Archiv für August 18th, 2009

Potenzstörungen

Die Bezeichnung von Zahlen mit mehr als neun Stellen birgt bekanntlich gewisse Risiken, besonders wenn Englisch involviert ist. Eine amerikanische “billion” ist eben nur eine deutsche “Milliarde”, während eine deutsche “Billion” im Amerikanischen “trillion” heißt.

Dieses Wissen nützt einem allerdings wenig bis gar nichts, wenn man versucht zu verstehen, was Bild.de einem heute mitteilen will:

Die Gesamtkosten für die Abhaltung der Wahl werden auf 223 Millionen Dollar (etwa 156 000 Euro) geschätzt.

Oder sueddeutsche.de:

Männer gingen, Adoptivkinder kamen, sie küsste Fitnesstrainer und Kollegin Christina Aguilera, Päpste murrten, Plattenverkäufe schnurrten (sie hat 300000000 Millionen Tonträger verkauft), sie drehte Filme, spielte Theater, führte Regie, schrieb Kinderbücher, modelte, studierte die Kabbala.

Mit Dank auch an Felix W.

Nachtrag, 19. August: Bild.de hat noch mal nachgerechnet (und einen aktuelleren Wechselkurs benutzt) und spricht jetzt von “223 Millionen Dollar (etwa 158 Mio. Euro)”.

Paid Content und breite Mitarbeiter

1. “Justizministerium sperrte Blog von ‘Falter’-Autor”

(futurezone.orf.at)

Das Blog des Journalisten Florian Klenk war beim Justizministerium in Österreich “einige Tage lang für seine Mitarbeiter gesperrt”. Während der Journalist glaubt, es liege an den kürzlich im Blog erschienenen justizkritischen Artikeln, vermutet das Justizministerium technische Gründe.

2. “Warum Paid-Content-Versuche gut sind”

(stefan-niggemeier.de)

Stefan Niggemeier denkt, dass Versuche mit bezahlten Inhalten dem Journalismus online gut tun könnten, denn so könnten sich die Verlage wieder auf die Bedürfnisse der Leser konzentrieren. “Dass der deutsche Online-Journalismus in einem so trostlosen Zustand ist, liegt nicht nur an den geringen Einnahmen. Es liegt auch daran, dass er in weiten Teilen gar nicht für Leser gemacht ist, sondern für die Klickzähler der IVW und für Google.”

3. “Bezahl-Inhalte: Die Online-Men bitten zur Kasse”

(onlinejournalismus.de, Thomas Mrazek)

Es gibt nichts Neues unter der Sonne, darum ein Retro-Link aus dem Sommer 2002: “Ein schwacher Werbemarkt zwingt die Betreiber von Internet-Angeboten, Erlöse aus dem Verkauf von Inhalten zu erzielen. Doch dass die Nutzer dabei mitziehen, erscheint mehr als fraglich.”

4. 8 Lektionen, die Zeitungen von Bloggern lernen können

(writetodone.com, Leo Babauta, englisch)

“1. Smaller is better. 2. If you charge, people won’t come. 3. If you charge, others will offer it for free. 4. You’ve got competition now. 5. Your main asset is credibility, not money or size. 6. You’ve got the skills — but you need to adapt. 7. Connect with readers and bloggers, don’t snub them. 8. Become lean and distributed.”

5. “Radebrechen mit Tamedia AG”

(bruderbernhard.ch)

Die Pendlerzeitung 20 Minuten sucht per Inserat Mitarbeiter, die “breit” sind.

6. “Wenn Unternehmen twittern”

(trendopfer.de)

Wenn Unternehmen twittern, tun sie das sehr spontan. Jedenfalls bis die Bedenkenträger davon Wind kriegen.