Pervers

Schlägt man im Wörterbuch der deutschen Sprache den Begriff “pervers” nach, findet man dies:

per|vers [Adj. , –er, am perversesten] 1 widernatürlich, geschlechtlich unnormal empfindend 2 [ugs.] unnatürlich; er hat eine ~e Freude am Boxen 3 [ugs.] abscheulich, gemein, unerträglich; faule Eier stinken p. [lat . perversus “verkehrt, umgedreht”, zu pervertere “umkehren, umstürzen, verderben”, per… “ganz, völlig” und vertere “wenden”]

Bezieht man sich auf die dritte, umgangssprachliche Bedeutung, dann ist sicherlich jeder Mörder pervers, nämlich abscheulich. Dann müsste man das allerdings so wenig hinschreiben, wie bei einem Schimmel die Tatsache, dass er weiß ist. Für “Bild” aber ist der mutmaßliche Mörder von Moshammer nicht einfach ein “Mörder”, er ist ein “perverser Mörder”. Und so sieht das aus:

Weil im zugehörigen Artikel keineswegs davon die Rede ist, dass sich der Täter in irgendeiner Weise sexuelle Befriedigung durch die Tat verschaffte, gibt es nun drei Möglichkeiten, warum “Bild” diesen Mörder “pervers” findet:

1.) Er ist pervers, weil er Asylant ist.
2.) Er ist pervers, weil er Pornos guckt.
3.) Er ist pervers, weil er viel Geld für Sex nimmt.

Ach, und eine weitere gibt es natürlich noch:

4.) Er ist pervers, weil “Bild” das Wort “Mörder” so inflationär gebraucht, dass es für sich allein gar nicht mehr richtig schlimm wirkt. Und die Begriffe “Bestie” und “Monster” sind ja im Moment schon von einem anderen mutmaßlichen Mörder belegt.

Gibt es ein Nazi-Gen in der “Bild”-Redaktion?

Machen wir’s kurz: Wer hat in den vergangenen Tagen nicht über Prinz Harry berichtet, nachdem er ausgerechnet in einem Nazi-Kostüm auf einem Kostümfest erschien und die britische Zeitung “The Sun” darüber berichtet hatte? Die US-Boulevardzeitung “New York Post” schrieb daraufhin:

“Harry wore the attire of a member of Nazi Gen. Erwin Rommel’s infamous Afrika Korps, The Sun newspaper in London reports.”

Nur so als Beispiel. Denn natürlich berichtete auch “Bild”.

Und jetzt? Jetzt fragt “Bild”:

“Gibt es ein Nazi-Gen in der Royal Family?”

Beziehungsweise:

Und egal, was “Bild” in den dazugehörigen Artikel geschrieben hat, lautet die Antwort: Nein, es gibt kein Nazi-Gen.

Bloß früher

Am 27. Juli 2004 berichtete die FAZ über eine verrückte neue Show-Idee der Firma Endemol.

Das nächste Projekt heißt “Sperm Race” und handelt, wovon der Titel spricht – von einem “Spermien-Rennen”. In diesem konkurrieren mehrere Männer um den Titel des Zeugungsfähigsten, derjenige mit den flinkesten Spermien gewinnt einen Sportwagen.

Was wie ein Witz klingt (…), wird mit einem großen deutschen Sender gerade ausgehandelt, versichert der Deutschland-Chef von Endemol, Borris Brandt. 1,8 Millionen Männer in der Bundesrepublik hätten ein Fortpflanzungsproblem, sagt Brandt (…).

So weit wie in England und den Vereinigten Staaten will Endemol bei uns aber nicht gehen. Dort soll es eine Show namens “Make Me a Mum” geben, bei der (…) “Männer gegeneinander antreten und eine Anzahl von kinderlosen Frauen schwängern”.

Die Geschichte stand u.a. auch bei Spiegel Online, in der “Süddeutschen Zeitung”, in der “Netzeitung”, in der Münchner “Abendzeitung”, in den “Lübecker Nachrichten” und in der “Welt am Sonntag”, zwischenzeitlich wurde schon öffentlich diskutiert, ob Arabella Kiesbauer die Sendung moderieren würde und die Saarländische Landesmedienanstalt hat bereits gegen das Format protestiert.

