Jawoll — das war laut Polizei das Spitzentempo der nächtlichen Raserei durch Köln, allerdings nicht auf der Mülheimer Brücke!
Und weil sie es als einzige hinbekommt, auch noch ein falsches Datum mitzuteilen, wann das Autorennen stattgefunden haben soll (“in der Nacht von Samstag auf Sonntag” statt richtigerweise in der Nacht von Freitag auf Samstag), geht der Zuschlag für die heißeste Umsetzung an die Online-Redaktion des “Express”.
Die “Bild”-Redaktion will ja nicht nur Erwachsene mit falschen Fakten versorgen informieren, sondern auch junge Leute. Deswegen ist sie auch auf den Plattformen aktiv, die junge Leute eben so nutzen, zum Beispiel Snapchat.
Und wie ließe sich Wissen komprimiert besser vermitteln als in einem Quiz?
Ähm, ja, nee. Besser du erzählst niemandem von diesem Quiz. Und erst recht nicht deinen Erdkunde- und Politik-Lehrern.
Denn während die “Bild”-Redaktion es noch hinbekommt, den Kölner Dom in Nordrhein-Westfalen zu verorten, Nürnberg als zweitgrößte Stadt in Bayern zu nennen und Helgoland, Föhr sowie Sylt nicht zu den Ostfriesischen Inseln zu zählen, geht bei dieser Usedom-Frage schon mal alles schief:
Es verläuft zwar ein Stück der deutsch-polnischen Grenze auf Usedom — die Insel gehört also zum Teil zu Polen. “Der größere Teil der Insel Usedom gehört” allerdings zu Mecklenburg-Vorpommern — und damit zu Deutschland.
Bei einer anderen Frage in ihrem Erzähl-das-mal-deinem-Lehrer-Quiz gibt die Redaktion ein noch traurigeres Bild ab:
In den Jahren 2004 bis 2006 wurde das Schloss Charlottenburg tatsächlich mal vom Bundespräsidenten genutzt, allerdings nur als Zwischenlösung, als der eigentliche Amtssitz, Schloss Bellevue, renoviert wurde.
Wenn das Schloss Charlottenburg aktuell “der Berliner Amtssitz des Bundespräsidenten” sein soll, dann ist das Axel-Springer-Hochhaus der Berliner Amtssitz versierter Quizmaster.
1. Das sind die Paradise Papers (projekte.sueddeutsche.de)
Der “Süddeutschen Zeitung” wurden vertrauliche Unterlagen aus dem internationalen Briefkastenfirmen-Business zugespielt. Und zwar nicht ein paar Zettel, sondern 13,4 Millionen Dokumente. Die “Paradise Papers” zeigen nach Angaben der “SZ”, wie Konzerne wie Nike, Apple, Uber oder Facebook ihre Steuern auf lächerlich geringe Sätze schrumpfen lassen. Die Unterlagen würden Anlagen der britischen Königin in Steueroasen belegen, des Rockstars Bono oder von Stephen Bronfman, dem Spendensammler des kanadischen Premiers Justin Trudeau. Mehr als 120 Politiker aus beinahe 50 Ländern sollen auf die eine oder andere Art involviert sein. Wie schon bei den “Panama Papers” hat die “SZ” die Daten mit dem “International Consortium of Investigative Journalists” geteilt. Insgesamt hätten an der Aufarbeitung des Falls mehr als 380 Journalistinnen und Journalisten von 96 Medien aus 67 Ländern mitgewirkt.
Siehe auch: Die ARD-Doku “Paradise Papers: Geheime Geschäfte — Die Milliarden-Deals der Rohstoffkonzerne” (45 Minuten).
2. Wer in China Geschäfte macht, zahlt einen hohen Preis (wiwo.de, Niklas Dummer)
Der deutsche Wissenschaftsverlag “Springer Nature” hat Teile seines Internetangebots in China zensiert. Und zwar auf Druck der Regierung in Peking. Der Fall zeige symptomatisch, welchen Preis westliche Konzerne für Geschäfte in China zahlen, so Niklas Dummer in der “Wirtschaftswoche”. Den Unternehmen fehle es an einer Strategie, wie man mit den Zensurforderungen Chinas umgehen soll. Ihnen bleibe aktuell nur, sich auf die Forderungen einzulassen oder die Forderungen zu ignorieren.
