Streit ums “Mittagsmagazin”, Hoffest, Falsche Hoffnung Threads?

1. Streit ums “Mittagsmagazin”: Sagt MDR-Chefredakteurin Krittian die Unwahrheit?
(uebermedien.de, Andrej Reisin)
Beim “Mittagsmagazin” von ARD und ZDF ändern sich die Zuständig- und Verantwortlichkeiten. Der bisher mit der Produktion beauftragte RBB gibt das Format an den MDR ab. Dies habe auch personelle Konsequenzen: Einer Moderatorin und einem Moderator, beide mit Migrationshintergrund, sei gekündigt worden mit der angeblichen Begründung, man wünsche sich Leute mit ostdeutschem Hintergrund. Die MDR-Chefredakteurin will von dieser Aussage jedoch nichts gewusst haben. Andrej Reisin ist der Sache nachgegangen.

2. dju in ver.di kritisiert Verletzung der Pressefreiheit beim Hoffest 2023 des Regierenden Bürgermeisters
(dju.verdi.de)
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Berlin-Brandenburg kritisiert die Einladungspraxis zum Hoffest des Regierenden Berliner Bürgermeisters Kai Wegner und bezeichnet sie als Verletzung der Pressefreiheit. Von rund 200 Repräsentanten aus allen Medienbereichen sei nur dem RBB und der dpa es ermöglicht worden, vor Ort zu arbeiten: “Diese Ungleichbehandlung und das Fehlen von Wettbewerbsfreiheit unter den Medienformaten sind inakzeptabel”, so dju-Landesgeschäftsführer Jörg Reichel.

3. Warum privilegierte Stimmen die öffentliche Meinung prägen
(deutschlandfunk.de, Marina Weisband, Audio: 4:11 Minuten)
“Warum gibt es so wenig Diversität in den Medien? Warum hören wir immer wieder ähnliche Perspektiven? Ist die sogenannte Berliner Bubble überrepräsentiert?” Um diese Fragen geht es in der Deutschlandfunk-Kolumne von Marina Weisband, die nicht nur das große Bild zeichnet, sondern auch von ihren ganz persönlichen Erfahrungen berichtet.

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4. Threads ist die Hoffnung der Stunde – und der falsche Weg
(netzpolitik.org, Markus Beckedahl)
Mit dem stetig voranschreitenden Niedergang von Twitter sehnen sich viele nach einer Alternative. Diese könnte aus dem Hause Meta kommen und Threads heißen. Das Netzwerk ist mittlerweile online, auch wenn die App in Deutschland aus Datenschutzgründen noch nicht verfügbar ist. Markus Beckedahl warnt jedoch davor, zu große Hoffnungen in Threads zu setzen.

5. Die seltsame Gedankenfreiheit des Eckart Sackmann
(kreuzer-leipzig.de, Stefan Pannor)
In einem Leipziger Comic-Magazin sei eine lobende Rezension einer Publikation aus dem rechten Hydra-Verlag erschienen. Stefan Pannor erläutert die Hintergründe und analysiert die Argumentation des Rezensenten, der bereits an anderer Stelle aufgefallen sei.

6. »Superintelligenz könnte die Menschheit entmachten«
(spiegel.de)
Den Erfindern der Künstlichen Intelligenz (KI) ChatGPT scheint ihr eigenes Produkt (das zunehmend auch im Medienbereich eingesetzt wird) unheimlich zu werden: “Die enorme Macht der ‘Superintelligenz’ könnte zu einer Entmachtung der Menschheit oder sogar zum Aussterben der Menschheit führen”, heiße es in einem Blogbeitrag der Betreiberfirma OpenAI: “Derzeit haben wir keine Möglichkeit, eine potenziell superintelligente KI zu steuern oder zu kontrollieren und zu verhindern, dass sie eigene Wege geht.”

“Irrationale” Debatte, “Antwort auf Twitter”, ÖVP greift “Falter”-Chef an

1. “Irrationale” Debatte über Rundfunkbeitrag
(deutschlandfunk.de, Audio: 6:36 Minuten)
Die Festsetzung des Rundfunkbeitrags gerät immer wieder zum Politikum, so auch aktuell. Sechs Landesregierungen hätten sich gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen: Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Niedersachsen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Dies verkenne jedoch das Verfahren, nach dem die Höhe des Rundfunkbeitrags festgelegt werde. Medienkritiker Stefan Niggemeier kommentiert auf Twitter zum Thema: “Was Gerhard Baum hier im Interview mit der @SZ sagt, ist Tatsache. Politiker (und insbesondere Ministerpräsidenten), die pauschal eine Beitragserhöhung für ARD und ZDF ablehnen, handeln verfassungswidrig.”

2. ÖVP Niederösterreich attackiert “Falter”-Chef
(derstandard.de)
Der “Standard” berichtet über einen Angriff der ÖVP Niederösterreich auf “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk. Die ÖVP werfe Klenk politische Einflussnahme und mangelnde journalistische Integrität vor. Auf Twitter kommentiert der österreichische Journalist und Moderator Armin Wolf die Vorwürfe: “Ich habe schon viele bizarre Presseaussendungen gelesen. Aber das ist inhaltlich, glaube ich, die bizarrste. Der Mediensprecher der nö. ÖVP spricht allen Ernstes Journalist·innen das Recht auf eine politische Einstellung ab. Da hat jemand Pressefreiheit echt nicht verstanden.”

