Diese Meldung aus der “Bild am Sonntag” vom 6.3.2005 über die Gefahr einer Infizierung mit der Darmkrankheit Morbus-Crohn sei “unverantwortliche Panikmache” und “fasse seit Jahren bekannte Außenseitermeinungen zusammen”, heißt es dazu unter Berufung auf die Morbus-Crohn-Vereinigung DCCV in der “Zeit”, die außerdem auf eine Pressemitteilung von Wolfgang Priesmeier verweist, der als “Veterinärexperte der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag” (“BamS”) und “einer der Kronzeugen” (“Zeit”) ausführlich in der “BamS” zitiert wurde.
In Priesmeiers Pressemitteilung (veröffentlicht am Erscheinungstag der “BamS”) steht ungefähr das Gegenteil dessen, was die “BamS” unter Berufung auf Priesmeier berichtete. Und fragt man Priesmeier selbst, wie es zu diesem Widerspruch kommt, sagt er, seine O-Töne in der “BamS” seien “sinnentstellend” aus dem Zusammenhang gerissen worden. Eine weitere Textpassage, von der “BamS” eingeleitet mit den Worten “Priesmeier geht davon aus, daß…”, sei darüber hinaus “falsch” und “vollkommen unsinnig” wiedergegeben.
Tatsächlich habe Priesmeier bereits 14 Tage vor Erscheinen des “BamS”-Artikels ein längeres, fachlich und sachlich differenziertes Gespräch mit dem “BamS”-Autor geführt und ihm im Anschluss eine 300-seitige Materialsammlung zum Thema zukommen lassen. Dass die “BamS” daraus eine “Alarm!”-Meldung macht und den SPD-Politiker mit Aussagen zitiert, die seine Position derart “verkürzen und verfälschen”, hält er für eine “Missachtung jounalistischer Grundsätze”, die ihn dazu veranlasst habe, “Bild” und “Bild am Sonntag” künftig mündliche Statements zu verweigern. In seiner Pressemitteilung heißt es zudem, “Horrorszenarien” wie in der “BamS” erzeugten “auf unverantwortliche Weise Ängste, die jeglicher Realität entbehren”.