3. Arte – eine schöne Insel, der das Profil fehlt (dwdl.de, Hans Hoff)
“DWDL”-Kolumnist Hans Hoff liebt den Fernsehsender “Arte” wegen der Ruhe, des Niveaus, den alten Filmen und neuen Dokus. Trotzdem sei er kürzlich ins Schleudern gekommen, als er gefragt wurde, was denn “Arte” im Kern ausmache. Was auch damit zu tun habe, dass es an Moderatorenpersönlichkeiten fehle, die sich beim Zuschauer als “Arte-Gesichter” festsetzen und am Fehlen eines wahrnehmbaren Profils. “So wie Arte sich aktuell präsentiert, ist es eine Insel. Eine sehr schöne Insel. Aber vielleicht sollte man sich dort in Zukunft ein bisschen deutlicher klarmachen, dass auch schöne Inseln von einem steigenden Meeresspiegel bedroht werden, wenn sie keine Berge, also kein wirkliches Profil zu bieten haben. Auch Gutes kann besser werden.”
4. Die digitale Schranke (zeit.de, Daniel Bouhs)
Die Mediatheken von ARD, ZDF und “Deutschlandfunk” bieten Hunderttausende von Audio- und Videobeiträgen. Viele davon sind jedoch mit einem knappen Verfallsdatum versehen. Um diese Schranke wird erbittert gerungen. Nun könnte eine Ausweitung erfolgen, doch einen allumfassenden freien Zugang zu öffentlich-rechtlichen Inhalten werde es auch weiterhin nicht geben, so Daniel Bouhs: “Und so deutet sich zwar — aus Sicht des Beitragszahlers — tatsächlich ein besseres Angebot in den öffentlich-rechtlichen Mediatheken an. Der große Wurf wird es aber nach wie vor nicht werden, weil die Medienpolitik immer auch andere Anbieter im Blick hat, in diesem Fall RTL, Netflix und andere.”
5. Rechnen mit falschen Zahlen (faktenfinder.tagesschau.de, Wolfgang Wichmann)
Der “Faktenfinder” beschäftigt sich mit den jüngsten Artikeln zum Verbleib von Asylbewerbern, den anfallenden Kosten und dem Familiennachzug. Das Thema Flüchtlinge sei hoch emotional. Doch anstelle von Fakten werde in der Öffentlichkeit oft mit falschen Zahlen hantiert (auch BILDblog berichtete dazu: “30 000 Asylbewerber verschwunden? „Bild“ errechnet völligen Unsinn” Teil 1, Teil 2, Teil 3). Dies liege auch daran, dass es nicht so einfach sei, die Kosten zu ermitteln. Die finanzielle Hauptlast trügen die Länder, nicht der Bund. Eine exakte Aufstellung der Kosten würden diese aber nicht liefern.
6. Ein gefährliches Spiel (sueddeutsche.de, Annette Ramelsberger)
Heute Abend zeigt das ZDF den Polit-Thriller “Dengler — Die schützende Hand” nach dem Bestseller von Wolfgang Schorlau (vorher schon in der Mediathek zu sehen). Dort werden die NSU-Terroristen Mundlos und Böhnhardt zu Opfern eines Mordanschlags gemacht. Annette Ramelsberger fragt sich in der “SZ”, ob man Fakten ignorieren darf, um die große Verschwörung zu inszenieren: “Diese Liebe zur Verschwörung hat allerdings eine Nebenwirkung, die den Verantwortlichen in den Sendern vermutlich nicht einmal bewusst ist: Sie spielen ein Spiel mit, in dem andere versierter sind. Leute aus der rechten Szene, die Akten fleddern und Teile daraus ins Netz stellen, um ihre Theorie zu belegen: Den NSU hat es nie gegeben, er ist eine Erfindung des Verfassungsschutzes. Die zehn Morde und zwei Sprengstoffanschläge: vom Staat inszeniert. Der ganz große Misstrauensantrag gegen den Rechtsstaat, er wird transportiert als Spielfilm zur Primetime.”
Weiterer Lesetipp: Katharina König-Preuss (gehört als Abgeordnete von “Die Linke” im Thüringer Landtag dem NSU-Untersuchungsausschuss an) mit ihrem Beitrag “Entsorgte Hirnmasse” auf freitag.de, in dem sie empfiehlt: “Machen Sie was Schönes am 6. November. Gehen Sie essen, ins Theater, treffen Sie sich mit Freundinnen bzw. Freunden oder aktualisieren Sie alle zehn Sekunden Ihre Facebook- oder Twitter-Timeline. Alles ist relevanter, als sich die Verfilmung des achten Schorlau-Romans Dengler — Die schützende Hand im ZDF anzuschauen.”
In der “Bild”-Zeitung ist heute so etwas wie eine Korrektur erschienen:
Immerhin etwas Einsicht.
