank an Klaus, Manuel, Renke B. und Tobias R. für die Hinweise.
Es steht kein Wort wie “Berichtigung” über dem Artikel; es fehlt überhaupt jeder Hinweis, dass er in irgendeiner Weise das korrigiert, was “Bild” gestern behauptet hat (wir berichteten), aber immerhin: Der heutige Text über den Gießener Jugendlichen, der für neun Monate in Sibirien lebt, rückt einiges gerade, was “Bild” gestern behauptet oder angedeutet hatte. Unter anderem erwähnt “Bild” nun (“BILD erfuhr, warum er wirklich nach Sibirien kam”), dass es sich um eine freiwillige Aktion handelt, und erweckt nicht mehr den Eindruck, es sei eine “Strafmaßnahme”, eine besonders strenge noch dazu. Auch der teils falsche, teils grob irreführende Artikel auf Bild.de wurde unauffällig entschärft.
Am Ende des heutigen “Bild”-Artikel kommt etwas unvermittelt noch ein Politiker zu Wort:
Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) zu BILD: “Wenn Psychologen der Meinung sind, dass eine solche Maßnahme geeignet ist, den Jugendlichen von seinem Tun abzubringen, dann ist schon die Hoffnung, dass es keine weiteren Opfer gibt, den Aufenthalt wert.”
Wie schon gestern erweckt “Bild” den Eindruck, das von Koch regierte Bundesland, in dem in zehn Tagen gewählt wird, stehe hinter der Maßnahme. Das ist gleich doppelt irreführend: Erstens ist es konkret der Landkreis Gießen. Und zweitens hat sich das Land Hessen nach den Worten von Sozialministeriumssprecher Franz-Josef Gemein aus der Finanzierung solcher erlebnispädagogischer Projekte sogar zurückgezogen.
Auch wir müssen uns korrigieren: Betreut wird der 16-Jährige, anders als wir berichtet haben, sehr wohl vom Verein “Pfad ins Leben”.