Archiv für Dezember 16th, 2007

Best of Wagner

Zusammengestellt von Peter Lewandowski*


Peter Lewandowski, 50, ist seit 2001 Chefredakteur des Leute-Magazins “Gala” (wo er eine Zeitlang auch selbst bloggte). Zuvor war er bei Axel Springer Chefredakteur des Männermagazins “Maxim” und Chef der Entwicklungsredaktion. Als “Playboy”-Chef sorgte er von 1998 bis 2000 u.a. mit Fotos von Meret Becker, Tanja Szewczenko, Nadja ab del Farrag, Pamela Anderson, Cindy Crawford und — nicht zu vergessen — Kati Witt für steigende Auflage und Medienpräsenz. Die “Berliner Zeitung” schrieb damals, er sei “ein sympathischer Mann”, die “Bunte” nannte ihn “Nacktmacher der Nation” — und die “Bild”-Zeitung “irgendwie clever”. Sein Motto bei “Gala”: “Gute Nachrichten und schöne Bilder statt negativer Schlagzeilen und Leid”

“Sie enttäuschen mich schon, daß Sie als emanzipierte Frau in der O-Frage lügen mußten. Lassen Sie uns die O-Lüge im Lichte der Gleichstellung von Mann und Frau betrachten.

Gehörte nicht neben dem Wahlrecht, der Quote, gleicher Lohn für Mann und Frau auch der soziale Anspruch auf geschlechtliche Befriedigung zu Eurem Kampf? Richtete sich die Emanzipations-Bewegung nicht auch gegen Männer, die sich keine Gedanken darüber machten, ob Frau kommt oder nicht kommt?

Ich gestehe, ich guckte mehr auf Ihren Busen als auf Ihre Worte. Das Spiel mit dem Ball ist etwas Göttliches. Sind die Sterne nicht Bälle? Ist das Weltall nicht ein Ball-Gebilde? Mit 36 macht man als Frau neue Rechnungen auf. Wie viel Glück bleibt mir noch, ehe meine Hüften breiter und meine Schenkel dicker werden? Wie viele Jahre habe ich noch?

Ich kann Ihnen nur mein Beileid ausdrücken. In meinem Bett will ich nur echte Frauen haben. Sie hätten eine große Frau werden können… Sie sind keine große Frau in der Republik geworden. Die großen Frauen der Republik heißen Frau Merkel, Frau Schavan, Alice Schwarzer, Claudia Roth, Frau von der Leyen. Das sind Frauen für die Zukunft. Für mich ist das die großartigste Aussage.

Herzlichst

Ihr F. J. Wagner

PS in eigener Sache: Ich weiß, dass ich Tage habe, wo ich elendig schreibe und nichts zu sagen habe. Ich bin leer, ich habe nicht geküsst, ich habe nichts gefühlt. Morgen fliege ich nach Portugal. Ihr Kolumnist macht Urlaub. Er will auch glücklich sein.”

*) Aus: “Post von Wagner” an Ute Vogt, Anne Will, Gabriele Pauli, Angela Merkel, Lady Diana, die deutschen Fußballweltmeisterinnen und die Rechtschreibe-Reformer

BILDblogger für einen Tag ist morgen Oliver Gehrs.

Allgemein  

Der “Bild”-Feldzug gegen Andreas Türck

"TV-Star Andreas Türck: Vergewaltigungs-Anklage"Sicher erinnern Sie sich noch an Andreas Türck. An den Moderator, dessen Fernseh-Karriere abrupt endete, als bekannt wurde, dass wegen Vergewaltigung gegen ihn ermittelt wurde. Das war im Frühjahr 2004. Im August 2005 wurde ihm der Prozess gemacht, der einen Monat später mit einem Freispruch endete.

Für die “Bild”-Zeitung allerdings, die sowohl die Ermittlungen als auch das Strafverfahren — wie auch viele andere Medien — minutiös begleitet hatte, war Türck von Anfang an schuldig. (Ebenso wie Katharina B., das vermeintliche Opfer.) Dabei stand die Anklage der Staatsanwalt auf so wackligen Beinen, dass der Prozess nach Meinung vieler Beobachter nie hätte eröffnet werden dürfen.

Absurderweise teilte offenbar auch die “Bild”-Zeitung diese Ansicht: Nachdem sie monatelang fast täglich über intimste Details aus den Aussagen von Zeugen, dem vermeintlichen Opfer und dem Angeklagten berichtet hatte, schrieb Marion Horn, damals stellvertretende Chefredakteurin von “Bild”, Andreas Türck und Katharina B. seien Opfer einer Justiz, “die diesen Prozess zuließ und vier Wochen lang ein schmutziges Gerichtsspektakel inszenierte”.

Nun, gut zwei Jahre später, hat sich die Journalistin Sabine Sasse die damalige (“Bild”-)Berichterstattung noch einmal vorgeknöpft und beschreibt sie als “einen regelrechten Diffamierungsfeldzug gegen Türck, in dem auch gleich die unfreiwillige Nebenklägerin Katharina B. schwer beschädigt wurde”: