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Trick oder Trick?

Es muss Freude geherrscht haben in der Bild.de-Redaktion, als jemand auf YouTube ein “irres Basketball-Video” fand, in dem nacheinander “vier Volltreffer von der Mittellinie” zu sehen sind:

Wurde dieses Video manipuliert oder nicht? Es lässt sich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit feststellen. In den inzwischen über 500 Kommentaren zu dem Clip auf YouTube wird leidenschaftlich darüber gestritten. Die Person, die das Video online gestellt hat und nach eigenen Angaben aus dem Umfeld der gezeigten Kansas Jayhawks stammt, beteuert, dass alles echt sei.

Auffällig ist, dass offenbar von Anfang an vier Würfe geplant waren. So jubelt der Mann hinter der Kamera erst, als auch der vierte Wurf gelingt. Niemand wagt einen fünften Versuch.

Irritierend ist auch dieser Screenshot nach 27 Sekunden:

Basketball-Trickshot ohne Ball

Der Ball ist, nur für Sekundenbruchteile, nirgends zu sehen.

Zu unterscheiden, was echt und was nicht echt ist, wird schwieriger in Zukunft, für Laien und für Sportjournalisten. War es “die ganz große Kunst des Basketballs”, wie Bild.de die Aufnahmen einschätzt? Oder eher die ganz große Kunst der Videotechnik?

Videos von außergewöhnlichen Trickschüssen sind nämlich oft manipuliert. Wie das geht, zeigt der Filmemacher Jack Anderson in einem kurzen Video, das schon seit 2008 online ist:

Mit Dank an Bene F. und Jack Anderson.

Medienarchiv 68, N24, Google

6 vor 9

Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].

1. “Editorial zum Medienarchiv68”
(medienarchiv68.de, Mathias Döpfner)
Der Axel-Springer-Verlag macht mit dem Medienarchiv 68 “rund 5.900 Beiträge, Kommentare, Leserbriefe, Karikaturen, Reportagen, Glossen und Interviews aus den Jahren 1966 bis 1968” zugänglich. Der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner will damit die “publizistische Positionierung der Axel-Springer-Zeitungen in der damaligen Zeit” zur Debatte stellen: “Manche Klischees in den Köpfen erweisen sich auch als Endmoränen einer bis heute wirkungsvollen SED-Propaganda und Stasi-Desinformation.” Reaktionen auf die Lancierung des Medienarchivs sind auf taz.de, sueddeutsche.de oder fr-online.de zu lesen.

2. “Focus: Fakten, Fakten, Fakten??”
(klima-luegendetektor.de)
Der Klima-Lügendetektor schreibt über den “Focus”-Titel “Fällt die Klima-Katastrophe aus?” und kommt zu folgendem Schluß: “Die sensationsheischende Frage des ‘Nachrichtenmagazins’, ob die Klimakatastrophe ausfalle, lässt sich also kurz und bündig beantworten: Leider nein!”

3. “Du sollst nicht langweilen!”
(faz.net, Harald Staun)
Harald Staun über den Nachrichtensender N24: “Die bloße Etikettierung des Programms mit dem Begriff ‘Nachrichten’ scheint auszureichen, damit die sonst so fleißigen Kritiker des Privatfernsehens ihre fundamentalen Dünkel gegen Boulevardisierung und Infotainment vergessen. Die Solidaritätsbekundungen klingen ein wenig, als würde sich der Vegetarierbund beschweren, weil McDonald’s seine Salate abschafft.”

4. “‘Bild’-App ist bereits geknackt”
(dwdl.de, Alexander Krei)
“Einigen Usern ist es gelungen, die erst Anfang Dezember gestartete kostenpflichtige App der ‘Bild’ für das iPhone zu knacken. Dem Springer-Verlag ist das Problem bekannt, dennoch gibt man sich derzeit noch gelassen.”

5. “SF: Trickserei beim ‘Swiss Award'”
(persoenlich.com)
“Stand der ‘Schweizer des Jahres’ schon fest, bevor ihn das Volk per Televoting bestimmte?”

6. “Wieso Holzmedien bei Google-Kritik versagen”
(largeneuroncollider.com, Andreas Braendle)
Andreas Braendle hält Skepsis für angebracht, wenn Printmedien über Google schreiben. “Die seltsame Argumentation der Journalisten hört sich meist etwa so an, wie wenn Fährenbetreiber einen Autofahrer davon überzeugen wollen, nicht mit der neuen Brücke den Fluss zu überqueren, sondern weiterhin die Fähre zu nehmen – weil sie langsamer und teurer ist.”