Nur: Das stimmt in dieser Form nun auch nicht ganz, denn das Problem bei der großen “Bild”-Titelzeile von Donnerstag war letztlich nicht die Formulierung, sondern die Unfähigkeit, das Zahlenmaterial wenigstens ansatzweise zu verstehen, und die daraus resultierende falsche Rechnung. Dazu ist in dem Text von heute kein Wort zu finden. Stattdessen tut die Redaktion so, als hätte sie etwas Großes entdeckt, alles richtig verstanden, nur eben blöderweise “nicht korrekt” formuliert:
BILD war auf die Zahl der rund 30 000 Personen gestoßen, weil das AZR [Ausländerzentralregister] (per Ende 2016) insgesamt 54 400 vollziehbar Ausreisepflichtige ausweist. Das Statistische Bundesamt führt zugleich rund 23 600 Personen, die staatliche Asyl-Leistungen erhalten.
Der Fehler, den “Bild”-Autorin Larissa Krüger gemacht hat: Diese beiden Zahlen zu verrechnen, die in dieser Form nicht zu verrechnen sind. Stattdessen hätte sie zum Beispiel die 28.000 vollziehbar ausreisepflichtigen Schutzsuchenden nehmen können, die das Statistische Bundesamt nennt. Übrig geblieben wären dann — statt 30.000 — rund 4400 Personen. Ob das für eine “Bild”-Titelgeschichte gereicht hätte?
Noch am Donnerstag hatte Bild.de darauf bestanden, dass an dem Bericht zu den vermeintlichen 30.000 verschwundenen ausreisepflichtigen Asylbewerbern nichts auszusetzen sei. Die Redaktion präsentierte sogar einen prominenten Fürsprecher mit einer angeblichen Bestätigung:
Die außergewöhnliche Logik dabei:
“Bild” schreibt: Es sind 30.000.
Peter Altmaier sagt: Keine Ahnung, wie viele es sind.
Bild.de schreibt: Altmaier bestätigt “Bild”.
Was auch nicht unbedingt für die Fehlerkultur bei “Bild” spricht: Über die, nun ja, Korrektur von heute hat die Redaktion natürlich nicht “Korrektur” geschrieben, sondern:
Besonders ärgerlich an der falschen “Bild”-Titelzeile von gestern ist, dass sich die Zahl der vermeintlichen 30.000 “spurlos verschwundenen” abgelehnten Asylbewerber kaum noch einfangen lässt. “Bild” berichtet groß, andere Medien springen auf, in den Sozialen Netzwerken wird die Ziffer verbreitet, ein paar Politiker wiederholen sie — die 30.000 bekommt man aus Diskussionen über abgelehnte Asylbewerber nicht mehr raus, egal, wie weit sie von der tatsächlichen Zahl entfernt ist.
Bereits vorgestern hatte “Bild” eine andere Zahl in die Welt gesetzt, für die das genauso gelten dürfte — ebenfalls zum Thema Asyl und ebenfalls falsch. Es geht um das Geld, das der Staat für jeden leistungsberechtigten Asylbewerber ausgibt.
Schon in der Überschrift klingt es dramatisch:
Larissa Krüger, dieselbe “Bild”-Autorin, die gestern auch schon die falschen 30.000 errechnet hat, schreibt (online hinter der Bezahlschranke):
Die staatlichen Leistungen für Asylbewerber sind im Jahr 2016 um 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen — obwohl die Zahl der Leistungsempfänger im gleichen Zeitraum von 974 551 auf 728 239 gesunken ist. (…)
Demnach zahlten Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2016 netto mehr als 9 Milliarden Euro (9,234 Milliarden) nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. 2015 waren es noch rund 5,2 Milliarden.
Krüger hat dann die 9,234 Milliarden Euro für 2016 durch die 728.239 Leistungsempfänger für 2016 geteilt und kommt zu dem Ergebnis:
Im Schnitt wurden laut den jetzt vorliegenden Zahlen 2016 pro Leistungsbezieher 12 680 Euro ausgegeben — etwas mehr als 1000 Euro/Monat.
Mehr als 1000 Euro pro Monat? Eine wunderbare Vorlage für all jene, die gern sagen: “Die Flüchtlinge kriegen hier alles, und wir kriegen nix!”
Nur sind die 12.680 Euro pro Jahr zu hoch angesetzt. Wie viel zu hoch, können wir nicht exakt beziffern, denn das Zahlenmaterial, das Larissa Krüger hier vorlegt, lässt die Rechnung gar nicht zu, die sie damit anstellt. Das war schon bei den falschen 30.000 verschwundenen abgelehnten Asylbewerbern so, und ist in diesem Fall auch so.
Erstmal zu den 9,234 Milliarden Euro. Da schreibt die “Bild”-Autorin selbst in ihrem Artikel:
Kosten seien zudem wegen Überlastung im Jahr 2015 erst für 2016 verbucht worden.
