Archiv für Juni 19th, 2025

Altersgrenze für Soziale Medien?, Verstärker-Effekte, Defensivmodus

1. Umfrage: Mehrheit für Zugang zu sozialen Medien erst ab 16
(t-online.de)
Laut einer aktuellen Umfrage befürworte eine Mehrheit der Deutschen eine Altersgrenze für Soziale Medien, wobei die meisten (57 Prozent) ein Mindestalter von 16 Jahren vorschlügen. Kritiker einer solchen Grenze, darunter der Deutsche Lehrerverband und Bundesbildungsministerin Karin Prien, würden eine starre Altersgrenze ablehnen und stattdessen stärkere Schutzmaßnahmen und Altersverifikationen fordern. Bislang fehle jedoch ein wirksamer Kontrollmechanismus, um bestehende Altersvorgaben im Internet konsequent umzusetzen.

2. So lassen sich ungewollte Verstärker-Effekte vermeiden
(belltower.news, Simone Rafael)
Simone Rafael wünscht sich, dass Medien bei der Berichterstattung über die AfD deren rechtsextreme Positionen klar benennen, kritische Einordnungen vornehmen und provokative Aussagen von Parteimitgliedern nicht unkommentiert übernehmen. Rafael plädiert dafür, Verstärker-Effekte für rechtsextreme Ideologie zu vermeiden, indem Redaktionen auf analytische, sorgfältig recherchierte Berichte setzen und sich nicht auf rein emotionale Reizthemen konzentrieren.

3. Leid dokumentieren, Leid erleben: Journalismus in Krisen- und Kriegsregionen
(youtube.com, Sarah Ulrich, Video: 1:01:36 Stunden)
Auf der Jahreskonferenz des Netzwerk Recherche gab es ein Panel über Journalismus in Krisen- und Kriegsregionen. Unter der Leitung von Moderatorin Sarah Ulrich sprechen Emran Feroz (Journalist und Reporter), Rabea Stückemann (Autorin und Producerin) sowie Sophia Maier (Journalistin und Kriegsreporterin) über die besonderen Herausforderungen der Arbeit “im Spannungsfeld zwischen journalistischer Genauigkeit und persönlicher Betroffenheit”.

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4. Des KI-Kaisers neue Kleider: Warum wir aus dem Defensivmodus rausmüssen
(npj.news, Stephan Weichert)
Stephan Weichert betont in seinem Debattenbeitrag, dass Künstliche Intelligenz (KI) bereits heute unverzichtbarer Teil unseres Alltags und besonders im Journalismus angekommen sei, jedoch auch große Risiken mit sich bringe. Er fordert, dass Journalistinnen und Journalisten offen und ehrlich über die Folgen und Herausforderungen durch KI sprechen und aktiv mitgestalten müssten, anstatt nur zu reagieren. Guter, resilienter Journalismus sei entscheidend, um demokratische Werte zu sichern und negativen Effekten der KI entgegenzuwirken.

5. Das sind die am meisten verbreiteten «Fake News» in der Schweiz
(fairmedia.ch, Tobias König)
“Fairmedia” berichtet, dass in der Schweiz in den vergangenen Jahren am häufigsten Falschnachrichten zu Corona, Donald Trump und dem Krieg in der Ukraine verbreitet worden seien. Besonders populäre “Fake News” seien ein Video von Daniele Ganser über die Ukraine, falsche Behauptungen des Anwalts Philipp Kruse zum WHO-Pandemievertrag und Verschwörungserzählungen über den rumänischen Politiker Călin Georgescu.

6. Trump will Frist zum Verkauf von TikTok um weitere 90 Tage verlängern
(spiegel.de)
US-Präsident Donald Trump plane, die Frist für den Verkauf des US-Geschäfts der Videoplattform TikTok durch den chinesischen Mutterkonzern ByteDance erneut um 90 Tage zu verlängern. Hintergrund sei ein Gesetz der USA, das einen Verkauf erzwinge, da ByteDance vorgeworfen werde, TikTok für chinesische Spionage zu nutzen. Trump wolle durch den Verkauf verhindern, dass TikTok in seinem Land abgeschaltet wird, weshalb dies bereits die dritte Fristverlängerung wäre.