Diese Geschichte ist schon ein paar Wochen alt. Aber da der Wahlkampf ja nicht vorbei ist, lohnt es sich vielleicht trotzdem, sie noch zu erzählen.
Ende Juni hatte die “Bild am Sonntag” schon auf dem Titel eine tolle Nachricht für ihre Leser. CDU, CSU und FDP hätten “versprochen, dass sie die Mehrwertsteuer unter keinen Umständen erhöhen werden”.
Und was von so einem Wahlversprechen zu halten ist, erklärte die “Bild am Sonntag” auch gleich: total viel! “Nie gekannte Klarheit” attestierte der “stellvertretene” Chefredakteur Michael Backhaus den drei Parteien: “Sie garantieren den Bürgern einen Verzicht auf höhere Steuern überhaupt”.
SPD und Grüne wollten zwar anscheinend den “Steuer-Schwur” der “Bild am Sonntag” nicht leisten; Backhaus fand in ihren Programmen aber immerhin “Steuersenkungsversprechen für Geringverdiener”. Nur die Linkspartei…
Die Linkspartei denkt nur ans Erhöhen.
Das deckte sich mit der kleinen Übersicht, die die “Bild am Sonntag” auf der gegenüberliegenden Seite über die “Positionen der Parteien zur Steuerpolitik” zum Ausschneiden und Aufheben angefertigt hatte. Bei der Linken fanden sich — als einziger Partei — ausschließlich Pläne für Steuererhöhungen.
Das war, wie gesagt, Ende Juni. Fünf Wochen später erschien in der “Bild am Sonntag” folgende Gegendarstellung:
Lafontaine hat Recht. Der Eindruck, den die “Bild am Sonntag” erweckt, dass das Wahlprogramm der Linken nur Steuererhöhungen enthält, ist unzweifelhaft und nachweisbar objektiv falsch.
Die “Bild am Sonntag” aber schrieb unter die Gegendarstellung:
Das NDR-Medienmagazin “Zapp” hatte damals darüber berichtet und formulierte:
[…] Bild-Chef Kai Diekmann sorgte schon im letzten Wahlkampf [2004] dafür, dass sein Blatt für Ole von Beust trommelte.
“Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann versucht seit eineinhalb Jahren, dem NDR diesen Satz verbieten zu lassen. Er argumentiert, dass die Formulierung, er habe “dafür gesorgt”, nur im Sinne einer konkreten Weisung, Vorgabe oder Leitlinie von ihm an die Redaktion zu verstehen sei, über von Beust durchgängig oder ganz überwiegend positiv zu berichten. Die habe er aber nicht erteilt.
Diekmann verlor sowohl in erster als auch in zweiter Instanz. Im Juni wies das Hamburger Oberlandesgericht Diekmanns Klage ab (324 O 442/08) und erklärte, die Aufmerksamkeit des Zuschauers werde nicht auf “interne Vorgänge im Bereich der BILD-Redaktion gelenkt, sondern es werden ausschließlich die im Jahr 2004 in der Zeitung erschienenen Beiträge als ein ‘Trommeln’ für von Beust bewertet”. Und weiter:
Der Begriff des “Sorgens” enthält in dem Kontext der Berichterstattung einen lediglich diffusen Tatsachenkern, der darin besteht, dass der Kläger im Rahmen seiner Tätigkeit als Chefredakteur die (positive) Berichterstattung gebilligt und ihre Veröffentlichung ermöglicht hat. Die Person des Klägers wird dabei als Chefredakteur und damit Vorgesetzter der anderen Redaktionsmitglieder in die Wertung einbezogen. Ob und in welcher Weise der Kläger persönlich von seiner tatsächlich bestehenden Möglichkeit, auf die kritisierte Berichterstattung Einfluss zu nehmen, Gebrauch gemacht hat, ist der beanstandeten Passage nicht zu entnehmen. Vielmehr wird mit dem Begriff des “Sorgens” lediglich darauf hingewiesen, dass er in seiner Funktion als Chefredakteur an der positiven Berichterstattung mitgewirkt habe.
Diese Aussage ist nicht unwahr.
