Autoren-Archiv

Alistair McAlpine, Altvordere, Notopfer

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Ohne viele Worte: ‘Augen schließen und genießen'”
(flurfunk-dresden.de, gast)
Wie Werbung und Inhalte auf Sz-online.de (nicht) zusammenpassen.

2. “Britischer Politiker will 10.000 Twitterer verklagen”
(zeit.de, Kai Biermann)
Kai Biermann weist im Fall Alistair McAlpine auf Besonderheiten des britischen Rechts hin: “Denn in Großbritannien darf man eine Behauptung eigentlich nur verbreiten, wenn man sich sicher ist, dass sie stimmt. Im Zweifel muss man das beweisen können. In den USA hingegen genügt es, nicht zu wissen, dass sie nicht stimmt. Wer also argumentiert, er habe zu dem Zeitpunkt nicht wissen können, dass die Berichte über McAlpine falsch sind, müsste in den USA und auch in Deutschland keine Strafe wegen Verleumdung fürchten.”

3. “Can every Twitter user be expected to factcheck Newsnight?”
(newstatesman.com, Alex Andreou, englisch)
Wenn man nicht mehr frei über Berichte einer an sich verläßlichen Nachrichtenquelle wie der BBC diskutieren könne, sei die öffentliche Debatte für immer erstickt, schreibt Alex Andreou: “If there was any doubt that McAlpine had been accused in error, I would fully support his attempt to clear his name. But that is not the case here. The fact that he was unfairly accused has now been registered and publicised much more widely than the original accusation.”

4. “Siebenhaar: ‘ARD und ZDF sind zu einem Rundfunkstaat im Staat verkommen'”
(deutsche-wirtschafts-nachrichten.de)
Hans-Peter Siebenhaar im Interview über die Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland: “ARD/ZDF und die Parteien leben in einer Symbiose. Die Anstalten sichern sich ihre Expansion durch die Politik. Und für die Politik sind die Anstalten die letzten großen Bühnen zur Selbstdarstellung. Die Kosten trägt ab nächstem Jahr jeder Haushalt in Deutschland. (…) Gerade unter jungen Journalisten in den Reihen von ARD und ZDF gibt es eine wachsende Kritikfähigkeit und Distanz zum selbstherrlichen System der Altvorderen. Ich bin bei meinen Reisen vielen kritischen Mitarbeitern in den Anstalten begegnet.”

5. “Ach, das Netz ist so gefährlich”
(kaliban.de, Gunnar)
Gunnar kommentiert den Sueddeutsche.de-Artikel “So ein Schwarm kann sehr dumm sein”.

6. “Zeitungskrise: ‘Notopfer’ Frankfurter Rundschau”
(blogs.taz.de/hausblog, Mathias Broeckers)
Die “taz” revanchiert sich für eine Kaffeespende der “Frankfurter Rundschau” aus dem Jahr 1980.

Retweet, RSS, Reinhard Schulze

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1. “‘Krone’ fälscht Foto von Millionengewinner”
(kobuk.at, Philipp Schmidt)
Die “Kronen Zeitung” nimmt ein Reuters-Foto als Grundlage, tauscht den Kopf aus: “Dass es sich um eine Fotomontage handelt, druckte die Krone am rechten Bildrand sehr klein ab.”

2. “Mitgegangen, mitgefangen”
(nzz.ch, Rainer Stadler)
Der zu Unrecht wegen sexuellem Missbrauch von Kindern beschuldigte Lord McAlpine will “gegen jene vorgehen, welche die Falschmeldung des öffentlichen Rundfunks über Twitter weiterverbreiteten und dabei überdies den Namen des Politikers kenntlich machten”. “Die BBC-Affäre sollte dazu anregen, auch den Retweet-Knopf vorsichtiger zu betätigen. Wer schwere Vorwürfe weiterverbreitet, macht sich zum Komplizen. Es gilt die unspektakuläre Regel: erst denken, dann zwitschern.”

