Archiv für Juni 27th, 2025

Iran-Perspektiven, Klimabericht kleingeredet, Ist doch nur Spaß

1. Wessen Perspektiven kommen in den Berichten über Iran zu kurz?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 17:59 Minuten)
Im “Übermedien”-Podcast hat sich Holger Klein mit Parniean Soufiani vom WDR-Podcast “Iran im Herzen” unterhalten: “Worauf sollten Journalisten achten, wenn sie iranische Quellen zitieren? Warum ist das, was in Iran geschieht, für alle relevant – und nicht nur für Menschen mit iranischen Wurzeln? Und: Sagt man eigentlich noch ‘der Iran’?”

2. Eine “simple Binsenweisheit” – wie der Exxpress den Klimabericht kleinredet
(kobuk.at, Andrea Gutschi)
Andrea Gutschi berichtet bei “Kobuk”, dass der österreichische “Exxpress” einen neuen Klimabericht herunterspiele und als “Panikmache” und “simple Binsenweisheit” darstelle. Der “Exxpress” argumentiere zwar richtig, dass Österreich sich schneller erwärme als der globale Durchschnitt, ziehe daraus jedoch irreführende Schlüsse. Gutschi kritisiert, dass durch diese verdrehten Darstellungen und Halbwahrheiten gezielt ein falsches Gesamtbild vermittelt werde.

3. Regierung startet Verleumdungskampagne gegen RSF
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) beschwert sich, dass die ungarische Regierung eine systematische Verleumdungskampagne gegen sie und ihren Korrespondenten Szabolcs Vörös gestartet habe. Anlass sei ein Interview mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gewesen. RSF fordere nun die EU auf, entschlossen gegen diese institutionalisierte Diffamierung unabhängiger Medien in Ungarn vorzugehen.

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4. Kern der Berichterstattung über einen Priester im Bistum Passau ist zulässig
(correctiv.org, Marcus Bensmann)
Die “Correctiv”-Redaktion berichtet in eigener Sache, dass das Landgericht München entschieden habe, dass der Kern ihrer Berichterstattung über den Verdacht des “geistlichen Missbrauchs” durch einen Priester im Bistum Passau zulässig sei. Der betroffene Priester habe versucht, die Berichterstattung komplett zu unterbinden. Das Gericht habe jedoch ein legitimes öffentliches Interesse anerkannt, weshalb der wesentliche Inhalt des Artikels bestehen bleibe.

5. Wie das Internet den Journalismus verändert hat
(netzpolitik.org, Jann-Luca Künßberg)
In seinem Gastbeitrag für netzpolitik.org schreibt Jann-Luca Künßberg, dass das Internet den Journalismus stark verändert habe. Reichweite und Klickzahlen seien wichtiger geworden als unabhängige journalistische Entscheidungen. Suchmaschinen wie Google, Soziale Medien und nun Künstliche Intelligenz hätten diesen Trend immer weiter verstärkt und würden den Journalismus vor große Herausforderungen stellen. Künßbergs Fazit: “Weil [der Journalismus] selbst betroffen ist, fehlt ihm bisweilen die kritische Distanz in der Bewertung neuer Technologien. Und während er sie mit Hypes groß macht, fällt er ihnen zum Opfer.”

6. Ist doch nur Spaß
(setup-punchline.de, Bernhard Hiergeist)
Bernhard Hiergeist beschäftigt sich in seinen aktuellen “Noten zur Comedy” mit der Problematik, dass deutsche Comedians oft menschenfeindliche und diskriminierende Witze machen. Er argumentiert, dass sie damit ein gesellschaftliches Klima unterstützen, das reaktionäre und menschenverachtende Gedanken begünstigt und salonfähig macht. Die angeblich harmlosen Witze der Comedians trügen dazu bei, Hemmschwellen herabzusetzen, und würden so den Boden für eine zunehmende Akzeptanz rechter und transfeindlicher Einstellungen bereiten.