Archiv für April, 2009

Klinsi will einfach nicht fliegen (2)

Nachtrag, 11.40 Uhr (obwohl am Anfang stehend): Mittlerweile ist Klinsi geflogen.

Also, nur für den Fall, dass Sie gerade etwas irritiert sein sollten: Jürgen Klinsmann ist unverändert Trainer bei Bayern München. Diese (banale) Feststellung nur für den Fall, dass Sie sich an einer Umfrage beteiligen wollen, die “Bild.de” gerade durchführt:

Wer könnte Klinsi als Trainer beerben?

Dabei ist die Frage der Nachfolge eines Trainers, der noch nicht einmal entlassen worden ist, schon brisant; so brisant sogar, dass man des Lesers Rat durchaus gebrauchen kann. Schließlich hatte man erst unlängst ein paar Kandidaten durchgenudelt, von Matthias Sammer bis hin zu irgendwelchen Italienern, über die sich angeblich Luca Toni sehr freuen soll.

Gekommen ist bisher keiner von denen, so dass Bild.de jetzt die zweite Kandidatenrunde aufmacht, mit dem Manko, dass der eine oder andere etwas, nunja, unerfahren als Trainer ist. Beispielsweise kommen die von Bild.de genannten Nachfolgekandidaten Paul Breitner und Mehmet Scholl auf zusammen genau null Spiele als Trainer (sieht man von Scholls Tätigkeit als Trainer der U-13 des FC Bayern ab). Und auch Stefan Effenberg und Oliver Kahn, von Bild.de ins Gespräch  gebracht, haben bisher noch nie irgendwo eine Mannschaft gecoacht. (Damit die Sammlung dann doch noch wenigstens halbwegs ernstzunehmen ist, fügt Bild.de außerdem hinzu: Ottmar Hitzfeld und Arsène Wenger, die sich immer gut machen, sowie den unvermeidlichen “Bild”-Darling Lothar Matthäus, der aktuell Trainer in Israel ist und angeblich sogar schon beim Lokalrivalen 1860 im Gespräch war).

Über Oliver Kahn schreibt übrigens heute auch die “Abendzeitung”, die von einem “Not-Konzept mit Scholl” wissen will, was sich aber ziemlich schnell als einfach mal dahinspekuliert erweist. Allerdings bleibt der AZ nicht sehr viel anderes übrig, als sich an der Scholl-Variante festzuklammern, weil die anderen beiden Kandidaten, die auch von “Bild” diskutiert werden, das eine oder andere Manko haben:

Paul Breitner: Zu sehr soll sich der Vorstandsberater ins Spiel gebracht haben – und Manager Uli Hoeneß einem Trainer Breitner skeptisch gegenüber stehen.

Oliver Kahn: Hat ein Traineramt immer ausgeschlossen, will Manager werden.

Dass Kahn gar nicht Trainer werden will (und das eigentlich auch gar kein Geheimnis ist), macht die Geschichte mit den Kandidaten natürlich ziemlich schwierig. Aber irgendwie muss man diesen Klinsmann ja loswerden können, auch ganz ohne Nachfolger. Das DSF ließ die Frage nach dem Nachfolger deswegen außen vor, zeigte sich am Sonntag in einem Beitrag für den “Doppelpass” ziemlich sicher: Es gehe nur noch um “die 3 W’s: Wann wird er rausgeworfen, wer wird ihn rauswerfen und wie wird man es ihm sagen”.

Was übrigens weder “Bild”, noch DSF, noch “Abendzeitung” einer weiteren Erwähnung wert fanden: Tabellenführer Wolfsburg verlor am Sonntag in Cottbus 2:0, der Abstand zwischen Bayern und Wolfsburg ist unverändert. Bei Bild.de heißt es dennoch unbeirrt: “Der Titel ist so gut wie weg.”

Mit Dank an Stefan H.

Nachtrag, Montag 10 Uhr: Der Einwand einiger unserer Leser, das DSF habe ja die Niederlage Wolfsburgs gar nicht erwähnen können, weil der “Doppelpass”  schon am Morgen gesendet wird, ist natürlich korrekt.

