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medienlese – der Wochenrückblick

Lieblingsfeind Springer, falsche Lottozahlen, Schweizer Wochen.

Basha Mika, Chefredakteurin der taz, stand in Berlin auf dem Dach eines hohen Hauses und zeigte mit dem Finger auf ein anderes hohes Haus. Sie sagte: “Da zum Beispiel haben wir unseren Lieblingsfeind deutlich zu erkennen und wir haben ihn immer im Blick – Springer”. Sie freute sich über den “Treppenwitz der Geschichte”, dass nach der Umbenennung der Kochstrasse in die Rudi-Dutschke-Strasse die kleine Axel-Springer-Strasse auf die grosse Rudi-Dutschke-Strasse führen wird.

Der Tages-Anzeiger druckte die Lottozahlen von der Vorwoche ab und stürzte damit eine Zürcher Wirtin zuerst ins Glück, dann ins Unglück.

Rainald Goetz verweigerte der langjährigen Freundin der langjährigen Freundin eines langjährigen Freundes von Johnny Häusler ein Pfefferminzbonbon.
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Journalisten, umarmt die Blogger!
(fr-online.de, René Martens)
“Manche Experten sind angesichts des fortschreitenden Umbruchs auf dem Zeitschriften- und Zeitungsmarkt der Ansicht, ein paar Visionäre stünden der Branche nicht schlecht zu Gesicht.”

Wolfgang Büchner, Spiegel Online
(turi-2.blog.de, Video, 5:58 Minuten)
Ein Interview mit Wolfgang Büchner, seit Januar 2003 stellvertretender Chefredakteur von Spiegel Online.

Die Schweiz in 660 560 000 000 Pixeln
(nzz.ch, Kurt Haupt)
Jedes Stückchen Schweiz wird alle drei Jahre aus der Luft neu fotografiert. Internet-Firmen wie Search.ch oder Google nutzen diese Bilder für vielfältige Auskunftsdienste. Bei einer Flughöhe von zwei Kilometern lassen sich auch noch fussballgrosse Objekte erkennen.

Dürfen die das?
(zeit.de, Christian Fuchs und Judith Scholter)
Auf dem Internetportal spickmich.de bewerten Schüler ihre Lehrer – anonym. Manche Lehrer fühlen sich an den Pranger gestellt und klagen gegen die Webseite. Der nächste Gerichtstermin ist am 12. März. Vorher bat die ZEIT zum Streitgespräch.

Ärzte und Kliniken im Internet angeprangert
(welt.de, Claudia Liebram)
Im Internet können Nutzer Ärzte und Kliniken bewerten. Die sind nicht immer begeistert. “Arzt-Bewertungsportale halten oft nicht, was sie versprechen”, meint die Stiftung Gesundheit. Die Geschmähten lassen das nicht auf sich sitzen. Ein Portal zur Beurteilung von Kliniken fand sich jüngst vor Gericht wieder.

Keeping your job in journalism
(ojr.org, Robert Niles)
Competition is back in journalism, and many reporters are losing their jobs in the confusion. Here are some tips to help you avoid that end.

Hieb- und stichdurchlässig

Nicolaus Fest ist Mitglied der “Bild”-Chefredaktion und neuerdings auch Bild.de-Kolumnist.

In seiner Kolumne “Hieb- und stichfest schreibt er heute unter der Überschrift “Schlafe ruhig, Deutscher Presserat” (und erstaunlicherweise mit dem Begriff “hurriyet” in der Adresszeile) über die Berichterstattung “der türkischen Zeitungen wie Milliyet und Sabah” über den Häuserbrand in Ludwigshafen. Die hätten nämlich – “unwidersprochenen Übersetzungen in deutschen Medien zufolge” – u.a. über “Spuren von Neonazis” am Tatort spekuliert. Fest schreibt:

Vor allem aber wundert angesichts derart massiver Verletzungen aller journalistischer Grundregeln das Schweigen des Deutschen Presserats. (…) laut Beschwerdeordnung kann der Presserat auch aus eigenem Antrieb und unabhängig vom Vorliegen einer Beschwerde tätig werden.

Warum dann jetzt diese auffällige Ruhe?

Wenn es um angebliche Schleichwerbung geht oder um den Persönlichkeitsschutz krimineller islamistischer Ex-Kommandanten wie Khaled al-Masri, ist dem Presserat die öffentliche Selbstdarstellung ein hohes Anliegen. Aber in einem Fall an der Grenze zur Volksverhetzung, wo durch vorsätzlich falsche Berichterstattung Türken und Deutschen gegeneinander aufgebracht wurden, kommt – gar nichts.