Ein Teil der 9,234 Milliarden Euro wurde also gar nicht 2016 für leistungsberechtigte Asylbewerber ausgegeben, sondern bereits 2015, aber erst 2016 verbucht. Die Zahl der Ausgaben für 2016 ist in der Statistik also zu hoch, die für 2015 zu niedrig. Die “regelrechte Explosion” der “Kosten für Asylbewerber” im Jahr 2016, die “Bild” in der Überschrift beschwört, ist schlicht und einfach auch auf Verwaltungsabläufe und einen Stau bei den Abrechnungen zurückzuführen.
Das Statistische Bundesamt schreibt in einer “Vorbemerkung” des Zahlenmaterials, mit dem Larissa Krüger arbeitet (PDF, Seite 5):
Eine nach § 3 Absatz 2 BstatG durchgeführte Qualitätsuntersuchung zeigt, dass die hohe Zunahme von Schutzsuchenden im Zeitraum August 2015 bis März 2016 und die damit verbundene Arbeitsbelastung in den Berichtsstellen, keine zeitgerechte Buchung von Ausgaben zuließen. Viele Ausgaben wurden daher erst (nachträglich) in 2016 verbucht. Die Statistik der Ausgaben und Einnahmen nach dem AsylbLG ist somit für das Jahr 2015 untererfasst und für 2016 übererfasst.
Und dann zu den 728.239 Leistungsempfängern. Diese Zahl stammt aus derselben Statistik (PDF, Seite 8: 728.239 Leistungsempfänger, Seite 23: 9,234 Milliarden Euro) des Statistischen Bundesamtes. Während sich die Ausgaben von 9,234 Milliarden Euro aber auf einen Zeitraum beziehen (das Jahr 2016, mit eingerechneten Ausgaben von 2015), handelt es sich bei der Anzahl der Leistungsempfänger um eine Zahl zu einem Stichtag, dem 31. Dezember 2016. All diejenigen, die in den Monaten Januar bis November 2016 irgendetwas vom Staat bezahlt bekommen haben, aber im Dezember 2016 nichts mehr, sind in dieser Zahl nicht berücksichtigt. Sie gibt also nicht alle Leistungsempfänger im Jahr 2016 an, für die die Milliarden von Euro ausgegeben wurden.
Larissa Krüger teilt eine zu hohe Zahl, die sich auf einen Zeitraum bezieht, durch eine zu niedrige Zahl, die sich auf einen Stichtag bezieht. Das Ergebnis kann nicht sauber sein.
Deswegen schreibt das Statistische Bundesamt in der bereits erwähnten “Vorbermerkung” auch:
Für das Berichtsjahr 2016 wurde festgestellt, dass trotz Rückgangs der Empfängerzahlen, die Ausgaben nach dem AsylbLG stark gestiegen sind. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist jedoch zu beachten, dass die Statistiken der Empfänger von Leistungen nach dem AsylbLG und die Statistik der Ausgaben und Einnahmen nach dem AsylbLG nicht unmittelbar vergleichbar sind. So werden die Ausgaben und Einnahmen für das gesamte Berichtsjahr, die Empfänger jedoch zum Stichtag 31.12. erfasst. Eine Berechnung der pro Kopf Ausgaben ist somit nur eingeschränkt möglich und kann nur einen Annährungswert darstellen.
Auf Nachfrage sagte man uns beim Statistische Bundesamt, dass man Larissa Krüger explizit mitgeteilt habe, dass das Berechnen eines Pro-Kopf-Wertes mit diesem Zahlenmaterial keinen Sinn mache. Die “Bild”-Autorin hat es dann trotzdem getan.
1. Mathias Döpfner eröffnet “Dialog” mit einer Lüge (uebermedien.de, Stefan Niggemeier)
Mathias Döpfner, der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, hat öffentlich-rechtliche Medien als “Staatspresse” bezeichnet, will dies aber nicht so gesagt, geschweige denn gemeint haben. Stattdessen spricht er nun von einem “Konjunktiv-Szenario”, das böswillig missverstanden werde. Stefan Niggemeier hat die entsprechenden Textpassagen rausgesucht und kommt zu einem anderen Ergebnis: “Wer das sagt, ist nicht “böswillig” und hat nichts “missverstanden”, sondern gibt Döpfners Position korrekt wieder. Seine Empörung darüber, dass man ihm das vorhält, ist Heuchelei. Und basiert auf einer Lüge.”
2. Servus TV in Österreich: Rise Like A Phoenix (dwdl.de, Timo Neumeier)
Vor gar nicht langer Zeit sah es noch so aus, als würde der österreichische Fernsehsender “Servus TV” dichtgemacht werden: Als Mitarbeiter des Senders einen Betriebsrat gründen wollten, sah Senderchef und “Red Bull”-Boss Mateschitz rot und kündigte die Schließung an. Eineinhalb Jahre später fährt der Sender Quotenrekorde in Österreich ein und zeigt erstmals eine eigenproduzierte Serie. (“In “Trakehnerblut” geht es um die junge Alexandra, die in Wien lebt und unerwartet Alleinerbin des Trakehner-Gestüts Hochstetten wird.”)