Nur an Bild.de ist all das offensichtlich völlig vorbeigegangen. Ein halbes Jahr später erscheint die Geschichte (inkl. Sportwagen, “Make Me a Mum”, 1,8-Millionen-Zitat und nach wie vor ohne Senderangabe) dort, angekündigt in dieser Größe:

Lustig.

English For Runaways

Es ist schon ein Fluch. Dieses ganze Internet steckt voll aufregender Geschichten, mit denen man ohne eigene Recherche sein Online-Angebot füllen kann, aber so viele davon sind in einer fremden Sprache geschrieben. Diese hier zum Beispiel:

Janet Jackson reportedly wears a penis around her neck.

The diamond-encrusted black “family jewel” – which, when pulled, is said to ‘get excited’ is said to be the singer’s favourite piece of jewellery.

Gut, das meiste an diesen zwei Sätzen sind verschiedene Arten, in der fremden Sprache “angeblich” oder “laut anonymen Quellen” zu sagen, aber dazwischen stehen spannende Wörter: “Janet Jackson”, “penis”, “jewellery” und “get exited”. Wenn man sich ein bisschen Zeit und ein Wörterbuch nimmt, müsste man daraus eine ganz schöne Bild.de-Meldung für die Rubrik “Internetklatsch” zusammenpuzzlen können.

Gesagt, getan:

Einige tragen ein silbernes oder goldenes Kreuz, andere einen Edelstein – aber einen Penis am Halskettchen?! Michael Jacksons (46) kleines Schwesterchen Janet (38) findet ihr außergewöhnliches Schmückstück total chic! (…) Das Teil soll laut Hersteller weit mehr als nur ein Hingucker sein. Angeblich läßt er die Trägerin gaaanz fürchterlich erregt werden.

Wieder reingefallen. Blöde fremde Sprache. “Erregt” wird gar nicht die Trägerin, sondern das Schmuckstück. Wenn man daran zieht. Keine Ahnung, wie man sich das vorzustellen hat, vielleicht wird es länger oder größer oder härter. Wen interessiert’s? Bild.de ja auch nicht.

(ix ist der Sache weiter nachgegangen.)

Vermischtes (Teil 1)

“Bild” ist beschäftigt mit dem Tod Rudolph Moshammers (“Kann Daisy den Mörder überführen?” bzw. “Braucht Daisy jetzt eine Psychotherapie?”). Das gibt uns Zeit für eine kurze Zusammenfassung – und wir stellen fest: Joschka Fischer war nie “Hessens Ministerpräsident”, sondern hessischer Staatsminister für Umwelt und Energie; Sharman Macdonald “zwang” ihre Tochter Keira Knightley nicht zum Bauchnabelpiercing, sondern riet ihr nur dazu (oder unterstützte sie, wenn man’s genau nimmt, darin, ihren Piercing-Wunsch in die Tat umzusetzen); und Hirnforscher von der McMasters Universität in Ontario haben Albert Einsteins Gehirn nicht etwa “jetzt”, sondern bereits 1996 untersucht. Jetzt zeigt bloß der britische Sender Channel 4 eine Doku zum Thema.

Mit Dank an Konstantin B., Peter R. und Roland für die Hinweise.

Nachtrag, 17.1.05:
Dass Joschka Fischer nie “Hessens Ministerpräsident” war, hat man jetzt (fünf Tage nach Veröffentlichung) auch bei Bild.de gemerkt und nachträglich korrigiert.

Wir müssen leider draußen bleiben VII (Nachtrag)

Heute berichtet auch die “Süddeutsche Zeitung” aus Dubai über das dortige FC Bayern München-Training – bzw. über die eigenartige Berichterstattung deutscher Boulevardmedien und darüber, wie “ein geringstfügiger Anlass (…) in der teuflischen Maschinerie zur landesweiten Sensation geraten” war. Mit anderen Worten: Irgendwie liest sich die Geschichte in der “Süddeutschen” (S.27) ganz anders als gestern in “Bild”. Nämlich so:

“Tatsächlich, soviel lässt sich mit Bestimmtheit sagen, geht es ruhig und gelassen zu im Münchner Quartier. Keine besonderen Vorkommnisse. Warum auch?”

