Kurbjuweit-Interview, Attrappe war Attrappe, Transformer-Moment

1. Dirk Kurbjuweit kritisiert SZ – und sagt, wie er Spiegel-Chefredakteur wurde
(kress.de, dpa, Sven Gösmann und Anna Ringle)
Dirk Kurbjuweit, der im Mai auch für ihn überraschend zum Chefredakteur des “Spiegel” berufen wurde, hat der dpa ein Interview gegeben. Aufhänger ist die Erinnerung an “Spiegel”-Gründer Rudolf Augstein, der am Wochenende 100 Jahre alt geworden wäre. In dem Gespräch geht es um das Vermächtnis des Magazingründers, um Kurbjuweits Gedanken zu Gegenwart und Zukunft des “Spiegel”, aber auch um das dunkle Kapitel um den Reporter Claas Relotius.

2. Wie Twitter einem Datenforscher das Leben schwer macht
(netzpolitik.org)
Der Berliner Datenanalyst Travis Brown wurde von Twitter gesperrt, als er zu Hass auf der Plattform recherchierte. Trotz einer vorübergehenden Freischaltung nach einem Gerichtsbeschluss wurde sein Account nach einem erneuten Rechtsstreit wieder gesperrt. Brown, der von der Organisation HateAid unterstützt wird, sieht in Twitters Vorgehen einen Versuch, Forschung zu Extremismus und Desinformation zu unterdrücken.

3. Ein neues Werkzeug zur Wirkungsmessung von investigativem Journalismus
(de.ejo-online.eu, Anya Schiffrin & Judith Odenthal)
Anya Schiffrin berichtet über ein neues Werkzeug, das Medienorganisationen ermöglichen soll, die Wirkung ihrer investigativen Projekte zu messen. Durch die Messung könnten Medienunternehmen beispielsweise vor Beginn einer langwierigen Recherche feststellen, ob es ein Publikum für eine ausführliche Berichterstattung gibt, oder Geldgebern die Wirkung einer Reportage aufzeigen.

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4. Maja Göpel über den Einfluss von Medien auf die öffentliche Meinung
(youtube.com, Medientage München, Sebastian Bergsteiner, Video: 7:22 Minuten)
“Wie beeinflussen Medien die öffentliche Meinung und das gesellschaftliche Bewusstsein für die großen Fragen unserer Zeit?” Darüber hat Sebastian Bergsteiner am Rande der Medientagen München mit der Transformationsforscherin Maja Göpel gesprochen.

5. Der Transformer-Moment
(internationalepolitik.de, Johannes Kuhn)
Die rasante Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) wirft Fragen zu einer globalen Regulierung auf. Es gibt sowohl positive Aussichten, wie Fortschritte in der Medizin, als auch Bedenken, wie Massenarbeitslosigkeit durch Automatisierung. Derzeit wird weltweit über eine transnationale Regulierung von KI diskutiert, ein konkreter globaler Rahmen steht jedoch noch aus. Johannes Kuhn fasst den aktuellen Stand der Debatte und die Spannungsfelder der KI-Regulierung zusammen.
Weiterer Lesehinweis: Vielleicht ein bisschen viel Science-Fiction: “In London diskutieren Staatschefs und Elon Musk darüber, wie man zukünftige Super-KI absichern kann. Ganz schön früh, wenn man bedenkt, was ChatGPT heute kann.” (zeit.de, Jakob von Lindern)

6. Entwarnung nach Handgranaten-Alarm beim Hessischen Rundfunk
(hessenschau.de)
Nachdem eine Reinigungskraft einen Gegenstand gefunden hatte, der wie eine Handgranate aussah, wurden zwei Gebäude des Hessischen Rundfunks evakuiert. Der später als Attrappe identifizierte Gegenstand wurde von Spezialisten untersucht und als ungefährlich eingestuft. Die Attrappe war versehentlich in der Redaktion zurückgelassen worden und war Teil einer Recherche – zur Echtheit und Verwechselbarkeit von Attrappen.

Straffreiheit beenden, Fit für die Generation TikTok, Burn-out-Schutz

1. Straffreiheit beenden
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat sich einem Aufruf der UNESCO angeschlossen und fordert ein Ende der Straffreiheit (beziehungsweise Straflosigkeit) bei Morden und Gewaltverbrechen an Journalistinnen und Journalisten. Anlässlich des Internationalen Tages gegen die Straffreiheit am heutigen 2. November kritisiert der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall, dass Täter in vielen Ländern keine Sanktionen zu befürchten hätten, obwohl in den vergangenen 30 Jahren 1.600 Medienschaffende gewaltsam ums Leben gekommen seien. Nur in 10 Prozent der Fälle sei es zu Gerichtsverfahren gekommen.

2. Wortwahl, Quellen, Social Media
(taz.de, Daniel Zylbersztajn-Lewandowski)
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski, Großbritannien-Korrespondent der “taz”, berichtet von zahlreichen Beschwerden, die die öffentlich-rechtliche BBC wegen ihrer Berichterstattung über den Nahostkonflikt erhalten habe. Die Kritik komme von beiden Seiten, wobei die Wortwahl der BBC, ihre Quellen und der Umgang mit Sozialen Medien im Mittelpunkt stünden. Auch innerhalb des Senders gebe es Proteste und sogar Kündigungen.

3. “Gutes Sicherheitsmanagement ist der beste Burn-out-Schutz”
(journalist.de, Marlene Halser)
Yemile Bucay arbeitet als Sicherheitsexpertin für Journalistinnen und Journalisten und berät Redaktionen in Sicherheitsfragen. Im Interview mit dem “journalist” gibt sie Einblicke in die vielfältigen Aspekte des Themas und betont die Notwendigkeit eines umfassenden Sicherheitsverständnisses, das physische, psychische und soziale Risiken einschließt. Sie sagt: “Allen Beteiligten muss klar sein, dass Sicherheit in diesem Beruf sehr leicht erodiert und dass man nicht mehr ordentlich arbeiten kann, wenn Sicherheit nicht gegeben ist.”

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4. EU-Datenschutzbehörde will Meta personalisierte Werbung verbieten
(spiegel.de)
Die europäische Datenschutzbehörde EDPB will Meta, dem Mutterkonzern von Facebook und Instagram, personalisierte Werbung untersagen und hat die irische Datenschutzbehörde angewiesen, dies im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum durchzusetzen. Meta hatte auf die europäische Gesetzgebung mit der Ankündigung einer werbefreien, aber kostenpflichtigen Abo-Option für seine Plattformen reagiert, die ab November für mindestens 9,99 Euro pro Monat verfügbar sein soll. Die EDPB habe den Vorschlag von Meta zur Kenntnis genommen und werde ihn nun gemeinsam mit der irischen und anderen Datenschutzbehörden prüfen.

5. Helene Reiner – Host der “News-WG”
(podcasters.spotify.com, Lisabell Shewafera, Audio: 36:02 Minuten)
Der Podcast “Inside Medien” stellt die BR-Journalistin Helene Reiner vor, die beim Bayerischen Rundfunk als Autorin und Presenterin für das Instagram-Nachrichtenformat “News-WG” arbeitet. Reiner sammelte Erfahrungen durch Praktika beim ZDF in Paris, bei der “FAZ” und der ARD-Sendung “Anne Will” und war von 2016 bis 2018 Volontärin beim BR. Im Podcast teilt sie ihre Erfahrungen, spricht über ihren beruflichen Werdegang, ihre besondere Begegnung mit Emmanuel Macron und gibt Tipps für angehende Moderatorinnen und Moderatoren.

6. Wie Verlage ihre Produkte fit machen für die Generation TikTok.
(turi2.de, Anne-Nikolin Hagemann)
Um in der digitalen Welt sichtbar zu bleiben und ein jüngeres Publikum anzusprechen, müssen Medien mit der Zeit gehen und die Präsentation ihrer Produkte entsprechend anpassen. Wie das geschehen kann, beschreibt Anne-Nikolin Hagemann anhand von praktischen Beispielen – von “Spiegel” und “Welt” bis hin zu Burda und “Apotheken Umschau”.

RBB-Staatsvertrag in Kritik, “Gegen Gruselgehalt”, Grusel-TV

1. Geplanter RBB-Staatsvertrag weiter in der Kritik
(epd.de)
Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) Ulrike Demmer habe ihre Kritik am geplanten RBB-Staatsvertrag bekräftigt, insbesondere an der Einrichtung eines “Kollegialorgans” und der Eröffnung eines weiteren Regionalbüros in Brandenburg. Demmer habe betont, dass der RBB ein “Heimatsender” für Berlin und Brandenburg sei, und sich für eine Investition “in Journalismus anstatt in Miete” ausgesprochen. Der Staatsvertrag stehe weiterhin in der Kritik, da er nach Ansicht einiger Experten die Rundfunkfreiheit verletze und zu mehr Bürokratie führe.

2. “Gegen Gruselgehalt!” Beschäftigte der Frankfurter Rundschau kämpfen weiterhin für einen Tarifvertrag
(dju.verdi.de, Ute Fritzel)
Die Beschäftigten der “Frankfurter Rundschau” haben an Halloween erneut für einen Tarifvertrag und eine bessere Bezahlung demonstriert. Zuvor habe Geschäftsführer Max Rempel mitgeteilt, dass der Arbeitgeber nicht bereit sei, die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die Gewerkschaften Verdi und DJV Hessen fordern die Anerkennung des Flächentarifvertrages für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen.

3. Keine Medienhetze
(djv.de, Hendrik Zörner)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appelliert an die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von Pro-Palästina-Demos, Journalistinnen und Journalisten “nicht zu behindern, anzupöbeln oder zu beschimpfen”, und betont die Bedeutung einer freien, unabhängigen und kritischen Berichterstattung. Es habe Berichte von DJV-Mitgliedern gegeben, die bei einigen Demonstrationen massiv angegangen und bei ihrer Arbeit behindert worden seien.

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4. Berlusconi: “Wollen großen europäischen Sender schaffen”
(dwdl.de, Alexander Krei)
Wie “DWDL” unter Berufung auf die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet, hat Pier Silvio Berlusconi, Chef des Konzerns MediaForEurope und Sohn des verstorbenen italienischen Medienunternehmers Silvio Berlusconi, angekündigt, einen großen europäischen Fernsehsender gründen zu wollen: “Um dem Druck der multinationalen Konzerne standzuhalten, müssen wir größer werden. Wir sind nicht daran interessiert, einen Fernsehsender in Frankreich oder Deutschland zu kaufen, sondern wir wollen einen großen europäischen Sender schaffen”, so Berlusconi, der wegen Steuerbetrugs in einer anderen Mediensache schon mal zu 14 Monaten Haft verurteilt worden war.