3. Metas »Antwort auf Twitter« könnte diese Woche starten
(spiegel.de, Matthias Kremp)
Die Gerüchte um einen Twitter-Konkurrenten aus dem Hause Meta verdichten sich peu à peu zur Gewissheit. Der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern hat die App offenbar bereits im Google Play Store und im App Store von Apple gelistet. Im HTML-Quellcode sei die Freigabe erkennbar. Demnach soll die App morgen auf den Markt kommen. Das könnte einige Wanderbewegungen in der Social-Media-Landschaft auslösen, denn Twitter ist schwer angeschlagen und Threads, so der Name des neuen Netzwerks, ist an Instagram gekoppelt.

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4. Was Freie gegen miese Honorare tun können
(verdi.de, Sarah Schaefer)
Sarah Schaefer schreibt auf der Medienseite der Gewerkschaft Verdi über das Problem niedriger Honorare für Freiberuflerinnen und Freiberufler und deren Möglichkeiten, diese Situation zu verbessern. In dem Beitrag geht es sowohl um Strategien wie den Zusammenschluss in Interessenverbänden oder Gewerkschaften, um sich kollektiv für bessere Honorare einzusetzen, als auch um individuelle Maßnahmen wie Verhandlungen auf Augenhöhe und die Ablehnung von Aufträgen mit unangemessen niedrigen Honoraren.

5. Newsletter Netzwerk Recherche
(netzwerkrecherche.org, Annelie Naumann)
Wie immer eine Empfehlung wert, nicht nur für investigativ arbeitende Journalistinnen und Journalisten: der Newsletter des Netzwerk Recherche. Die aktuelle Ausgabe bietet einen Rückblick auf die diesjährige Jahreskonferenz (Mitschnitte auf Youtube) und einen Überblick über medienrelevante Nachrichten, Veranstaltungen, Preise und Stipendien.

6. Beyond the newsroom – das Konzept für die neue dpa-Zentrale in Berlin
(dpa.com, Sven Gösmann)
Sven Gösmann beschreibt das Konzept für die neue Zentrale der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. Ziel des Projekts sei es gewesen, moderne und innovative Räumlichkeiten zu schaffen, die den Anforderungen an flexibles Arbeiten, Kollaboration und digitale Transformation gerecht werden. Für alle, die lieber schauen als lesen, gibt es bei Youtube einen 48-sekündigen Rundgang durch die neuen Redaktionsräume.

Lindner-Ministerium muss antworten, Twitter am Limit, Dekade unter al-Sisi

1. Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­rium muss bestimmte Pres­se­fragen beant­worten
(lto.de)
Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte von der BBBank einen Privatkredit erhalten und ein gutes Jahr später ein Grußwort für die weitgehend unbekannte Bank gesprochen. Das wirft Fragen auf. Mit einigen dieser Fragen hatte sich ein Redakteur einer deutschen Tageszeitung an das Bundesfinanzministerium gewandt, doch dort wollte man ihm keine Antworten geben. Nun hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden, dass das Ministerium zumindest zu vier der neun Fragen Stellung nehmen muss. Es kann aber noch Beschwerde gegen den Gerichtsbeschluss eingelegt werden.

2. Frankreich: Riskante Berichterstattung
(verdi.de)
Nach dem tödlichen Polizeischuss auf einen 17-Jährigen flammen in ganz Frankreich Proteste auf. Dabei seien mindestens sieben Journalistinnen und Journalisten angegriffen worden. Eine Entwicklung, die Pavol Szalai, Leiter des EU-Balkan-Desks der Organisation Reporter ohne Grenzen als “völlig unakzeptabel” bezeichnet. Es müsse alles dafür getan werden, damit Medienschaffende “das Recht auf Nachrichten und Informationen mit größtmöglicher Sicherheit gewährleisten können”. Auch der “Faktenfinder” der “Tagesschau” beschäftigt sich mit den Protesten in Frankreich, legt den Fokus aber auf die Flut an falschen Videos und Bildern (tagesschau.de, Carla Reveland & Pascal Siggelkow).

3. Twitter am Limit
(zeit.de, Jakob von Lindern)
Die Benutzerfreundlichkeit von Twitter nimmt weiter ab. Elon Musk schränkt nun ein, wer wie viele Tweets am Tag lesen darf. Damit wolle er “Datenplünderung” verhindern und meint wohl automatisierte Zugriffe, die von KI-Modellen wie beispielsweise ChatGPT ausgehen können. Die Nutzung von Programmierschnittstellen hatte Musk bereits so teuer gemacht, dass Apps von Drittanbietern ihre Dienste einstellen mussten. Auch das beliebte Twitter-Dashboard TweetDeck soll es laut “Spiegel”-Meldung künftig nur noch für die zahlende Kundschaft geben.
Und noch ein Hörtipp: Im Deutschlandfunk bezeichnet Medienprofessor Wolfgang Schweiger die Twitter-Drosselung als “betriebswirtschaftlich begründbare” Maßnahme, die jedoch völlig absurd kommuniziert worden sei: Musk und die Lesebeschränkung (deutschlandfunk.de, Christoph Sterz, Audio: 8:09 Minuten).

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4. Für ChatGPT 300 Millionen Wörter aus dem Internet gestohlen
(faz.net, Johanna Schwanitz)
Wie Johanna Schwanitz in der “FAZ” berichtet, hat eine kalifornische Anwaltskanzlei im Auftrag anonymer Kläger eine Sammelklage gegen OpenAI, den Betreiber der KI-Software ChatGPT, eingereicht. Das Unternehmen soll “systematisch 300 Millionen Wörter aus dem Internet gekratzt” haben, darunter persönliche Informationen und Gespräche, etwa aus E-Mails oder Chats, sowie sensible Gesundheitsdaten.

5. Eine Dekade unter al-Sisi: Die schlimmsten Jahre
(reporter-ohne-grenzen.de)
Anlässlich der Machtübernahme des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi vor zehn Jahren erinnert Reporter ohne Grenzen an die katastrophale Lage der Medien im Land: “Präsident Abdel Fattah al-Sisi lässt sich heute feiern, aber er ist ein Diktator, der die Medien brutal unterdrückt”, sagt Geschäftsführer Christian Mihr: “Nach zehn Jahren an der Macht haben seine Behörden und die Geheimdienste den unabhängigen Journalismus fast vollständig ausgelöscht. Wir kämpfen darum, dass die letzten noch verbliebenen medialen Inseln überleben.”

6. Ist Fraktur eine Nazischrift?
(taz.de, Ulrich Gutmair)
Die Frakturschrift hat viele Fans, besonders im rechtsextremen Lager, aber nicht nur dort. Auch die “Stern”-Redaktion nutzte die Typo, um ihrem umstrittenen Alice-Weidel-Cover einen entsprechenden Spin zu geben. Doch die Geschichte der Schrift sei kompliziert, schreibt “taz”-Kulturredakteur Ulrich Gutmair und zitiert Adolf Hitler, der kein Fan der Jahrhunderte alten Schrift gewesen sein soll: “Eure vermeintliche gotische Verinnerlichung passt schlecht in das Zeitalter von Stahl und Eisen, Glas, Beton.”

Abgehörte Telefone, Kein Union Busting, Morgenandacht abschaffen?

1. Telefonabhörung: Wieso sind Journalisten besonders geschützt?
(br.de, Nina Landhofer, Audio: 29:49 Minuten)
Seit einiger Zeit ist bekannt, dass das bayerische Landeskriminalamt die “Letzte Generation” überwacht hat, was sich offenbar auch auf die Kommunikation mit Journalistinnen und Journalisten erstreckte. Im BR24-Medienpodcast spricht Nina Landhofer mit einem Medienanwalt, einer Journalistin und einem Vertreter der Organisation Reporter ohne Grenzen über die mögliche Verletzung des Grundrechts auf Pressefreiheit. Das Amtsgericht München, das die Abhörmaßnahme genehmigte, habe bis zur Produktion der Sendung nicht auf eine Anfrage reagiert.

2. Klatsche für Versuch des Union Busting
(verdi.de)
Wie vergangene Woche in den “6 vor 9” berichtet, sprach der Facebook-Content-Moderator Cengiz Haksöz kürzlich vor dem Digitalausschuss des Bundestages und erhielt als Reaktion seines Arbeitgebers, des kanadischen Dienstleisters Telus International, prompt ein Hausverbot und die sofortige Freistellung. Nun habe Haksöz diesem Arbeitgeber eine Niederlage vor dem Arbeitsgericht Essen beschert. Er habe wieder uneingeschränkten Zugang und könne die Vorbereitungen für die Betriebsratswahlen für die rund 1.800 Telus-Beschäftigten fortsetzen.

3. Abschaffen, wie die Staumeldungen?
(deutschlandfunk.de, Martin Krebbers, Audio: 35:00 Minuten)
Eine Deutschlandfunk-Hörerin hat sich beim Sender gemeldet und vorgeschlagen, die Kirchensendung “Morgenandacht” abzuschaffen. Im Gespräch mit dem Kirchenverantwortlichen Martin Korden, dem Kommunikationswissenschaftler Tim Karis und Martin Krebbers aus der “Mediasres”-Redaktion des Deutschlandfunks erläutert sie ihre Gründe.

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4. KI-Newsletter: 10 Angebote für Fachleute und Newbies
(vitlif.de)
In kaum einem anderen Bereich gibt es derzeit so viele Innovationen wie im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Newsletter können dabei eine wichtige Informationsquelle sein, um einen Überblick zu behalten. Der Journalist Oskar Vitlif hat sich zahlreiche KI-Newsletter angeschaut und stellt zehn interessante vor.

5. Ein altes Foto als perfektes Symbolbild für einen neuen Streit
(uebermedien.de, Hendrik Wieduwilt)
Hendrik Wieduwilt analysiert für “Übermedien” regelmäßig Nachrichtenbilder: Wie wirken sie? Und warum? Was ist inszeniert? Und von wem? In seiner Auswahl des Monats hat er besonders bemerkenswerte Beispiele fotografischer Inszenierung von Politik zusammengestellt: die Konfrontationsdarstellungen mit Friedrich Merz und Hendrik Wüst sowie Donald Trump und der KI-Kuss.

6. “Es macht für uns keinen Sinn mehr” – Comic-Verlag Zwerchfell zieht sich zurück
(tagesspiegel.de, Lars von Törne)
Nach 35 Jahren macht einer der wichtigsten deutschen Independent-Comic-Verlage dicht: der Zwerchfell-Verlag von Stefan Dinter und Christopher Tauber. Im Gespräch mit dem “Tagesspiegel” erklärt Verlagsleiter Dinter, wie es zu der Entscheidung kam und warum es, alles in allem, ein gutes Ende ist: “Ich glaube, wir haben fast alles gemacht, es war ein guter Run. Da höre ich doch lieber jetzt auf, als irgendwie verbittert weiterzumachen.”

KW 26/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

***

1. Haben Medien die AfD groß gemacht?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 27:17 Minuten)
Die aktuelle Ausgabe des “Stern” mit AfD-Politikerin Alice Weidel auf dem Titel wurde in den Sozialen Medien vielfach kritisiert, auch vom “6-vor-9”-Kurator. Eine besonders qualifizierte Kritik kam von Ann-Katrin Müller, die als Politikredakteurin beim “Spiegel” für die Berichterstattung über die AfD zuständig ist. Im Gespräch mit Holger Klein erläutert Müller ihre Kritikpunkte noch einmal im Detail: “Alice Weidel liegt am Kiosk, sie ist sehr präsent und wird auch noch gefragt, was sie als Kanzlerin machen würde – und das ist dann bei einer Partei, die so gar keine Regierungsoptionen gerade auf Bundesebene hat, dann doch einfach schräg.”
Hinweis: Bei Twitter lassen sich Tweets derzeit nur noch mit einem eigenen Konto öffnen. Das gilt auch für die zwei im Teaser oben verlinkten Tweets.

2. Populismus und Medien: Wer braucht wen mehr?
(ardaudiothek.de, Victoria Michalczak, Audio: 27:38 Minuten)
In “11KM”, dem “Tagesschau”-Podcast, geht es um den kürzlich verstorbenen Silvio Berlusconi, Chef eines Medienimperiums, Milliardär, viermaliger Ministerpräsident Italiens und “Vater aller Populisten”. Wie konnte Berlusconi so erfolgreich werden? Wie funktioniert das Zusammenspiel von Populismus und Medien damals und heute? Darüber spricht Victoria Michalczak mit Steffen Grimberg, Leiter des KNA-Mediendienstes und Medienjournalist.

3. Abgehakt – Twitters Elon Musk Saga
(metacheles.de, Sascha Pallenberg, Audio: 53:33 Minuten)
In ihrem Podcast “Haken dran” berichten Gavin Karlmeier und Dennis Horn seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk fast täglich über Neuigkeiten rund um den einst so populären Kurznachrichtendienst. Im Interview mit Sascha Pallenberg erzählen die beiden, wie sie zu dem Projekt gekommen sind, wie sie zusammenarbeiten und welche Alternativen Twitter in Zukunft Probleme bereiten könnten.

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4. Die Elon Musk Story
(ardaudiothek.de, WDR, Sarah Kriesche & Klaus Uhrig & Michael Förtsch & Christian Schiffer)
Kaum eine Person polarisiert aktuell so sehr wie Elon Musk. Die einen verehren den Multimilliardär als Visionär und Vorbild. Die anderen kritisieren ihn als Verbreiter von Verschwörungsnarrativen, toxischen Machtmenschen, Troll und politischen Brandstifter. Die hörenswerte fünfteilige “Elon Musk Story” (derzeit vier Folgen davon online) geht dem Phänomen Musk in aller gebotenen Ausführlichkeit auf den Grund.

5. Warum ist die Kommunikation der ARD so undurchsichtig?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 28:00 Minuten)
Alexander Matzkeit diskutiert mit Claudia Tieschky (“Süddeutsche Zeitung”) und Diemut Roether (epd medien) über die seiner Meinung nach merkwürdige und undurchsichtige Kommunikation der ARD: “Was genau sollen ‘Kompetenzzentren’ und ‘modulare Baukästen’ sein? Wieviel Druck übt die Politik aus? Und wie kam es, dass Louis Klamroth zum Experimentier-Tier der Talkshow-Landschaft wurde?”

6. Thilo Mischke (2023) – Was ist deine größte Angst?
(youtube.com, Matze Hielscher, Video: 1:16:32 Stunden)
Im Podcast “Hotel Matze” begrüßt Gastgeber Matze Hielscher den Investigativreporter, Autor, Moderator und Fernsehjournalisten Thilo Mischke. In dem Gespräch geht es um Mischkes berufliche Projekte, aber auch um ganz persönliche Themen wie das Älterwerden der eigenen Eltern und die Angst vor dem Tod. Wie eigentlich alle Gespräche in Hielschers “Hotel”-Reihe unterhaltsam und mit dem nötigen Tiefgang.

Ende der “Wiener Zeitung”, “Funk”, 140 Schreiben vom Rechtsanwalt

1. Das ist die letzte “Wiener Zeitung”
(derstandard.at)
“Das ist ein bitterer Tag für Österreich als Medienstandort und Kulturland und ein trauriger Tag für alle, die seriösen Qualitätsjournalismus schätzen”, zitiert der “Standard” den österreichischen Politiker und SPÖ-Parteivorsitzenden Andreas Babler. Gemeint ist das Ende der “Wiener Zeitung”, die bis zu ihrer letzten gedruckten Ausgabe am heutigen Freitag als die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt gilt. Grund für die Schließung sei vor allem der Entzug der Finanzierung durch die Regierung gewesen.
Weiterer Lesehinweis: Das Ende der “Wiener Zeitung”: Chronologie einer gescheiterten Rettung (wienerzeitung.at).

2. “Immer häufiger Medienanwälte”
(taz.de, Wilfried Urbe)
Über presserechtliche Auseinandersetzungen, juristische Einschüchterungsversuche und Abmahnungen haben wir in den “6 vor 9” schon häufig berichtet, aber was Günter Wallraff in seinem Interview mit der “taz” erzählt, verblüfft auch uns: Im Vorfeld der “Team-Wallraff”-Sendung über Missstände in Krankenhäusern hätten er beziehungsweise Redaktion und Sender rund 140 Anwaltsschreiben erhalten. Wallraff habe eine einfache Faustregel: “Die Allerschlimmsten betreiben den größten juristischen Aufwand, um einzuschüchtern und damit Missstände zu vertuschen.”
Weiterer Lesetipp und ebenfalls die RTL-Sendung “Team Wallraff” betreffend: Wie Burger King vor neuen RTL-Enthüllungen in die Offensive geht (dwdl.de, Alexander Krei).

3. 1. Juli 2024: Independence Day für 12,5 Millionen Kabel-Haushalte
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Es klingt zunächst nach einer rein technischen Meldung, könnte aber erhebliche Auswirkungen auf das Mediennutzungsverhalten haben: In einem Jahr fällt das sogenannte Nebenkostenprivileg, das es Vermieterinnen und Vermietern erlaubt, die Kosten des Kabelanschlusses monatlich über die Nebenkosten auf die Mieterinnen und Mieter umzulegen. Die neu gewonnene Freiheit könnten viele nutzen, um sich endgültig vom linearen Fernsehen zu trennen. Uwe Mantel erläutert die Hintergründe.

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4. Nach Kritik an Berichterstattung über “rechte Parteien”: Funk entschuldigt sich für Fehler
(deutschlandfunk.de)
In einem Instagram-Beitrag des öffentlich-rechtlichen Jugendformats “Funk” hieß es: “Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts.” Diese Darstellung wurde teilweise heftig kritisiert, eine Kritik, der sich auch der Intendant des SWR und “Funk”-Gesamtverantwortliche Kai Gniffke anschließt. Der Beitrag sei umgehend offline genommen worden. Zudem veröffentlichte die zuständige Redaktion “Die da oben” ein Video-Statement, in dem sie sich zu der Kritik äußert.

5. Den Kinobetreibern explodieren die Kosten
(faz.net, Helmut Hartung)
Christine Berg, Chefin des Verbands der Kinobetreiber, klagt in der “FAZ” über die steigenden Kosten und sieht die Bundesregierung in der Pflicht. Sie plädiert für finanzielle Unterstützung bei der energetischen Sanierung der Lichtspielhäuser und der Umrüstung auf Photovoltaikanlagen. Außerdem wünscht sie sich ein “größeres Engagement des öffentlich-rechtlichen Rundfunks”, so könnte die ARD doch einmal wöchentlich vor der “Tagesschau” einen deutschen Kinofilm bewerben. Nun denn.

6. Millionen-Betrug mit Falschmeldungen: das steckt hinter der Bitcoin-Falle
(youtube.com, Mirko Drotschmann, Video: 12:24 Minuten)
Selbst auf seriösen Nachrichtenseiten wie der des “Spiegel” tauchen betrügerische Fake-Anzeigen auf. Da wird zum Beispiel Markus Lanz vermeintlich von der Polizei abgeführt, dazu die reißerische Textzeile: “Tausende strömen nach Lanz’ Verhaftung zu Geldautomaten”. Wie funktioniert diese Betrugsmasche? Wie kommt es, dass solche Fake-Meldungen auf seriösen Nachrichtenportalen landen? Und wie kann man die Klickfallen durchschauen? Mirko Drotschmann hat es sich für das Medienmagazin “Zapp” genauer angeschaut.

“Stern”-Titelbild, “Bild” stalkt Markus Lanz, Heizungsgesetz

1. Schreibt sie nicht größer als sie sind
(belltower.news, Simone Rafael)
Seit es die AfD gibt, gehen die Meinungen von Journalistinnen und Journalisten darüber auseinander, wie eine verantwortungsvolle Berichterstattung über die Partei aussieht: Sollte man ihre Provokationen und Tabubrüche ins Leere laufen lassen und mit Nichtbeachtung reagieren? Oder sollte man darüber berichten, womöglich etwas dagegensetzen, aber damit riskieren, sie größer und wichtiger zu machen? Simone Rafael nimmt das aktuelle “Stern”-Cover, auf dem AfD-Bundessprecherin Alice Weidel groß abgebildet ist, zum Anlass, darüber nachzudenken.