Schlafe ruhig, Deutscher Presserat.

Holla, möchte man Fest da zurufen. Oder lieber: Moment mal!

Denn abgesehen davon, dass wir den Eindruck haben, es handele sich beim Presserat ohnehin um eine vergleichsweise verschlafene Instanz; mal abgesehen davon auch, dass Fest sich mit den Hinweisen auf “angebliche Schleichwerbung” und “Khaled al-Masri” zweifellos auf Presseratsrügen gegen “Bild” beziehen dürfte; und ganz abgesehen davon, dass sich “Bild” als meistgerügte Zeitung vermutlich vor Rügen kaum noch retten könnte, wenn der Presserat sich tatsächlich aus eigenem Antrieb alle journalistischen Fehlleistungen der “Bild”-Zeitung vorknöpfte – abgesehen davon also, haben wir einfach mal beim Presserat nachgefragt.

Und Presserats-Geschäftsführer Lutz Tillmanns sagt uns…

  • … erstens: Der Presserat werde “fast nie” von sich aus tätig, weil es innerhalb des Presserats (als zur Hälfte von den Verlegern getragenem Organ der freiwilligen Selbstkontrolle) “schwer kommunizierbar” sei, wenn man von sich aus “Beschwerden generieren” würde — und “das weiß auch Herr Fest”.
  • … zweitens: Zur Ludwigshafen-Berichterstattung türkischer Zeitungen “liegt bereits eine Eingabe vor”, mit der sich der Presserat befassen werde.
  • … und drittens: Es stehe der “Bild”-Zeitung ebenso wie Nicolaus Fest “selbstverständlich” frei, eine Beschwerde an den Presserat zu schreiben.

Hinweis in eigener Sache: “Bild” und die Axel Springer AG haben sich ja wiederholt beim Presserat darüber empört, dass BILDblog Beschwerden gegen “Bild” eingereicht hat. Am 12. März will das Plenum des Presserats darüber beraten. Mehr dazu hier.

Lange Nase, kleine Ohr’n

Diverse Medien und Nachrichtenagenturen aus verschiedenen Ländern berichten, dass die UBS-Bank eine Prognose zum Ausgang der Fußball-EM 2008 erstellt hat, nach der Tschechien Italien im Endspiel im Elfmeterschießen besiegen wird. Also werde Tschechien Europameister.

Bild.de hingegen berichtet, dass die UBS-Bank eine Prognose zum Ausgang der Fußball-EM 2008 erstellt hat, nach der Italien Tschechien im Endspiel im Elfmeterschießen besiegen wird. Also werde Italien Europameister – und drehe “uns”, so Bild.de, “wieder eine Lange Nase”.

Mit Dank an Alexander W. für den sachdienlichen Hinweis.

Nachtrag, 20.30 Uhr (mit Dank an Florian R.): In der offiziellen Pressemitteilungsmail der UBS lautet die Überschrift übrigens:

"UBS Wealth Management Research prognostiziert: Tschechien wird Europameister"

Auch bei den Moslems hat die Wurst zwei

Die “Bild”-Leser Michael E., Joachim R. und Manfred S., deren Leserbriefe “Bild” heute abdruckt, sind offenbar einigermaßen empört:

Und das liegt daran, dass sie vergangenen Sonnabend eine Geschichte in der “Bild”-Zeitung gelesen haben:

"Schweinerei! Junge bestraft, weil er Moslems Würstchen spendierte"
Muss ein Neunjähriger wissen, dass Muslime kein Schweinefleisch essen? Drittklässler Philipp aus Seelze (Niedersachsen) wusste es nicht. Deshalb gab er zwei muslimischen Klassenkameraden jeweils ein Cocktailwürstchen ab. Als die Jungen ihn fragten “Ist da Schweinefleisch drin?”, antwortete Philipp: “Ihr werdet daran schon nicht sterben …” Später erfuhren die muslimischen Kinder, das eben doch Schwein in den Würstchen war. (…) Der Vorfall landete bei der Grundschuldirektorin. Sie verdonnerte Phillip dazu, vor Schulbeginn den Pausenhof sauber zu machen. (…) Die Rechtfertigung der Landesschulbehörde: “Die Strafe sollte zum Nachdenken anleiten. Für Muslime ist das mit dem Schweinefleisch schlimm.”

