Autoren-Archiv

Ok!, Michael Steinbrecher, Schwer verliebt

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Schlank, schön, erfolglos”
(klatschkritik.blog.de, Antje Tiefenthal)
Antje Tiefenthal sammelt Zahlen zum Klatschmagazin “Ok!”: “Von bislang 50 in diesem Jahr veröffentlichten Ausgaben des Magazins Ok! war Heidi Klum 20 Mal auf dem Cover.”

2. “Geknebelt und gedemütigt”
(frontal21.zdf.de, Video, 5:55 Minuten)
Auch “Frontal 21” berichtet über die Kandidatenverträge der Sat.1-Sendung “Schwer verliebt”.

3. “Britischer Abhörskandal: Presse bekommt Regeln”
(ndr.de, Video, 6:08 Minuten)
Zum Prozess gegen “News of the World” vor dem Royal Court of Justice befragt “Zapp” Opfer der Boulevardzeitung und zeigt Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern. Siehe dazu auch das Dossier “Phone-hacking scandal” (bbc.co.uk, englisch).

4. “Lieber Lukas”
(medienspiegel.ch, Christof Moser)
Christof Moser schreibt an Lukas Egli, der anhand eines Beispiels aufzeigte, wie PR in den “SonntagsBlick” gerät. “Die Opportunisten, Bequemen und Zyniker unter uns Journalisten sind längst auch selber zu einer ernsten Bedrohung geworden für die aufgeklärte Gesellschaft, der wir von Berufes wegen ohne Relativierungen verpflichtet sind.”

5. “Steinbrecher will Bürger-Talkshows”
(derwesten.de, Jürgen Overkott)
Michael Steinbrecher wünscht sich Sendungen, in denen Bürger zu Wort kommen. “Ich wünsche mir, dass sie ernster genommen werden und wieder ihren Platz im Hauptabendprogramm finden.”

6. “The Guardian is confused about what the Canadian flag looks like”
(regrettheerror.com, Craig Silverman, englisch)

Fehler, Pogromly, Paketsklaven

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Falschliegen lernen”
(spiegel.de, Sascha Lobo)
Sascha Lobo schreibt über das Begehen von Fehlern und ihre Korrektur. Er vermutet: “Das Internet, dieses vernetzte Gift gegen absolute Wahrheiten, treibt einen Wandel im Umgang mit eigenen Fehlern voran, der weit über die digitale Sphäre hinausgeht.”

2. “Nochmal Pogromly: Erleben Sie live die Entstehung einer Legende!”
(geistbraus.de, Martin Johannes Grannenfeld)
Martin Johannes Grannenfeld phantasiert in einem Beitrag über mögliche Inhalte einer rechtsradikalen Version von “Monopoly” – 20min.ch übernimmt einige dieser Phantasien als Fakten. “Munter mischen sich hier Fakten und Legenden. Dass das LOS-Feld durchs Hakenkreuz ersetzt ist, kann man auf den Fotos des Spiels sehen. Dass die Bahnhöfe durch KZs ersetzt sind, wahrscheinlich auch (da kenn ich Monopoly nicht gut genug, um das beurteilen zu können). Das zehnte Kind, der versteckte Jude und die Horst-Wessel-Allee sind von mir.”

3. “Bühne frei für neue Kritiker”
(nzz.ch, Philipp Ramer und Claudio Steiger)
Philipp Ramer und Claudio Steiger beschreiben neue Wege im Kulturjournalismus, zum Beispiel die Website Theaterkritik.ch: “Insbesondere die Art der Finanzierung alarmierte Kritiker. Denn anders als sonst üblich werden die zu besprechenden Premieren nicht von einer Redaktion ausgewählt, sondern Veranstalter und Theatergruppen können Rezensionen eigener Inszenierungen gegen Bezahlung in Auftrag geben.”

4. “Internet: ‘Eine gigantische Effizienzmaschine'”
(diepresse.com, Isabella Wallnöfer)
Helge Fahrnberger und das Medien-Watchblog “Kobuk”: “Der Name ist Programm: Hat doch 1951 ein gewisser Helmut Qualtinger die heimischen Tageszeitungen an der Nase herumgeführt, als er die Ankunft eines Eskimo-Autors namens Kobuk in Wien ankündigte – den gab es gar nicht, was sämtliche Tageszeitungen nicht hinderte, Kobuks fiktive Werke in den höchsten Tönen zu loben.”