5. Anika Decker – Sex und Pasta
(hr2.de, Freiheit Deluxe, Jagoda Marinić, Audio: 1:50:13 Stunden)
Im Podcast “Freiheit Deluxe” spricht die Drehbuchautorin und Regisseurin Anika Decker über viel Persönliches, aber auch über den laufenden Rechtsstreit um eine faire Beteiligung an den Erlösen der Filme “Keinohrhasen” und “Zweiohrküken”. Decker erzählt, wie sich dieser Konflikt auf ihre Beziehungen in der Filmbranche ausgewirkt habe und warum sie von vielen Einladungslisten gestrichen worden sei.

6. Öffentlich-rechtliches Fernsehen: gruselig
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video 2:30 Minuten)
Dass Halloween auch auf einer anderen Ebene gruselig sein kann, zeigt der zweieinhalbminütige Zusammenschnitt verschiedener Halloween-Inhalte aus mehreren öffentlich-rechtlichen Fernsehsendungen.

“Postillon” vs. “Bild”, “Nahtlose Heimat”, Bebilderungszwang

1. 7 Punkte aus dem “Bild-Manifest”, bei denen die “Bild”-Zeitung selbst durchfällt
(der-postillon.com)
An manchen Tagen findet sich in den “6 vor 9” eine Meldung des Satiremagazins “Postillon”, heute sogar auf Platz 1. Die Satiriker haben nämlich das am Wochenende veröffentlichte “Bild”-“Manifest” aufgegriffen, das in 50 Punkten darlegen will, was die deutsche Gesellschaft zusammenhält. Anhand von sieben konkreten Beispielen macht der “Postillon” klar, dass die “Bild”-Redaktion den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird. Den Abschluss bildet die provokante Frage des “Postillon”, wann die Regierung “diese Chaoten” endlich abschiebt.

2. Wie berichten ohne Fakes?
(deutschlandfunk.de, Anh Tran & Christoph Sterz, Audio: 6:49 Minuten)
Der Deutschlandfunk beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Berichterstattung über den Konflikt zwischen Israel und der Hamas, insbesondere mit der Verbreitung von Falsch- und Desinformation im Internet. Sophie Timmermann vom Faktencheck-Team von “Correctiv” gibt Einblicke, wie Desinformation aufgedeckt werden kann, und betont die Notwendigkeit, mit Informationen aus Sozialen Medien vorsichtig umzugehen. Sowohl pro-israelische als auch pro-palästinensische und pro-Hamas-Kanäle würden gezielt Falschinformationen verbreiten.

3. Unbefriedigende elf Seiten
(taz.de, Michael Sontheimer)
Im Wahlkampf habe sich Annalena Baerbock noch für die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange eingesetzt, doch als Außenministerin zeige sie wenig Engagement für den inhaftierten Journalisten, meint Michael Sontheimer in der “taz”. Baerbocks Staatssekretär habe auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dağdelen geantwortet, die Bundesregierung vertraue der britischen Justiz und äußere sich grundsätzlich nicht zu vertraulichen Gesprächen mit anderen Regierungen. Die 11-seitige Replik auf Dağdelens 28 Fragen gebe kaum befriedigende Antworten und zeige, dass die Bundesregierung den Beschluss des Bundestages, sich für die Freilassung Assanges einzusetzen, ignoriere.

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4. “Warum muss ich eigentlich Infrastrukturen schaffen, bei denen jeder Artikel ein Bild braucht?”
(de.ejo-online.eu, Marcus Kreutler)
Felix Koltermann, Kommunikationswissenschaftler, Journalist und Fotograf, beleuchtet in diesem Interview den Status quo des deutschen Fotojournalismus, die Rolle von Bildredaktionen und die Problematik des “Bebilderungszwangs” im Online-Journalismus. Er betont die Notwendigkeit einer transparenten Bildunterschrift, kritisiert den exzessiven Einsatz von Symbolbildern und fordert ein Überdenken der Infrastrukturen im Online-Journalismus, um der “Falle der Visualisierung” zu entkommen und die Qualität der Bildverwendung zu verbessern.

5. Staatsanwaltschaft stellt Betrugsverfahren gegen Reichelt ein
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Wie “DWDL” unter Berufung auf die “FAZ” berichtet, hat die Berliner Staatsanwaltschaft das Betrugsverfahren gegen den entlassenen “Bild”-Chefredakteur Julian Reichelt eingestellt, weil sich der Verdacht nicht erhärtet habe. Reichelts ehemaliger Arbeitgeber, der Axel-Springer-Verlag, hatte ihn angezeigt, weil Reichelt angeblich gegen Klauseln in dessen Aufhebungsvertrag verstoßen haben soll. Offen bleibe, ob Reichelt gegen Springer wegen falscher Anschuldigung vorgehen wird, während Springer die Entscheidung der Staatsanwaltschaft respektiere und keine Rechtsmittel einlegen wolle.

