6 vor 9
Um 6 Minuten vor 9 Uhr erscheinen hier montags bis freitags handverlesene Links zu lesenswerten Geschichten aus alten und neuen Medien. Tipps gerne bis 8 Uhr an [email protected].
1. “Terror und die deutschen Medien”
(heise.de/tp, Marcus Klöckner)
Terrorwarnungen: Marcus Klöckner liest “Die Zeit”, die “Süddeutsche Zeitung”, das “Handelsblatt” und Stern.de und konstatiert dabei Spekulationen, kaum eigene Recherchen und eine Distanzlosigkeit zur Politik und zu den Sicherheitsbehörden. “Die Tatsache, dass in Namibia ein Bomben-Testkoffer gefunden wurde, hätte es noch nicht mal im Ansatz in die Schlagzeilen machen dürfen. Tests von Sicherheitskontrollen an Flughäfen finden ständig irgendwo auf der Welt statt.”
2. “Die Jagd ist frei”
(tagesspiegel.de, Matthias Thibaut)
Matthias Thibaut berichtet über Punkt 4 aus dem Code of Practice der britischen Press Complaints Commission, nach dem Journalisten Personen “nicht ausfragen, anrufen, verfolgen oder fotografieren” dürfen, “wenn sie aufgefordert wurden, dies zu unterlassen. Sie müssen sich auf Aufforderung ausweisen und sagen, für welche Publikation sie arbeiten. ”
3. “‘Koofmichs’ im aktuellen Journalismus befinden sich unrühmlich im Aufwind”
(btb-bremerhaven.blogspot.com, Detlef Kolze)
Detlef Kolze bemerkt, dass er über die “Bremen”-Ausgabe der Zeitschrift “Merian” von der “taz” im Anzeigenteil, von der “Nordsee-Zeitung” dagegen im redaktionellen Teil informiert wird.
4. “Links, nicht links”
(weltwoche.ch, Roger Köppel)
Roger Köppel nimmt sich linke Journalisten vor, die er als “erstaunlich kleinkariert, engstirnig und auf eine irritierende Weise intolerant” einschätzt. “Nichts ist gefährlicher als viele Leute, die zu schnell in die gleiche Richtung denken. Ein guter Journalist hat immer etwas Ärgerliches. Er sieht es meistens anders, ist nie zufrieden und immer kritisch. Er misstraut allem, was ihm gesagt wird. Und am meisten misstraut er den Zeitungen, weil er weiss, wie sie zustande kommen.”
5. “Auf dem Weg in die Befindlichkeitskratie”
(mspr0.de, Michael Seemann)
Michael Seemann macht sich zum Start von Google Street View in Deutschland Gedanken zur Ausweitung des Persönlichkeitsrechts: “Die Hausfassade, die schon immer, zu jeder Zeit und nach jedem Verständnis gerade die Trennung zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen bewerkstelligt – mit einem klar definierten Innen und einem unzweifelhaften Außen – die soll jetzt auch Privatsphäre werden.”
6. “Google Street View lernt von BILD”
(unsterblichkeit.eu, Therese)
Die Doppelmoral von Bild.de in Verpixelungsfragen.