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Das Bekehrungs-Wunder von “Pro Reli”

Und warum müssen die Berliner morgen beim Volksentscheid “Pro Reli” noch einmal unbedingt für die Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion stimmen (und alle Nicht-Berliner die Daumen drücken)? “Bild” weiß es:

Eine Entscheidung mit Symbolcharakter — weit über die Stadtgrenzen Berlins hinaus. Denn es geht auch darum, ob die Kinder (42% der 6- bis 15-jährigen mit Migrationshintergrund) in den Schulen der deutschen Hauptstadt noch etwas über die Wurzeln der westlichen Kultur, die Worte der Bibel, die Lehre des Christentums erfahren.

Ach was. Und die vielen muslimischen Schüler erführen all das also im regulären islamischen Religionsunterricht, den sie im Falle eines Erfolgs von “Pro Reli” bekämen?

 
Nachtrag (mit Dank an Sebastian H.): Die Aufklärung der Berliner Schüler über das Christentum und die Wurzeln der westlichen Kultur hängt übrigens nicht von der Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion ab, wie sie “Pro Reli” und “Bild” fordern. Das “Verständnis einzelner Religionen” und die “angemessene Kenntnis der Weltreligionen” stehen auf dem Lehrplan des Fachs Ethik (PDF), in dem nach dem jetzigen Schulgesetz noch alle Schüler der Klassen 7 bis 10, unabhängig von ihrer Religion, gemeinsam unterrichtet werden.

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So ein Volksentscheid muss ja keine Wahl sein

Am Sonntag dürfen die Berliner über einen Gesetzesentwurf abstimmen, den die Initiative “Pro Reli” vorgelegt hat. Sie kämpft dafür, aus dem Fach Religion, dessen Belegung in Berlin traditionell freiwillig ist, ein Wahlpflichtfach zu machen.

Die Materie ist ein bisschen kompliziert (PDF), aber die “Bild”-Zeitung hat es gestern geschafft, sie für ihre Leser auf eine einigermaßen verständliche Formel herunterzubrechen:

Und für diejenigen “Bild”-Leser, denen das zu dezent und unentschieden war und die sich heute immer noch fragen, was sie denn wohl wählen sollen, gibt es heute noch einmal eine Art Wahlservice:

Im Kern geht es bei dem Volksentscheid um die Frage, ob die Schüler in Zukunft wählen dürfen und müssen zwischen dem Fach Ethik und dem Religionsunterricht, wie es “Pro Reli” fordert. Bislang werden die Schüler gemeinsam in Ethik unterrichtet; der nach Konfessionen und Glaubensrichtungen getrennte Religionsunterricht ist freiwillig und findet oft nur in unattraktiven Randstunden statt.

“Bild” und die anderen Zeitungen des Springer-Verlages hatten bereits das Volksbegehren, das zu dem Volksentscheid am kommenden Sonntag führte, massiv unterstützt. Laut “Bild” geht es “um mehr als nur um das Schulfach Religion”, nämlich um die Freiheit. Wer für “Pro Reli” stimme, stimme “für die Freiheit”.

Wie schon beim Volksentscheid über die Zukunft des Flughafens Tempelhof geht “Bild” nicht das Risiko ein, die Argumente der Gegner auch nur zu erwähnen. Kritiker von “Pro Reli” kommen fast nicht zu Wort. “Bild” berichtet: “Prominente unterstützen ‘Pro Reli'” — nennt aber keinen Prominenten, der die Gegenkampagne “Pro Ethik” unterstützt. Die Meldung, dass Desirée Nick “Pro Reli” ihre Unterstützung entzogen hat und ihr einen “Kreuzzug” und Bauernfängerei vorwirft, steht selbstverständlich nicht in “Bild”.