Denn über den “Pöbel-Fall Kahn” (“Bild”) – also darüber, dass Bayern-Torwart Oliver Kahn während des Trainings auf üble Weise seine Trainer beschimpft habe – müsse, so die “Süddeutsche”, “eigentlich nicht berichtet werden, denn es stimmt ja nicht.” Dass Kahn seine Trainer “irgendwie beschimpft” habe, wie verschiedene Boulevardzeitungen (die ihrerseits keine Korrespondenten vor Ort haben) unter Berufung auf zwei “Zeugen” berichtet hatten, sei “wohl richtig”, doch:

“Zur Skandalgeschichte taugt das eigentlich nicht.”

Und hier kommt nun die “Bild”-Zeitung ins Spiel: “Kahn drohte dem Vertreter von ‘Bild’, der die Geschichte aufgetan hatte, mit juristischer Gegenwehr”, schreibt die “Süddeutsche” und fasst schließlich die “besonders perfide” Berichterstattung in “Bild” wie folgt zusammen:

“Die Zeitung, die für ihre Berichterstattung zuletzt von Kahn regelmäßig verklagt wurde, verfolgte die Story weiter, indem sie die Schlagzeilen der anderen Boulevardmedien präsentierte – die wiederum ihre Informationen ausschließlich vom örtlichen Bildreporter erhaltenen hatten.”

Mit Dank an Hendrik G. für den Hinweis.

Allgemein  

Auszüge aus dem “Medien-Pranger”

Aus gegebenem Anlass soll hier doch einmal in aller Deutlichkeit auf Ziffer 13 des Presskodexes hingewiesen werden und insbesondere auf die Richtlinien dazu:

Bis zu einer gerichtlichen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung, auch im Falle eines Geständnisses. Auch wenn eine Täterschaft für die Öffentlichkeit offenkundig ist, darf der Betroffene bis zu einem Gerichtsurteil nicht als Schuldiger im Sinne eines Urteilsspruchs hingestellt werden. (…)Vorverurteilende Darstellungen und Behauptungen verstoßen gegen den verfassungsrechtlichen Schutz der Menschenwürde, der uneingeschränkt auch für Straftäter gilt. Ziel der Berichterstattung darf in einem Rechtsstaat nicht eine soziale Zusatzbestrafung Verurteilter mit Hilfe eines “Medien-Prangers” sein. Daher ist zwischen Verdacht und erwiesener Schuld in der Sprache der Berichterstattung deutlich zu unterscheiden.

Hier einige Zitate aus Artikeln, die seit der Festnahme des mutmaßlichen Mörders von Levke und Felix, Marc H., in “Bild” und/oder auf Bild.de erschienen sind:

31 Wochen nach dem brutalen Mord an der 8jährigen Levke ist der Täter endlich gefaßt: Es ist Marc H. (31) (…)
Bild.de vom 9.12.04

Unfaßbar: Der Killer hat selbst zwei kleine Töchter!
Bild.de vom 9.12.04

Wer ist dieses Monster?
Bild.de vom 9.12.04

Levkes Mörder – Seine geschockte Ex-Frau: Er war so ein lieber Vater…
Bild.de vom 10.12.04

Der Mann, den sie liebte, ist der Mörder der kleinen Levke.
Bild.de vom 10.12.04

Der Killer machte eine Lehre zum Installateur (…)
Bild.de vom 10.12.04

Vor zwei Jahren bekam der Killer mit Ehefrau Anja Töchterchen Sophie-Andrea.
Bild.de vom 10.12.04