2. Mediale Mythen zum Heizungsgesetz
(deutschlandfunk.de, Ann-Kathrin Büüsker & Mirjam Kid, Audio: 5:58 Minuten)
Dass zum geplanten Heizungsgesetz viele Mythen und Falschinformationen in Medien herumgeistern, liegt nach Ansicht von Ann-Kathrin Büüsker aus dem Hauptstadtstudio des Deutschlandfunks an der Arbeitsverdichtung von politischen Journalistinnen und Journalisten, aber auch an der starken Personalisierung von Themen: “Die Frage, wer sich wo durchgesetzt hat, ist eine sehr häufige – auch weil sie sich schneller beantworten lässt als die Frage nach konkreten Inhalten. Und das führt dann auch dazu, dass Falschinformationen eine viel größere Chance haben: wenn die Debatte sich mehr auf Personen fokussiert und weniger auf Inhalte.”

3. “Bild” stalkt Markus Lanz über mehrere Tage und bis zur Schule seiner Kinder
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Wie Boris Rosenkranz bei “Übermedien” berichtet, stellt “Bild” dem ZDF-Moderator Markus Lanz nach, beschattet ihn regelrecht und verfolgt ihn sogar bis zur Schule seiner Kinder. Lanz’ Medienanwalt Christian Schertz werde dagegen umfassende rechtliche Schritte einleiten, “auch um präventiv so etwas für die Zukunft zu unterbinden”. Rosenkranz hat sich angeschaut, wer für diese Art von Berichten bei “Bild” verantwortlich ist und wie kaltschnäuzig nachträgliche Löschungen oder Schwärzungen offenbar einkalkuliert werden.

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4. Verleger-Klage gegen Nationales Gesundheitsportal erfolgreich
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Noch unter der alten Bundesregierung startete das Gesundheitsministerium ein Onlineportal mit “verlässlichen Informationen für Ihre Gesundheit”. Die Verlagsbranche sah dies als einen “einmaligen und neuartigen Angriff auf die Pressefreiheit”, und der Wort & Bild Verlag (unter anderem Herausgeber der “Apotheken Umschau”) ging dagegen juristisch vor. Uwe Mantel fasst den Streit zusammen und berichtet über den Ausgang.

5. Hinter den Kulissen des Reisejournalismus
(fachjournalist.de, Ulrike Bremm)
Im Gespräch mit dem “Fachjournalist” betont die renommierte Reisejournalistin Stefanie Bisping die Bedeutung von Tiefe und menschlichen Geschichten im Reisejournalismus. Obwohl sie den Stellenwert des Reisens für authentische Geschichten hervorhebt, schreibe sie ihre Artikel meistens zu Hause. Bisping rät angehenden Reisejournalisten und -journalistinnen, einen eigenen Stil zu entwickeln und sich auf unterhaltsame, tiefgründige Geschichten zu konzentrieren.

6. «Den Menschen ist bewusst: Mit dieser sprachlichen Änderung müssen sie auch ihr Weltbild ändern»
(republik.ch, Marie-José Kolly)
Es ist auffällig, dass sich rechte Parteien aus all den drängenden nationalen und globalen Problemen ausgerechnet ein Thema wie das Gendersternchen herauspicken, um es in den Mittelpunkt von Kampagnen zu stellen. Im Interview mit der Schweizer “Republik” erklärt der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, warum sich Politikerinnen und Politiker so auf das Thema stürzen, wie mit Sprache Politik gemacht wird und welche Argumente aus seiner Sicht für die Verwendung des Gendersternchens sprechen.

Medienschaffende auf der Flucht, Meta im Fediverse, Schrott-Websites

1. Neue RSF-Karte zeigt Flucht- und Aufnahmeländer
(reporter-ohne-grenzen.de)
Wie die Organisation Reporter ohne Grenzen mitteilt, habe man erstmals Migrationsbewegungen von Medienschaffenden visualisiert, die aus Sicherheitsgründen aus ihren Heimatländern fliehen mussten (PDF): “Auf der Karte sind Gebiete markiert, in denen es bewaffnete Konflikte gibt, wie in der Ukraine, im Sudan oder in Syrien. Sie zeigt außerdem, wo es zuletzt zu Spannungen und politischen Unruhen gekommen ist, welche die Verfolgung kritischer, unabhängiger Medienschaffender begünstigt haben.”

2. Zoff um die Zukunft des Fediverse
(netzpolitik.org, Markus Reuter)
Viele, die von der Entwicklung bei Twitter enttäuscht sind, haben sich über die Gerüchte gefreut, dass Meta, das Unternehmen hinter Facebook, WhatsApp und Instagram, an einer Twitter-Alternative bastele. Zumal diese auf dem freien Fediverse basieren soll, das auch die Grundlage für Mastodon darstellt. Hinter den Kulissen tobe jedoch eine heftige Debatte um die Gefahren und Risiken, wie Markus Reuter in seinem Beitrag sachverständig erklärt.

3. Polizei-SS-Vergleich bei Facebook strafbar
(rsw.beck.de)
Der Pressesprecher der Hamburger Polizei muss es sich nicht gefallen lassen, in Sozialen Medien mit einem SS-Obersturmführer samt SS-Abzeichen und Totenkopf in Verbindung gebracht zu werden, wie “beck-aktuell” berichtet. Das habe jedenfalls das Oberlandesgericht Hamm rechtskräftig entschieden und von einem unsäglichen Vergleich mit einem SS-Verbrecher gesprochen.