3. Ein neuer Player auf dem Podcast-Markt? (deutschlandfunk.de, Sandro Schroeder & Brigitte Baetz, Audio, 5:10 Minuten)
“Amazon”-Tochter “Audible” will auch vom Podcastboom profitieren und hat gestern gleich 22 neue Produktionen vorgestellt. Es sind jedoch keine klassischen Podcasts, denn statt über iTunes und Podcast-Apps sind die Folgen nur über “Audible” abrufbar. Und dazu muss der Nutzer ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Der “Deutschlandfunk” hat sich mit Sandro Schroeder, der auch den Podcast-Newsletter herausgibt, über den Vorstoß des Branchenriesen unterhalten.
4. Das AfD-Dilemma (journalist-magazin.de, Michael Kraske)
Nach dem Einzug der AfD in den Bundestag wird immer noch über die Frage gestritten, ob die Medien mitgeholfen haben, die Partei groß zu machen. Der Journalist und Autor Michael Kraske ist dieser Frage in einem längeren Lesestück nachgegangen. Einen Königsweg sieht Kraske nicht, wohl aber sinnvolle Korrekturen: “Guter Journalismus über die AfD hat wie sonst auch unbequem zu sein, ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten. Vielleicht ist das im Zeitalter des weltweiten Rechtsrucks thematisch die wichtigste und zugleich schwierigste Aufgabe: mit Berichten, Reportagen und Kommentaren zu zeigen, dass Rassismus und völkischer Nationalismus eben nicht normal sind. Dass sie keine Probleme lösen, sondern furchtbare neue schaffen, die altbekannt sind.”
5. Hallo, wir sind auch da (taz.de, Daniel Bouhs)
“Buzzfeed Deutschland” will sich im Nachrichtenbereich etablieren und hat dazu ein eigenes News-Team aufgebaut. Nun hat man sich nach dem Mitgründer des gemeinnützigen Recherchebüros “Correctiv” Daniel Drepper auch Marcus Engert an Bord geholt, den Co-Gründer des Onlineradios detektor.fm. Daniel Bouhs hat die Personalie eingeordnet. Dabei geht es auch um die Ausrichtung des Portals und mögliche Allianzen.
6. Trump Twitter account shut down by employee on last day of work (theguardian.com, Olivia Solon)
Ein Twitter-Mitarbeiter hat an seinem letzten Arbeitstag offenbar kurz vor dem Löschen des Bürolichts auch den Twitter-Account von Donald Trump ausgeknipst. Es hat elf Minuten gedauert, bis die Alarmglocken angingen und das Konto wieder hergestellt wurde. (Manche bezeichnen diese Minuten als die schönsten der bereits Monate andauernden Amtszeit Trumps.)
Wir hatten ja gestern bereits geschrieben, dass wir Zweifel haben, ob bei den “Bild”-Leuten überhaupt irgendetwas ankommt. Heute zeigt sich einmal mehr: Nein, kommt es nicht.
Es geht noch einmal um die heutige “Bild”-Titelgeschichte. Vorhin haben wir hier im Blog aufgeschrieben, dass die Autorin Larissa Krüger Zahlen völlig falsch einsetzt und damit zum viel zu hohen Ergebnis kommt, dass 30.000 abgelehnte Asylbewerber verschwunden seien. Wendet man die Zahlen, die Krüger nutzt, richtig an, sind es eher 3000, vermutlich sogar noch weniger.
Bei Twitter auf diesen Fehler angesprochen, schreibt Ralf Schuler, Leiter des “Bild”-Parlamentsbüros:
Die vermeintliche Bestätigung durch Kanzleramtsminister Peter Altmaier gibt es jetzt bereits bei Bild.de. Und es ist ganz bestimmt keine vollumfängliche Bestätigung der “Bild”-Geschichte von heute, auch wenn Bild.de das in der Dachzeile weismachen will:
Die Redaktion wiederholt noch einmal dieselbe falsche Zahl von 30.000 abgelehnten Asylbewerbern, was sie nicht richtiger macht, und zitiert dann Altmaier:
BILD fragte im Kanzleramt nach, wollte von Angela Merkels Kanzleramtsminister wissen, wie so etwas entstehen kann. Und Peter Altmaier bestätigte den BILD-Bericht zu den verschwundenen Flüchtlingen.
Seine Antwort: “Bislang weiß niemand genau, wie viele Asylsuchende Deutschland und Europa wieder verlassen haben, ohne sich abgemeldet zu haben oder vielleicht in die Schwarzarbeit abgetaucht sind.”