Allerdings berichtete “Bild” am Dienstag, dass der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit am vergangenen Wochenende bei einem Kongress der “taz” den Fernsehmoderator Günther Jauch für die Art, wie er für “Pro Reli” wirbt, kritisiert hatte. Was Wowereit bei der Gelegenheit noch gesagt hatte, stand nicht in “Bild”:

“Dass nun eine konservative Verlagsgruppe auf den rot-roten Senat einschlägt, ist ja nachvollziehbar. Die Frage ist immer: Wo ist Journalismus noch als Journalismus erkennbar? Ich sag mal, was in Tempelhof gelaufen ist, mit einer monatelangen Schlagzeilenkampagne in allen drei Blättern. Ich glaube, das hat es in dieser Stadt, so lange ich mich politisch erinnern kann, noch nie gegeben. Bei Pro Reli fing das ja auch so an Anfang des Jahres, jetzt ist es ein bisschen abgestoppt, nun warten wir mal ab, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, wie das noch die nächste Woche ausgehen wird.”

Antworten sehen Sie oben.

Fixies — wer denkt, verliert

“Fixies” sind besondere Fahrräder. Bei Kurierfahrern erfreuen sie sich inzwischen ganz enormer Beliebtheit, teilt uns “sueddeutsche.de” mit — und nennt auch gleich einen Grund dafür: “Kaum Verschleiß, klaut niemand, und es ist sauschnell.” Das liegt an der ungewöhnlich spartanischen Ausstattung der Räder: Sie haben weder eine Gangschaltung, noch einen Leerlauf, noch Licht, Klingel oder Bremsen. Es ist deswegen kein Wunder, dass diese Geschosse nicht für den normalen Straßenverkehr zugelassen ist.

Ein Fixie sieht also so aus:


(bitte nicht an den Bremsen und der Gangschaltung stören.)

Oder auch so:


(bitte nicht an den Bremsen und der Gangschaltung stören.)

Sehr schön auch dieses Modell hier:


(bitte nicht an den Bremsen und der Gangschaltung stören.)

Man könnte die Auflistung noch ein wenig weiter machen, insgesamt hat sueddeutsche.de eine 6-teilige Klickstrecke, die deswegen keinen besonderen Erkenntniswert für den Nutzer hat, weil kein einziges echtes “Fixie” zu sehen ist. Gebracht hat es aber immerhin ein paar Klicks und ein paar hübsche Ansichten von klassischen Rennrädern und anderen Fahrradmodellen.

Mit Dank an Max S.

Nachtrag, 18.20 Uhr: Sueddeutsche.de hat inzwischen reagiert – zum “besseren Verständnis vor allem der Bildblog.de-Leser”: Die Bilder stammen allesamt aus dem Katalog einer Karlsruher Firma, die Räder mit und ohne Bremsen ausliefert (das ändert aber nichts daran, dass Fixies per definition keine Bremsen und Gangschaltungen haben). Außerdem, so die Redaktion weiter, könne man Bremsen auch nachträglich montieren (stimmt: Man kann auch noch Klingeln nachmontieren und das Fahrrad neu lackieren). Warum man aber es überhaupt für nötig befindet, den halben Katalog einer Karlsruher Firma abzubilden, erklärt die Redaktion leider nicht.

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Schönheits-OPs und der Reiz der Amnesie

So eine extreme Sendung hat es im deutschen TV noch nicht gegeben: Am Dienstag startet auf RTL 2 „Extrem schön! Endlich ein neues Leben“ (20.15 Uhr). Das Konzept: Dreizehn Frauen und Männer, die mit ihrem Aussehen unzufrieden sind, legen sich beim Schönheitsdoktor unters Messer.

schreibt Bild.de heute und berichtet über eine Kandidatin, die sich einmal generalüberholen ließ (“17 neue Zähne, das Fett an Bauch und Busen ist verschwunden”).

Da “Extrem schön!” noch nicht läuft, kann man als Zuschauer schlecht beurteilen, ob sie tatsächlich so viel extremer ist als “The Swan – endlich schön”. Diese Sendereihe lief im Herbst 2004 auf Pro Sieben und in den Medien hieß es damals unter anderem:

Christine ließ sich schön-operieren. Ergebnis: strafferer Busen, weniger Schwabbel an Bauch und Schenkeln, korrigierte Nase, weiße Zähne und Dank einer Botox-Spritze auch keine Schweißränder mehr unter den Achseln.

