Archiv für November, 2024

X-Bots und US-Wahlkampf, Schunkeln für Millionen, Hollywoodfilme diverser

1. Automatisierte Bots auf X greifen in den US-Wahlkampf ein
(zeit.de, Eva Wolfangel)
“Die Sorge, dass das Internet von Bots zersetzt wird, gibt es schon lange. Jetzt gibt es erstmals klare Belege für solche KI-Accounts – manche machen Stimmung für Trump.” Eva Wolfangel gibt einen Einblick in die derzeitige Forschung zu Bot-Netzwerken.
Weiterer Lesetipp: Elon Musks falsche Behauptungen zur Wahl wurden milliardenfach ausgespielt: Ein Bericht des Center for Countering Digital Hate zeige, dass Musks Posts auf X/Twitter zur US-Wahl enorm hohe Reichweiten erzielten und teils falsche oder irreführende Inhalte verbreiteten. Demnach hätten Musks politische Beiträge seit dessen Unterstützungserklärung für Donald Trump über 17 Milliarden Views erreicht – doppelt so viel wie alle politischen Werbeanzeigen auf X im selben Zeitraum zusammen. (spiegel.de)

2. Die Bundesliga auf “X”: Bleiben oder gehen?
(sportschau.de, Nora Hespers)
“Nirgends ließ sich besser, schneller und pointierter über Fußball diskutieren als auf Twitter. Doch die Übernahme des Social Networks durch Elon Musk hat die Plattform maßgeblich verändert. Das merken auch die Bundesligaklubs.” Nora Hespers schreibt über das Dilemma der Fußball-Bundesligisten: “Bleiben oder gehen? Das ist nie eine einfache Frage. Aber es ist höchste Zeit sich zu fragen, wie viele rote Linien noch überschritten werden müssen, bis es heißt: Bis hier hin und nicht weiter.”

3. Schunkeln für 2,9 Millionen Euro
(faz.net)
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) soll zwischen 2025 und 2028 etwa 2,9 Millionen Euro an Lizenzgebühren für die Übertragungsrechte an drei zentralen Kölner Karnevalsveranstaltungen zahlen. Dies umfasse die Live- und aufgezeichnete Ausstrahlung der Prinzenproklamation, des Rosenmontagszuges und der Fernsehsitzung “Karneval in Köln” im WDR und teilweise im Ersten. Der öffentlich-rechtliche Sender begründe die Investition mit der kulturellen Bedeutung des rheinischen Karnevals für Nordrhein-Westfalen.

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4. Guter Ansatz, trotzdem daneben
(taz.de, Giorgia Grimaldi)
Der TikTok-Trend “No revenge, because” sei der Versuch, die Verarbeitung von Trennungen durch Selbstliebe und Verzicht auf Rache zu fördern, weise jedoch auch problematische Aspekte auf, so Giorgia Grimaldi in der “taz”: “Die Kontraproduktivität dieses Trends gipfelt in der Variante ‘No revenge, because my halloween costume is smaller than this’, bei der Frauen einen Rock zeigen, der kürzer ist als ein gewöhnlicher Stift. Der Gedanke, sich mit dem klassischen Rachemotiv nicht am Ex zu rächen, wirkt absurd.”

5. Hollywoodfilme sind zunehmend diverser besetzt
(spiegel.de)
Der “Spiegel” berichtet über eine Studie der University of California, Berkeley, die feststelle, dass Hollywood-Filme seit 2010 zunehmend diverser besetzt seien. Dank einer neuen automatisierten Methode seien die Forschenden in der Lage gewesen, mittels Gesichtserkennung mehr als 2.300 Filme aus den Jahren 1980 bis 2022 zu analysieren und eine größere Vielfalt bei der Besetzung festzustellen. Laut Hauptautor David Bamman sei diese Vielfalt zwar vor allem in den Nebenrollen verbreitet, aber auch bei den Hauptrollen sei ein Wandel erkennbar.

6. News-Junkie versus Nachrichtenvermeider
(verdi.de, Ute C. Bauer)
Ute C. Bauer stellt eine Sonderausstellung des Museums für Kommunikation Berlin vor, die sich mit der Relevanz von Medien- und Nachrichtenkompetenz auseinandersetze. Die interaktive Schau, entstanden unter anderem in Kooperation mit der dpa und dem Projekt #UseTheNews, richte sich an Personen ab zwölf Jahren und biete zahlreiche Stationen zur Selbsterkundung individueller Nachrichtenpräferenzen sowie zur Unterscheidung zwischen Fakten und “Fake News”.