Zusätzlich “hat vermutlich noch eine erhebliche Zahl an Personen unabhängig von staatlichen Maßnahmen freiwillig das Land verlassen, die in keiner Statistik auftauchen”, so Altmaier.
“Bild” schreibt: 30.000 sind verschwunden.
Altmaier sagt: Niemand weiß, wie viele verschwunden sind.
Bild.de schreibt: Altmaier bestätigt “Bild”.
Tja.
Wie fatal eine falsche Schlagzeile auf der “Bild”-Titelseite ist, zeigen nicht nur die Reaktionen von rechten Scharfmachern, die diese gern aufgreifen, sondern auch die Reaktionen von Politikern. Sie glauben “Bild” den Unsinn einfach und plappern ihn nach.
Im Bild.de-Artikel kommen verschiedene Parlamentarier zu Wort. Es ist zum Heulen:
Der BILD-Bericht über die rund 30 000 verschwundenen Flüchtlinge hatte bei Politikern Entsetzung und Empörung ausgelöst — die Opposition sprach sogar von „Staatsversagen“. FDP und CSU forderten Zentren für Ausreisepflichtige, “aus denen denen das Entweichen unmöglich ist”.
Wolfgang Kubicki fordert aufgrund des “Bild”-Berichts zum Beispiel spezielle “Abschiebeeinrichtungen”:
FDP-Vize Wolfgang Kubicki zu BILD: “Ob 30 000 oder nur 20 000 Menschen, die unser Land verlassen müssen, verschwunden sind, ist völlig egal. Dass sowas überhaupt möglich ist, straft die Aussage lügen, in unserem Staat würden die Behörden die Sicherheit bestmöglich gewährleisten.”
Seine Forderung: “Wir brauchen dringend Abschiebeeinrichtungen, aus denen das Entweichen unmöglich ist.”
“Ob 30 000 oder nur 20 000 Menschen” ist also egal. Und nur 3000?
Und auch Burkhard Lischka übernimmt einfach die falschen 30 000:
Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka: “30 000 Menschen können nicht einfach verschwinden. Es ist allerdings ein dramatischer Kontrollverlust, wenn die zuständigen Behörden keine Ahnung haben, wo sie sind. Mich wundert nicht, dass solche Zustände immer wieder im Bereich von Innenminister Thomas de Maizière zu finden sind. Er war es doch, der in den letzten Monaten etwa 3 000 Stellen beim BAMF abgebaut hat.”
Wenn man einen Fehler gemacht hat, ist das beste Wort “Entschuldigung”.
Ja. Oder einfach so tun, als hätte man keinen Fehler gemacht.
Nachtrag, 4. November: Trotz der vermeintlichen Bestätigung aus dem Bundeskanzleramt schreibt nun auch die “Bild”-Zeitung, dass die Zahl von 30.000 nicht richtig war.
Es ist noch gar nicht so lange her, da wollte sich die “Bild”-Redaktion als Speerspitze der deutschen Willkommenskultur inszenieren. Den Slogan “Wir helfen” ließ sie damals Politiker auf Pappschildern hochhalten und Fußballprofis auf deren Ärmeln tragen.
Es ist noch gar nicht so lange her, aber es hat sich seitdem viel geändert. Auch und vor allem ist die Berichterstattung von “Bild” und Bild.de über Flüchtlinge und Asylbewerber eine ganz anderegeworden. Die “Bild”-Medien meinen, sie seien nur ehrlich, sprächen nur Wahrheiten aus und Probleme an. Aber das ist falsch. “Bild” und Bild.de bringen immer wieder auch völlig falsche Informationen und Zahlen in Umlauf. Heute etwa mit dieser Titelgeschichte:
Schon im Anreißer auf Seite 1 klingt es dramatisch:
Neuer, unfassbarer Behördenskandal: Von gut 30 000 abgelehnten, sofort ausreisepflichtigen Asylbewerbern wissen die Behörden nicht, wo sie stecken. Zum Teil haben sie Deutschland wohl einfach verlassen — oder sind hier untergetaucht.
Auf Seite 2 breitet Autorin Larissa Krüger den “ABTAUCH-SKANDAL” dann so richtig aus:
Das darf doch nicht wahr sein. BILD deckt die nächste Behörden-Panne im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise auf.
Regierung und Behörden wissen nicht, wo gut 30 000 abgelehnte und vollziehbar ausreisepflichtige Asylbewerber derzeit sind.
In Deutschland — warum auch immer — untergetaucht? Außer Landes? Keine Ahnung!
Nur: “Bild” deckt hier gar nichts auf. Außer die eigene Ahnungslosigkeit und die eigene Unfähigkeit, die richtigen Zahlen rauszusuchen.
