Archiv für Mai 11th, 2007

Giulia Siegels maximierte Enthüllung

Vorgestern schrieb “Bild” über Giulia Siegel (siehe Ausriss):

So unversiegelt haben wir diese Dame ja noch nie gesehen!

Und obwohl es einen Satz später hieß, dass Siegel für das Männermagazin “Maxim” (O-Ton “Bild”: “ab morgen im Handel erhältlich”*) jetzt “die Hüllen fallen” lasse, muss mit dem Wort “unversiegelt” doch etwas ganz anders gemeint sein als unbekleidet (oder fast unbekleidet).

Denn so unbekleidet wie im aktuellen “Maxim” haben “wir” diese Dame schließlich schon im Playboy (03/99) gesehen. Und nicht nur wir: “Bild” (genauer gesagt: Katja Kessler, die spätere Ehefrau des “Bild”-Chefredakteurs Kai Diekmann) schrieb am 30.6.1999:

Giulia — gerade begeisterte sie mit megaheißen Nacktfotos für das Männermagazin “Playboy”.

Mit Dank an Torsten D., für den das kein Einzelfall ist.

*) “Maxim” erscheint wie “Bild” im Verlag Axel Springer.

Welt.de ersetzt Kai Diekmann durch Knut

Vorgestern sorgte ja ein Weblog-Eintrag des “Welt am Sonntag”-Redakteurs Alan Posener für einigen Wirbel, weil er sich kritisch mit dem “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann auseinandergesetzt hatte. Groß war der Wirbel aber insbesondere, nachdem Poseners Beitrag, erschienen im Angebot von “Welt Online”, gelöscht worden war, weil “die Axel Springer AG” darin “die Entgleisung eines einzelnen Mitarbeiters” bzw. “eine höchst unkollegiale Geste” entdeckt zu haben glaubte (wir berichteten).

Heute nun entdecken wir im Satire-Ressort von Welt.de folgende (lustig gemeinte) Umfrage:

Die Abstimmung sah allerdings gestern (wie wir aus glaubhafter Quelle erfuhren und uns verschiedene Suchmaschinen bestätigen) noch anders aus. Nämlich so:

Mit Dank an Ralph K. für den Hinweis!

Nachtrag, 15.5.2007: Wie die Abstimmung ausging, ist nicht bekannt. Sie wurde heute durch eine neue ersetzt. Zuletzt aber lag Kai Diekmann Knut mit 49 Prozent der abgegebenen Stimmen fast uneinholbar vorn.

Kurz korrigiert (416)

In der heutigen “Bild”-Zeitung findet sich auf Seite 2 diese Meldung:

"Fingerabdrücke nicht im Pass"

“Hä?”, werden jetzt wohl all diejenigen denken, die den Streit um das Passgesetz ein kleines bisschen verfolgt haben. “Bild”-Redakteure und -Leser hingegen werden sich erst wundern, wenn sie nach dem 31. Oktober einen neuen Reisepass beantragen — und dazu aufgefordert werden, Fingerabdrücke abzugeben.

Denn dass auf dem neuen biometrischen Reisepass, der ab dem 1. November ausgegeben wird, auch Fingerabdrücke gespeichert werden, steht schon längst fest. Das Kabinett hat im Dezember letzten Jahres einen entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen. Streit gab es noch darüber, ob die Fingerabdrücke auch den Sicherheitsbehörden zugänglich sein sollen. Gestern einigten sich Union und SPD, dass sie, außer im Pass, nirgendwo gespeichert werden. Und das Kompromissangebot, das die SPD abgelehnt hat, bezog sich auf eine freiwillige Speicherung der Fingerabdrücke.

Mit Dank an Peter T. für den sachdienlichen Hinweis.

6 vor 9

Nackte Leute von vorn
(zuender.zeit.de, Oskar Piegsa)
Wer nackte Frauen sehen möchte, kann das heute kostenlos im Netz tun. Alte und neue Männermagazine stellt das vor ein Problem: Was könnte ihre Leser sonst noch interessieren?

Gute Nachtgeschichten
(merkur.de, Daniel Hildebrand)
Fast einen Euro mehr vom Gebührenzahler fordert die ARD derzeit, um zukunftsfähig bleiben zu können. Doch wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Ist das Programm des Senderverbunds sein Geld wert? Eine Langzeitbeobachtung am Beispiel von Anne Will und Koll.

«Jeder Journalist ist auch ein Unternehmer»
(nzz.ch, Stephan Russ-Mohl)
Wer sich als freiberuflicher Journalist behaupten will, sollte Marktnischen besetzen, Netzwerke gründen und kluges Marketing betreiben. Dies empfiehlt Svenja Hofert in ihrem Buch.

Konvergenz: Tagi adoptiert Coopzeitung
(tobistar.com)
Auf der Rückseite des Kulturbundes ist im heutigen Tages-Anzeiger die Coopzeitung zu Gast. Beim Übernehmen des Layouts gab es leider technische Schwierigkeiten, so dass die Seite wie die gewöhnliche TA-Rubrik «Leben» aussieht. Doch der Reihe nach, und zwar wissenschaftlich korrekt: Zuerst beobachten und zählen, dann das Urteil fällen. Unsere leitende Forschungsfrage soll lauten: Will Coop mit diesem redaktionellen Engagement seine Kunden dazu erziehen, vermehrt Produkte der verschiedenen Spezial-Linien zu kaufen? Und schon gehts los.

Wo ?heute? die Videos ?sucht?
(ahnungslos.ch)
Nachdem ich dieses ?Phänomen? nun schon länger beobachtet habe, mache ich es nun Publik: Der redaktionelle Aufwand für die täglich erwähnten Videos der Abend-Pendlerzeitung ?heute? beträgt grob geschätzt 2 Minuten (in der Zeit inbegriffen: Text schreiben, Screenshot machen, durchlesen, korrigieren, dem Chef schicken, nochmal korrigieren, nochmals dem Chef schicken, genehmigen lassen und veröffentlichen).

“Frank A. Meyer gefällt das neue Magazin”
(persoenlich.com, David Vonplon)
Ab kommendem Sonntag ersetzt das “SonntagsBlick Magazin” die frühere Beilage “Sie + Er”. Das komplett neu gestaltete Heft bietet Lifestyle, Reportagen, Interviews, Portfolios und Porträts, wie das Verlagshaus Ringier am Donnerstag mitteilte. Doch kann der neue Titel die bislang fehlende Akzeptanz der Werbewirtschaft gewinnen?