In Hamburg bei der “Bild”-Zeitung mag man Hans Albers offenbar. Und die Vorstellung, dass ein “Bild”-Redakteur mit Kapitäns-Mütze morgens “La Paloma” pfeifend das Büro betritt und, sich halb auf den Schreibtisch setzend, verschmitzt grinsend zur Sekretärin wendet: “Na, du seute Deern” — diese Vorstellung ist ganz drollig (siehe Ausriss rechts). Allerdings würde man von jenem Redakteur auch erwarten, er wisse, dass Hans Albers nicht 78 sondern bloß 68 Jahre alt geworden ist. Oder dass die Bezeichnung “Star der Nachkriegszeit” (siehe Ausriss links) Albers nur teilweise gerecht wird. Er war nämlich auch schon in der Vorkriegs- und in der Kriegszeit ein Star. Wenn nichtsogareingrößerer.
Mit Dank an klein-K auch für den Scan.
Nachtrag, 21.6.(mit Dank an klein-k): “Bild”-Hamburg berichtigt in ihrer heutigen Ausgabe in einer Meldung das Alter von Hans Albers.
Erst mal zum Mitschreiben: José Mourinho ist Trainer des britischen Fußballvereins FC Chelsea, bei dem Andrej Schewtschenko Stürmer ist. Schewtschenko war bis zum Sommer vergangenen Jahres beim italienischen Fußballverein AC Mailand. Und der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi, derzeit AC-Mailand-Besitzer und -Präsident, bemüht sich gerade darum, Schewtschenko zurückzuholen.
Und nun zu einer kleinen Meldung im Sportteil der heutigen “Bild”:
All das, was in dieser Meldung nicht stimmen kann, haben wir mal gelb angestrichen. Anders gesagt: Unstrittig ist eigentlich nur das Zitat am Ende. Es fiel allerdings nicht jetzt, sondern vor mehr als einem halben Jahr. Und gesagt hat es damals nicht Mourinho, sondern Berlusconi, den beispielsweise der italienische “Corriere della Sera” am 15.12.2006 (also nach dem Wechsel Schewtschenkos von Mailand zu Chelsea) mit den Worten zitierte:
“In casa mia sono io il padrone, in quella di Sheva quando la moglie gli ordina di andare sotto il letto, lui ubbidisce come un cagnolino.”
Übersetzung der “Sun” vom 16.12.2006: “At my home I’m in charge and decide what happens. Instead, when Shevchenko’s wife shouts, he runs under the bed like a lap dog.”
Übersetzung von uns: “Bei mir zu Hause bin ich der Chef. Wenn aber Schewtschenko von seiner Frau unters Bett geschickt wird, gehorcht er wie ein Schoßhündchen.”
PS: Die heutige “Bild”-Version, die ohne Quelle auszukommen meint, wurde in den vergangenen Tagen (unter Berufung auf die “Sun”) auch schon auf italienischenWebsites verbreitet. Und tatsächlich taucht das “Schoßhund”-Zitat in einem “Sun”-Artikel über Mourinho vom vergangenen Samstag auf — dort allerdings (zumindest online) völlig korrekt als Aussage Berlusconis.
Kleber gegen Gratiszeitungen verkaufen sich gut (klartext.ch, Nick Lüthi)
Wenn die Pläne von Sacha Wigdorovits umgesetzt werden, soll ab Herbst in Zürich, Basel und Bern jeden Morgen eine Tageszeitung gratis im Briefkasten liegen. In Dänemark hat man bereits genug von solcher Papierflut.
«Glotze der Chipkultur» (espace.ch, Hans Galli)
Produziert Web 2.0 eine neue Internetblase oder steckt mehr dahinter? Die Experten an der Cisco-Expo in Interlaken konnten die Frage nicht abschliessend beantworten. Einig waren sie sich, dass Web 2.0 nicht von der Wirtschaft, sondern von den Millionen von Nutzern geschaffen wurde.
“Wer eine Mission lebt, kann nie ohne Widerspruch leben” (persoenlich.com, David Vonplon) Anfang Juli wird Samuel Stutz zum letzten Mal als Moderator der “Sprechstunde Gesundheit” am Bildschirm zu sehen sein. Der “TV-Arzt der Nation” sucht nach fast zwanzig Jahren im Dienste von Ringier den Weg in die Selbständigkeit.
Anzeigenplatzierung in der Praxis (journalist-und-optimist.de)
Wir sind uns ja alle bewusst, dass im Special-Interest-Bereich Magazine meist auch über Produkte der Firmen berichten, die bei Ihnen Anzeigen schalten. Wie wichtig dann eine vernünftige Koordination von Anzeigenredaktion und Layout ist, zeigt das obige Beispiel aus der PC-Praxis.
“Ich bin ein Egomane” (welt.de, Adriano Sack)
Zu Besuch beim extravagantesten Schriftsteller der Welt: Tom Wolfe kleidet sich wie ein Dandy, kokettiert öffentlich damit, dass er George W. Bush gewählt hat, und ärgert sich, dass ihm die Lebensgeschichte von Paris Hilton nicht selbst eingefallen ist.