6. Wie die ARD Audiothek Radioheimat werden will
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 34:29 Minuten)
Die Audiothek der ARD strebe danach, eine “nahtlose Heimat” für alle Radiohörerinnen und -hörer zu werden, wie aus einem Gespräch mit Anke Mai, SWR-Programmdirektorin für Kultur, Wissen und junge Formate, hervorgeht. In der Diskussion werden die Entstehung der Audiothek, ihre aktuellen Stärken und Schwächen sowie die Zukunftspläne der ARD-Anstalten für die Plattform beleuchtet.

Umfrage zur Meinungsfreiheit, “Helpline”, Himmel- und Hölle-Preise

1. Umfrage zur Meinungsfreiheit: suggestiv, diskriminierend und rassistisch
(uebermedien.de, Lisa Kräher)
Lisa Kräher kritisiert in ihrem Kommentar bei “Übermedien” eine Umfrage der “Ruhr Nachrichten” zur Meinungsfreiheit, die sie als “suggestiv, diskriminierend und rassistisch” beschreibt. Die Umfrage, die Teil einer sechsmonatigen Serie zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen ist, enthalte Fragen, die bestimmte diskriminierende Begriffe und Stereotype reproduzieren und infrage stellen würden, ob diese als diskriminierend einzustufen sind.

2. Wie Medien über die AfD berichten
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers, Audio: 33:28 Minuten)
Der Deutschlandfunk greift regelmäßig Kritik von Hörerinnen und Hörern auf und diskutiert sie im Podcast “Nach Redaktionsschluss”. Diesmal kommt ein Hörer zu Wort, der die Berichterstattung über die AfD kritisiert – diese konzentriere sich zu sehr auf die ausländerfeindlichen Aspekte der Partei. Mit dem Hörer diskutieren Ann-Katrin Müller vom “Spiegel”, die Populismusforscherin Paula Diehl und der Medienjournalist Michael Borgers.

3. Newsletter Netzwerk Recherche
(netzwerkrecherche.org, Christian Esser)
Der Newsletter des Netzwerk Recherche vom 27. Oktober behandelt verschiedene Themen, die für Journalistinnen und Journalisten, aber auch für Medieninteressierte im Allgemeinen relevant sind. Vorgestellt wird unter anderem eine neue “Helpline” für Journalistinnen und Journalisten, die ab dem 2. November zur Verfügung steht und Unterstützung bei psychischen Belastungen biete. Außerdem gibt es Informationen zu verschiedenen journalistischen Projekten, Recherchen und Veranstaltungen.

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4. Nominiert: 2 x Himmel, 3 x Hölle
(freischreiber.de)
Freischreiber, der Berufsverband freier Journalistinnen und Journalisten, stellt die Nominierten für seinen “Himmel- und Hölle-Preis” 2023 vor, mit denen die herausragende Unterstützung für Freie beziehungsweise besonders negative Einflüsse auf deren Arbeitsbedingungen gewürdigt werden. Für den “Hölle-Preis” sind zwei Medienmanager und ein Verlag nominiert, darunter die Mediengruppe Klambt für ihre restriktiven Rahmenverträge und Gerrit Bastian Mathiesen vom Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag für seine herablassenden Äußerungen über freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf der anderen Seite stehen eine Freischreiberin und ein Redaktionsleiter als Kandidaten für den “Himmel-Preis”, die sich besonders für die Belange von Freien beziehungsweise die Erhaltung eines Magazins eingesetzt hätten.

5. Journalismus und Künstliche Intelligenz
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Kurt Sagatz denkt im “Tagesspiegel” über den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus nach und stellt die neun Grundsätze des ZDF für den Einsatz generativer KI vor. Wie Redaktionen mit dem Thema umgehen, sei ihnen selbst überlassen, so Sagatz, es sollte jedoch “grundsätzlich gelten, dass KI-Inhalte kenntlich gemacht werden und Medien transparent mit den eigenen Entwicklungen in Sachen KI umgehen”.

6. Mund halten im Zeitalter von Social Media
(blog-cj.de)
Christian Jakubetz diskutiert die Bedeutung des Zuhörens im Zeitalter von Social Media und kritisiert die vorherrschende Kultur des ständigen Redens und Postens. Er betont, dass in Sozialen Netzwerken oft zu viel geredet und zu wenig zugehört werde, was zu einer Verstärkung von Unwissenheit und Ignoranz führen könne: “Natürlich, jeder hat das Recht, sich zu äußern. Es geht nicht darum, das Grundrecht zu bestreiten. Sondern um die Frage des ‘Wie’. Und ob es unbedingt klug ist, immer zu allem irgendwas sagen zu wollen, und das auch noch möglichst laut und mit Cool-Attüde.”

KW 43/23: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Krieg in Nahost: Verantwortung der Medien
(sueddeutsche.de, Nadia Zaboura & Nils Minkmar, Audio: 33:47 Minuten)
Im Medienpodcast “quoted” geht es um die Berichterstattung über den Nahostkonflikt und die damit verbundene Verantwortung der Berichtenden. Für Nadia Zaboura und Nils Minkmar stellen sich verschiedene Fragen: “Berichten die Medien angemessen? Wählen sie die richtigen Worte, zeigen sie angemessene Bilder? Gelingt es, die Geschehnisse in Israel und Palästina in einen Kontext zu setzen, ohne zu relativieren, was nicht relativiert werden darf?”