Was die “Bild”-Leser Michael E., Joachim R. und Manfred S. nicht wissen: “Bild” erzählte ihnen nur eine Seite der Geschichte. Nämlich die Version, die offenbar die Mutter des neunjährigen Philipp (der jetzt angeblich “Angst vor Würstchen” hat) der “Bild”-Zeitung erzählte.

Um zu erfahren, wie die Direktorin der Grundschule den Vorfall darstellt, müsste man schon die “Leine Zeitung” lesen. Die berichtet nämlich heute über den Vorfall und hat, anders als “Bild”, auch die Version der Direktorin aufgeschrieben. Laut ihr ist der neunjährige Philipp schon “mehrfach negativ aufgefallen” und zeige sich “uneinsichtig”. Der Vorfall mit den Würstchen sei nur der Tropfen gewesen, der “das Fass zum Überlaufen brachte.” Die Sache mit den Würstchen habe sich anders abgespielt, als in “Bild” dargestellt:

Die Variante der Schule: Die Frage der Kinder, ob die Würstchen Schweinefleisch enthielten, habe [Philipp] verneint. Als seine Mitschüler die Würstchen gegessen hatten, habe er sie ausgelacht und sich lustig darüber gemacht, dass sie trotz ihres religiösen Verbots Schweinefleisch gegessen hätten. Die Mutter erzählt das anders. Sie sagt, ihr Sohn kenne das muslimische Gebot nicht. [Die Schulleiterin] dagegen sagt, dieses Thema begegne den Kindern im Schulalltag immer wieder. Sie schließt kindliche Naivität bei dem Neunjährigen aus.

Der religiöse Hintergrund sei im Übrigen unerheblich. “Es geht darum, dass sich der Junge über seine Mitschüler lustig gemacht hat”, sagte die Schulleiterin gegenüber der “Leine Zeitung”.

Wie gesagt, all das wussten die “Bild”-Leser nicht, als sie ihre Leserbriefe verfassten und an “Bild” schickten. Insofern mag ihre Empörung naheliegend sein.

“Bild” indes kannte offenbar beide Versionen. Jedenfalls teilt uns die Niedersächsische Schulbehörde auf Nachfrage mit, dass man “Bild” auch die Darstellung der Schulleiterin geschildert habe.

"Der Junge, der von der Schule bestraft wurde, weil er Moslems Würstchen spendierte: Ministerin schaltet sich ein!"Genützt hat es nichts. Eher im Gegenteil. Denn die “Bild”-Zeitung legt heute in ihrer Hannover-Ausgabe noch einmal nach. Einen erheblichen Teil der Seite 3 hat sie dem Thema gewidmet (siehe Ausriss), für die Darstellung der Schulleitung allerdings immer noch keinen Platz gefunden. Stattdessen hat “Bild” Elisabeth Heister-Neumann (Kultusministerin Niedersachsen), Aliou Sangaré (Chef eines Kulturvereins) und Ina Wunn (FDP-Politikerin und Religions- und Gesellschaftswissenschaftlerin) zu dem Fall befragt. Alle drei halten die Bestrafung des neunjährigen Philipp offenbar für überzogen.

Aliou Sangaré wird von “Bild” bedeutungsschwanger (“Sogar Moslems verteidigen Philipp”) mit den Worten zitiert: “Die Bestrafung ist nicht richtig. Der Junge hatte keine Ahnung, dass Muslime kein Schweinefleisch essen (…) Dieser Vorfall ist kontraproduktiv für die Integration von Moslems!” Uns gegenüber sagte er allerdings, dass er nur die “Bild”-Version der Geschichte kannte.

Elisabeth Heister-Neumann, so sagt uns ihre Büroleiterin, habe sich “auf Ansprache der ‘Bild’-Zeitung” dahingehend geäußert, dass sie sich über den Fall informieren wolle (“Bild”: “Ich werde das genau prüfen!”), ließ sich aber vorab schon mal zu der Aussage hinreißen, es könne von keinem Neunjährigen erwartet werden, “dass er religiös bedingte Ernährungsvorgaben fremder Religionsgemeinschaften” kenne. In unseren Worten: Auch ihr war die Darstellung der Schulleitung unbekannt.