(“Bild” vom 8. Dezember 2004)

Um Wangen und Lachfalten zu glätten und Unterlippe voller zu machen, spritzten die Chirurgen Eigenfett ein. Die Augenbrauen ließ Natascha seitlich anheben. Die Falten um die Augen störten Natascha jahrelang. Bei “The Swan” bekam sie eine Oberlidstraffung. Auch die Zahnfehlstellung wurde korrigiert. Natascha ließ sich die Brust straffen und vergrößern. Dank der Implantate trägt sie nun Körbchengröße 75C statt 75B. (…) Sie wollte wieder gertenschlank sein und ließ sich an Hüfte und Taille die Fettröllchen absaugen.

(“Bild” vom 13. Dezember 2004)

In der Printausgabe fehlt zwar die Behauptung, so eine “extreme Show” habe es “im deutschen TV noch nicht gegeben”, aber die Überschrift legt auch nahe, dass “Bild” “The Swan” entweder absichtlich verdrängt hat, um noch einmal frische Aufregung heucheln zu können, oder die Bedeutung der Ordnungszahl “1.” nicht kennt:

1. TV-Show operiert Kandidatin total um

Zum Glück passiert “Bild” sowas aber zum ersten Mal

Mit Dank an Malte L.

Errea, Wales, St. Oberholz

1. Interview mit Javier Errea

(nzz.ch, Jan Marot)

Der Journalist und Zeitungsgestalter Javier Errea stellt zu viel Angst bei den Zeitungen fest: “In den letzten Jahren zeigte sich ein Trend zu kurzfristigen Design-Änderungen. War früher ein ‘Relaunch’ etwas fast Einzigartiges, erfolgt nun ein solcher fast alle drei, vier Jahre. Das ist ein Zeichen für die Unsicherheit in der Branche.”

2. Interview mit Jimmy Wales

(cicero.de, Alexander Görlach)

Der Wikipedia-Gründer glaubt, dass mit Werbung online soviel wie mit Print verdient werden kann, wenn “Marken ihre Strategie auf den Online-Bereich” ausrichten: “Ein Problem der bisherigen Situation ist, dass ein Großteil der Online-Werbung auf den Direktverkauf ausgerichtet war, weil sich in der Theorie aus Klickzahlen eine genaue Kaufwahrscheinlichkeit berechnen ließ. Imagewerbung dagegen ist eher vernachlässigt worden und wurde nie richtig entwickelt.”

3. “Verleger fordern Bestandsgarantie für ‘Kulturgut Zeitung'”

(heise.de)

Der Vorsitzende des Zeitungsverlegerverbands NRW, Clemens Bauer, behauptet, dass Zeitungen “der Garant für eine lebendige Demokratie” sind und deshalb “eine Art Bestands- und Entwicklungsgarantie” benötigen. Er fordert ein “unternehmerisch sinnvolles” Mediengesetz.

4. Interview mit Stephan Weichert und Leif Kramp

(medienhandbuch.de, Alexander Matschke)

“Online-Medien haben längst das Ruder übernommen, was das politische Agenda-Setting und die Nachrichtenversorgung der politischen und wirtschaftlichen Entscheider angeht, ganz einfach, weil sie schneller sind als die Konkurrenz. Selbst Fernsehen und Nachrichtenagenturen haben dabei immer häufiger das Nachsehen.”

5. “Facebook besucht, Kündigung erhalten”

(20min.ch, Amir Mustedanagic)

“Eine Angestellte bleibt wegen einer Migräne zuhause. Eine Woche später wird sie entlassen. Begründung: Sie hat sich während der Krankheit auf Facebook getummelt – und ‘wer Facebook besuchen kann, kann auch arbeiten.'”

6. “Digitale Bohème – Der Schaum der Tage”

(zeit.de, Wolfgang Büscher)

Schriftsteller Wolfgang Büscher besucht das Berliner Café St. Oberholz: “Neun Uhr, die Zeit der Profis. Ein junger Herr nimmt nebenan Platz, gut gekleidet, modischer Vollbart, Brille mit zentimeterdicken schwarzen Bügeln, weißer Apple in weißer Laptoptasche. Er ist es.”