Hat der Killer auch Tochter Laura mißbraucht?
Bild.de vom 10.12.04

Levkes Mörder: Schon als Junge haßte er Mädchen
Bild.de vom 12.12.04

Der Junge heißt Marc. 25 Jahre später wird er zum Mörder der kleinen Levke († 8).
Bild.de vom 12.12.04

Sein letztes Opfer wurde Levke.
Bild.de vom 12.12.04

Jetzt spricht die Mutter des Levke-Killers
Bild.de vom 13.12.04

Ihr Sohn hat ein 8jähriges Mädchen bestialisch getötet.
Bild.de vom 13.12.04

Fünf Tage nach der Festnahme und dem Geständnis des Mädchenmörders Marc H. (…)
Bild.de vom 13.12.04

Bei der Suche nach möglichen weiteren Opfern des Doppelmörders (…)
Bild.de vom 8.1.05

Aber der Mann hat Levke ermordet und jetzt den kleinen Felix.
“Bild” vom 10.1.05

(…) Marc Hoffmann (31), der Mörder von Levke (8) und Felix (8) (…)
“Bild” vom 11.1.05

Ist Doppelmörder Marc Hoffmann etwa auch der „schwarze Mann“ (…)
“Bild” vom 11.1.05

Zweifacher Kindermörder Marc Hoffmann – Wieso bekam die Bestie das Sorgerecht für die kleine Tochter?
“Bild”vom 12.1.05

Der Killer hatte ausgesagt, das Rad dort ins Wasser geworfen zu haben.
“Bild” vom 12.1.05

Hier versteckte er nach dem Mord an Levke auch die Habseligkeiten des Mädchens.
“Bild” vom 12.1.05

Zärtlich umarmt die Tochter (10) ihren Vater Marc Hoffmann, den Kinderkiller.
Bild.de in einer Fotogalerie

Kindermörder Marc Hoffmann
Fotounterzeile auf Bild.de in diversen Artikeln über Marc H.

Kindermörder Hoffmann nach Bedrohung durch Häftlinge verlegt
Bild.de vom 12.1.05

Diese Zusammenstellung ist nicht vollständig.

Wald vor lauter Bäumen

Einige Wochen lang hat “Bild” eine Liste veröffentlicht, in der steht, “Was unsere Abgeordneten noch so nebenbei machen”. Keine schlechte Idee, eigentlich, kann man so doch jederzeit nachschlagen, welche Politiker, für welche Unternehmen arbeiten oder von ihnen bezahlt werden. Das kann helfen, Forderungen oder Vorschläge von Abgeordneten besser einzuordnen. Zum Beispiel sowas hier:

CDU fordert: Thailand-Urlaub steuerlich fördern

Genau genommen war es ein gewisser Albrecht Feibel, der das vergangenen Dienstag in “Bild” gefordert hat. Übrigens derselbe Feibel, über den “Bild” am 27. Dezember 2004 folgendes veröffentlichte:

Albrecht Feibel (64/CDU), Mandelbachtal: Geschäftsführender Gesellschafter, F & T ReiseService KG, Saarbrücken; Flughafen-Betriebsgesellschaft, Saarbrücken (Mitglied des Aufsichtsrates); Flughafen-Eigentümergesellschaft, Saarbrücken (Mitglied des Aufsichtsrates); Hafengesellschaft, Dillingen (Mitglied des Aufsichtsrates)

Nun wäre es aus journalistischer Sicht natürlich wünschenswert gewesen, genau das bei dem Artikel über die steuerliche Förderung des Thailand-Urlaubs dazu zu schreiben, damit man sich als Leser so seine Gedanken hätte machen können, ob es Feibel tatsächlich nur um “Aufbauhilfe” in den Flutgebieten geht, oder ob die Forderung nicht auch ein wenig von Eigeninteresse motiviert ist – am Dienstag stand es aber trotzdem nicht in “Bild”. Glücklicherweise aber am Mittwoch in der “Berliner Zeitung”.