2. Macht Künstliche Intelligenz den Journalismus besser?
(br.de, Linus Lüring, Audio: 22:50 Minuten)
“BR24 Medien” beschäftigt sich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Journalismus – von der Euphorie über die neuen Möglichkeiten bis hin zu kritischen Fragen nach den Grenzen der Technologie und ethischen Aspekten. Linus Lühring und das BR24-Team sprachen dafür mit verschiedenen Expertinnen und Experten wie Katharina Barley (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments), Alena Buyx (Vorsitzende des Deutschen Ethikrates), Mirko Drenger (Geschäftsführer Antenne Deutschland) und Björn Ommer (Leiter der Computer Vision & Learning Group an der LMU München).

3. Erdogans Influencer: Wie sie rechte Propaganda verbreiten
(ndr.de, Manuel Biallas, Video: 16:07 Minuten)
Die Wiederwahl von Präsident Recep Tayyip Erdoğan kam auch durch die Stimmen der Wahlberechtigten in Deutschland zustande, von denen fast zwei Drittel für Erdoğan stimmten. Influencer wie Bilgili Üretmen und Yunus Celep, die in Deutschland für den neuen und alten Präsidenten und dessen Partei AKP werben, sollen das beeinflusst haben. “Zapp”-Autor Manuel Biallas ist der Sache nachgegangen.

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4. Diversität beginnt im Writer’s Room
(deutschlandfunknova.de, Tom Westerholt & Anna Wollner, Audio: 46:43 Minuten)
Bei Deutschlandfunk Nova geht es unter anderem um die Bedeutung von Diversität und nachhaltiger Produktion in der deutschen Filmindustrie. Juliana Maug, Diversity Managerin bei der Filmproduktionsgesellschaft UFA, betont, dass Diversität bereits “im Writer’s Room”, also in der Phase der Stoffentwicklung und des Drehbuchschreibens, beginnen sollte, um authentische und vielfältige Geschichten zu erzählen.

5. Sind ALLE Reaction-Videos verboten?
(youtube.com, Christian Solmecke, Video: 21:58 Minuten)
Auf Youtube gibt es eine Vielzahl sogenannter Reaction-Videos, in denen Youtuber, Influencer oder Livestreamer auf ein bereits bestehendes Video oder einen anderen Film reagieren. Manchmal nehmen sie dafür nur kurze Ausschnitte, manchmal ganze Sendungen. Das wirft die Frage nach der Rechtmäßigkeit auf. Rechtsanwalt Christian Solmecke zeigt anhand von Beispielen, was aus seiner Sicht erlaubt ist und was nicht.

6. Vom Hörfunk zu Audio? – 100 Jahre Radio
(sr.de, Kai Schmieding & Michael Meyer, Audio: 19:05 Minuten)
Kai Schmieding und Michael Meyer haben sich mit Hans-Ulrich Wagner vom Leibniz-Institut für Medienforschung über 100 Jahre Radio unterhalten.
Weiterer Hörtipp: Radio gestern, heute, morgen – Sondersendung zu 100 Jahren Radio (wdr.de, Steffi Orbach, Audio: 44:26 Minuten).

Ringen um Gemeinnützigkeit, Ein Jahr Musk, KI-Grundsätze des ZDF

1. Die Bundesregierung muss gemeinnützigen Journalismus endlich möglich machen
(netzpolitik.org, David Schraven)
David Schraven, “Correctiv”-Gründer und Vorstand des Forums Gemeinnütziger Journalismus, sorgt sich in einem Gastbeitrag um die im Koalitionsvertrag versprochene steuerrechtliche Anerkennung des gemeinnützigen Journalismus: “Sollte sich die Bundesregierung entscheiden, den Koalitionsvertrag nicht umzusetzen und den gemeinnützigen Journalismus zu ignorieren, wird sie einen neuen Keil zwischen die privilegierten Zentren und die vernachlässigten ländlichen Räume treiben, in denen kein Ersatz für wegbrechende Medien geschaffen werden kann.”

2. KI-Grundsätze des ZDF
(zdf.de)
“Das ZDF sieht im Einsatz von generativer KI Chancen, aber auch Risiken. Es geht deshalb offen und zugleich kritisch mit dem Thema um. Generative-KI-Tools sollen die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen.” Das ZDF hat neun Grundsätze zum eigenen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) vorgelegt. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert Medienunternehmen auf, sich ebenfalls mit dem Thema auseinanderzusetzen: “Es ist gut, dass das ZDF einen Rahmen schafft”, so der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall, “aber genauso dringend sind KI-Regeln bei den anderen Sendern und Verlagen, die sie bisher noch nicht haben.”

3. Content-Moderator bekommt Recht
(verdi.de)
Der Content-Moderator Cengiz Haksöz hat die Arbeitsbedingungen bei seinem Arbeitgeber Telus International öffentlich kritisiert und sei daraufhin ausgesperrt und mit einer fristlosen Kündigung bedroht worden, während er gleichzeitig Wahlvorstandsvorsitzender für eine Betriebsratswahl war. Mit Unterstützung der Gewerkschaft Verdi habe er dagegen geklagt und vor dem Arbeitsgericht Düsseldorf Recht bekommen. Das Gericht habe nach Verdi-Angaben keine ausreichenden Gründe für eine fristlose Kündigung gesehen und betont, dass konstruktive Kritik an den Arbeitsbedingungen zulässig sei.