Kaputter US-Journalismus, Streit um § 353d StGB, Grönemeyer vs. CDU

1. “Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass Journalismus gleichbedeutend mit Content ist”
(journalist.de, Leif Kramp & Stephan Weichert)
Bei journalist.de ist ein lesenswertes Interview mit dem US-amerikanischen Journalismus-Experten Jeff Jarvis erschienen, der gleich in der ersten Antwort ziemlich direkt wird: “Während wir die US-Wahlen durchlaufen, frage ich mich, ob es Zeit ist, den Großteil der amerikanischen Traditionsmedien aufzugeben, und ob ich einen Teil der 50 Jahre, die ich im Journalismus tätig bin, verschwendet habe. Der US-Journalismus ist in einem desaströsen Zustand: Die New York Times ist kaputt, die Washington Post auch, CNN ist steuerlos und Murdochs Medien sind bei Weitem zu erfolgreich.”

2. Wer darf publizieren?
(taz.de, Johanna Treblin)
Johanna Treblin berichtet in der “taz” über den Streit um den Paragraphen 353d des Strafgesetzbuches, der die Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten während laufender Verfahren verbietet. Kritiker würfen den Gerichten vor, hier mit zweierlei Maß zu messen, da juristische Fachzeitschriften ähnliche Veröffentlichungen machten, ohne dafür bestraft zu werden.

3. Rundfunkreform: Reichen die vorgeschlagenen Änderungen aus?
(laeuft-programmschau.podigee.io, Alexander Matzkeit, Audio: 20:33 Minuten)
Reichen die vorgeschlagenen Änderungen der Rundfunkreform aus? Darüber spricht Alexander Matzkeit im Podcast “Läuft” mit Journalismusprofessorin Annika Sehl, die vergangenes Jahr von der Rundfunkkommission der Länder in den sogenannten Zukunftsrat berufen wurde. Mit dem Ziel, “eine langfristige Perspektive für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seiner Akzeptanz über das laufende Jahrzehnt hinaus zu entwickeln”. In dem Gespräch geht es um die im Staatsvertragsentwurf fehlenden Aspekte, die Frage, warum der Prozess Sehls Ansicht nach dennoch wertvoll war, und wie es mit der Neuregelung des Rundfunkbeitrags weitergehen könnte.
Weiterer Lesehinweis: Jan Freitag hat den scheidenden WDR-Intendanten Tom Buhrow interviewt und ihn unter anderem gefragt, wie er die von Printmedien oft beklagten “presseähnlichen Inhalten” der öffentlich-rechtlichen Sender im Internet sieht. Buhrow konstatiert: “Ob Zeitung, Radio, Fernsehen: Alle müssen im Netz präsent sein, wo Informationen ohne Text undenkbar sind. Ich bin auch überzeugt, dass die Herausforderungen der Printbranche nicht geringer wären, wenn wir kaum Text im Internet hätten.” (journalist.de)

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4. Pressefreiheit zu Nahost-Reportagen unter Druck
(reporter-ohne-grenzen.de)
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) stellt fest, dass der Krieg in Nahost auch Auswirkungen auf die Pressefreiheit in Deutschland habe, und bietet Betroffenen ihre Unterstützung an: “Die Organisation ermutigt Journalistinnen und Journalisten, die Opfer von gewalttätigen Übergriffen bei Demonstrationen, beruflichen Einschränkungen von Seiten ihrer Redaktionen oder Hassrede im Zusammenhang mit ihrer Berichterstattung über den Nahost-Konflikt wurden, sich an RSF zu wenden.”

5. Face­book-Nutzer hat Ex-Kanz­lerin Merkel belei­digt
(lto.de)
Das Oberlandesgericht (OLG) Zweibrücken habe entschieden, dass Beleidigungen gegen Politikerinnen und Politiker in Sozialen Medien auch ohne große Reichweite strafbar sind, wenn der Inhalt selbst beleidigend ist. Ein Mann aus Kaiserslautern hatte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Facebook öffentlich beleidigt und war zunächst vom Amtsgericht verurteilt, vom Landgericht jedoch freigesprochen worden. Das OLG habe dieses Urteil nun aufgehoben und betont, dass es bei der sogenannten “Politikerbeleidigung” allein auf den Inhalt der Äußerung und nicht auf die Reichweite ankomme.
Weiterer Lesehinweis: “Das ist schon fast Trump-artig”: “AfD-Vizechef Stephan Brandner warf einer Journalistin wiederholt vor, ‘Faschistin’ zu sein. 50.000 Euro soll Brandner dafür bereits zahlen, jetzt ermittelt auch die Staatsanwaltschaft gegen ihn. Was treibt ihn an?” (t-online.de, Annika Leister)