Kai Diekmann ist nicht bereit, dieses Urteil zu akzeptieren. Weil das Oberlandesgericht keine Revision zugelassen hat, ließ er “Nichtzulassungsbeschwerde” einlegen, um weiter dagegen vorgehen zu können.
Er wirkt heute ein bisschen selbstironisch, der Slogan “Kurz, präsise und schnell auf den Punkt”, den der “Focus” seiner Rubrik “Periskop” am Anfang des Heftes mitgibt:
Denn der Bericht war schon am Samstagmittag überholt — um nicht zu sagen: als Falschmeldung entlarvt. Um 14:37 Uhr brachte die Nachrichtenagentur dpa diese Eilmeldung:
Nach ihrer Entlastung durch den Bundesrechnungshof hat SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier Gesundheitsministerin Ulla Schmidt in sein Wahlkampf-Team geholt.
(Ursprünglich hatte dpa vor lauter Aufregung “Renate Schmidt” geschrieben, sich aber schnell verbessert.)
Für eine Korrektur der ExklusivFalschmeldung im gedruckten “Focus” war es da natürlich zu spät. Und die Redaktion war so stolz auf ihre Information “aus Parteikreisen” gewesen, dass sie sie vorab an die Agenturen gegeben und auf “Focus Online” veröffentlicht hatte — was dort für einen ziemlichen Eiertanz sorgte.
Die ursprüngliche Überschrift “Schmidts Karriere ist beendet” schwächte die Redaktion irgendwann ab zu “Schmidts Karriereende ist besiegelt”. Aber auch nachdem am Samstagvormittag bekannt geworden war, dass der Bundesrechnungshof keine Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung des Dienstwagens in Spanien feststellen konnte, beharrte “Focus Online”:
Nach FOCUS-Informationen ist es für Schmidts politische Zukunft unerheblich, dass der Bundesrechnungshof keine Verstöße festgestellt hat.
*) Erstaunlicherweise trägt die entsprechende dpa-Meldung auf “Focus Online” den Zeitstempel 10:02 Uhr, obwohl die Nachricht erst über vier Stunden später kam.
Am Sonntag, vier Wochen vor der Landtagswahl in Thüringen, hat die “Bild am Sonntag” endlich die Kampagne für Ministerpräsident Dieter Althaus fortgesetzt. Für den eiligen Leser, der vielleicht an Fitness oder Energie des CDU-Spitzenkandidaten zweifelt, reicht ein flüchtiger Blick auf Überschrift und Foto (obwohl man darüber diskutieren kann, wie gut die Idee ist, Althaus ausgerechnet zu zeigen, wie er rasant einen Abhang hinunterfährt).
Aber auch wer das Kleingedruckte liest, findet viel Herzerwärmendes über den sympathischen und gläubigen Politiker. Der Ski-Unfall, den Althaus Anfang Jahres verursacht hat und bei dem eine Frau ums Leben kam, hat ihn offenbar zu einem besseren Menschen gemacht:
BamS: Hat das Ihre Ehe verändert?
ALTHAUS: Ich habe mich noch einmal neu in meine Frau verliebt. Unsere Ehe hat einen wichtigen zusätzlichen Impuls bekommen. Wir sind in diesem August 27 Jahre verheiratet. In dieser Zeit standen wir immer zueinander, aber seit 1990 führen wir berufsbedingt eine Ehe auf räumlicher Distanz. Ich arbeite in Erfurt, sie lebt und arbeitet in Heiligenstadt. Im Krankenhaus haben wir nach den Jahren der Fernbeziehung wieder viel Zeit und Nähe miteinander verbracht. Das war für unsere Liebe gut und wichtig.
(…)
BamS: Sie selbst waren sehr schwer verletzt. Hat diese Nahtod-Erfahrung Sie weicher oder härter gemacht?
ALTHAUS: Der Unfall war ein Schub für mehr Sensibilität. Ich gehe jetzt noch mehr auf die Menschen in meiner Umgebung ein. Früher wurde ich schon mal ungeduldig, wenn Mitarbeiter nicht schnell genug Sachverhalte erfasst haben. Heute bin ich geduldiger.