Haiti, Al Qaida, Phrasen

6 vor 9

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1. “Wenn Helfer Medien helfen müssen”
(evangelisch.de, Henrik Schmitz)
Deutschsprachige Helfer in Haiti werden von den Medien mit Anfragen überhäuft, zum Beispiel Astrid Nissen, Leiterin des Projektbüros der Diakonie Katastrophenhilfe in Port-au-Prince. “Die Medien sind auf Menschen wie Astrid Nissen angewiesen. Die Zahl der Auslandskorrespondenten ist in den vergangenen Jahren eher zurückgegangen. Es muss gespart werden, auch an der Kompetenz in der Berichterstattung über exotische Länder. Das liegt natürlich auch am Publikum. Flapsig ausgedrückt: Wen interessiert schon Haiti, wenn dort nicht die Erde bebt?”

2. “Empathie”
(blog.tagesschau.de, Kai Gniffke)
Auch die Tagesschau hat keine Korrespondenten vor Ort: “Mehrere ARD-Reporter versuchen seit gestern ins Land zu kommen. (…) Auch wenn ich es nach außen nicht gerne zugebe, offen gesagt habe ich gehofft, dass die eigenen Leute möglichst die ersten sein werden, die aus Haiti berichten. Als wäre das so eine Art Wettbewerb. Ich kann gleich sagen: Wir waren es nicht. Heute abend versuche ich, mit dieser Tatsache nicht zu hadern. Denn mir ist besonders in den letzten 24 Stunden wieder einmal klar geworden, wie sehr mir in solchen Situationen die Fähigkeit zur Empathie verloren geht.”

3. “Komplizen: Die Medien und der Terror”
(carta.info, Stephan Ruß-Mohl)
Journalismusprofessor Stephan Ruß-Mohl fragt: “Wäre Al Qaida nicht bald machtlos, wenn selbst ‘gelungene’ Selbstmordattentate nur noch wenig oder keine Medienaufmerksamkeit auf sich lenkten? Die Medien ignorieren ja tagtäglich auch tausend andere Gewalttaten und Kriege auf dieser Welt.”

4. “Print lebt, und wie: ‘Landlust’ überholt ‘Focus'”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Wenig überraschendes zeigen die neusten IVW-Zahlen der Printmedien: Viele verlieren (“Unter den Verlierern sind viele Me-too-Produkte, die freundlich formuliert verzichtbar sind”), Wochenzeitungen wie die “Zeit” und die “FAS” gewinnen hinzu. “So abgedroschen dieser Spruch auch klingen mag: Qualität setzt sich durch. Einen Automatismus dafür gibt es nicht, aber immerhin die Erkenntnis, dass es sich lohnen kann, gut zu sein.”

5. “Die hohlen Phrasen der Bosse”
(meedia.de/nc/background/meedia-blogs, Stefan Winterbauer)
“Es gehört zum Selbstverständnis der so genannten Entscheidungsträger, dass man so tun muss, als ob alles spitzenmäßig läuft. Breites Grinsen aufgesetzt und beide Daumen hochgestreckt. Auch wenn hinter einem für jeden sichtbar die Ruinen rauchen.”

6. “Georg Mascolo in Leipzig zu Gast: Nachrichten sind ein rares Gut”
(l-iz.de, Ralf Julke)
“Spiegel”-Chefredakteur Georg Mascolo sieht Nachrichten als ein Rohstoff, der nicht beliebig zu vermehren ist. Und: “Das Umschreiben von dpa-Meldungen wird in Zukunft nicht mehr reichen.”

CIA, SPÖ, E-Bücher

6 vor 9

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1. “CIA-Killerstory ohne Quellen”
(ndr.de, Video, 7:05 Minuten)
Ein in den letzten Tagen von vielen Zeitungen aufgegriffenes angebliches Mordkomplott der CIA auf Mamoun Darkazanli beruht auf genau einer Quelle, einem Artikel in der “Vanity Fair”. Das Medienmagazin “Zapp” meint: “Zu aufregend, um wahr zu sein”.

2. “‘Big Brother’ und das Haus der verlorenen Seelen”
(faz-community.faz.net, Peer Schader)
Peer Schader hat sich die Bewohner der zehnten Staffel des Big-Brother-Hauses genauer angesehen: “Es ist eine ganz erstaunliche Truppe, die Endemol da für die zehnte Staffel von ‘Big Brother’ zusammengecastet hat: Menschen, die nicht mal mehr fürs, sondern teilweise schon im Fernsehen leben, und für die schon ganz genau vorgeplant sein dürfte, welche Konflikte sie in den kommenden Wochen durchlaufen sollen.”

3. “SP verschickt unter ORF-Logo ausgefüllte Wahlformulare für Publikumsrat”
(derstandard.at, Harald Fidler)
Auch in Österreich geht es um den Einfluss der Parteien auf öffentlich-rechtliche Anstalten. Die Partei SPÖ verschickt zur Wahl von sechs direkt wählbaren Publikumsräten Briefe, die so wirken, als wäre der ORF Absender.

4. Interviews mit Meinungsmachern
(dctp.tv, Videos)
Neue Videos mit Bloggern sind online. Dabei: Thomas Knüwer, Udo Vetter, Mario Sixtus und Stefan Laurin.

5. “Eklat um das Monster”
(weltwoche.ch, Kurt W. Zimmermann)
Kurt W. Zimmermann erklärt anhand eines konkreten Beispiels die “sechs Phasen des Thesenjournalismus”: Skandalisierung, Personalisierung, Kampagne, Rücktritt, Eskalation und Schmutz.

6. “Lesen, Schreiben [1]”
(intrig.antville.org, Peter Praschl)
Peter Praschl macht sich Gedanken zu E-Büchern.

Big Brother, Focus, Tierquälerei

6 vor 9

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1. “Big Brother, keiner braucht’s in Zeiten von Youporn”
(welt.de, Johanna Merhof)
Niemand brauche die RTL2-Sendung “Big Brother”, die so zynisch sei, dass es beinahe weh tue, meint Johanna Merhof: “Und das nicht etwa, weil die Show so skandalös ist, sondern weil sie so unfassbar billig produziert ist. Es passierte – nichts.”

2. “Focus: Generalüberholung unter altem Chef”
(sueddeutsche.de, Hans-Jürgen Jakobs)
Der neue “Focus”-Chefredakteur Wolfram Weimer darf das Blatt noch nicht von Helmut Marktwort übernehmen, die geplante Neuausrichtung soll aber so aussehen: “Er will das Magazin Focus, das in Politik und Wirtschaft wegen seines bemühten Verbraucherjournalismus nur müde belächelt wird, zum ernstzunehmenden Debattenheft machen. Das Kunststück soll mit bekannten Fremdautoren gelingen.”

3. “Kritik an Merkels Führungsstil: Warum erst jetzt?”
(carta.info, Andreas Griess)
Andreas Griess fragt sich, warum die Medien erst jetzt, in der neuen Koalition, eine Führungsschwäche von Bundeskanzlerin Angela Merkel feststellen.

4. Interview mit Gabriele Fischer
(innovativ-in.de, Elita Wiegand)
Über “Unternehmer, die gerne in brand eins über sich lesen würden”, sagt Chefredakteurin Gabriele Fischer: “Es gibt einige Unternehmen, die das gerne wollten und dann anschließend fassungslos darüber waren, dass ihnen kritische Fragen gestellt wurden.”

5. “Der ‘Spiegel’ geht googeln”
(indiskretionehrensache.de, Thomas Knüwer)
“Es gab mal eine Zeit, die Älteren werden sich erinnern, in der Deutschland als Land der Technik und der Innovation galt. ‘Made in Germany’ war eine Auszeichnung und verkaufte Produkte weltweit. Deutschland, das setzten viele auf dem Globus gleich mit ‘Fortschritt’. Heute ist in Deutschland Fortschritt dagegen pfuibah.”

6. “Tierquälerei bei Wiesenhof? Wie Hühner leiden müssen”
(youtube.com, Video, 6:16 Minuten)
Der “Report Mainz” berichtet über die Tierhaltung in einem Betrieb der PHW-Gruppe, für deren Marke Wiesenhof Dieter Bohlen Werbung macht. Inzwischen hat Wiesenhof Strafanzeige gegen die “Betreiberin der Elterntierfarm in Twistringen” und auch gegen die Tierrechtsorganisation PETA gestellt.

Feuilletons, Mannheimer Morgen, Steinkühler

6 vor 9

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1. “Die 10 besten Texte aus den Feuilletons des vergangenen Jahres”
(umblaetterer.de)
Seit 2005 küren die Umblätterer die zehn besten Feuilleton-Texte des Jahres. Ausgezeichnet wurden diesmal Texte von Maxim Biller, Peter Richter, Henryk M. Broder, Wolfgang Büscher, Hans Ulrich Gumbrecht, Nora Reinhardt, Tom Kummer, Birk Meinhardt, Felicitas von Lovenberg und Dietmar Dath.

2. “Stuss und Stop-Motion”
(gunnargeller.de)
Gunnar Geller stört eine (über einer Berichtigung erscheinende) Kurzmeldung im Feuilleton der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”: “Ein Zeichentrickfilm mit Schauspielern und Marionetten? Offensichtlicher Schwachsinn, diese Nachricht.”

3. “Was Meinungsfreiheit bedeutet oder wie der MM die Meinung manipuliert”
(heddesheimblog.de, Hardy Prothmann)
Hardy Prothmann schreibt über die kritikarme Berichterstattung von einem Neujahrsempfang der Gemeinde Heddesheim im “Mannheimer Morgen”.

4. “Journalisten als Gründer: Bereiten Journalistenschulen ihre Absolventen darauf vor?”
(medialdigital.de, Ulrike Langer)
Ulrike Langer fragt bei mehreren Journalistenschulen nach, ob diese ihre Schüler auf “eine journalistische Zukunft in eigener unternehmerischer Verantwortung” vorbereiten.

5. “100 Jahre Ahnungslosigkeit – Journalisten und das Geschäftsmodell”
(marian-semm.de)
Auch Marian Semm glaubt, dass es sich Journalisten nicht mehr leisten können, sich überhaupt nicht um Geschäftsmodelle zu kümmern: “Liebe Journalisten, 100 Jahre Ahnungslosigkeit sind genug, redet endlich mit beim Geschäftsmodell und übernehmt Verantwortung für Umsatz!”

6. “Welche Rolle spielt Jürgen Rüttgers bei der Entsorgung von kritischen Journalisten?”
(wir-in-nrw-blog.de, Ariane Arnold)
Ariane Arnold spekuliert über die Gründe der Freistellung des “Focus”-Journalisten Karl-Heinz Steinkühler: “Unter den Düsseldorfer Kollegen gibt es kaum jemanden, der daran zweifelt, dass Rüttgers und seine Machterhaltungstruppe sich bei Markwort über den Mann beschwert und seine Ablösung verlangt haben, der ihnen so viel Ärger bereitet hat.” Im Juni 2009 beschwerte sich der NRW-Regierungssprecher Hans-Dieter Wichter per Brief beim “Focus” über Karl-Heinz Steinkühler.

MTV, Handschriften, Westergaard

6 vor 9

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1. “Als die Stasi uns benutzte”
(taz.de, Jan Feddersen und Wolfgang Gast)
Die taz stellt fest, dass die 1987 in die Welt gesetzte These, das Aids-Virus sei in CIA-Labors gezüchtet worden, eine Stasi-Kampagne war. “Die Kampagne in Sachen Aids war geheimdienstlich seitens des sowjetischen KGB und der DDR-Stasi eingefädelt, koordiniert und global ausgestreut.”

2. “Zwanzig Zehn”
(blog.kooptech.de, Lorenz Lorenz-Meyer)
Journalismus-Professor Lorenz Lorenz-Meyer wünscht sich 2010 “Journalismus, der Mut hat, Farbe zu bekennen und bestimmte Themen mit mehr Nachdruck zu verfolgen”: “Ich wünsche mir, dass 2010 das Jahr wird, in dem in Deutschland die Anfänge eines neuen politischen Journalismus Gestalt annehmen, der von Inhalten bestimmt und mutig ist, und der dabei kreativen Gebrauch von sozialen digitalen Medien macht.”

3. “Ein offener Brief an MTV”
(netzfeuilleton.de, pelld)
Ein offener Brief an den ehemaligen Musiksender MTV, wo Sendungen vorherrschen, die “keinen Cent kosten und im Viacom Imperium herumgereicht werden wie die Ketchupflasche am Mittagstisch. Tragischer als ihre einfältige Vielfalt ist ihr fragiles Niveau, das sich mit der Zeit im ständigen Unterbietungskampf zu befinden scheint.”

