Im kommenden Jahr wird keine gesetzliche Krankenkasse einen Zusatzbeitrag erheben. Die “Bild”-Zeitung berichtet, sechs Betriebskrankenkassen (BKK) hätten die Abschaffung angekündigt. Bei der BKK Heilberufe entfalle der Zusatzbeitrag aufgrund der Fusion von DAK, BKK Gesundheit und Springer BKK.
Auch ohne Ahnung von der Materie zu haben, könnte die Frage aufkommen, warum denn bitte “aufgrund der Fusion von DAK, BKK Gesundheit und Springer BKK” der Zusatzbeitrag bei der BKK Heilberufe entfallen soll. Tatsächlich macht die BKK für Heilberufe zum Jahresende dicht.
So steht es auch heute in “Bild”:
Die elf gesetzlichen Krankenkassen, die Zusatzbeitrag nehmen, wollen ihn 2012 abschaffen. Durch die Fusion von DAK, BKK Gesundheit und Springer BKK entfällt er dort, sechs BKKen haben die Abschaffung angekündigt, die BKK Heilberufe schließt am 31.12. BILD erfuhr: Auch BKK Hoesch und Publik planen das Aus der Extragebühr.
Bekannt ist der Lehrsatz, dass ein Affe, der unendlich lange zufällig auf einer Schreibmaschine herumtippt, irgendwann die Werke Shakespeares geschrieben haben wird. Nicht bekannt ist, wie viele Artikel von Bild.de dadurch entstehen, dass Springer das gerade experimentell zu beweisen versucht.
Es geht um Mark Zuckerberg. Der Vorstandsvorsitzende von Facebook hatte im Mai der Zeitschrift “Fortune” gesagt, dass er in diesem Jahr nur Fleisch von Tieren essen wolle, die er selbst getötet hat. Im September berichtete “Fortune” dann, dass Zuckerberg eine Jagdlizenz erworben und einen Bison geschossen habe. Bei der Konferenz F8 habe er dann seine “Timeline” gezeigt, auf der man ein Foto von einem Gericht sehen konnte, unter dem die Worte “Bison-Burger” standen.
TIMELINE-PANNE BEI FACEBOOK
Zuckerberg outet sich als Bison-Jäger
Um es vorwegzunehmen: Der Bild.de-Artikel, den wir gleich gemeinsam durchgehen werden, verrät weder, worin die “Timeline-Panne” besteht, noch inwiefern sich Zuckerberg jetzt oder dadurch als Bison-Jäger geoutet haben soll.
“Ich esse nur das Fleisch von Tieren, die ich selber getötet habe.”
Dieser Satz von Facebook-Chef Mark Zuckerberg bekommt eine ganz neue Bedeutung. DENN: Der 26-Jährige entpuppt sich als Bison-Jäger.
(Falls Sie wissen, worin die “ganz neue Bedeutung” des Satzes besteht, schreiben Sie es uns gerne… ja warum nicht: auf unsere Facebook-Seite.)
Aber alles der Reihe nach.
Der war gut.
(…) Bei der Präsentation des neuen Facebook-Tools Timeline …
… von der Bild.de fälschlich annimmt, sie habe “in der vergangenen Woche” stattgefunden …
… benutzte Zuckerberg sein eigenes Profil als Anschauungsobjekt. Aufmerksame Beobachter fanden dort ein Foto mit der Unterschrift “Bison Bugers”.
Burrrr… Okay das ist nun auch egal.
Zwar wollte Zuckerberg selbst dazu keine Stellung nehmen, doch nun…
… im Sinne von “vor drei Monaten” …
… meldet “Fortune”:
Ja, es stimme. Zuckerberg hat den Bison tatsächlich selbst erlegt.
Er habe dafür extra einen Jagdschein erworben.
Immerhin: Zuckerberg wird das Tier vermutlich auch selbst verspeist haben — streng nach seiner eigenen Doktrin.
Zuckerbergs “Doktrin” lautet eigentlich: Es wird selbst getötet, was auf den Tisch kommt. Nicht: Was selbst getötet wird, kommt auch auf den Tisch. Aber das viel größere Rätsel ist natürlich das Wort “Immerhin” an dieser Stelle.
Sowie natürlich die Frage, wie und warum es dieses Wort- und Logikgeknäuel überhaupt gestern auf Bild.de geschafft hat.
Vielleicht hat der VersuchsRessortleiter bloß in den Raum gerufen: Mach doch mal einer was über diese Geschichte mit Zuckerberg und dem Bison, die gerade überall steht.
Korrektur, 15:20 Uhr. Wir hatten “Forbes” mit “Fortune” verwechselt.
Weihnachten ist immer auch ein Fest der Tiere. Manche landen auf dem Teller, andere unterm Tannenbaum (und im nächsten Sommer an der Autobahnraststelle). Ein ganz besonderes Tier möchten wir Ihnen im BILDblog-Adventskalender nahelegen: den Pfeilhasen.
Ob Sie ihn essen oder lieber den lieben Kleinen schenken wollen, bleibt Ihnen selbst überlassen.
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “EMMA berichtet über das Thema Frauen in der Piratenpartei” (cymaphore.net)
Cymaphore nimmt einen Artikel der Zeitschrift “Emma” über Frauen in der Piratenpartei (Kurzfassung) auseinander. “Wie kann eine Zeitschrift, die selbst den Anspruch stellt die Speerspitze des deutschen Feminismus zu sein, einen (meiner Meinung nach) derartigen Müll veröffentlichen?”
2. “Ungarns manipuliertes Fernsehen” (tagesschau.de, Video, 2:32 Minuten)
Journalisten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Ungarn treten wegen manipulierten Beiträgen in den Hungerstreik.
3. “Den hat der Teufel geholt” (freitag.de, Lutz Herden)
Lutz Herden ist beeindruckt von der “hellseherischen Urteilskraft” einiger deutscher Medien nach dem Tod von Kim Jong-il (“man weiß nichts, kann aber trotzdem vorhersagen”). “Es werden Zukunftsvisionen halluziniert, die jeder seriösen Analyse entbehren.”
4. “Unsere Leser hassten uns, jetzt lieben sie uns” (derstandard.at, Oliver Mark)
Anette Novak von der schwedischen Regionalzeitung “Norran” erklärt, wie ihre Redaktion das Wissen ihrer Leser nutzt. “(…) je mehr Leute involviert sind, desto fruchtbarer ist das für die Qualität. Wir Journalisten haben uns lange für die besseren Kommunikatoren gehalten, aber die Masse weiß es immer genauer.”
5. “Früher war nicht alles besser” (michaelheim.com)
Michael Heim vergleicht eine aktuelle Ausgabe der “Basler Zeitung” mit der Ausgabe vom 18. August 1978.
6. “Capital” vs. “Handelsblatt” (facebook.com)
Auf der Facebook-Seite des Wirtschaftsmagazins “Capital” erinnert man sich nach der “Handelsblatt”-Lektüre an ein eigenes Interview von 2010. “Sogar die eingestreuten Kursiv-Absätze haben die Handelsblatt-Kollegen als Format übernommen. Wir werten das mal als Anerkennung unserer guten (Vor-) Arbeit… Danke nach Düsseldorf!”