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4. Mehr als 200 neue Schrott-Websites: Kommen jetzt die AI Content Farmen?
(omr.com, Roland Eisenbrand)
Ob “World Today News”, “County Local News” oder “Alaska Commons”, überall auf der Welt entständen Nachrichtenseiten, die teilweise geradezu schlampig mit Inhalten von Künstlichen Intelligenzen gefüttert würden. Schlampig auch deshalb, weil in den Texten oft versehentlich auf ChatGPT als Autor verwiesen wird. Roland Eisenbrand wollte wissen, wie diese Seiten Traffic generieren und wie sie versuchen, Geld zu verdienen.

5. Telegram bekommt eine Stories-Funktion
(spiegel.de)
Telegram unterscheidet sich von anderen Messengern wie WhatsApp dadurch, dass Gruppenchats bis zu 200.000 Mitglieder haben können. Das hat zur Folge, dass viele Telegram als eine Art Alternativmedium nutzen, zumal bei bedenklichen Inhalten noch weniger eingegriffen wird als bei anderen Plattformen. Nun soll Telegram eine sogenannte Stories-Funktion erhalten, die Dienste wie Snapchat, Instagram oder WhatsApp bereits haben.

6. Journalistin wird nach Frage an Modi im Netz schikaniert
(faz.net)
Die White House Correspondents’ Association unterstützt eine Journalistin, die nach einer kritischen Frage an den indischen Premierminister Narendra Modi online angefeindet wird. Modi, der seit 2014 Premierminister Indiens ist und häufig wegen der Einschränkung von Demokratie und Pressefreiheit kritisiert wird, hatte während eines Besuchs bei US-Präsident Joe Biden eine seltene Pressekonferenz gegeben und Fragen zur Sicherheit von Minderheiten und zur Meinungsfreiheit beantwortet.

“Breaking-News”-Situationen, Kritisierte Abhöraktion, KI-Radio

1. Tagesschau24 bringt Nachrichten “rund um die Uhr”, aber nicht den ganzen Tag
(uebermedien.de, Frederik von Castell)
In “Breaking-News”-Situationen wie dem Aufstand des russischen Warlords Jewgeni Prigoschin gegen die russische Militärführung wird häufig Kritik an der ARD, dem ZDF und dem öffentlich-rechtlichen Nachrichtensystem allgemein laut. Vor allem in Sozialen Medien werden dann gern Screenshots herumgereicht, die belegen sollen, dass sich in den Sendern niemand um die eigentlich wichtigen Themen kümmert, und dass beispielsweise statt aktuellen Infos aus Russland Dino-Dokus gezeigt werden. Ist der Vorwurf berechtigt? Frederik von Castell ist der Sache nachgegangen, hat auch beim NDR nachgefragt und eine, nun ja, selbstbewusste Antwort erhalten.

2. Der BJV fordert Aufarbeitung der Abhöraktion gegen ein Pressetelefon der “Letzten Generation”
(bjv.de)
Wie gestern in den “6 vor 9” berichtet, hat das bayerische Landeskriminalamt die “Letzte Generation” überwacht, was sich offenbar auch auf die Kommunikation mit Journalistinnen und Journalisten erstreckte. Nun meldet sich der Bayerische Journalisten-Verband zu Wort: “Wenn der Staat vertrauliche Telefonate mit Journalisten abhört, zerstört er die Grundlage für unsere Berichterstattung. Es muss jetzt umgehend aufgeklärt werden, wie es zu der Fehleinschätzung kommen konnte, Gespräche mit der Presse zu überwachen. Wir müssen wissen, ob die aufgezeichneten Telefonate mit Journalistinnen und Journalisten umgehend gelöscht oder weiterverwertet wurden.”

3. Vielfalt und Wettbewerb im Lokaljournalismus: Das Beispiel Dortmund
(de.ejo-online.eu, Johanna Mack)
Johanna Mack fasst eine Veranstaltung des Pressevereins Ruhr zusammen, bei der Medienschaffende die Situation der Lokalmedien in Dortmund und Umgebung seit dem Ende der “Westfälischen Rundschau” vor zehn Jahren diskutierten: Wie hat sich der Lokaljournalismus vor Ort verändert? Wie haben sich die Entwicklungen der vergangenen Jahre auf die Qualität der angebotenen Medieninhalte, die Meinungsvielfalt und die Demokratie ausgewirkt?
Transparenzhinweis: Auf dem Podium saß auch ein Vertreter von “RUMS”, dem digitalen journalistischen Angebot aus Münster. Dessen Chefredakteur Ralf Heimann hat bei uns unter anderem die Reihe “Kleine Wissenschaft des Fehlers” zur Fehlerkultur in Medien veröffentlicht.

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4. Alica Jung – ZDF-Reporterin und Moderatorin bei ZDFheute Live
(podcasters.spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 35:59 Minuten)
In der aktuellen Ausgabe des Podcasts “Inside Medien” ist die ZDF-Reporterin Alica Jung zu Gast, die als “crossmediale Korrespondentin” im ZDF-Studio Washington arbeitet. Lisabell Shewafera nutzte die Gelegenheit und stellte Jung viele Fragen zu ganz praktischen Dingen des journalistischen Alltags und zu nützlichen Tipps für Medien-Interessierte.