3. “RSS für das persönliche Wissensmanagement nutzen”
(blogwerk.com, Claudio Schwarz)
Eine kurze Anleitung zur Verwendung von RSS.

4. “‘Medien sind Geiseln von Ausnahmefällen'”
(medienwoche.ch, Felicie Notter)
Ein Interview mit dem Islamwissenschaftler Reinhard Schulze über Medien und Journalismus: “Ich hatte eine Erfahrung mit dem ‘Blick’, die war nicht so positiv. Es ging um eine Aussage, die sich auf eine Stelle im Koran bezog. Ich wurde dermassen falsch zitiert, dass ich mich selbst als jemanden, der die islamische Gewalt im Grunde befürwortet, wiederfand. Die Medien reduzieren ohnehin schon stark, aber das empfand ich als eine Katastrophe. Seither lehne ich alles ab, was für mich Skandalpresse ist, dazu gehört auch ’20 Minuten’.”

5. “Auf nach Europa”
(ardmediathek.de, Video, 28:43 Minuten)
Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad auf der Suche nach der “Seele Europas”.

6. “Ultimative Chartshow auf RTL präsentiert die 50 erfolgreichsten ultimativen Chartshows auf RTL”
(eine-zeitung.net)

Kruschel, Frank Stronach, Bewerbungen

6 vor 9

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1. “Die grosse Glitzer-Show”
(nzz.ch, Michael Furger)
Erfundene Zitate, Blumen ans Krankenbett, inszenierte Schnappschüsse – ein Artikel über People-Journalismus in der Schweiz.

2. “Plagiate gibt es nicht nur in China oder: Warum selbst entwickeln, wenn man etwas auch einfach kopieren kann”
(lerg.de)
Die “Schwäbische Kinderpost” kopiert das Konzept von “Kruschel – Deine Zeitung”. Andreas Lerg schreibt: “Die Schwäbische Post scheint hier sämtliche Standesregeln und Gesetze wie das Urheberrecht einfach zu ignorieren. Zuerst holt man sich nicht nur Inspirationen und Informationen, sondern auch ‘Daten und Dateien’, wie wir lesen und dann wird das Ganze nicht lizenziert sondern schamlos kopiert.”

3. “Frank Stronach: Die Freiheit, die er meint”
(datum.at, Stefan Kaltenbrunner)
Obwohl Frank Stronach “ausdrücklich” festhält, “dass er die Freiheit des Journalismus respektiert”, fordert er totale Kontrolle über ein Gespräch mit der Zeitschrift “Datum”, die in der Folge darauf verzichtet: “Natürlich steht es jedem frei, sich interviewen zu lassen, ein Gespräch kann auch an Bedingungen geknüpft werden. Wie Medien und Journalisten mit solchen Einschränkungen umgehen, können und müssen sie selbst entscheiden. Deshalb ist es umso erstaunlicher, dass zahlreiche heimische Medien, die mit Stronach in den vergangenen Monaten gesprochen haben, diese Erklärung anscheinend unterzeichnet haben.” Siehe dazu auch “Über Interview-Autorisierung sollte grundsätzlich diskutiert werden” (derstandard.at, Daniela Kraus).

4. “Thilo S.: Klarstellung”
(blogs.taz.de/hausblog, Deniz Yücel)
Eine Klarstellung von Deniz Yücel zu seiner eigenen Kolumne vom 6. November, in der er unter anderem über “die oberkruden Ansichten des leider erfolgreichen Buchautors Thilo S.” schreibt.