Ina Wunn konnten wir leider noch nicht erreichen. Wir werden ihre Antwort selbstverständlich nachreichen, sobald wir wissen, ob wenigstens sie beide Versionen der Würstchen-Geschichte kannte, bevor sie der “Bild”-Zeitung sagte, ihrer Meinung nach sei das “eine überzogene Reaktion auf einen völlig normalen Vorgang”:

Auf das unbefangene kindliche Verhalten mit Strafe zu reagieren, zeige, so Prof. Wunn, “dass die Schulleitung nicht in der Lage ist, gelassen mit kultureller und religiöser Vielfalt umzu gehen”. Hier sei “mit vorauseilendem Gehorsam” reagiert worden.

Wir vermuten allerdings, dass Wunn genauso schlau war wie die “Bild”-Leser, die auf der Grundlage von “Bild”-Artikeln Leserbriefe verfassen oder sich ihre Meinung bilden. Nicht nur über Cocktailwürstchen an Grundschulen, sondern auch über die “schleichende Islamisierung” unserer Gesellschaft.

Mit Dank an Heiko R. für den Scan.

Mehr dazu hier und hier.

Kurz korrigiert (451)

Dass eine “Wetten dass..?”-Wette bei Bild.de von zwei Autoren als “beeindruckend” bezeichnet wird, während dieselben Autoren in einem (in Teilen identischen aber etwas längeren) Text in der “BamS” über dieselbe Wette schreiben, sie sei “nicht gerade unter die Haut” gegangen – geschenkt.

Darüber, dass Halle in Sachsen-Anhalt liegt (“BamS”) und nicht in Sachsen (Bild.de), sollte es allerdings keine zwei Meinungen geben:

"Halle/Saale – Gestern lud Entertainer Thomas Gottschalk (57) zum zweiten Mal aus Sachsen zur Wettschlacht ein – und schlug vorher selbst verbal zu."

Mit Dank an die zahlreichen Hinweisgeber.

Paul C. Martins Wirtschafts-Koldummne

Beginnen wir mit einer kleinen Denksportaufgabe. Die “Wirtschaftswoche” hat ein Interview mit Jürgen Stark geführt und für alle, die ihn nicht kennen, dazu geschrieben:

Stark, 59, ist seit Juni 2006 Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, wo er den Posten des Chefvolkswirts bekleidet. Zuvor war der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Vize-Präsident der Deutschen Bundesbank.

Frage: Welche Position bekleidet Jürgen Stark heute?

 

 

 

Nicht spicken!

 

 

 

 

Ja, Herr “Bild”-Kolumnist Paul C. Martin?

Bundesbank-Vize

Bitte?

Öhm: Nee.

Gravierender ist allerdings, dass Jürgen Stark von Paul C. Martin als Kronzeuge für seine These missbraucht wird, dass Deutschland mit Stagflation, und sogar STAGFLATION rechnen muss (eine Mischung aus stagnierender Wirtschaft und steigenden Preisen). Paul C. Martin hat sich für seinen Artikel zum Thema ein paar passende Zitatbrocken aus dem “Wirtschaftswoche”-Interview herausgebrochen und unpassende einfach weggelassen. Stark sagt nämlich ausdrücklich (und die “Wirtschaftswoche” hebt das extra hervor):

Von einer Stagflation sind wir noch weit entfernt.

Über die Inflation zitiert “Bild” Stark mit dem Satz:

“Dieses Phänomen könnte sich als hartnäckiger erweisen, als wir es noch Ende vergangenen Jahres vermutet hatten.”

Dass Stark unmittelbar zuvor gesagt hatte, die Inflation sei nur “ein temporäres Phänomen”, ignoriert Martin sicherheitshalber, um sein apokalyptisches Szenario nicht unnötig zu relativieren. Vielleicht hat er aber auch das überlesen, so flüchtig wie er über alle anderen Fakten hinweggegangen ist. Über die Entwicklung der Inflation in China schreibt er:

In einem einzigen Monat stiegen die China-Preise für Nahrungsmittel um sagenhafte 7,1 Prozent (Januar).

Das ist gleich doppelt falsch. Es ist natürlich nicht die Steigerung in einem Monat, sondern in zwölf (Januar 2008 gegenüber Januar 2007). Und es ist nicht die Preissteigerung bei Nahrungsmitteln, sondern den Verbraucherpreisen insgesamt. Die Agentur Reuters hatte geschrieben:

Die Verbraucherpreise in China sind im Januar so stark gestiegen wie seit elf Jahren nicht mehr. Der Anstieg auf Jahressicht von 7,1 Prozent sei vor allem auf drastisch verteuerte Nahrungsmittel zurückzuführen, teilte das Nationale Statistikamt am Dienstag mit.