5. bigFM will erstes KI-gesteuertes Radioprogramm Deutschlands starten
(radioszene.de)
Wie in der “Radioszene” zu lesen ist, will der private Hörfunksender bigFM im September dieses Jahres mit einem Radioprogramm an den Start gehen, das von einer Künstlichen Intelligenz generiert wird. Die technische Basis soll eine Softwarelösung namens RadioGPT eines US-Unternehmens bilden. Eine Verantwortliche des Senders kommentiert: “Das Komplexeste für uns wird neben der technologischen Umsetzung der eigene Rahmen für den ethischen Umgang mit diesen neuen Möglichkeiten sein. Und das alles steht und fällt natürlich mit der Frage: wie gut und emotional sind die deutschen Stimmen, die wir noch entwickeln?”

6. Fox News benennt Nachfolger für Scharfmacher Tucker Carlson
(spiegel.de)
Der US-amerikanische Fernsehsender Fox News hat sich vor einiger Zeit von seinem Zugpferd und Quotenbringer getrennt, dem rechtslastigen und zu Verschwörungserzählungen neigenden Moderator Tucker Carlson. Lange Zeit war unklar, wer dessen Nachfolger wird, doch das ist nun vorbei: Neuer Primetime-Moderator soll der 44-jährige Jesse Watters werden, der ebenfalls als sehr umstritten gilt.

Gespräche mit “Letzter Generation” abgehört, Ende für “nd”?, Blackbox

1. Gespräche der “Letzten Generation” mit Journalisten abgehört
(tagesspiegel.de, Alexander Fröhlich)
Alexander Fröhlich kommentiert im “Tagesspiegel” die jüngst bekannt gewordene Überwachung von Mitgliedern der Gruppe “Letzte Generation” durch das Landeskriminalamt Bayern, die sich offenbar auch auf die Kommunikation mit Journalistinnen und Journalisten erstreckte: “Es muss geklärt werden, wie Polizei und Justiz diesen Angriff auf die Pressefreiheit überhaupt in Erwägung ziehen konnten. Der Verfolgungseifer muss überaus groß gewesen sein, dass niemand die Reißleine zog. Die Ermittler können sich jetzt gewiss sein, dass ihr Vorgehen von den Medien noch kritischer hinterfragt wird.”

2. Facebook-Moderator kritisiert Jobbedingungen – und darf nicht mehr arbeiten
(spiegel.de, Patrick Beuth)
Content-Moderator Cengiz Haksöz sorgt dafür, dass Facebook-Nutzerinnen und -Nutzer beispielsweise keine Enthauptungsvideos auf dem Netzwerk sehen können und müssen. Wie man sich vorstellen kann, ist die Arbeit der rund 5.000 Content-Moderatoren und -Moderatorinnen in Deutschland für sie selbst extrem belastend, im Einzelfall macht sie sogar krank. Über die Umstände dieser Tätigkeit sprach Haksöz kürzlich vor dem Digitalausschuss des Bundestags und erhielt als Reaktion seines Arbeitgebers, eines kanadischen Dienstleisters, prompt ein Hausverbot und die sofortige Freistellung.

3. Vor dem Aus?
(taz.de, Johannes Drosdowski)
Die Mitgliederversammlung der nd.genossenschaft hat sich am Samstag einstimmig für eine Rettungskampagne der Tageszeitung “nd” ausgesprochen, denn die Lage sei dramatisch. Angesichts von rund 400.000 Euro weniger Einnahmen als geplant und rund 200.000 Euro höheren Kosten liege das aktuelle Defizit bei 635.000 Euro, so Vorstandsmitglied und Geschäftsführer Rouzbeh Taheri. Man habe sich nun zu bitteren Kürzungen und tiefen Einschnitten entschlossen.

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4. Müssen Medien strenger hinsehen?
(deutschlandfunk.de, Brigitte Baetz, Audio: 34:15)
Angeregt durch einen Hörer, der sich vom Deutschlandfunk (Dlf) eine konstruktivere Berichterstattung wünscht, diskutieren der Medienwissenschaftler Uwe Krüger, Dlf-Nachrichtenchef Marco Bertolaso und Brigitte Baetz von “Mediasres” über das Thema Konstruktiver Journalismus und die damit verbundenen Vor- und Nachteile.

5. Recherche in der Blackbox
(journalist.de, Sonja Peteranderl)
“In einer zunehmend digitalen geprägten Gesellschaft sollte es auch zur zentralen Aufgabe von Journalismus zählen, [zur Funktionsweise von Algorithmen] zu recherchieren, diskriminierende Effekte offenzulegen, die Aktivitäten von Akteuren wie Regierungen, Behörden oder Softwareherstellern zu beleuchten”, fordert Sonja Peteranderl in ihrem Beitrag über das sogenannte Algorithmic Accountability Reporting.

6. Macht Künstliche Intelligenz Journalisten überflüssig?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 25:02 Minuten)
Holger Klein hat sich mit Christina Elmer, Professorin für Digitalen Journalismus und Datenjournalismus an der TU Dortmund, über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Medienbranche unterhalten: “Wie viel von der aktuellen Aufregung ist bloß ein vorübergehender Hype? Wie sehr verändern verschiedene Formen von Künstlicher Intelligenz tatsächlich die Arbeit von Journalisten? Welche ethischen Grundsätze gelten in Zukunft?”

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