5. “Wieso wir Leserclubs brauchen”
(ploechinger.tumblr.com)
Stefan Plöchinger schlägt vor, das Wort Paywall zu streichen und stattdessen von Leserclubs zu reden. Zeitungs- und Zeitschriftenleser würden für einen guten Service zahlen, nicht für einzelne Artikel. Allerdings gibt es ein Problem mit der Boulevardisierung, “die viele Seiten jetzt zehn bis 15 Jahre lang getragen hat”: Wenn die meisten einfach aufgesexte News auf Agenturbasis machen und sonst wenig bieten, wo ist dann der berühmte Unique Content?” Siehe dazu auch “Zeitungssterben: Meine (sprichwörtlichen) 5 Cent” (gutjahr.biz), “Warum gerade linke Zeitungen so große Probleme haben” (carta.info, Wolfgang Michal) und “Mein Lob der Tageszeitung!” (dirkvongehlen.de).

6. “Wer blickt durch auf dem Stellenmarkt?”
(faz-community.faz.net, Hans Ulrich Gumbrecht)
Selbst- und Fremdbild bei Bewerbungen: “Die Welt, die man live erlebt, ist jener der Bewerbungsmappen krass entgegengesetzt und kippt zwischen Castingshow und Familientherapie.”

Reality-TV, Absolute Mehrheit, Bürgerpflicht

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1. “Reality-TV: Was für Opfer!”
(dastandard.at, Olja Alvir)
Hinter den Kulissen des österreichischen Reality-Fernsehens: “Bei besonders fürchterlichen, idiotischen und peinlichen Kommentaren und Szenen spürt man die Begeisterung und Erleichterung der Crew. Produktionsleiterin und Kameramann tauschen dann vielsagende Blicke aus: Das wird grandios! Nur noch richtig zusammenschneiden, spöttisch kommentieren, mit zweideutiger Musik unterlegen. ‘Ganz toll hast du das gemacht!’, lobt die Leiterin und Regisseurin dann K. und uns.”

2. “Politik für alle”
(freitag.de, Jana Hensel)
Mit der neuen Pro7-Talkshow “Absolute Mehrheit” kündige sich – endlich – ein Epochenwechsel an, glaubt Jana Hensel. Zu oft werde über Politik in “einer Sprache geredet, die an Briefe vom Finanzamt erinnern”.

3. “Falsches Moralisieren über den Tod der ‘Frankfurter Rundschau'”
(hogenkamp.com)
Peter Hogenkamp erinnert daran, dass die meisten Leute Zeitungen abonniert haben, weil sie sich davon einen Nutzen versprechen, und nicht, weil “sie das als ihre Bürgerpflicht empfinden”. Siehe dazu auch “‘Kein Redakteur möchte nur Gratis-Inhalte schreiben'” (kress.de, Christine Lübbers) und “Der zeitungsfressende Chefredaktor” (blog.persoenlich.com, Benedict Neff).

4. “Über Veränderungen im Rezensionsjournalismus der Tageszeitungen”
(funkkorrespondenz.kim-info.de, René Martens)
“Medien werden, um es bewusst pauschal zu formulieren, immer wichtiger”, schreibt René Martens: “Politische Skandale und Krisen werden oft quasi automatisch ein Thema für den Medienjournalismus, weil es sich aufdrängt, auch zu analysieren, wie die Kollegen über diese Themen berichten, wie sie sich an Inszenierungen beteiligen, wie sie sich instrumentalisieren lassen.”

5. “Stray penises and politicos”
(davidsimon.com, englisch)
Anlässlich der aktuellen Berichterstattung über David Petraeus erinnert sich David Simon daran, wie er aufhörte, als Journalist über das Sexualleben anderer zu schreiben: “I told myself that I wasn’t in journalism to chase something so ordinary, so adolescent as other people’s sexuality, that I wouldn’t play this game, that there were better reasons to be a reporter, and there were better things for readers to consume.”

6. “Neues TV-Format: extra 3 hilft!”
(ndr.de, Video, 2:46 Minuten)

Frankfurter Rundschau, Brigitte, Luxusreisen

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1. “Einfach, aber effektvoll”
(berliner-zeitung.de, Ulrike Simon)
Die Trennung zwischen Werbung und Inhalten im Verlag Gruner + Jahr. “In der aktuellen Brigitte schreibt eine namentlich genannte Ressortleiterin der Zeitschrift über ihr ‘perfektes Wohlfühl-Wochenende’ im ‘Romantik-Hotel Lindslerhof’ im Saarland. Der Direktor des Hotels bestätigt: Die Kosten für den Aufenthalt hat das Hotel übernommen. Er nennt die PR-Agentur mitsamt der Telefonnummer ihrer Chefin, die den Vorgang ebenfalls bestätigt.”

