Archiv für März 2nd, 2011

Bild  

Genie In A Bottle

Die Sängerin Christina Aguilera wurde am Dienstag in Hollywood weitgehend orientierungslos von der Polizei aufgegriffen und wegen Trinkens in der Öffentlichkeit verhaftet.

Für Bild.de ist es:

Der tiefe Fall der Christina Aguilera

Oder wie es “Bild”-Hollywood-Korrespondent Norbert Körzdörfer ausdrückt:

Der Tag nach dem Oscar ist der schönste Tag im Jahr. Für Paparazzi. Die Stars sind wie du und ich und lassen sich gehen. Pop-Sirene Christina Aguilera (30) wird beschwipst im Auto verhaftet.

Die drucken nicht alles ab

In den vergangenen Tagen wurde gelegentlich über die Art und Weise des korrekten Zitierens diskutiert.

Bild.de macht eigentlich nichts falsch:

Auch die "Süddeutsche Zeitung" spekuliert über eine mögliche Wiederauferstehung. "Es ist absehbar, dass Guttenberg für einen eher großen Teil der Bevölkerung in ein paar Wochen jener Mann sein wird, der sich der Verantwortung gestellt hat. Er wird populär bleiben, und an die Dissertation werden nur die ewigen Nörgler erinnern (...) Und bis 2013, wenn man in Bayern und im Bund wählt, vergehen ja noch Jahre der Läuterung", heißt es im aktuellen SZ-Kommentar.

Die Quelle ist angegeben (wenn auch nicht verlinkt), Auslassungen im Zitat sind mit Punkten kenntlich gemacht.

Und doch ist interessant, was Bild.de da beim Zitieren weggelassen hat:

Es ist absehbar, dass er für einen eher großen Teil der Bevölkerung in ein paar Wochen jener Mann sein wird, der sich der Verantwortung gestellt hat. Er wird populär bleiben, und an die Dissertation werden nur die ewigen Nörgler erinnern. Er selbst wird ein Buch schreiben, vielleicht über “Politik in der Erregungsgesellschaft”. Bild wird es abdrucken. Man wird eine Debatte führen über Köhler, Sarrazin und jetzt auch noch Guttenberg. Und bis 2013, wenn man in Bayern und im Bund wählt, vergehen ja noch Jahre der Läuterung.

(Hervorhebung von uns.)

Mit Dank an Christian.

Gunnar Schupelius, Mütter, Lady Di

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Offener Brief als Werbeträger”
(telemedicus.info, Jan Wesselmann)
Darf “Bild” in der “taz” mit dem Brief von Judith Holofernes werben? “BILD ist mit dieser Anzeige nicht auf der sicheren Seite. Zu bedenken ist jedoch: Rechtliche Maßnahmen liefern nicht immer den gewünschten Erfolg.”

2. “Mein Ärger: Gunnar Schupelius geht”
(laurencethio.de, Lukas Bischofberger und Laurence Thio)
Gunnar Schupelius verlässt die “B.Z.”, für die er sich während fünf Jahren täglich über alltägliche Dinge ärgerte. “Hört man ihm länger zu, dann stößt man schnell auf den Kern all seiner Kolumnen: Schupelius sehnt sich nach Ordnung – alles, auch die Banalitäten des Alltags müssen bei ihm geregelt werden.”

3. “Mütter in der Gefahrenzone”
(blog.tagesanzeiger.ch/mamablog, Michèle Binswanger)
Michèle Binswanger denkt über Journalistinnen in Kriegsgebieten nach, die auch Mütter sind.

4. “Zündende Idee”
(sueddeutsche.de, Katharina Riehl)
Die Plagiatsdiskussion zum aktuellen “Spiegel”-Titelbild (BILDblog berichtete): Der “Spiegel” erklärt in einem Brief an Gürsoy Dogtas, “das Modell sei nach einer Idee der Redaktion aus 14.000 Streichhölzern aufgebaut und fotografiert worden”. “Es handle sich offenbar um eine ‘Doppelschöpfung’, man habe die gleiche ‘zündende Idee’ gehabt.”

5. “Medien und der Fall Guttenberg: Ohne Internet geht’s nicht mehr”
(neunetz.com, Marcel Weiß)
Für Marcel Weiß haben zwei Gründe zum Rücktritt des Verteidigungsministers geführt: “1. Ohne Guttenplag wäre Guttenberg nicht gegangen. 2. Ohne das Feuerwerk der klassischen Medien von FAZ bis Spiegel wäre Guttenberg nicht gegangen.”

6. “Der Verteidigungsminister der Herzen”
(novo-argumente.com, Joachim Mathieu)
Joachim Mathieu zieht einen Vergleich zwischen Karl-Theodor zu Guttenberg und “Lady Di”, Diana Spencer.