5. “Schafft die Polit-Talkshows ab!”
(dradio.de, Mely Kiyak)
Wer will den “immer gleichen Redner-Typ mit Talkshow-Gestus und Talkshow-Rhetorik” noch sehen, fragt Mely Kiyak. “Unsere Fernsehformate sind doch keine Nebenstellen des Parlaments. Sollen sich doch Parteien Werbeprogramme im Fernsehen kaufen. Denn wenn sie dies selber zahlen würden, gäben sie sich bestimmt mehr Mühe!”

6. “Die Paketsklaven”
(ndr.de, Video, 43:58 Minuten)
Reinhard Schädler arbeitet einige Wochen undercover als Paketzusteller bei einem Subunternehmer von Deutsche Post DHL. Siehe dazu auch das Dossier und das Interview mit Schädler.

Postjournalismus, Guttenberg, Liebe

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Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Postjournalismus”
(blogs.taz.de/wortistik, Detlef Gürtler)
Zu den “drei bekannten Säulen der Gewaltenteilung” Legislative (Parlament), Exekutive (Regierung) und Iudikative (Rechtssprechung) fügt Detlef Gürtler Narrative (Medien) und Investigative (Enthüller) hinzu.

2. “Onlinemedien, vergesst mal das Tempo!”
(blogs.tageswoche.ch, David Bauer)
Journalisten können News “noch so schnell nachhoppeln, irgendeine Schildkröte ist immer schon da und hat es getwittert”, stellt David Bauer fest. “Man braucht nun aber nur einen Schritt weiterzudenken. Dann wird man realisieren, dass das Ausformulieren einer News über vier Abschnitte ebenfalls eine sehr dürftige Einordnungsleistung ist und Geschwindigkeit daher nicht das sein kann, wodurch sich der Journalismus im Netz von anderen Medienformen abhebt und womit ein Onlinemedium sich gegenüber der Konkurrenz profilieren kann.”

3. “Sensationen und Krokodilstränen”
(medienwoche.ch, Lothar Struck)
Zum Interview von Giovanni di Lorenzo mit Karl-Theodor zu Guttenberg in der “Zeit” schreibt Lothar Struck: “Nur weil ein Journalist auf Anregung eines Buchverlags mit einem gestrauchelten Minister spricht, macht er sich noch lange nicht gemein mit dessen zweifelhaften Methoden. Genau das unterstellen aber die Kritiker dem ZEIT-Chefredaktor mit seinem Guttenberg-Interview gemacht zu haben.”

4. “Die Rückkehr des Plagiators “
(freiepresse.de, Eva Prase)
Sprachwissenschaftler Werner Holly schätzt das Interviewbuch “Vorerst gescheitert” ein. Über Guttenberg sagt er: “Konsequent ordnet er alle Aussagen monomanisch dem Ziel unter, den Vorsatz des Plagiats auszuräumen, den er für sein Moralapostel-Image am meisten fürchtet. Dabei vergisst er, dass er sich schon mit diesen Äußerungen für jede halbwegs qualifizierte Arbeit disqualifiziert, erst recht für ein Amt. Kein Personalchef dürfte diesen Mann nach Lektüre seines Buches einstellen. Er gibt darin ja zu, mitunter nicht zu wissen, was er tut.”

5. “1073 Interviews = 6 MB”
(planet-interview.de, Jakob Buhre)
Jakob Buhre erzählt von den Erfahrungen nach 10 Jahren “Planet Interview”. Ihm fällt auf, dass sich viele schwer tun damit, “über die Arbeit bei ‘Bild’ zu reden”. Zum Geburtstag stehen zudem alle bisher veröffentlichten Interviews in einer Datei zum Download bereit.

6. “Ich liebe dich”
(nzzfolio.ch)
Paolo, Sepp, Lisa und andere erzählen von der Liebe.

Todesmutter, Kampfflugzeug, Schlammlawine

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1. “Wie begreift man das Unfassbare? – Versuch einer Gegen-Darstellung”
(gangway.de, Andreas Hoch-Martin)
“Die Todesmutter aus Buch” nennt bz-berlin.de eine 24-jährige Frau, die ihr neugeborenes Kind tötete. Streetworker Andreas Hoch-Martin wirft einen alternativen Blick auf die Situation.