2. “Luxusreisen für Journalisten”
(ndr.de, Video, 6:10 Minuten)
Medien, die von der “Welt am Sonntag” als Teilnehmer von Luxusreisen auf Kosten von ThyssenKrupp identifiziert werden, berichten nicht über die Debatte dazu. Autor Jörg Eigendorf: “Es wird totgeschwiegen.”

3. “‘Frankfurter Rundschau’: 1/5 der 500 Beschäftigten sind in der Redaktion”
(neunetz.com, Marcel Weiss)
Marcel Weiss kommentiert den Insolvenzantrag der “Frankfurter Rundschau”: “Die Frage lautet nun, ob zwingend 400 Personen beschäftigt werden müssen, um 100 Stellen in einer Redaktion unterstützen zu können. Wahrscheinlich nicht. Das Verhältnis ist geprägt vom Arbeitsaufwand, um Nachrichten auf Papier zu drucken und dieses Papier dann in der Bundesrepublik zu verbreiten.”

4. “Zeitungskrise? Zeitungsende!”
(blog-cj.de, Christian Jakubetz)
Für Christian Jakubetz sind Tageszeitungen – “man muss das in den Endzeittagen der FR und wohl auch der FTD nochmal festhalten – eine sterbende Gattung. (…) Mach’s gut, Tageszeitung, Ende und aus. Es war trotzdem schön mit dir.”

5. “Papier ist geduldig”
(coffeeandtv.de, Lukas Heinser)
Lukas Heinser stellt fest, dass er kaum noch Geld ausgibt für Printprodukte: “Ich liebe gut gemachte Zeitungen, trotzdem lese ich sie nicht.”

6. “Meine Frustration mit Paid Content am Beispiel des NewScientist”
(blicklog.com, Dirk Elsner, 9. November)
Dirk Elsner will den “New Scientist” online erwerben: “Ich wollte ein Heft kaufen und mich weder registrieren, noch ein Vorteilsabo oder 6 Monatsabo erwerben. Warum muss ich mich registrieren, wenn ich doch ohnehin ein Zahlverfahren wie Paypal nutzen kann?”

Redefreiheit, Ralph Grosse-Bley, Daily Mail

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1. “Der ‘Stern’ glaubt, ein Monopol auf Fakten zu haben”
(stefan-niggemeier.de)
Aufgrund einer vom “Stern” erwirkten einstweiligen Verfügung musste die FDP einen veröffentlichten Fragekatalog offline stellen. Stefan Niggemeier schreibt dazu: “Der ‘Stern’ hat ein Urheberrecht an seinen Fragen. Er kann der FDP vermutlich untersagen, sie wörtlich zu veröffentlichen. Aber auf welcher Grundlage sollte er die Redefreiheit in Deutschland soweit einschränken können, dass diejenigen, die er etwas fragt, nicht darüber reden dürfen, was er sie gefragt hat?”

2. “Skandalös bieder”
(blog.tagesanzeiger.ch/blogmag, Michèle Binswanger)
Michèle Binswanger macht sich Gedanken über Frauen, die sich für Boulevardzeitungen ausziehen: “Könnten wir uns nicht einfach darauf einigen, dass es Zonen geben sollte, in denen es keine Titten braucht? Und vielleicht ist eine Zeitung, die über Politik und Wirtschaft und Vergewaltigungen und Kindsmissbrauch berichtet, wirklich nicht der ideale Platz dafür.”