6. Grönemeyer untersagt CDU Nutzung seines Songs
(zdf.de)
Herbert Grönemeyer fordere die CDU und die Junge Union auf, seinen Song “Zeit, dass sich was dreht” nicht mehr für ihren Wahlkampf zu nutzen und bisherige Online-Verbreitungen zu löschen. Grönemeyers Anwalt betone, dass sich der Musiker weitere rechtliche Schritte vorbehalte. Auch der Rapper $oho Bani, der den Song in einer neuen Version mit Grönemeyer aufgenommen hat, habe die Nutzung bei CDU-Veranstaltungen kritisiert.

FAQ zur Rundfunkreform, “Ruptly” macht weiter, Wenn KI Radio macht

1. Wie die Öffentlich-Rechtlichen aus der Krise kommen sollen
(taz.de, Ann-Kathrin Leclère)
Ann-Kathrin Leclère hat die wichtigsten Fragen und Antworten zur Rundfunkreform zusammengestellt, beispielsweise: Warum braucht es Reformen? Wer kümmert sich darum? Was wurde beschlossen? Wer hat Angst vor welchen Änderungen? Und was ist mit dem Rundfunkbeitrag?

2. Wie das insolvente Kreml-Medium Ruptly unter neuem Namen in Abu Dhabi weitermacht
(rnd.de, Felix Huesmann)
Wie Felix Huesmann beim “RedaktionsNetzwerk Deutschland” berichtet, setze die russische Staatsmedienagentur “Ruptly” ihre Tätigkeit trotz eines in Deutschland eröffneten Insolvenzverfahrens unter dem neuen Namen “Viory” von Abu Dhabi aus fort. Das Unternehmen operiere aus einer Freihandelszone am Persischen Golf, um EU-Sanktionen zu umgehen, und nutze ein internationales Netzwerk von über 3000 Journalisten und Journalistinnen zur Verbreitung pro-russischer Inhalte.

3. Harris-Interview: Trump verklagt US-Sender
(zdf.de)
Donald Trump habe den US-Sender CBS wegen eines Interviews mit Kamala Harris auf eine Entschädigung in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar verklagt. CBS habe angeblich Harris’ Aussage zum Gaza-Krieg manipuliert. Trump sehe dies als “Wahlbeeinflussungsbetrug”, CBS weise die Vorwürfe zurück.

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4. Wenn KI einen Radiosender übernimmt
(tagesschau.de, Sabina Matthay)
Sabina Matthay berichtet von einem Experiment der Jugendwelle “Off” des öffentlich-rechtlichen Radio Krakau, bei dem Künstliche Intelligenz (KI) als virtuelle Moderatoren eingesetzt worden sei. Der eigentlich auf drei Monate ausgelegte Versuch sei nach nur einer Woche aufgrund massiver Kritik abgebrochen worden. Besonders umstritten sei ein KI-generiertes Interview mit der verstorbenen Literaturnobelpreisträgerin Wisława Szymborska gewesen. Sabina Matthay sieht gleich mehrere Themen berührt: “Es geht um Persönlichkeitsrechte, Urheberrechte, die Kennzeichnung KI-gestützter Inhalte, um ethische und rechtliche Fragen journalistischer Verantwortung.”

5. Fit for News: Die Herausforderung, Nachrichten-Kompetenz zu vermitteln
(de.ejo-online.eu, Stephan Ruß-Mohl)
Eine Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland misstraue Medien, Journalistinnen und Journalisten. Das Projekt “Fit for News” des Europäischen Instituts für Journalismus- und Kommunikationsforschung in Leipzig entwickele daher Unterrichts- und Trainingsprogramme, die sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte befähigen sollen, Nachrichten zuverlässig zu beschaffen, zu prüfen und zu nutzen. Stephan Ruß-Mohl stellt das Projekt vor.