Ein bisschen überraschend fügt Althaus, nachdem er den Unfall in dieser und ähnlicher Weise ausführlich thematisiert hat, hinzu:
ALTHAUS: Linkspartei und SPD haben zugesagt, dass sie den Unfall im Wahlkampf nicht thematisieren wollen. Ich hoffe, dass das so bleibt.
Eine Frage nach seinen politischen Zielen oder der Art, wie Althaus sie erreichen will, stellt “Bild am Sonntag” nicht.
Vor etwa einem Monat hatten Mitarbeiter des NDR-Satiremagazins “Extra 3” beim Wahlkampfauftakt der SPD mit selbst gebastelten “Yes, he can Kanzler!”-Plakaten für Verwirrung unter den anwesenden Journalisten gesorgt (BILDblog berichtete).
Entweder hat die “Süddeutsche Zeitung” bis heute nichts von dieser Geschichte mitbekommen, oder sie wollte die Leser ihrer Wochenend-Beilage absichtlich in die Irre führen, als sie ein ansonsten seriöses Porträt Frank-Walter Steinmeiers ohne weitere Erklärung mit diesem Foto bebilderte:
Um 14.11 Uhr legt Peter Struck Gesine Schwan kurz die rechte Hand auf die linke Schulter. Es folgt ein Blick, der als tröstend gewertet werden darf: Das war’s!
Der Anfang seines Artikels klingt, als ob der Parlaments-Korrespondent der “Frankfurter Rundschau” ganz genau hingesehen hat bei der Bundesversammlung gestern: auf die Hand, ins Gesicht, auf die Uhr.
Aber das täuscht.
Dass er schreibt, Horst Köhler habe bei der Wahl “eine [Stimme] mehr als erforderlich” bekommen, obwohl Köhler doch keine einzige Stimme mehr bekam als erforderlich, ist wohl nur ein Flüchtigkeitsfehler. Aber dann fügt er hinzu:
Dass der kurze, zwar stets geleugnete, aber eben doch stattgefundene Wahlkampf seine Spuren hinterlassen hat, wird nun an Kleinigkeiten deutlich: Als erster aus der SPD gratuliert Peter Struck, nicht die unterlegene Kandidatin.
Im Gegenteil: Wie die Fernsehbilder zeigen, war Gesine Schwan die erste überhaupt, die Köhler die Hand gab.
Köhler dankt in seiner kurzen Ansprache den demokratischen Mitbewerbern (also auch denen von Linkspartei und Rechtsradikalen).
Nun, dass Köhler tatsächlich ausdrücklich nicht den Mitbewerbern, sondern den “demokratischen Mitbewerbern” dankte, lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass er den rechtsextremen Kandidaten der NPD damit nicht meint.
Eine grüne Köhler-Wählerin hatte sich zuvor geoutet: Uschi Eid, die sie im Bundestag “Mama Afrika” nennen.
Nein. Uschi Eid hatte, nachdem sie abgestimmt hatte, dieser Darstellung deutlich widersprochen. Auf Nachfrage erklärte sie einer Fernsehreporterin, dass sie ihr Wahlverhalten geheim halten wolle. Sie stellte dabei auch klar, dass sie entgegen anderer Berichte nicht gesagt habe, für Köhler stimmen zu wollen, sondern sich nur dagegen ausgesprochen habe, dass die Grünen-Fraktion sich auf Gesine Schwan festlegte.
1. Obama unterhält die US-Journalisten (thecaucus.blogs.nytimes.com, Ashley Parker)
Mit Spannung wurde der erste Auftritt Barack Obamas beim alljährlichen White House Correspondents Dinner erwartet. Und neben einer humorvollen Rede und einigen Seitenhieben auf die Presse, verprach er den anwesenden Journalisten Unterstützung in der Wirtschaftskrise.
2. Medienliebling zu Guttenberg (cicero.de, Michael Spreng)
Michael Spreng, der exzellent bloggende ehemalige Bild-Chef und Stoiber-Wahlkampfmanager, analysiert den rasanten Aufstieg des neuen deutschen Wirtschaftsministers zu Guttenberg zum Liebling der Medien.