2. “Wie ich Werbung für den Gripen machte”
(20min.ch, Lukas Egli)
Warum und wie Lukas Egli 2009 für das “SonntagsBlick Magazin” über Kampfflugzeuge schrieb: “Dass bei der Geschichte handfeste Interessen im Spiel waren, war mir damals schon klar. Aber wer im Hintergrund die Fäden zog, überraschte mich dann doch. So viel sei verraten: Es waren nicht finstere Waffenhändler – es waren Journalisten.”

3. “Ich, Postjournalist”
(theeuropean.de, Eberhard Lauth)
Eberhard Lauth erinnert sich an die Zeit, als er noch “an den Futtertöpfen der Musikindustrie (und gelegentlich auch der Filmindustrie) naschte”. “Viele der damals publizierten Stücke basierten auf der unausgesprochenen Übereinkunft, Papier mit Texten über Menschen oder Produkte vollzuschreiben, weil ich dafür auch etwas bekommen hatte. Flüge. Übernachtungen in Hotels. Drinks. Gästelistenplätze mit Begleitung. Kontakt zu Prominenten.”

4. “Die Medienorgel dreht sich weiter”
(dradio.de, Christian Floto)
Christian Floto fragt nach der Wertschöpfungskette in der Causa Guttenberg: “Wer kassiert da in welcher Funktion eigentlich welche Summen? Egal ist das nicht. Denn Rezipienten fragen durchaus mal nach den Motiven von Akteuren. Und da wäre es interessant zu erahnen, ob neben unreifem Narziss vielleicht gar noch Gier mit im Spiel sein sollte?”

5. “Das neue ‘Das Neue’-Bingo”
(stefan-niggemeier.de)
Recherchiert die Zeitschrift “Das Neue” tatsächlich “so gut wie der ‘Spiegel'”, wie ihr Chefredakteur Jörg Mandt behauptet?

6. “Falscher Alarm löst Panik aus”
(badische-zeitung.de)
“Eine per SMS und über das Internet verbreitete Falschmeldung über eine angebliche Schlammlawine hat in der kolumbianischen Stadt Villavicencio eine Massenpanik ausgelöst.”

Blick  

Verrückte Deals

Marc Walder, CEO des Ringier-Verlags für die Schweiz und Deutschland, erzählte der “Zeit” kürzlich in einem Interview, dass die Medienwelt für Marketing-Manager unübersichtlich geworden sei. Die würden “gar nicht mehr wissen, wo und vor allem wie sie ihr Geld am effektbringendsten ausgeben sollen”:

Die fragen sich: Was mache ich mit meinen zwei Millionen Euro für die neue Biomilch? Mache ich ein Guerilla-Video für YouTube? Veranstalte ich eine witzige Castingshow? Suche ich das schönste Butter-Girl? Oder doch nur klassische Werbung wie früher? Da kommen sie gern zu uns und lassen sich ein Konzept entwickeln.

Die Medienwelt ist aber auch für den Ringier-Verlag unübersichtlich geworden. So verdient das Unternehmen nicht nur Geld mit Boulevardzeitungen wie dem “Blick”, sondern hält auch Beteiligungen an den verschiedensten Unternehmen, so zum Beispiel seit diesem Sommer 60% an DeinDeal.ch, einem Gutschein-Discounter.

Wie genau die Konzepte aussehen, die Ringier für seine Werbepartner entwickelt, wissen wir nicht. Wir können aber einfach mal einen Blick in den “Blick” werfen.

Am 1. Dezember 2011:

IWC zum halben Preis!

Am 2. Dezember 2011:

10 IWC bei DeinDeal.ch

Und am 3. Dezember 2011 gab es noch eine gute Nachricht auf der Titelseite, ganz ohne weiterführenden Artikel. Vermeldet wurde, dass der CEO von IWC Schaffhausen “ein neues Produktionsgebäude sowie den Ausbau der Büroräumlichkeiten” (stadt-schaffhausen.ch) plant.

IWC baut neue Uhrenfabrik!