Wir müssen leider draußen bleiben VII

Aber zitieren wir zuerst, wie “Bild” heute andere Boulevard-Zeitungen zitiert:

“Die Münchner ‘AZ’ titelte: ‘Ball vorm Kopf! Da flippt Kahn aus’. Die ‘tz’ druckte auf Seite 1: ‘Eklat beim FC Bayern. Kahn dreht völlig durch’. (…) Der Kölner Express schreibt von ‘Worten, die EXPRESS nicht drucken will.’ Im ‘Berliner Kurier’ allerdings ist klar in der Überschrift zu lesen: ‘Wüste(r) Kahn pöbelt: Wichser!’

Und jetzt zitieren wir FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß, wie ihn “Bild” zitiert:

“Da sieht man, was für ein ruhiges Trainingslager das hier ist, wenn schon solche Geschichten geschrieben werden.”

Nachdem das gesagt ist, schauen wir uns mal kurz die dazugehörige “Bild”-Seite an…

… und zitieren anschließend noch schnell, was Hans Meyer kürzlich im “Tagesspiegel” über die “Bild”-Zeitung sagte:

“Die Journalisten fühlen sich mit ihrem Blatt im Rücken in einer unglaublichen Stärkeposition. Und sie glauben, dass sie Trainer und Spieler gottgleich abstrafen könnten.”

Zum Schluss aber wollen wir nicht unerwähnt lassen, was auch “Bild” am Schluss ihrer “Pöbel-Fall Kahn”-Bericherstattung nicht unerwähnt lässt: dass nämlich Journalisten das Training des FC Bayern München derzeit nur noch von der Tribüne aus verfolgen, Fotografen und Kamera-Teams nur noch die erste halbe Stunde Aufnahmen machen und sich nicht mehr hinter Kahns Tor aufhalten dürfen.

Allgemein  

“Bild” glaubt: “Bestie hat sich auch Adelina geholt”


Wir sehen Marc H., den mutmaßlichen Mörder des achtjährigen Felix und der achtjährigen Levke. Rechts sehen wir Levke, links Adelina. Auch Adelina wurde getötet, von wem ist bislang unklar. Lassen Sie sich also nicht davon irritieren, dass es in der “Bild”-Überschrift heißt, “Die Bestie hat sich auch Adelina geholt” – das lässt sich nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand definitiv nicht sagen, und es würde sicher, gemäß Pressekodex, eine unzulässige Vorverurteilung darstellen.

Und bei genauem Hinsehen stellt man auch fest, dass “Bild” gar nicht behauptet, Marc H. habe Adelina getötet, denn über der ca. drei Zentimeter hohen Schlagzeile steht ja in ca. ein Zentimeter hohen Buchstaben, “Polizei glaubt”. Die Titel-Schlagzeile in der Bremer “Bild”-Ausgabe sieht sogar so aus:

Nur: Beides ist falsch. Fragt man nämlich bei der Soko Levke und Felix nach, wie es Radio Bremen getan hat, kommt dies dabei heraus:

Ein Sprecher der Soko Levke und Felix hat einen Bericht der “Bild”-Zeitung dementiert, wonach es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Morden an Felix und Levke sowie an Adelina aus Bremen gibt. Der Polizeisprecher bezeichnet diesen Artikel als falsch. Er warf der Zeitung vor, die Arbeit der Polizei mit solchen Artikeln zu behindern.

Und wie kommt “Bild” darauf, dass die Polizei “glaubt” oder sich gar “sicher” sei, dass Marc H. auch Adelina ermordet habe? Nun, in der “Bild” Berlin/Brandenburg und online zitiert sie einen “Sprecher” der Kripo Bremen mit den Worten: “Vieles spricht dafür”. Und in der “Bild” Bremen zitiert sie einen “Ermittler” mit den Worten: “Vieles spricht dafür”.

Fragt man beim Pressesprecher der Bremer Polizei nach, erfährt man, dass es kein derartiges Statement der Bremer Polizei gebe und, dass derzeit lediglich ermittelt werde, ob es Parallelen zwischen den Morden an Levke und Adelina gibt. Und mehr hätte es dazu eigentlich nicht zu sagen gegeben.

Mit Dank für die sachdienlichen Hinweise an Tobias M. und Frauke M.

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