3. “Blick auf einen Grenzgänger”
(tablet.baz.ch, Michael Bahnerth)
Ex-“Bild”-Mann Ralph Grosse-Bley, Chefredaktor des Boulevardblattes “Blick”, im ausführlichen Porträt.

4. “Die Rolle der Medien in der Demokratie”
(weltwoche.ch, Roger Köppel)
Wie Constantin Seibt sprach auch Roger Köppel auf Einladung der Medienvielfalt Holding AG: “Journalisten müssen Missstände und Probleme im Staat und in der Politik aufdecken. Weil es dem Staat an Konkurrenz fehlt, sind sie hier besonders gefordert. Unternehmen werden durch andere Unternehmen wirksam durch die Konkurrenz kontrolliert, der Staat nicht.”

5. “‘Exactly what happened'”
(tabloid-watch.blogspot.de, MacGuffin, englisch)
Ist Roberto Mancini anlässlich des Fußballspielspiels Manchester City gegen Tottenham Hotspur eingeschlafen, wie das Berichte der “Daily Mail” glauben machen wollen? Nein.

6. “Post, Privacy und Politiker”
(blog.spackeria.org, Klaus Peukert)
“Auch Politiker dürfen Sex haben, darüber twittern und wir müssen lernen, das zu akzeptieren.”

Stern vs. FDP, Austerität, Lokaljournalisten

6 vor 9

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1. “Wie sich die FDP verrechnete”
(stern.de/blogs, Hans-Martin Tillack)
Der “Stern” untersagt der FDP per einstweiliger Verfügung des Landgerichts Hamburg, 21 gestellte Fragen auf ihrer Website zu veröffentlichen (“FDP: Wir stehen für Transparenz”): “Warum diese Klage? Journalisten haben das Urheberrecht an ihren Fragenkatalogen und an den Rechercheergebnissen, die sich in diese Fragen wiederspiegeln.”

2. “Werden Alte ins Ausland abgeschoben?”
(news.wohnen-im-alter.de, Alexander)
Die gestrige “Bild”-Titelgeschichte “So werden Alte ins Ausland abgeschoben!” im Faktencheck.

3. “Die ‘US-Fiskalklippe’ in den deutschen Medien: Austerität diesseits und jenseits des Atlantiks”
(annotazioni.de, Patrick Schreiner)
Patrick Schreiner fragt: “Weshalb fällt die (neo-) liberale und konservative Presse ins Wehklagen wegen 3,91 Prozent drohender Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in den USA, trägt aber weitaus größere Kürzungen in Griechenland und Portugal ohne Murren mit? Weshalb ist Austeritätspolitik für sie in den USA ein Problem, nicht aber in Südeuropa?”

4. “Presse, Demokratie und Meinung. Eine Rede vor den Aktionären und Freunden der ‘Basler Zeitung'”
(blog.tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
Constantin Seibt spricht auf Einladung der Medienvielfalt Holding AG über die “Weltwoche” und die “Basler Zeitung”: “Ich danke Ihnen für Ihre Einladung. Eine kritische Stimme einzuladen, beweist Toleranz, zumindest Neugier. Deshalb bedaure ich sehr, Ihnen sagen zu müssen, dass ich für Ihr Projekt, so wie es sich derzeit darstellt, keine Chance auf Erfolg sehe: nicht publizistisch, nicht finanziell, nicht politisch.”

5. “Neue Sehgewohnheiten bestimmen das Gesicht des US-Fernsehens”
(funkkorrespondenz.kim-info.de, Franz Everschor)
Die US-Amerikaner verändern ihren Fernsehkonsum: “Die Anzeichen sprechen dafür, dass amerikanisches Fernsehpublikum in Zukunft fast nur noch Sport- und Nachrichtensendungen in Echtzeit verfolgen wird – alles andere wird aufgezeichnet und später nach individuellem Gusto angesehen.”

6. “Kaninchenzüchtervereine sind kein Ponyhof”
(juliane-wiedemeier.de)
Juliane Wiedemeier schildert ihre Eindrücke von einer Fachkonferenz für Lokaljournalisten in München.