Transferleistung: Mangelhaft

Sechs Spieltage hat die Saison der Fußballbundesliga noch, da kann man natürlich schon mal anfangen aufzuschreiben, wer wohin wechselt — und wer vielleicht. Den angeblichen Wechsel von Nationalspieler Marko Marin nimmt Bild.de heute zum Anlass, in einer etwas unübersichtlichen Klickstrecke den Transfermarkt aufzuschlüsseln.

Allerdings wird wohl jeder Verein von einem eigenen Mitarbeiter betreut, die alle nicht miteinander reden dürfen:

So wechselt Ivica Olic ablösefrei zu Bayern München …

Bayern München - Zugänge: Ivica Olic (HSV; Angriff; ablösefrei)

… während der HSV für ihn noch elf Millionen bekommen soll (von wem auch immer):

Hamburger SV - Zugänge: ---; Abgänge: Ivica Olic (Bayern München; 11 Mio Euro)

(Richtig ist übrigens der ablösefreie Wechsel.)

Lukas Podolski wechselt bekanntlich zurück zum 1. FC Köln …

1. FC Köln - Zugänge: Lukas Podolski (Bayern München; Angriff; 10 Mio Euro)

… verlässt Bayern aber nach Bild.de-Informationen in Richtung HSV:

Abgänge: Lukas Podolski (HSV; 10 Mio Euro)

Und die Frage, warum (und wie) Ralf Fährmann von Eintracht Frankfurt zu Eintracht Frankfurt wechseln sollte, …

Eintracht Frankfurt - Zugänge: Ralf Fährmann (Eintracht Frankfurt; Tor; ablösefrei)

… stellt sich auch nicht mehr, wenn man weiß, dass er eigentlich von Schalke 04 kommt.

Abgänge: Ralf Fährmann (Eintracht Frankfurt; ablösefrei)

Mit Dank an Thomas P.

Nachtrag, 18 Uhr: Bild.de hat alle hier aufgeführten Fehler korrigiert.

Totenholzclub, Lilienthal, IAB

1. “Totenholzclub”

(intrig.antville.org, Peter Praschl)

“Eine Zeitung/Zeitschrift ist mehr als nur ein Container für Inhalte, ein Speichermedium, das durch andere Speichermedien, Container ersetzt werden könnte. Eine Zeitung ist ein Ding. Eine Stadt. Eine Welt. Eine Organismus. Ein Modell.”

2. Interview mit Urs Flückiger, Roger Baur und Stephan Obwegeser

(werbewoche.ch, Pierre C. Meier)

Ein Interview mit Vorstandsmitgliedern des Verbands IAB Simsa, welcher die die Weiterentwicklung des Online-Marketings in der Schweiz fördern will (pdf). Roger Baur:”Wir wollen 2010 nur noch den Unique Client User, die Visits und die Use-Time. Der Rest interessiert nicht. Es kann ja nicht sein, dass einer mit einer hoher Page-Impression Zahl hausiert, nur weil seine Site so schlecht programmiert ist, dass der User unzählige Male klicken muss, bis er das gewünschte findet.”

3. “Print ist tot: Gebt mir das Gestern.”

(zib21.com, Terence Lennox)

“Der österreichische Printjournalismus zeigt kaum mehr Recherche und Innovatives. Das war einmal anders.”

4. “Dieser Mann ist Harald Schmidt – bei Twitter”

(dwdl.de, Thomas Lückerath)

“Über 6.500 Follower hat der Twitter-Account BonitoTV. Dahinter steckt jedoch nicht Schmidts Firma – sondern der Internet-Star Rob Vegas. Im Interview zeigt er sich verwundert von der Leichtgläubigkeit mancher Medien und sagt: ‘Es ist nicht leicht, Harald Schmidt zu sein’.”

5. Interview mit Volker Lilienthal

(carta.info, Silvia Worm)

Der Mann, der “den größten Schleichwerbe-Skandal des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aufgedeckt” hat, spricht über verdeckte und nicht verdeckte Recherche: “Gute Journalisten müssen vorsichtig und aufmerksam bleiben, weil die Leute, mit denen sie es zu tun haben, auch nach schwachen Stellen bei Ihnen suchen. Das heißt, sie dürfen sich keine Fehler erlauben, um nicht angreifbar zu werden.”