3.Schweizer Zeitung zeigt Steinbrück als Nazi (welt.de, Video 1:52 Minuten)
Die Redaktion der WELT hat den Nazi-Skandal um Peer Steinbrück aufgegriffen und schlägt im Video kreativere Formen des Steinbrück-Bashings vor. Alkoholismus, Humorlosigkeit, Spiessigkeit und schlechte Bärte der Deutschen seien viel geeignetere Angriffspunkte.
Wie Politiker Köder auslegen und Medien anbeißen. Ein Schauspiel in drei Akten.
I. Akt.
Sabine Bätzing, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, hat ein Problem: Ihr Drogen- und Suchtbericht 2009 [pdf] enthält fast nur gute Nachrichten. Die Zahl der Jugendlichen, die mindestens einmal pro Woche Alkohol trinken, sei zurückgegangen. Und die Zahl der Jugendlichen, die im letzten Monat mindestens einmal mehr als vier Gläser mit Alkohol hintereinander getrunken haben, auch.
Nur gute Nachrichten sind aber nicht so gut, um in die Medien zu kommen und sich im Wahlkampf zu profilieren, und so betonte Bätzing in ihrer Pressemitteilung gestern einen negativen Aspekt:
2007 wurden 23.165 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt. Das ist die höchste Zahl seit der Ersterhebung im Jahr 2000 und entspricht einer Zunahme um 143 %.
Wir erinnern uns: Es trinken weniger Jugendliche Alkohol, es betrinken sich weniger Jugendliche. Und was schreiben die Nachrichtenagenturen?
AP meldet:
Der Alkoholkonsum unter Jugendlichen hat dramatisch zugenommen. (…) Vergangenes Jahr kamen mehr als 23.000 Kinder und Jugendliche mit Vollrausch und teils bewusstlos ins Krankenhaus.
Nein. Der Alkoholkonsum ist zurückgegangen. Und die Zahl der Krankenhauseinweisungen stammt aus 2007.
dpa:
Das Koma-Trinken von Jugendlichen in Deutschland wird immer exzessiver. Mehr als 23.000 Kinder seien im Jahr 2007 “zum Teil bewusstlos in die Notaufnahmen eingeliefert worden”, sagte die Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD) am Montag bei der Vorstellung des neuen Drogenberichts in Berlin. Das waren so viele wie nie zuvor.
Immerhin: dpa hat erkannt, dass die Zahl aus dem Jahr 2007 stammt.
AFP:
Exzessives Trinken unter Jugendlichen hat im vergangenen Jahr abgenommen, bleibt aber weit verbreitet. Laut dem am Montag in Berlin vorgelegten Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung sank der Anteil der Jugendlichen, die sich einmal im Monat in den Rausch trinken, 2008 um fünf Punkte auf gut 20 Prozent. Bei jedem Zwölften sei die getrunkene Menge reinen Alkohols allerdings riskant oder regelrecht gefährlich. (…)
Auch die bereits früher veröffentlichte Zahl der Jugendlichen mit Alkoholvergiftung illustriere das Ausmaß des Problems, erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing (SPD). 2007 waren mehr als 23.000 junge Leute im Alter zwischen zehn und 20 Jahren wegen einer Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt worden — anderthalb Mal mehr als noch 2000.
AFP weist sogar darauf hin, dass diese Zahl schon “früher” veröffentlich wurde. Vorbildlich.
Aber welche der drei Varianten ist die attraktivste für die Medien?
III. Akt.
“Bild” titelt auf Seite 1:
Die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” beginnt ihren Artikel mit dem höchst irreführenden Satz:
Immer mehr Minderjährige in Deutschland haben ein Alkoholproblem.
Ernüchternde Bilanz: Trotz Aufklärungsbemühungen gehört Koma-Saufen bei immer mehr Jugendlichen in Deutschland zum Alltag. Über 23.000 Zehn- bis Zwanzigjährige wurden 2007 teils bewusstlos betrunken ins Krankenhaus gebracht – so viele wie nie zuvor.
