Archiv für Juli 22nd, 2022

Fragenkatalog für Schlesinger, Falsche Schlüsse, Zum Einschlafen

1. Potsdamer Abgeordnete verfassen eigenen Fragenkatalog zu Vorwürfen gegen den RBB
(tagesspiegel.de, Kurt Sagatz)
Der Hauptausschuss des Brandenburger Landtages hatte die RBB-Intendantin Patricia Schlesinger eingeladen, um sie zu den Vorwürfen hinsichtlich des geplanten Digitalen Medienhauses des Senders zu befragen. Nachdem Schlesinger der Ausschusssitzung fernblieb, haben die Abgeordneten ihr nun einen Fragenkatalog zukommen lassen, der auch dem “Tagesspiegel” vorliegt. Kurt Sagatz fasst die Auskunftswünsche an die Intendantin zusammen.

2. Orrr, ey.
(twitter.com, Stefan Niggemeier)
Stefan Niggemeier beschwert sich in einem Twitter-Thread über Medien, die Zahlen einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa falsch zusammengewürfelt hätten. So werde an verschiedenen Stellen von stark sinkenden Zustimmungswerten für Bundeskanzler Olaf Scholz berichtet. Der Vergleich mit den Werten der Vorwoche, wie ihn mehrere Medien anstellen, sei jedoch wegen geänderter Kandidatenzahl bei der Forsa-Abfrage unzulässig. Leider hätten einige Redaktionen falsche Schlüsse gezogen: “Der @Tagesspiegel hat es sogar geschafft, aus dem falschen Vergleich gleich eine halbe Koalitionskrise zusammenzufabulieren.”

3. Wieso “Spiegel” und “Zeit” wachsen, der “Stern” aber nicht
(dwdl.de, Uwe Mantel)
Bei “DWDL” hat Uwe Mantel die Auflagenzahlen des zweiten Quartals analysiert: “Spiegel” und “Zeit” können weiter deutlich steigende Auflagen melden, was sich mit dem guten Digitalverkauf erklären lasse. Starke Einbußen mussten vor allem Fernsehzeitschriften, Sport-Titel und Magazine wie die “Landlust” hinnehmen.

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4. “Telemarathon”: Kaum Kritik an Selenskyj
(deutschlandfunk.de, Florian Kellermann, Audio: 4:18 Minuten)
Zu Kriegsbeginn hat die ukrainische Regierung die größten TV-Kanäle des Landes zu einem Programm zusammengefasst, dem “Telemarathon”. Was anfangs naheliegend und nötig gewesen sei, wird jetzt immer stärker kritisiert. Die Konstruktion zwinge die beteiligten Fernsehsender zu einer einheitlichen, regierungstreuen Berichterstattung.

5. Nicht zum Aushalten
(verdi.de, Tina Groll)
Tina Groll, Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union, kommentiert die neue Studie der Otto Brenner Stiftung über die Auswirkungen der Medientransformation auf Medienschaffende. Sie kritisiert vor allem die Arbeitgeber: “Sie müssen sich um ein betriebliches Gesundheitsmanagement kümmern, und zwar eines, das die psychische Gesundheit in den Fokus nimmt. Fragt man jedoch Betriebsräte in Medienunternehmen, zeigt sich allzu oft, dass sie in diesem Feld auf Granit stoßen.”
Auch der Deutsche Journalisten-Verband sieht die “Medienarbeitgeber in der Pflicht” und bezeichnet die Ergebnisse der Studie als “Alarmsignal für den ganzen Journalismus, das nach geeigneten Maßnahmen der Arbeitgeber geradezu schreit”.

6. Das Business mit Einschlaf-Podcasts: Warum langweilige Formate Millionen-Reichweiten haben
(omr.com, Martin Gardt)
Zum Wochenende noch ein Lesetipp der besonderen Art: ein Bericht über das lukrative Geschäft mit besonders langweiligen und einschläfernden Inhalten.