1. Schwere Vorwürfe gegen Facebook
(tagesschau.de, Svea Eckert & Lena Kampf & Georg Mascolo)
Als erste deutsche Medien konnten NDR, WDR und “SZ” mit der Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen sprechen und zahlreiche firmeninterne Dokumente einsehen. Demnach wisse Facebook genau, “dass mexikanische Drogenkartelle über ihre Plattform neue Auftragskiller suchen, Menschenhändler ihre ‘Ware’ anbieten und dass Instagram sehr negative psychische Auswirkungen auf Teenager habe”.
Weiterer Lesehinweis: Bei “Zeit Online” berichtet US-Korrespondentin Rieke Havertz über die jüngst erfolgte Aussage der Whistleblowerin vor US-Senatoren: Das Geschäft mit der sozialen Abhängigkeit.
2. Wenn bei “Bild” der #HandyAlarm geht
(deutschlandfunk.de, Michael Borgers & Antje Allroggen, Audio: 6:43 Minuten)
“Bild” hat anscheinend ausgezeichnete Kontakte zu Unions-Abgeordneten, die regelmäßig Informationen durchstechen. Wenn CDU und CSU sich mit anderen Parteien zu vertraulichen Sondierungsverhandlungen über eine mögliche Zusammenarbeit treffen, könne man die Gespräche “auf Twitter quasi eins zu eins nachlesen”, so der Grünen-Politiker Cem Özdemir. Dienen solche Veröffentlichungen der Transparenz oder muss es auch geschützte Räume geben?
3. Fatale Verwechslung
(sueddeutsche.de, Aurelie von Blazekovic & Clara Meyer)
Bildverwechslungen sind immer unangenehm. Zu einer besonders unangenehmen kam es jedoch beim TV-Sender “Welt” (früher N24). Dort hatte man in einem Bericht über den Prozess gegen eine KZ-Sekretärin nicht die Angeklagte, sondern die Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch gezeigt.
4. “Ich gebe keinen Leser und keine Leserin auf”
(journalist.de, Ute Korinth)
Im “journalist”-Interview erklärt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, wie er versucht, mit seinen Auftritten auch jene zu erreichen, die der Wissenschaft widersprechen oder sie verteufeln: “Ich gebe keinen Leser und keine Leserin auf. Auch die Leser*innen der Bild-Zeitung sind bedeutsam. Die muss man versuchen zu erreichen. Was wäre die Alternative? Wir können nicht jeden Tag in bestimmten Zeitungen lesen, dass alles umsonst gewesen ist, dass wir uns die Maßnahmen hätten sparen können, dass sich jetzt herausstellen würde, dass Covid nicht so gefährlich gewesen wäre. Es werden dort ja Legenden geboren, die in Konflikt zu dem stehen, was die Realität beschreibt. Dem muss man sich stellen.”
5. Ausschüttungen der VG Wort an Herausgeber und Förderungsfonds rechtswidrig
(urheberrecht.org)
Das Landgericht München hat entschieden, dass die Ausschüttungen der VG Wort an Herausgeber sowie an den Förderungsfonds Wissenschaft der VG Wort rechtswidrig waren. Geklagt hatte ein Autor, der der Auffassung war, die VG Wort habe aufgrund der besagten Zahlungen seine ihm zustehende Ausschüttungen im Zeitraum 2016 bis September 2019 unzulässigerweise gemindert.
6. 30 Jahre Käpt’n Blaubär: mit der Lizenz zum Flunkern
(rnd.de, Cornelia Wystrichowski)
Genau heute vor dreißig Jahren begann in der “Sendung mit der Maus” die TV-Karriere des Seemannsgarn spinnenden Käpt’n Blaubär. Einer der vielen Erfolgsfaktoren, neben der tollen Synchronarbeit des mittlerweile verstorbenen Wolfgang Völz: Die Figur mische Humor für Kinder mit Ironie für Erwachsene.