4. “Die Handschrift ist eine unnatürliche Art zu schreiben”
(nzz.ch, Anne Trubek)
College-Professorin Anne Trubek plädiert dafür, die Handschrift “auf den Müllhaufen der Geschichte” zu werfen und keine Kinder mehr damit zu behelligen. “Die Handschrift ist nur ein winziger Funke in der Geschichte des Schreibens, und es ist Zeit, diese unnatürliche Art, Buchstaben zu formen, endlich abzuschaffen wie zuvor die Tontafeln, die Rauchzeichen und andere obskure Techniken.”

5. “Die Geschichte vom Moslem, der Weihnachten verbieten wollte”
(weltreporter.net/blog, Jürgen Stryjak)
Ein Nachtrag aus dem letzten Jahr von Jürgen Stryjak. Er widerspricht der unter anderem von “Spiegel Online” verbreiteten Geschichte, die besagt, dass der Publizist Yusuf al-Qaradawi das Weihnachtsfest verbieten wolle (“Islamischer Gelehrter will Weihnachten verbieten”): “Wer die Originalrede auf Arabisch hört, findet (…) keinerlei Hinweis darauf, dass Qaradawi Christen das Weihnachtsfest verbieten möchte.”

6. “Ein einsamer Mann”
(zeit.de, Stefan Willeke)
Stefan Willeke über den kürzlich in seinem Haus angegriffenen Zeichner Kurt Westergaard: “Für die Zeitung Jyllands-Posten zeichnet er im September 2005 eine Karikatur, die Mohammed mit einer Bombe als Turban zeigt. Monate vergehen, bis Westergaard die Folgen spürt.”

Gossweiler, Abendblatt, Talkshows

6 vor 9

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1. “Rezept zum ‘Reichweite runterfahren’: Bezahlinhalte”
(guenterbartsch.de, Video, 21:23 Minuten)
Günter Bartsch spricht mit dem Verleger von Jungfrauzeitung.ch, Urs Gossweiler, über Paid Content. Der Online-Pionier unter den deutschsprachigen Zeitungsverlegern glaubt, dass sich die Verleger mit der Einführung von Bezahlinhalten schaden, da sie ihre eigene Reichweite beschneiden. “In der Schweiz haben die Zeitungen in der gegenwärtigen Krise zwischen 20 und 30 Prozent Rückgang. Die Jungfrau-Zeitung hat im Moment, Stand Ende November, ein halbes Prozent Rückgang. Grund ist, dass wir unsere Anzeigen zu einem Fixpreis multimedial verkaufen.”

2. “ARAG-PR beim Hamburger Abendblatt jetzt kostenpflichtig”
(finblog.de, Andreas Kunze)
Finanzjournalist Andreas Kunze findet eine PR-Mitteilung des Rechtsschutzversicherers ARAG unter den Abendblatt.de-Artikeln hinter der Bezahlschranke: “Das Hamburger Abendblatt hat diese Pressemitteilung online wörtlich übernommen – und möchte offenbar nun Geld dafür haben, dass sie den Text in eine sechsteilige Klickstrecke zerbröckelt hat.”

3. “Man darf ja wohl noch fragen dürfen”
(freitag.de, Mikael Krogerus)
“Es gab eine Zeit in Deutschland, über die man in einigen Jahren vermutlich geflissentlich schweigen wird. Es war die Zeit, als die TV-Moderatoren Reinhold Beckmann, Johannes B. Kerner und der merkwürdigerweise von der Kritik verschonte Günther Jauch Woche für Woche aus nichtssagenden deutschen Promis und ‘betroffenen’ Arbeitslosen irgendeinen intimen Kokolores pressten und daraus die meistgesehenen Fernsehsendungen Deutschlands zimmerten.”

4. “Ab in die Wüste!”
(blogs.taz.de/blogwart)
Der taz-Blogwart rechnet zusammen, was durch “die Bloggerei des Bild-Chefs” Kai Diekmann bisher an nicht geplanten Kosten aufgelaufen ist.

5. “Journalistenkrise ist nicht überstanden”
(derstandard.at, Erich Félix Mautner)
“Der Standard” veröffentlicht eine Liste mit Journalisten, die “im vergangenen Jahr Konkurs anmelden” mussten. Viele dem Artikel folgende Kommentare sind damit nicht einverstanden.

6. “11 Most Painfully Obvious Newspaper Articles Ever”
(11points.com, englisch)
11 Schlagzeilen, die verkünden, was niemand gedacht hätte.