Neonazis, Rodeln, Recycling

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1. “Martensteins gefühltes Wissen”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier befasst sich mit der aktuellen Kolumne von Harald Martenstein im “Zeit Magazin” über die Reaktion auf die Mordserie von Neonazis. “Wenn Martenstein etwas in der Welt wahrnimmt, das ihm ‘seltsam’ vorkommt, dann schaut er sich als Reaktion nicht genauer die Sache in der Welt an, sondern das Gefühl in seinem Kopf. So mag er hin und wieder zwar zu originellen Erkenntnissen kommen. Deren Verbindung zur Realität lässt sich aber in diesem Fall durch eine schlichte zweiminütige Recherche kappen.”

2. “Unter Kameraden”
(juedische-allgemeine.de, Tuvia Tenenbom)
Tuvia Tenenbom besucht den Neonazitreffpunkt Club 88 in Neumünster.

3. “Wie aus einer Pumpen-Wartung eine Hacker-Attacke wurde”
(heise.de, Andrej Sokolow)
Wie “lückenhafte Informationen, die Erwartung einer Cyberattacke und ein Trittbrettfahrer aus einer Routine-Wartung” eine falsche Nachricht entstehen lassen.

4. “When candidates lie, what’s a political reporter to do?”
(niemanwatchdog.org, Dan Froomkin, englisch)
Wie sollen sich Politjournalisten verhalten gegenüber Poltikern, die irreführende Informationen verbreiten, manchmal sogar absichtlich? “‘It’s a known tactic that in some cases, a candidate will make an ad more misleading to generate controversy that will in turn reinforce the message of the ad,’ said Brendan Nyhan, an assistant professor of government at Dartmouth College.”

5. “Es geht um Tausendstelsekunden”
(taz.de, Michael Brake)
Rodeln könne man sich doch genau so gut im Videotext anschauen, findet Michael Brake: “Da werden um einen Eiskanal herum 20 Kameras angebracht, und alle zeigen, wie ein Schlitten sehr schnell vorbeihuscht. Der Zuschauer starrt derweil auf die Zeitanzeige, wer am Ende vier Tausendstelsekunden vorn liegt.”

6. “Die Gewissensfrage”
(sz-magazin.sueddeutsche.de, Rainer Erlinger)
“Sollte man sein Altpapier im Flugzeug mit zurück nach Deutschland nehmen, wenn man es am fernen Ort nicht fachgerecht zum Recycling geben kann?” – “Da auch intensive Nachforschungen keine klare Antwort erbrachten, können Sie sich theoretisch so verhalten, wie Sie es wollen.”

Kress Awards, Ulrich Tilgner, Thor Kunkel

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1. “Occupy the Feuilletons!”
(titel-magazin.de, Thor Kunkel)
Heftige Kritik von Thor Kunkel am aktuellen Zustand des deutschen Feuilletons: “Dem natürlichen Wettbewerb der Anschauungen und Ideen wird durch Denk- und Sprechverbote begegnet. Soziale Ächtung und Karriere-Aus drohen dem, der es trotzdem wagt, seine Meinung zu äußern. So verkommt Kulturkritik zum Bekenntnisreigen, das Schreiben von kulturkritischen Texten zu einer Gebetsmühle von Opportunisten.”

2. “Die sind nicht gaga bei Kress”
(notes.computernotizen.de, Torsten Kleinz)
Torsten Kleinz mit Hintergründen zu den Kress Awards 2011, bei denen Bild.de in der Kategorie “Website” gewann: “Sogar die Finalisten mussten ihr Essen selbst bezahlen. Und den Saal. Und die Unterhaltung.”

3. “Hinterm Absperrband geht’s weiter”
(journalist.de, Phillipp Selldorf)
Der tägliche Kampf der Journalisten um inhaltlich meist magere Statements von Profifußballern: “Es ist eine alltägliche, typische Szene, wenn sich zwei Dutzend Männer und Frauen aufgeregt drängelnd auf zwei Quadratmetern ineinanderschieben, um dem Spieler nahe zu sein, der hinter dem Absperrband steht und Erklärungen abgibt. Während Ordner über die vorgesehene Position der Grenzpfosten wachen und Eindringlinge augenblicklich zurückweisen, verteilen Kameraleute mitten im Pulk Kinnhaken, sobald sie ihre Geräte auf den Schultern justieren; im Schlepptau die Assistenten, die das Werk ihrer Herren verteidigen, notfalls mit Gewalt.”