Pressereisen, Kampfdrohnen, BBC

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1. “Luxusreisen des Thyssen-Managers auf Firmenkosten”
(welt.de, Jörg Eigendorf)
Mit Journalisten der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, der “Süddeutschen Zeitung”, des “Tagesspiegel”, der “NRZ” und der “Rheinischen Post” fährt Jürgen Claassen, Mitglied des Vorstands der ThyssenKrupp AG, auf luxuriöse Pressereisen. Siehe dazu auch “Wenn Journalisten eine teure Reise tun” (welt.de, Jan-Eric Peters).

2. “Rundum sorglose Journalisten”
(dradio.de, Adalbert Siniawski)
Eine Pressereise deutschsprachiger Journalisten nach Warschau: “Der Organisator von der PR-Agentur zieht eine positive Bilanz. Alle Journalisten, die in Warschau auf der Pressereise mit dabei waren, werden in ihren Berichten den Namen des Luxushotels nennen. Reklame im redaktionellen Beitrag, das ist die Zukunft – so der PR-Berater.”

3. “Journalismus aus dem Automaten”
(czyslansky.net, Tim Cole)
“Im Journalismus der Zukunft”, hat Tim Cole gelernt, “gibt es keine Leser mehr, nur noch Nutzer”. “Nein, der Redakteur wird nicht bei Focus Online per Click bezahlt. Soweit sind wir noch nicht. Die Leistungskomponente der Redaktion, also das, was es am Jahresende zusätzlich zum Grundgehalt gibt, sei an gewisse Traffic-Kennzahlen gekoppelt, sagt Schlott.”

4. “Kurzer Fakten-Check: Lufthansa und die Kampfdrohnen”
(augengeradeaus.net, Thomas Wiegold)
Schon seit 2011 bilde die Lufthansa Drohnen-Piloten der Luftwaffe der Bundeswehr aus, schreibt “Bild”. Thomas Wiegold dagegen: “Die Lufthansa bildet nicht wirklich Drohnen-Piloten der Bundeswehr aus, und schon gar nicht für Kampfdrohnen.”

5. “Entwistle: I am doing everything I can”
(news.bbc.co.uk, Audio, 15:11 Minuten)
John Humphrys konfrontiert den inzwischen zurückgetretenen BBC-Generaldirektor George Entwistle mit Fehlern in der Sendung Newsnight.

6. Wie “Spiegel Online” über einen Unfall von Bradley Wiggins berichtet, im Locktext und im Artikel
(facebook.com, Screenshots)

Al-Jazeera, Roboter, CSU

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1. “Die Täter hinter der Tastatur”
(falter.at, Ingrid Brodnig)
Ingrid Brodnig trifft anonyme Kommentarschreiber, die anonym bleiben wollen: “Vielen Usern ist nicht bewusst, auf welch dünnem Eis sie sich bewegen, wenn sie online herumschimpfen wie beim Bier im Wirtshaus. Viele ihrer Aussagen sind rechtlich problematisch oder zumindest verletzend.”

2. “Toter Bundesrat, falscher Pilot”
(medienwoche.ch, Lukas Leuzinger)
Verschiedene Pannen der Schweizer Mediengeschichte: Blindtext auf der Titelseite der Zeitung, ein vom Radio als Pilot eingeladener Hochstapler, und der von “Blick” zu früh vermeldete Tod von Papst Johannes XXIII. im Jahr 1963: “Es war wohl das einzige Mal in der Schweizer Mediengeschichte, dass eine Zeitung zwei Ausgaben in Folge den gleichen Titel auf der Frontseite hatte.”

3. “Obamas Wiederwahl tat weh (hat nichts mit ihm zu tun)”
(zurpolitik.com, Tom Schaffer)
Die Umfrageergebnisse, schreibt Tom Schaffer, zeigten schon seit Monaten klar an, dass Barack Obama die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen würde. Trotzdem haben die Medien immer wieder von einem knappen Rennen geredet. “Es geht da nicht um seriöse Information allein, sondern um die Quote, um die Auflage, um die Zugriffszahlen.”