Rodelberge, Markwort, Zankow

6 vor 9

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1. “Recherche 2.0: BILD Leipzig kopiert Liste der Rodelberge”
(danielgrosse.com)
Weil Daniel Große im Netz keine Liste der Rodelberge in Leipzig fand, erstellte er eine, gemeinsam mit anderen. In der “Bild Leipzig” entdeckte er kurz darauf eine sehr ähnliche Liste und folgerte: “Dass sich die BILD-Redakteurin an unserer Liste bediente, daran habe ich keinen Zweifel.” Redakteurin Doreen Beilke widerspricht: “Wir machen so eine Liste jedes Jahr. Eventuell haben ja Deine Leute unsere Liste vom letzten Jahr abgeschrieben”.

2. “‘Focus’-Relaunch: Signal und Affront”
(meedia.de, Georg Altrogge)
Georg Altrogge beschreibt, wie schwer es Helmut Markwort (Jahrgang 1936) fällt, von seinem langjährigen Job als “Focus”-Chefredakteur Abschied zu nehmen.

3. “Warum Journalisten sich einen neuen Beruf suchen sollten”
(krautsource.com/blog, Dominic Grzbielok)
Dominic Grzbielok glaubt, dass in die Redaktionen zuviel diskutiert wird: “Wie wäre es denn mit Schreiben, dieser ureigensten der journalistischen Tätigkeiten? Das Berichten und Erzählen von Geschichten, dafür sollte man Journalisten beschäftigen.”

4. Bobi Zankow in Bulgarien ermordet
(tagesspiegel.de, Frank Stier)
“Auf dem Weg zu seinem Rechtsanwalt wurde der 31-jährige Radio- und TV-Moderator am Dienstagmittag am belebten Boulevard Alexander Stamboliski von zwei Männern mit vier Schüssen aus 9-Millimeter-Pistolen getötet.”

5. “Malen nach Zahlen”
(stefan-niggemeier.de)
Stefan Niggemeier über den Zahlenfetisch und den Vorabmeldungswahn der Massenmedien.

6. “Tweets ausgedruckt”
(uarrr.org/blog)
Der Drucker von @tillkanone druckt Neuigkeiten bei Twitter aus. Live.

Explosiv, X-Factor, Wikileaks

6 vor 9

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1. “Kleine Boulevardreporterschule”
(faz.net/blogs/fernsehblog, Peer Schader)
Wie man einen RTL-“Explosiv”-Beitrag plant: 1. Ein geeignetes Thema finden, 2. Die Protagonisten ins Lächerliche ziehen, 3. Neue Opfer suchen.

2. “Wie die ‘BILD’ einmal Dresden mit Bonn verwechselte”
(presseclub-dresden.de, owy)
Der Vater des dritten Kinds eines Topmodels komme aus Dresden, ist auf Bild.de zu lesen. Kurze Zeit später stammt der Mann dann aus Bonn. Andere Portale übernehmen die Meldung, nicht aber die nachträgliche Änderung.

3. “Eine Antwort zu Ernst Elitz Journalismusbild”
(freitag.de/community/blogs/columbus, Christoph Leusch)
Und noch eine Antwort zu den “zwölf Thesen für einen besseren Journalismus” von Ernst Elitz: “Wer einmal von einem hoch angesehenen Journalisten oder Publizisten Dinge lesen musste, die dieser unmöglich gesehen, gelesen, verstanden und bearbeitet haben kann, der zweifelt doch daran, diese wichtiger Aufgabe des ‘Filterns’ so einfach in die Hände der Journalisten zurück zu geben.”

4. “Geben Sie Ihre Rechte bitte an der Garderobe ab”
(medienpiraten.tv/blog, Peer Schader)
Peer Schader liest die Castingvereinbarung der für Sommer 2010 geplanten RTL- und VOX-Sendung “X-Factor” und notiert sich einige Passagen, die Kandidaten unterschreiben müssen. Zum Beispiel: “Ich übertrage auf den Produzenten auch alle Rechte für unbekannte Nutzungsarten.”

5. “Leak-o-nomy: Die Ökonomie hinter Wikileaks”
(stefanmey.wordpress.com)
Nachgetragen: Ein Interview mit Julian Assange, der über die Finanzierung von Wikileaks spricht.

6. “Eine Schule in den Bergen”
(ardmediathek.de, Video, 7:33 Minuten)
Ein Bericht über die Schulsituation in Zentralchina, die sich von der in Westeuropa stark unterscheidet.

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