Krüger schreibt:
Die Fakten: Laut Bundesregierung waren Ende Dezember 2016 genau 54 437 Personen vollziehbar ausreisepflichtig (inzwischen sind es rund 65 000). Aber laut Statistischem Bundesamt bezogen im Jahr 2016 nur 23 617 dieser Personen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Über den Verbleib des Restes von 30 820 Personen (Stichtag 31.12.2016) haben die Behörden und Statistiker KEINE Informationen.
Die zwei Zahlen von der Bundesregierung beziehungsweise dem Statistischen Bundesamt mögen stimmen. Aber sie passen nicht zueinander. Denn die 54.437 vollziehbar ausreisepflichtigen Personen, die die Bundesregierung nennt, sind nicht nur Asylbewerber, sondern auch andere Ausländer, die ausreisepflichtig sind, zum Beispiel Urlauber mit abgelaufenen Visa. Diese Gruppe ist — Überraschung — gar nicht in der Lage, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu bekommen, und kann daher auch nicht in den Zahlen des Statistischen Bundesamts auftauchen (oder dort fehlen).
Und es sind nicht nur ein paar wenige visalose Urlauber, die Larissa Krüger in ihrer Apfel-Birnen-Rechnung übersieht. Das Bundesinnenministerium schreibt uns in einer Stellungnahme zum heutigen “Bild”-Bericht:
Die Differenz zwischen der Zahl der Leistungsberechtigten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und der Zahl der im Ausländerzentralregister (AZR) erfassten ausreisepflichtigen Ausländer ohne Duldung lässt nicht den Schluss zu, dass sich die genannte Personengruppe allein aus abgelehnten Asylbewerbern zusammensetzt.
So verkennt der Artikel schon grundsätzlich, dass es sich überhaupt nur bei etwa 49 % aller im AZR als ausreisepflichtig registrierten Ausländer um Personen handelt, zu denen auch die Ablehnung eines Asylantrages im AZR eingetragen ist.
51 Prozent der Personen, die Krüger in ihre Asylrechnung einbezieht, gehören dort überhaupt nicht rein, weil sie nicht abgelehnte Asylbewerber sind, sondern beispielsweise Urlauber ohne Visa. Das heißt: Statt mit 54.437 Personen müsste die “Bild”-Autorin mit 26.674 Personen rechnen. Diese Zahl passt auch viel besser zu der Statistik, die das Statistische Bundesamt heute rausgegeben hat und nach der 28.000 Schutzsuchende am Stichtag 31. Dezember 2016 vollziehbar ausreisepflichtig waren.
Statt um 30.820 geht es also lediglich um 3057* Personen. Und auch das dürfte noch nicht die endgültige Anzahl “spurlos verschwundener” abgelehnter Asylbewerber sein, wie “Bild” sie nennt. Denn nicht alle ausreisepflichtigen abgelehnten Asylbewerber beziehen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Wenn der Betroffene etwa selbst über ein ausreichendes Vermögen verfügt, oder Angehörige zum Unterhalt verpflichtet sind, tauchen diese Personen nicht in der Statistik auf, die Larissa Krüger herangezogen hat.
Dazu kommt, dass auch die Verantwortlichen im Statistischen Bundesamt sagen, dass ihre Zahl, die Krüger für die Rechnung genutzt hat, dafür nicht taugt. Gudula Geuther vom “Deutschlandfunk” hat mit ihnen gesprochen (Audio, 2:57 Minuten). So notieren zum Beispiel die Kommunen, die die Gelder auch an die ausreisepflichtigen abgelehnten Asylbewerber auszahlen, nicht immer deren genauen aufenthaltsrechtlichen Status dazu. Die Zahl der 23.617 ausreisepflichtigen Leistungsempfänger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz dürfte tatsächlich also noch mal etwas höher sein, was die Differenz noch mal etwas kleiner werden lassen dürfte als 3057.
Oder in Kurzform und ohne die vielen Zahlen und Rechnungen: Die heutige Schlagzeile von “Bild” ist kompletter Unsinn, auf wenn die Kollegen von Larissa Krüger das Zahlenwirrwarr für eine “tolle Recherche” halten.
Krügers Geschichte hat bereits eine ordentliche Populisten- und Hetzerrunde gedreht. Bei Bild.de ist sie hinter der Bezahlschranke gestartet …
… von dort aus in Facebook-Gruppen wie dem “Viktor Orban Fanclub Deutschland” gelandet …
… und bei faktenfeindlichen Anheizern wie Claus Strunz …
… und David Berger:
“Wir helfen”, haben “Bild” und Bild.de mal behauptet. Heute helfen sie vor allem rechten und noch rechteren Gruppen mit Vorlagen für deren Stimmungsmache.