Das war wohl zu kompliziert, für Paul C. Martin.

Vielen Dank an Han Delong!

Nachtrag, 28.2.2008: Inzwischen ist Paul C. Martins Kronzeuge immerhin vom “Bundesbank-Vize” zum “Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank” befördert worden. Die anderen Fehler und Fehlinterpretationen wurden jedoch unkorrigiert stehen gelassen.

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Peinlich für “OK!”: Altes Interview als neu verkauft
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Diese Peinlichkeit hätte nicht passieren dürfen – und in der dritten Ausgabe des gerade erst in Deutschland gestarteten Klatschblatt “OK!” erst recht nicht: Ein Interview mit Hollywood-Schauspieler Joaquin Phoenix ist vor einem Monat schon einmal erschienen. Fast wortgleich im Kulturmagazin “U_mag”. Das Medienmagazin DWDL.de dokumentiert die beiden veröffentlichten Interviews im Wortlaut.

Die taz sagt, wie: So hacken Sie Ihr iPhone
(taz.de, Dieter Grönling)
Sie haben so ein iSpielzeug? Oder nicht, weil der Vertrag so viel kostet? Das Telefon ist ganz einfach zu hacken. Mit einem simplen Mausklick. Wir sagen, wie.

Keine Priorität
(bilanz.ch, Stefan Barmettler)
Bis das iPhone in der Schweiz offiziell zu kaufen ist, wird es noch Monate dauern – Hintergründe einer vertrackten Lancierung.

wieviele millionen warens denn nun, ?weltwoche??
(benkoe.ch, Thomas Benkö)
Die Weltwoche ist sich uneinig über den Betrag, der vom Bundesnachrichtendienst für die DVD mit den Steuerdaten bezahlt wurde.

«Kassensturz beleidigt die Intelligenz des Konsumenten»
(presseverein.ch)
Auch im Forum der SF-Sendung Kassensturz äussern sich User unzufrieden über einen Beitrag: «Erstens beleidigt der Kassensturz mit seinem Beitrag die Intelligenz des Konsumenten. Zweitens ist es wieder mal typisch: Denn wenn die Krebsliga die Spots mit echten krebskranken Kindern gedreht hätte, hätte Herr Schmezer als Erster gegen die “Pietätlosigkeit” der Macher gegeifert.»

“BILDblog ist die kleine Laus im Pelz des großen Muttertiers”
(achgut.com, Hendryk M. Broder)
“Man muss BILD nicht lesen. Echte Genießer tun es aber in einem BILDblog-Sweat-Shirt zu 26.9o über einem BILDblog-T-Shirt zu 14.9o mit einer BILDblog-Strickmütze auf dem Kopf zu 12.- Euro.”

Müller-Vogg verharmlost Steuerhinterziehung

"Gregor Gysi kann sich nicht so gut erinnern"

Unter dieser Überschrift schreibt “Bild”-Kolumnist Hugo Müller-Vogg (der schon gestern fand, “SED/PDS soll vor der eigenen Tür kehren”) darüber, dass die Linke “auf Wolke sieben” schwebe wegen jüngster Umfrageergebnisse. Die “geben ihr bundesweit 12 Prozent”, und in Hamburg, wo am kommenden Sonntag gewählt wird, “winkt der Einzug ins zehnte Landesparlament”.

Grund genug für Müller-Vogg, Gregor Gysi mit Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel zu vergleichen, dem vorgeworfen wird, eine Million Euro an Steuern hinterzogen zu haben, indem er Teile seines Vermögens in eine Stiftung nach Liechtenstein verschob. Und was hat Gysi nun wieder Schlimmes angestellt, werden Sie sich vielleicht fragen? Er “nennt die Entdeckung der Schwarzgeldkonten ‘Offenbarungseid der reichen Eliten'”. Und Müller-Vogg meint dazu:

Seinen eigenen Offenbarungseid hat Gysi freilich 2002 geleistet, als er in der Bonusmeilen-Affäre vom Amt des Berliner Wirtschaftssenators zurücktrat. Gleich neun private Flüge hatte der damalige PDS-Bundestags-Abgeordnete auf Kosten des Steuerzahlers gebucht: (…). Öffentlich räumte Gysi damals seinen Fehler ein. “Sicherlich kein dramatischer Vorgang”, redete er gleichzeitig die Affäre schön. “Sicherlich kein dramatischer Vorgang”, das könnte auch Klaus Zumwinkel gedacht haben, als er einen Teil seines Vermögens nach Liechtenstein verschob.