4. “Ein Drink an der Bar mit Ulrich Tilgner”
(bar-storys.ch, Christian Nill)
Ein Interview mit Nahostkorrespondent Ulrich Tilgner: “Wenn man ein Exklusivinterview mit einem Topshot haben kann, muss man auch Konzessionen machen. Bestimmte Politiker wollen nun beispielsweise, dass man sie 20 Minuten lang interviewt und das Interview schliesslich ungeschnitten sendet. Der Politiker kann so 20 Minuten lang erzählen, was er will. Da kann man noch so komische oder direkte Fragen stellen, er wird nur das erzählen, was er will.”

5. “Hitler-Plakate in Taufkirchen bei Erding”
(sueddeutsche.de, Thomas Daller)
Die Kriminalpolizei Erding beschäftigt sich mit Plakaten, auf denen Adolf Hitler zu sehen ist, “Kopien des aktuellen Titelbilds der Satirezeitschrift Titanic”. Siehe dazu auch: “Zuschauer interpretierte Grübel-Bild als Anlehnung an Hitler” (srgd.ch).

6. “Stephen Colbert’s me Reporters”
(colbertnation.com, Video, 5:06 Minuten, englisch)
Stephen Colbert will mit seinen “me Reporters” dem “iReport” von CNN Konkurrenz machen.

Jena, Das Neue Testament, Patrick Bahners

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1. “Wie Jena im ZDF zur Stadt der Angst wurde”
(otz.de, Steven Uhly)
Ein Beitrag der ZDF-Sendung “aspekte” über Jena sorgte bei Einwohnern der Stadt für Empörung – Redaktionsleiter Christhard Läpple antwortete darauf. Steven Uhly erzählt nun Details zu den Aufnahmen und liefert eine nachträgliche Einschätzung: “Der Fernsehbeitrag hat Angst zu einem Bild von Jena gemacht, und Jena mit dem ganzen Osten gleichgesetzt. Ich selbst, mit meinem Migrationshintergrund, stehe da wie ein potenzielles Opfer.”

2. “Mohamed Bouazizi und der Werther-Effekt”
(beim-wort-genommen.de, Jonas Schaible)
Anlässlich der Diskussion über den Werther-Effekt denkt Jonas Schaible über die Folgen der Selbstverbrennung von Mohamed Bouazizi nach.

3. “Wir recherchieren so gut wie der Spiegel”
(meedia.de, Alexander Becker)
Die wöchentlich erscheinende Frauenzeitschrift “Das Neue” erzählt in einem Sonderheft das Neue Testament nach. “Das Sonderheft, so sonderbar es daherkommt, ist Teil der Strategie des ehemaligen Bild-Mannes Mandt sein Yellow breiter aufzustellen, die Qualität zu steigern und die Auflagenverluste zu stoppen.”

4. “Much Ado About Stuffing”
(thedailyshow.com, Video, 5:13 Minuten, englisch)
Was Fox News kümmert: Wie oft US-Präsidenten Gott erwähnen in ihrer Thanksgiving-Ansprache.

5. “5 Jahre neunetzcom”
(neunetz.com, Marcel Weiß)
Marcel Weiß zieht nach fünf Jahren Bloggen auf Neunetz.com ein ausführliches Zwischenfazit: “Weil immer von Medienwandel die Rede ist, und viele lapidar davon schreiben, dass ‘sich jetzt alles ändert’, stumpft man diesbezüglich ein wenig ab, aber: Es ändert sich wirklich alles. Die Radikalität des Bruches und die Potentiale sind auch weiterhin den Meisten nicht bewusst.”

6. “Wenn Popkritiker ins Schwärmen geraten: Patrick Bahners schreibt über die Band ‘Low’ (Lesung)”
(blogs.nmz.de/badblog, Moritz Eggert, Audio, 6:18 Minuten)
Moritz Eggert spricht eine im Feuilleton der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” erschienene Konzertkritik von Patrick Bahners als Hörspiel ein.

Interviews, Reportagen, Castor-Proteste

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1. “Hosianna, Guttenberg!”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Ein Gaukler, ein gefährlicher Politiker, ein Blender sei Karl-Theodor zu Guttenberg, ist derzeit in den Medien zu lesen. “Das ist insofern erstaunlich, als dass sich das vor ziemlich genau einem Jahr noch ganz anders las: Da sahen exemplarisch die Kollegen des ‘Spiegel’ die famosen Guttenbergs beim ‘Paarlauf ins Kanzleramt’ und auch SZ und FAZ und viele andere äußerten sich überaus freundlich über den Baron.”