*Nachtrag, 18:46 Uhr: Durch einen Rechenfehler unsererseits war in einer früheren Version von 4146 Personen die Rede. Tatsächlich ist die Differenz zwischen der “Bild”-Zahl und der Zahl, die die Statistiken wirklich hergeben, noch größer.
Nachtrag, 22:14 Uhr: Die Geschichte geht weiter: Bild.de behauptet nun, Kanzleramtschef Peter Altmaier bestätige den “Bild”-Bericht. Dabei sagt Altmaier nur, dass niemand wisse, wie viele abgelehnte Asylbewerber verschwunden sind.
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1. Das gefährliche Raunen (zeit.de, Bernhard Pörksen)
Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Auf “Zeit Online” macht er sich Gedanken über die zunehmende Polarisierung und einen sich über den Medien ausbreitenden Generalverdacht: “Medienkritik und Medienskepsis machen, gerade in einer Zeit, in der Falschmeldungen durch die sozialen Netzwerke wirbeln und Desinformation mächtiger wird, idealerweise alle Beteiligten ein Stück mündiger, klüger und wacher. Aber gegenwärtig werden die Debatten über Gegenwart und Zukunft von ARD und ZDF und des Journalismus zunehmend zu ideologischen Grabenkämpfen und zum Spielfeld für populistische Forderungen; dies eben nicht, wie traditionell üblich und historisch erwartbar, am äußersten rechten oder linken Rand, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft.”
2. Nach der Böhmermann-Wutrede: Warum der digitale Boulevard von Bento, Watson, Vice & Co. besser ist als sein Ruf (meedia.de, Stefan Winterbauer)
Anlässlich Jan Böhmermanns vernichtendem “Bento”-Verriss von letzter Woche stellt Stefan Winterbauer auf “Meedia” die Frage, was von den jungen, auf Unterhaltung getrimmten Websites wie “Bento”, “Buzzfeed”, “Noizz”, “Watson” oder “Vice” zu halten sei. Winterbauer sieht sowohl Kritikpunkte als auch Lobenswertes und spricht sich fürs Differenzieren aus: “Womit manche Kritiker offenbar nicht klarkommen ist, dass in der Welt der reinen Digitalmedien beides nebeneinander existiert: das haarsträubend Banale und das werthaltig Intelligente.”
3. Welche Bilder soll die Tagesschau zeigen? (blog.tagesschau.de, Kai Gniffke)
“ARD aktuell”-Chef Kai Gniffke legt im Blog der “Tagesschau” dar, wie schwierig die Dokumentation von menschlichem Leid sei. Konkreter Anlass sind Bilder von unterernährten Kindern, die in einem “Tagesthemen”-Bericht über die Hungersnot in Syrien zu sehen waren. Bilder, auf deren Ausstrahlung man seiner Meinung nach hätte verzichten sollen: “Für mein Gefühl (ich sage ausdrücklich Gefühl) war dieses Bild zu grausam. Heute wissen wir, dass das unterernährte Kind gestorben ist. Deshalb finde ich heute — und hinterher ist man immer schlauer — dass wir dieses Bild auch bei Facebook nicht hätten posten sollen.”
4. Medien-Oligopole im Griff der “Colonels” (reporter-ohne-grenzen.de)
“Reporter ohne Grenzen” hat einen interessanten Hintergrundbericht über die brasilianische Medienlandschaft veröffentlicht. Dort hätten einige Großgrundbesitzer-Dynastien (die sogenannten “Colonels”) ihre Macht längst auch auf die Medien ausgeweitet. Dem Bericht liegt eine viermonatige Recherche im Rahmen des weltweiten Projekts “Media Ownership Monitor” von “Reporter ohne Grenzen” und der brasilianischen Nichtregierungsorganisation “Intervozes” zugrunde.
5. Hello, world: this is WikiTribune (beta.wikitribune.com, Jimmy Wales)
“Hello, world” lauteten die ersten Worte von Jimmy Wales auf der von ihm im Jahr 2001 gegründeten Plattform “Wikipedia”. Sechzehn Jahre später folgt von Wales ein “Hello, world: this is WikiTribune”. In seinem Begrüßungspost erklärt er das neue Vorhaben: “My goals are pretty easy to understand, but grand in scope (more fun that way, eh?): to build a global, multilingual, high quality, neutral news service.”
6. “Techniker ist informiert”: Hinter der viralsten Tür Deutschlands steckt eine große Lüge (motherboard.vice.com, Dennis Kogel)
Vor drei Jahren ging an der Uni Mainz eine Tür kaputt, was ungeahnte Folgen hatte: Der unscheinbarer Zettel mit der Botschaft “Defekt — Techniker ist informiert” löste eine Meme-Welle sondergleichen aus. Dennis Kogel hat dem Vorgang nochmal hinterher recherchiert und dabei einige interessante Dinge festgestellt.