Gysis Rücktritt
Gregor Gysi gab Ende Juli 2002 zu, in den Jahren 2000 und 2001 Bonusmeilen privat genutzt zu haben, “insbesondere für meine Angehörigen”. Damit habe er einen Fehler begangen, “den ich mir nicht verzeihen will” und der ihm gezeigt habe, “dass ich mich entfernt habe von meinen Wählerinnen und Wählern, dass ich begonnen habe, Privilegien als Selbstverständlichkeit hinzunehmen, (…) dass ich dabei bin, so zu werden, wie ich nicht werden wollte, verbunden mit einem Verlust an Ansehen und Glaubwürdigkeit.” Die Tatsache, dass nicht einmal Vertreter der Berliner Opposition seinen Rücktritt forderten, habe ihm erleichtert, eine “selbstbestimmte Entscheidung” zu treffen.

Nun mag man ja die private Nutzung von dienstlich erworbenen Bonus-Meilen durch Abgeordnete für verwerflich halten. Diesen Vorgang aber mit schwerer Steuerhinterziehung auf eine Stufe zu stellen, ist ähnlich gewagt, wie schweren Diebstahl dem Falschparken gleichzusetzen.

Steuerhinterziehung gilt Müller-Vogg Manchem zwar offenbar als Kavaliersdelikt, tatsächlich handelt es sich aber um eine Straftat, die in besonders schweren Fällen (und um einen solchen würde es sich bei Zumwinkel wohl handeln) mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren bestraft werden kann. Die private Nutzung von dienstlich erworbenen Bonus-Meilen hingegen verstößt (nur) gegen Richtlinien des Bundestages.

Deshalb wurde Gysis Rücktritt im Jahr 2002 auch von vielen Politikern (nicht nur von SPD und Linkspartei) als überzogen beurteilt. Der Berliner FDP-Vorsitzende Günter Rexrodt vermutete damals in der “FAZ”, die Bonusmeilen-Affäre sei nur ein Vorwand für dessen Rücktritt gewesen. Der damalige Kanzlerkandidat der Union, Edmund Stoiber, sagte, Gysis Rücktritt sei zwar ein “konsequenter Schritt”, ob er jedoch angemessen sei, müsse er selbst beurteilen. Nicht mal die Berliner Opposition hatte Gysis Rücktritt gefordert. Der damalige Vorsitzende der Berliner Unions-Fraktion, Frank Steffel sagte, er wolle nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.

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Wir über uns
(dirkvongehlen.de)
Dirk von Gehlen analysiert die Impressen deutscher Online-Portale.

Onlinejournalismus 2008
(iwkoeln.de)
Der Onlinejournalismus in Deutschland führt in weiten Teilen ein stiefmütterliches Dasein. Wenn Printjournalisten über ihre Kollegen von den Internetablegern sprechen, ist oft von den “armen Verwandten” die Rede. Die Umfrage des Medienspiegels bei 46 Onlineredaktionen von Tageszeitungen bestätigt dieses Bild.

Gute Kommunikationsstrategie: Ehrlichkeit
(neuegegenwart.de, Björn Brückerhoff)
Interview mit dem Public Relations-Professor Dr. Thomas Pleil.

Einsamkeit gebiert Götter und personifizierte Geräte
(telepolis.de, Florian Rötzer)
Wer sich einsam fühlt, so eine Studie, versucht, seine Umwelt zu beleben und zu vermenschlichen.

Suchmaschine: ‘Die Welt ist eine Google’
(news.at/profil, Sebastian Hofer)
Die Suchmaschine Google kontrolliert das Internet, die Online-Werbebranche und die Art, wie wir die Welt sehen. Das ist aber erst der Anfang. Und wo ist Microsoft?

Postchef Zumwinkel: Es gilt die Unschuldsvermutung
(spreegurke.twoday.net, Ursula Pidun)
“Die rigorose Vorverurteilung des Postchefs Zumwinkel ist vermutlich der abenteuerlich inszenierten und medial durchgestylten Durchsuchungsaktion zu verdanken, die im Morgengrauen des vergangenen Donnerstag stattgefunden hat. Selbstverständlich war “rein zufällig” um Punkt sieben Uhr die Presse zur Stelle, als die Villa des Postchefs von der Bochumer Staatsanwaltschaft mit der Begründung des Verdachts der Steuerhinterziehung durchsucht wurde.”

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