4. “Warum ich Al-Jazeera verlassen habe”
(zenithonline.de, Aktham Suliman)
Nach elf Jahren verlässt Aktham Suliman den TV-Sender Al-Jazeera: “Beim Sender, in dem in der Vergangenheit Kritik an allen Herrschern und politischen Akteuren geübt werden konnte, ist Selbstkritik und Kritik an den Finanziers und deren Freunden nicht mehr angesagt.”

5. “Warum Roboterjournalisten nerven”
(scilogs.de, Boris Hänßler)
Boris Hänßler beschreibt mögliche Einsatzgebiete von Robotern im Journalismus und befürchtet, Roboter könnten mit “klugscheißerischen Beobachtungen nerven” oder “merken, welche Themen ich von ihm gelesen habe, daraus ein Wahrscheinlichkeitsprofil erstellen und nur noch über das berichten, was mich interessiert”.

6. “Tagesthemen – CSU-Style”
(ndr.de, Video, 1:12 Minuten)

Wahlnacht, China, Fesselurlaub

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1. “Wahlberichte: unterschiedliche Gewichtung USA und China”
(ndr.de, Video, 6:39 Minuten)
Während die Präsidentschaftswahlen in den USA von den Medien mit unzähligen Wahlpartys gefeiert werden, bleibt es fast stumm zum neuen Staatspräsidenten in China. Auch “in den Zeitungen ist die Welt immer noch sehr amerikanisch. China? Unterrepräsentiert.”

2. “Chinabildblog: Die geschlagene Gurke und die ewige Ente”
(doppelpod.com, Sven Hänke)
Sven Hänke erinnert an diverse, nach wie vor online stehende Falschmeldungen von 2008: “Eine offizielle Anweisung, die ausländischen Studenten während der Olympischen Spiele auszuweisen, ist ein so unwahrscheinliches Ereignis, dass ich mich damals gefragt habe, welche Vorstellung denn in den Köpfen der Verantwortlichen vorherrscht – und wie der Unsinn dort hineingekommen ist -, wenn sie so einen Unfug einfach unreflektiert übernehmen, ohne den Wahrheitsgehalt zu prüfen.”

3. “Den Turbo-Journalismus stoppen”
(berliner-zeitung.de, Nikolaus Brender)
Nikolaus Brender schreibt über die Geschwindigkeit im Journalismus: “Schnelle Berichte fürchten Politiker, Unternehmen, Verbände und auch Gewerkschaften mangels Substanz schon lange nicht mehr. Gefahr im Verzug kommt für sie aber dann auf, wenn sich ein Journalist Zeit nimmt. Das scheint verdächtig.”

4. “Peitschen- und Fesselurlaub unter der Teck”
(stuttgarter-zeitung.de, Jürgen Veit)
“Sado-Hotel quält ganzes Dorf” schreibt “Bild” über zwei Ferienwohnungen in Owen. “Eine Darstellung, der Verena Grötzinger, die Bürgermeisterin der 3500-Einwohner-Stadt, entschieden widerspricht. Bisher habe sich noch kein Owener über das Etablissement beschwert. Was sie auch nicht wundere, denn es gehe ihrer Erkenntnis nach keine Belästigung von den Gästen der beiden Wohnungen aus.”

5. “‘Talentiert, aber moralisch verkommen'”
(nzz.ch, Rolf Hürzeler)
Annalena McAfee über den Boulevardjournalismus in Großbritannien: “Journalisten kannten während Jahren keine Grenzen bei ihren Recherchen. Aber sie waren immer sehr schnell bereit, den Zeigefinger auf andere zu richten.”

6. “‘Zapping’ von Mi, 07.11.2012”
(facebook.com, Video, 3 Minuten)
Deutsche US-Wahlnacht-Journalisten live.

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