6. ChatGPT kann nun auch das Internet durchsuchen
(spiegel.de)
Das Softwareunternehmen OpenAI habe seine ChatGPT-App um eine Internetsuchfunktion erweitert, die zunächst nur Premium-Nutzern zur Verfügung stehe und direkt mit Google und Microsofts Bing konkurriere. Die neue Funktion integriere Technologien aus dem früheren “SearchGPT”, biete verlinkte Quellen, ermögliche Anschlussfragen und erlaube Webseitenbetreibern, selbst zu entscheiden, ob sie in den Suchergebnissen erscheinen möchten.

KW 44/24: Hör- und Gucktipps zum Wochenende

Hurra, Wochenende – und damit mehr Zeit zum Hören und Sehen! In unserer Wochenendausgabe präsentieren wir Euch eine Auswahl empfehlenswerter Filme und Podcasts mit Medienbezug. Dieses Mal wegen der am Dienstag anstehenden Wahl in den USA mit einem Fokus auf den Einfluss von Medien auf den Wahlausgang. Viel Spaß bei Erkenntnisgewinn und Unterhaltung!

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1. Sind klassische Medien im US-Wahlkampf bedeutungslos geworden?
(uebermedien.de, Holger Klein, Audio: 33:43 Minuten)
Bei “Übermedien” unterhält sich Holger Klein mit dem seit zehn Jahren in New York lebenden Journalisten Christian Fahrenbach: “Welche Rolle spielen Journalistinnen und Journalisten im US-Wahlkampf überhaupt noch? Was hätten die Zeitungs- und Fernsehredaktionen in den USA besser machen können? Und wie viel Einfluss hat X-Besitzer Elon Musk auf das Wahlergebnis?”

2. Wahlkampf, Medienmacht und Radikalisierung – Annika Brockschmidt im Gespräch über US-Politik
(thisismedianow.podigee.io, Lukas Schöne, Audio: 40:08 Minuten)
Lukas Schöne hat sich mit der profunden USA-Expertin Annika Brockschmidt unterhalten. In dem Gespräch geht es um die Frage, “inwiefern Medien für radikale Kräfte in den USA gleichzeitig Feind und Werkzeug sind, und was bei einem ungleichen Duell wie Harris vs. Trump Objektivität bedeuten könnte.”

3. Kampf ums weiße Haus – Die US-Medien und die Präsidentschaftswahl
(sr-mediathek.de, Sabine Wachs & Thomas Bimesdörfer, Audio: 18:50 Minuten)
Auch bei “Medien – Cross und Quer” geht es um die US-Medien und die Präsidentschaftswahl: “Was hat sich seit 2016 möglicherweise verändert? Was haben die Medien gelernt, was ist gleichgeblieben?” Darüber sprechen Sabine Wachs und Thomas Bimesdörfer mit ihrem Kollegen Michael Meyer, der gerade aus den USA von einer Recherchereise zurückgekehrt ist.

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4. US-Wahl: Überschätzte Macht sozialer Medien?
(wdr.de, Sebastian Sonntag, Audio: 14:14 Minuten)
Bei “Hintergrund Medien” spricht Nils Dampz, ARD-Korrespondent im Silicon Valley, über den Einfluss von Elon Musk und Social Media im US-Wahlkampf, insbesondere über Musks Unterstützung für Donald Trump. Welche Interessen stecken dahinter? Und können Memes sowie eine gezielte Ansprache in den Sozialen Medien junge Wählerinnen und Wähler mobilisieren? Der Politikwissenschaftler Curd Knüpfer hält den Einfluss der Sozialen Netzwerke auf den Wahlausgang für überschätzt.

5. Social Media und Lügen im US-Wahlkampf
(profil.at, Siobhán Geets & Robert Treichler, Audio: 36:30 Minuten)
Im “profil”-Podcast “Trump oder Harris” begleiten Siobhán Geets und Robert Treichler “die heiße Phase des amerikanischen Wahlkampfs”. In dieser Folge geht es um die Fragen, “welche Rolle TikTok und Co. im Wahlkampf spielen, und wie Donald Trump seine Lüge vom Wahlbetrug vorbereitet”.

6. USA: Demokratie unter Beschuss
(arte.tv, Laura Nix, Video: 1:29:22 Stunden)
Auf diese Doku der oscarnominierten Regisseurin Laura Nix sind wir durch eine Empfehlung des Medienjournalisten René Martens aufmerksam geworden. Martens fasst den Film folgendermaßen zusammen: “Die Dokumentation ‘USA: Demokratie unter Beschuss’ liefert zahlreiche interessante Erkenntnisse, die mit Arbeiten der ‘Washington Post’-Karikaturistin Ann Telnaes einzigartig umrahmt werden.”