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4. Medienvertrauen: Die unantastbare Variable der Demokratie
(de.ejo-online.eu, Roman Winkelhahn)
“Während Diskussionen über Desinformation, Medienkompetenz, ‘Fake News’ und Plattformmacht den medienpolitischen Diskurs prägen, wird das Medienvertrauen selten direkt angesprochen. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass das Medienvertrauen der Bevölkerung vom demokratischen Staat nicht angetastet werden kann, obwohl – oder gerade weil – es eine Voraussetzung für die Demokratie ist.” Roman Winkelhahn behandelt das Thema Medienvertrauen und dessen zentrale Rolle in der Demokratie, wobei er auf die Herausforderungen und die Fragilität dieses Vertrauens hinweist.

5. Müssen sich Medienmarken vom Screen emanzipieren, Jochen Wegner?
(turi2.de, Jochen Wegner)
Jochen Wegner, Chefredakteur von “Zeit Online”, thematisiert in seinem Gastbeitrag für “turi2”, wie sich Medien aus seiner Sicht an die digitale Welt anpassen müssen. Er erklärt, dass “Zeit Online” nicht nur Artikel für den Bildschirm produziere, sondern auch Podcasts und Live-Events anbiete, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Wegner betont, dass die Zukunft der Medien in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz und anderen Technologien liege, um Inhalte auf verschiedenen Plattformen und in verschiedenen Formaten verbreiten zu können. Medienunternehmen müssten lernen, den “Kleintierzoo digitaler Angebote” effektiv zu nutzen.

6. Ein Jahr Twitter unter Elon Musk – eine Bilanz in fünf Grafiken
(wiwo.de, Tobias Gürtler)
Ein Jahr nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk hat sich sowohl die Plattform als auch das Unternehmen dahinter mit drastischen Stellenkürzungen, schwerwiegenden Eingriffen und der Umbenennung in X stark verändert. Mangels verlässlicher wirtschaftlicher Kennzahlen sei es nicht einfach, eine belastbare Bilanz zu ziehen, schreibt Tobias Gürtler in der “Wirtschaftswoche”. Er hat sich die bekannten Parameter vorgenommen und die Daten in verschiedene Grafiken umgesetzt, die den Rückgang der Nutzerzahlen, der Reichweite und der Werbeeinnahmen dokumentieren.
Weiterer Lesetipp: Der Discounter Aldi Nord hat eine Stellungnahme zu einem Vorfall auf X/Twitter veröffentlicht, bei dem es zu rassistischen Kommentaren und Diskriminierung in Bezug auf die Darstellung von Models im aktuellen Werbeprospekt gekommen sei: “Da seitens der Plattformbetreiber nicht ausreichend gegen solche sogenannte Hate Speech vorgegangen wird, haben wir entschieden, selbst aktiv zu werden.”

Leergeräumte Arbeitsplätze, Streit um Werbeverbot, Fotojournalismus

1. Gefährdet Cem Özdemirs geplantes Werbeverbot wirklich den Journalismus?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 21:40 Minuten)
Holger Klein und sein Gast Martin Rücker setzen sich im “Übermedien”-Podcast kritisch mit einer Kampagne auseinander, die von Verbänden der Werbebranche, der Lebensmittelindustrie und privaten Medien ins Leben gerufen wurde, um gegen das von Bundesernährungsminister Cem Özdemir geplante Werbeverbot für ungesunde Kinderprodukte zu protestieren: “Was hat es mit dem geplanten Werbeverbot eigentlich auf sich? Wie berichten Medien darüber? Und welche Wirkung könnte so ein Gesetz eigentlich haben?”

2. Brutal vom Hof gejagt
(taz.de, Wilfried Urbe)
Wilfried Urbe berichtet in der “taz” über die unerfreulichen Entwicklungen beim Kölner DuMont-Verlag: “Für 200 Festangestellte sowie zahlreiche befristet Beschäftigte der hauseigenen Druckerei des DuMont-Verlags war es ein Schock: Als sie Anfang Oktober wie gewohnt zur Arbeit gingen, hatte jemand ihre Arbeitsplätze leergeräumt. Zu belichtende Druckerplatten, Beilagen oder Papierrollen – alles war am Feiertag zuvor mit Lkws nach Koblenz geschafft worden, wo fortan preisgünstiger der Kölner Stadtanzeiger, die Kölnische Rundschau und das Boulevardblatt Express produziert werden.” Nun würden die Gewerkschaften mit dem Verlag über einen Sozialplan verhandeln.

3. Quartalsberichte aus der Medienwirtschaft 3/2023
(dju.verdi.de, Gert Hautsch)
Bei Zeitungen, Zeitschriften und Büchern sinken Auflagen und Umsätze, audiovisuelle Medien und Games wachsen, während der Videostreaming-Markt gesättigt scheint. Dies und mehr zeigen die Quartalsberichte der Gewerkschaft Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union, die sich in “Branchenübersichten” (PDF), “Konzernübersichten” (PDF) und dem Bericht über “Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen” (PDF) aufteilen.