2. “Auf der Suche nach Interview-Archiven”
(planet-interview.de, Jakob)
Eine Zusammenstellung von Links zu Interviews im Netz.

3. “Beim Wald-und-Wiesen-Fernsehen”
(taz.de, Felix Dachsel)
Felix Dachsel begleitet einen Berichterstatter der Castor-Proteste, Sebastian: “Protest ist überflüssig, ohne die Öffentlichkeit, die ihn wahrnimmt.”

4. “Zweiter Tag Haushalt – BILD schießt Abgeordneten ab”
(blog.kerstenartus.info)
Kersten Artus schreibt über die Arbeit eines “Bild”-Fotografen in der Hamburgischen Bürgerschaft: “Erst vor zwei Wochen lief stundenlang ein BILD-Fotograf durch den Plenarsaal und fotografierte uns in allen möglichen Situationen. Er lichtete auch leere Bankreihen ab. Er knipste vom Balkon herunter mit dem dicksten Objektiv, das er zur Verfügung hatte – und zielte genau in den Schoß diverser Abgeordneter und auf ihr Pult.”

5. “Fluch und Segen einer Bohne”
(berliner-zeitung.de, Jan Söfjer)
Jan Söfjer stellt das neue Magazin “Reportagen” vor: “Nicht alle Reportagen in der Startnummer zünden, manchen fehlt es an dramaturgischer Dichte, nichtsdestotz finden sich exzellente Stücke. 5 000 Abonnenten möchte Daniel Puntas in den nächsten zwei Jahren für sein Liebhaber-Projekt finden.”

6. “Heilig Abend allein zu Haus”
(pop64.de, Sven Dietrich)

Guttenberg, Schuhbeck, Kämmerer

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1. “Zehn Jahre indirekter freistoss – auch mein Jubiläum”
(indirekter-freistoss.de, Oliver Fritsch)
Die “Presseschau für den kritischen Fußballfreund” feiert das zehnjährige Jubiläum: “Gegründet habe ich den indirekten freistoss, um den seriösen Stimmen mehr Gewicht zu geben. Meinung gemacht wird ja nach wie vor woanders: bei Bild und im Fernsehen. Vielleicht ist deren Macht im Fußball im letzten Jahrzehnt ein wenig geringer geworden, ich kann mich aber auch täuschen.”

2. “Ein gefährlicher Mann”
(faz.net, Volker Zastrow)
Karl-Theodor zu Guttenberg ist nicht als reuiger Sünder zurückgekehrt, “sondern gepanzert mit Rechtfertigungen, bewaffnet mit Drohungen”. “Die unerzählte Geschichte geht so: Guttenberg hat es geschafft, fast in alle wichtigen Redaktionen dieses Landes belastbare Beziehungen aufzubauen, mit ungeheurem Charme. Das hat in einigen Häusern dazu geführt, dass Berichterstatter nicht so geschrieben haben, wie sie dachten. Die Redaktionen wurden auf Linie gebracht, soweit sie sich nicht ganz von selbst drauf brachten, längst vor der Affäre.”

3. “Mediale Steigbügelhalter”
(dradio.de, Bettina Schmieding)
Hat Guttenberg eine PR-Agentur beauftragt? “Wenn ja, dann hätte er das Geld echt besser ausgeben können. Schließlich gibt es genug Steigbügelhalter für den Baron in der deutschen Presse und die machen das total unentgeltlich.”

4. “Der scheinheilige Herr Schuhbeck”
(buggisch.wordpress.com)
Christian Buggisch schreibt über Fernsehkoch Alfons Schuhbeck, der “Gesundheit predigt und das Gegenteil verkauft”.

5. “So arbeiten Journalisten fair”
(ratgeber.presserat.ch)
Der neue Ratgeber “Was Medienschaffende wissen müssen” des Schweizer Presserats.

6. “Kurz vor Schluss”
(zeit.de, Roland Kirbach)
Die finanzielle Situation deutscher Kommunen: “Nachdem Cross Border Leasing unattraktiv geworden war, weil die Steuervorteile in den USA entfallen waren, wurden deutsche Kämmerer aus Verzweiflung zu Zockern. Gelockt von cleveren Bankern, schlossen sie mit Finanzinstituten Wetten auf die künftige Zinsentwicklung ab. Reihenweise haben die Städte verloren.”

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