Feindseligkeiten in Swing States, Polizeiquellen, 100.000 Pfund Strafe

1. Pressefreiheit in den Swing States
(reporter-ohne-grenzen.de)
Ein neuer Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen (PDF, englisch) zeigt, dass Journalistinnen und Journalisten in den Swing States der USA zunehmenden Feindseligkeiten und Informationsblockaden ausgesetzt seien, besonders jetzt, kurz vor den Wahlen. Zudem hätten lokale Medien mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, so dass viele Regionen – vor allem in Florida und Pennsylvania – kaum noch mit lokalen Nachrichten versorgt würden.

2. Der Umgang mit Polizeiquellen
(verdi.de, Danilo Höpfner, Audio: 25:52 Minuten)
Im Verdi-Medienpodcast “M” spricht Mohamed Amjahid über die Problematik der unkritischen Übernahme von Polizeimeldungen durch Medien. Die Polizei sei ein eigenständiger Akteur in der Meinungsbildung. Amjahid, freier Investigativjournalist und Buchautor, kritisiert das unreflektierte Vertrauen vieler Medienschaffender in Polizeiquellen und betont, dass dieses Verhalten strukturellen Rassismus und Machtmissbrauch innerhalb der Polizei verschleiern könne. Zudem beleuchtet er, wie stark aus seiner Sicht Racial Profiling und rechtsextreme Einstellungen in der Polizei verankert seien.

3. Öffentlichkeit ohne Journalismus?
(otto-brenner-stiftung.de, Barbara Witte & Gerhard Syben)
Die Studie “Öffentlichkeit ohne Journalismus?” der Otto Brenner Stiftung (PDF: Komplettfassung, Kurzfassung) untersucht, wie lokale Akteure durch digitale Kommunikation und Social Media zunehmend eigenständig Öffentlichkeit herstellen und damit die traditionelle Gatekeeper-Rolle des Lokaljournalismus aufweichen. Viele Organisationen würden sich von der Presse nicht ausreichend wahrgenommen fühlen und daher eigene Kanäle nutzen, um ihre Zielgruppen direkt zu erreichen. Trotz dieser Entwicklung bleibe die Lokalpresse ein wichtiger Partner in der Öffentlichkeitsarbeit: “Die Ergebnisse der Untersuchung sollen dafür sensibilisieren, dass für liberale Demokratien Pressevielfalt und Qualitätsjournalismus auch im lokalen Bereich von großer Bedeutung sind.”

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4. Konservativer Sender muss wegen Show mit Rishi Sunak Strafe zahlen
(zeit.de)
Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom habe gegen den rechtskonservativen Sender GB News eine Strafe von 100.000 Pfund verhängt, da der damalige Premierminister Rishi Sunak in einer Sendung nicht kritisch genug befragt worden sei. GB News habe damit Neutralitätsregeln verletzt. Der Sender stehe generell in der Kritik, einseitig konservative und rechtspopulistische Positionen zu fördern, und gelte als eine Art britisches Fox News. Senderchef Angelos Frangopoulos habe die Strafe als einen “direkten Angriff auf die Meinungsfreiheit und den Journalismus im Vereinigten Königreich” bezeichnet und angekündigt, sie juristisch anzufechten.

5. KI und Medien – kein Weg mehr zurück
(br.de, Jonathan Schulenburg, Audio: 31:25 Minuten)
Im Podcast “BR24 Medien” geht es um den aktuellen Stand in Sachen Künstliche Intelligenz und Medien: “Was geht da eigentlich schon jetzt bei den Medien? Was wird experimentiert? Welche Folgen kann das für die Medien haben? Welche ethischen Fragen wirft das auf und was erhoffen sich die Medienhäuser davon?”

6. Warum der SPIEGEL statt Kiew nun Kyjiw schreibt
(spiegel.de, Mathieu von Rohr)
Der “Spiegel” schreibe den Namen der ukrainischen Hauptstadt zukünftig Kyjiw – und nicht mehr, wie bisher, Kiew. Mathieu von Rohr, Leiter des Auslandsressorts, erläutert die Entscheidung der Redaktion: “Dass wir Schreibweisen ändern, kommt immer wieder vor. Selten haben wir uns aber über eine Änderung vorab so viele Gedanken gemacht. Kiew war seit Langem der in Deutschland gebräuchliche traditionelle Name für die ukrainische Hauptstadt. Er entspricht allerdings phonetisch dem russischen Namen der Stadt.”

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