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4. “Was ist es uns wert, dass es gute Dokus gibt?”
(dwdl.de, Uwe Mantel)
“DWDL” berichtet von den Medientagen München, wo über die Rolle des Dokumentarfilms in der heutigen Medienlandschaft diskutiert wurde. Dokumentarfilme hätten Blockbuster-Potenzial, seien aber unterfinanziert, so die Produzenten. Stagnierende Budgets trotz allgemeiner Preissteigerungen würden sich negativ auf die Qualität der Filme auswirken – besonders gefährdet seien die Recherche- und Vorproduktionsphasen.

5. Fotojournalismus und Bildredaktion – wohin geht der Weg?
(fachjournalist.de, Ralf Falbe)
Andreas Trampe, “Senior Photo Editor” in der Bildredaktion des “Stern”, berichtet im Interview mit dem “Fachjournalist” über seine langjährigen Erfahrungen und gibt Einblicke in die Welt des Fotojournalismus und der Bildredaktion. Er betont die Bedeutung von Emotionen, hoher Bildqualität und journalistischer Relevanz für gute Fotos. Außerdem geht Trampe auf die Herausforderungen und Zukunftsperspektiven der Branche ein, die sich auch durch Künstliche Intelligenz bedroht sieht.

6. Twittert Lauterbach privat oder hoheitlich?
(lto.de, Marie Winzek & Markus Sehl)
Bei “Legal Tribune Online” schreiben Marie Winzek und Markus Sehl über ein Gerichtsurteil, nach dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf seinem privaten Social-Media-Account einen Journalisten blockieren darf. Das Amtsgericht Berlin-Mitte habe entschieden, dass der Twitter- beziehungsweise X-Account von Lauterbach privat betrieben werde und daher keine “virtuelle öffentliche Einrichtung” darstelle, weshalb kein genereller Auskunftsanspruch des Journalisten bestehe.

Angriffe und Drohungen, Timeline des Grauens, Schönheitswahn

1. Angriffe und Drohungen in der ganzen Konfliktregion
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” (“ROG”) berichtet über Angriffe und Drohungen gegen Medienschaffende im Nahen Osten, insbesondere im Gazastreifen, im Westjordanland, im Südlibanon und in Israel. Nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel seien Journalistinnen, Journalisten und Redaktionen besonders gefährdet beziehungsweise unter Druck. Elf Medienschaffende seien bei israelischen Luftangriffen in Gaza und im Süden des Libanons getötet worden. “ROG”-Vorstandssprecherin Katja Gloger betont die Notwendigkeit unabhängiger Berichterstattung aus dem gesamten Konfliktgebiet und warnt vor den wachsenden Gefahren für Journalistinnen und Journalisten in der Region.

2. 30 Jahre Schutz der Pressefreiheit
(deutschlandfunk.de, Isabelle Klein, Audio: 6:21 Minuten)
Immer wieder setzen Reporter und Reporterinnen in Krisengebieten ihr Leben aufs Spiel. Seit 30 Jahren unterstützt der Verein “Journalisten helfen Journalisten” diese mutigen Menschen und deren Familien. Isabelle Klein sprach mit Mitbegründerin Christiane Schlötzer, deren Verein bisher mehr als 1.000 Betroffenen geholfen hat.

3. Die Timeline des Grauens
(zeit.de, Eike Kühl)
Ein Jahr ist es her, dass Elon Musk stolz mit einem Waschbecken in der Twitter-Zentrale einmarschierte, und seitdem ist bei dem Kurznachrichtendienst so viel passiert, dass man es kaum fassen kann. Eike Kühl bezeichnet diese ersten zwölf Monate des Unternehmens unter Elon Musk als “einige der chaotischsten und absurdesten in der bisherigen Geschichte der Technikbranche” und hat zur besseren Orientierung “eine unvollständige Übersicht der Ereignisse” zusammengestellt.

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4. Google-Kampagne hilft Menschen, Manipulationen im Internet zu erkennen
(belltower.news)
Google hat in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Deutschland eine “Prebunking”-Kampagne gestartet, um Desinformation im Internet zu bekämpfen und Menschen zu helfen, Manipulationen zu erkennen. Im Mittelpunkt der Kampagne stand die Aufklärung über gängige Manipulationstechniken wie Dekontextualisierung, Panikmache und Whataboutism. Die Aktionsvideos liefen mindestens sechs Wochen lang als Anzeigen bei Youtube, Facebook und Instagram, berichtet die Redaktion “Belltower.News” der Amadeu Antonio Stiftung, die an der Aktion beteiligt war.

5. US-Bundesstaaten verklagen Meta wegen Gefahren für Kinder
(spiegel.de)
Mehrere US-Bundesstaaten hätten den Technologiekonzern Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, wegen der Suchtgefahr seiner Sozialen Netzwerke verklagt. Die Klage werfe Meta vor, die Öffentlichkeit über die erheblichen Gefahren seiner Plattformen für die psychische Gesundheit insbesondere von Kindern und Jugendlichen getäuscht zu haben. Die klagenden Bundesstaaten würden Funktionen wie “Gefällt mir” und Benachrichtigungen, die junge Nutzerinnen und Nutzer an den Bildschirm fesseln, kritisieren und beanstanden, dass die Nutzung dieser Plattformen zu Problemen wie Essstörungen beiträgt.