…und merken nicht, dass sie genau das schon im Januar gemeldet haben.
Grundlage dafür sind die selben Zahlen, die die “Welt” schon vor vier Monaten titeln ließen:
Mehr Jugendliche mit Alkoholvergiftungen als je zuvor
Keine Frage: Die Zahl jugendlichen Komasäufer ist erschreckend hoch, und es spricht einiges dafür, dass sie auch im vergangenen Jahr zugenommen hat. Noch schneller steigt allerdings die gefühlte Zahl der jugendlichen Komasäufer — mit jedem Mal, das die Medien dieselben Zahlen als “mehr denn je” und “soviel wie nie” verkaufen.
Seit Barack Obama mit dem (von Bob dem Baumeister geklauten) Slogan “Yes we can!” die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen hat, sind diese drei Worte Allgemeingut geworden. Unzählige Trittbrettfahrer, Nachahmer und Mitläufer haben sich schon daran vergriffen und die Fälle, die ich in meinem extra zu diesem Zweck eingerichteten Blog “No You Can’t” sammle, sind sicher nur die Spitze des Eisbergs.
Dass dieses Plakat dennoch ein Fall für BILDblog für alle ist, hat einen einfachen Grund: Es ist Teil eines großen Missverständnisses, das seit dem gestrigen Wahlkampfauftakt der SPD durch die Medien geistert.
Wie es dazu kam, erklären am besten die, die dafür verantwortlich sind — die Macher der NDR-Satiresendung “Extra 3”:
“Spiegel Online” hatte ein Foto des Plakats nämlich zunächst mit den Worten untertitelt
Nicht nur mit dem Zitat “Yes, he can Kanzler!” erinnert die Kampagne für Frank-Walter Steinmeier an den erfolgreichen Wahlkampf von US-Präsident Barack Obama. Auch für die Kommunikationsstrategie haben sich die Parteistrategen einiges bei den amerikanischen Demokraten abgeschaut.
dies aber im Laufe des Vormittags korrigiert und mit einem Hinweis auf die Korrektur versehen.
Im “Extra 3”-Blog wird aber auch noch auf einen Artikel bei “RP Online” hingewiesen, der (bis vor wenigen Augenblicken) mit einem Foto des Fake-Plakats aufmachte …
… und in dem es hieß:
“Spiegel Online” und “RP Online” waren mit ihrer Annahme, dass es sich um offizielle SPD-Plakate handele, aber nicht alleine.
Der “Berliner Kurier” schrieb:
N24 erzählte in einem Beitrag:
“Yes, he can Kanzler.” Während draußen Unterstützer den Obama-Faktor beschwören, betreten drinnen FW Steinmeier und seine Frau das Podium.
Und die “Tagesschau” sagte zwar nichts zu den Plakaten, schnitt sie aber so in einen Beitrag hinein, dass man sie für offizielle SPD-Plakate halten musste.
dpa waren die Plakate sogar eine eigene Meldung wert, die wir gerne in vollem Umfang zitieren:
(Zitat)
“Yes, he can Kanzler.”
(“Ja, er kann Kanzler” – Aufschrift auf SPD-Plakaten zum Wahlkampfauftakt mit Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier am Sonntag in Berlin. Der Spruch ist eine Abwandlung des Wahlkampfmottos “Yes, we can” von US-Präsident Barack Obama.)
Dass man nicht auf die Satire-Aktion reinfallen musste, beweist übrigens die “Stuttgarter Zeitung”, die heute in ihrer gedruckten Ausgabe schreibt:
Die Bühne kreisrund in der Mitte, drum herum jubelnde Genossen, draußen ein paar Spaßvögel, die von Frank-Walter Steinmeier behaupten: “Yes, he can Kanzler.”
Mit Dank an Höpp.
Nachtrag, 18:10 Uhr: Die “Extra 3”-Macher weisen uns darauf hin, dass auch “Der Freitag” nicht auf die Satire hereingefallen ist. Der dortige Artikel erklärt außerdem ganz anschaulich, warum das hätte passieren können und warum es dann doch nicht passiert ist.