6. “Fotografen haben Namen oder: Kontrolliert die Kontrolleure!”

(bildjournalisten.djv-online.de)

“Mit einer bundesweiten Sichtung der Tageszeitungen will der DJV für die Namensnennung von Fotografen werben.”

Ein Dual-Handy, es gibt nur ein Dual-Handy…

Was tun, wenn es mal wieder nur “TUUT, TUUT, TUUT” (“Bild”-Aufmacher von heute) im Telefon macht? Wenn mal wieder ein Provider total ausfällt?

Bild.de weiß eine kluge Antwort: Man besorgt sich ein sogenanntes Dual-SIM-Handy; ein Gerät also, das das Telefonieren mit Karten von zwei Providern erlaubt. Man hätte also dann gestern, als “Millionen Handys tot” waren, einfach umschalten können auf einen Konkurrenzanbieter — und schon kurz darauf munter weiter quasseln können.

Bild.de kennt aber auch den Haken an der Geschichte: “Viele große Hersteller verzichten auf die Dual-SIM-Technik.”

Doch Bild.de hat schließlich eine verblüffend einfache Lösung parat, wie man sich aus dieser missliebigen Situation wieder befreit:

Einer der wenigen großen Hersteller, die auf die Dual-SIM-Technik setzen, heißt Samsung. Das SGH-D880 ist ein modernes Slider-Handy mit 3,2-Megapixelkamera, MP3- und Videoplayer und UKW-Radio. Der Hersteller gibt für das Gerät eine unverbindliche Preisempfehlung von 449 Euro (ohne Vertrag) an. Wer im Internet ein wenig sucht, findet das SGH-D880 für 199 Euro ohne Vertrag!

Wer im Internet sucht, findet aber gottlob auch noch ein paar andere Hersteller…

Mit Dank an Philippe J.

Schmidt, Brigitte, Stockfotos

Schmidt bei Bauerfeind: Ja. Nein.

1. Interview mit Harald Schmidt

(youtube.com, Video, 27:52 Minuten, Katrin Bauerfeind)

Harald Schmidt macht wieder mal Pause und gibt Katrin Bauerfeind eines der Interviews, die er, wie er verrät, nie absichtslos gibt. In den ersten Minuten erzählt er, dass er lieber Interviews gibt als welche macht, da ihn kaum jemand interessiert (und er das auch gar nicht kann). Einigermassen erheiternd ist die Schilderung des Besuchs einer sehr leicht bekeideten Pro7-Journalistin, die er nur mit Ja- und Nein-Antworten wieder nach Hause schickte.

2. “Privater Maulkorb für Filmjournalisten”

(heise.de/tp, Matthias Huber)

“Der Besuch der ‘Wolverine’-Pressevorführung verhängt mal wieder eine Sperrfrist – jetzt sogar für jede private Meinungsäußerung.”

3. “Döpfner: Internet macht Journalismus besser”

(informationweek.de)

Aus einem leider nicht in Volltext auffindbaren Interview [Update: hier ist es] mit Axel-Springer Vorstandschef Mathias Döpfner: “Wer versucht, mit möglichst wenig Journalismus möglichst viel Geld zu verdienen, wird scheitern. (…) Ich glaube, dass das Internet den Journalismus besser machen wird.”

4. “Die Rolle von Stockfotos in Blogs”

(alltageinesfotoproduzenten.de, Robert Kneschke)

“Es gibt nur wenige deutsche Blogs, die Stockfotos einsetzen. Woran könnte das liegen?”

5. “Journalismus: mein Wunschzettel”

(fragerei.wordpress.com)

Ein schöner Wunschzettel an den Journalismus – die Frage dazu wird gleich geliefert: “Gibt es für diese Art des Journalismus überhaupt ein Geschäftsmodell?”

6. “Alles doppelt, oder was?”

(tagesspiegel.de, Simone Schellhammer)

“Zwei Medien, eine Redaktion: G + J legt ‘Brigitte’ mit brigitte.de zusammen.”

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