6. Schönheitswahn und Deepfake-Pornos – Jasmin Gnu im Talk
(ardmediathek.de, Aminata Belli & Aurel Mertz, Video: 22:19 Minuten)
Passend zum vorherigen Link eine Empfehlung für das Gespräch mit der Youtuberin und Influencerin Jasmin Gnu, die eindringlich vor den körperlichen und mentalen Gefahren der oberflächlichen Social-Media-Welt warnt. Gnu kennt viele der von ihr kritisierten Verhaltensweisen aus eigener Erfahrung und kann daher besonders glaubwürdig darüber berichten.

Anfragen der “Welt”, Vorgefasste Gefühlsmeinung, Knappe Zeit

1. Wie die “Welt” Prominente vorführt, weil sie ihr kein “Statement gegen den Judenhass” schicken
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz)
Die “Welt” kritisierte jüngst Prominente, die auf die Anfrage, ein Statement “gegen Judenhass” abzugeben, nicht reagiert oder der Redaktion abgesagt haben. Der Artikel der “Welt” suggerierte, dass das Schweigen der Prominenten eine stillschweigende Zustimmung zu dem Hass auf Juden sein könnte. Boris Rosenkranz kritisiert diesen Ansatz und betont, dass die Nichtbeantwortung einer Presseanfrage viele Gründe haben kann und nicht zwingend eine Meinung zum Thema widerspiegelt. Sein Fazit: “Man wird den Eindruck nicht los, dass die ‘Welt’ mit diesem Artikel nicht eine berechtigte Debatte für eine wichtige Sache führen, sondern eine Kampagne fahren wollte, um einzelne Prominenten schlecht aussehen zu lassen.”

2. “Es gibt eine vorgefasste Gefühlsmeinung”
(deutschlandfunk.de, Anh Tran, Video: 8:53 Minuten)
Die Journalistin Esther Schapira kritisiert im Deutschlandfunk, dass Falschmeldungen der Hamas aus Gaza von Medien verbreitet wurden, da sie eine gefühlte Wahrheit bei vielen Journalisten und Journalistinnen bestätigten würden. Schapira betont, dass Antisemitismus in Redaktionen lange verharmlost worden sei. Sie sieht einen Zusammenhang zwischen der Verbreitung solcher Falschmeldungen und vorgefassten Meinungen in den Köpfen vieler Medienschaffender.

3. So katastrophal bewertet die Medienbranche Twitter
(netzpolitik.org, Ingo Dachwitz & Markus Reuter)
netztpolitik.org hat sich in der Medienbranche zum Zustand von Twitter/X umgehört. Journalistinnen und Journalisten sowie ganze Medienhäuser würden einen Verlust von Relevanz und Reichweite bemerken, die Plattform als “toxisch” beschreiben und überlegen, sie zu verlassen. Die Antworten würden ein Dilemma spiegeln: “So kritisch viele die Entwicklung bei X sehen: Solange Medien und Politik weiter in großer Zahl dort anzutreffen sind, ist es schwer, die Plattform zu verlassen.”

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4. RSF und HateAid fordern stärkere Nutzerrechte
(reporter-ohne-grenzen.de)
Gerade Medienschaffende seien auf Social-Media-Plattformen oftmals sexualisierten Beleidigungen, Morddrohungen und Verleumdungen ausgesetzt; die Reaktionen der Plattformen seien oft unzureichend. Dagegen setzen sich die Organisationen Reporter ohne Grenzen (ROG) und HateAid ein und appellieren an den Deutschen Bundestag, mit einem Gesetz gegen digitale Gewalt die Betroffenen besser zu schützen. “Nicht erst seit der Berichterstattung über das Querdenken-Milieu beobachten wir eine starke Zunahme von Hass und Hetze gegen Medienschaffende im Netz. Das führt zu Selbstzensur und stellt eine Gefahr für die Informationsfreiheit in Deutschland dar”, so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.

5. Die Zeit ist knapp
(taz.de, David Muschenich)
Lokale Medien stehen derzeit vor zahlreichen Herausforderungen. Um Lösungsansätze zu diskutieren, trafen sich Journalistinnen und Journalisten bei der Konferenz Correctiv.Lokal. Themen wie die Zukunft des Lokaljournalismus, Klima und Vielfalt in den Redaktionen standen auf dem Programm. Das Netzwerk Correctiv.Lokal versuche, den vielfältigen Herausforderungen durch Kooperation und Erfahrungsaustausch zu begegnen.

6. RBB erhöht die Forderungen gegen Ex-Intendantin Schlesinger
(dwdl.de, Timo Niemeier)
Wie “DWDL” berichtet, hat der RBB seine Forderungen gegen die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger vor Gericht auf 270.000 Euro erhöht. Dabei gehe es vor allem um die Rückzahlung variabler Bezüge. Während Schlesinger die Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung zurückweist, erhebe sie ihrerseits Forderungen gegen den öffentlich-rechtlichen Sender und verlange die Auszahlung ihrer Versorgungsleistungen.

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